Starke Symptome durch Amalgamvergiftung möglich?

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Hallo,

nachdem ich grad mit meinem Arzt telefoniert habe und Morbus Wilson durch meine sehr unpassenden Werte eher unwahrscheinlich geworden ist, hab ich mir gedacht, ich müsste mal etwas über eine Amalgamvergiftung informieren, denn die Symptome weisen halt schon auf eine Schwermetallvergiftung. Die Symptome sind halt schon sehr stark im Moment. Neurologisch lass ich es nebenher natürlich auch noch abchecken.

Zu meinen Symptomen:

Kältezittern obwohl es nicht kalt ist
Ruhepuls von ca 120
Verwirrtheit
Vergesslichkeit
Muskelstarre linkseitig dominant, bewegen anstrengend bis schmerzhaft
mal stärker mal schwächer im Tagesverlauf
wenn ich die augen zumache dreht sich alles
Gereiztheit
Stimmungsschwankungen

Zu dem Verlauf:

Mit 18 fing es an mit Antrieblosigkeit die sich dann innerhalb eines Jahres zu einer Bewegungstörung entwickelte (Muskelstarre linkseitig dominant). Nach einer Endlosen Neurologischen Abklärung mit keinen wirklich relevanten Ergebnissen, verdacht auf Morbus Wilson, allerdings nicht eindeutig bewiesen, allerdings hoher Leberkupfer, der allerdings auch durch die Fettleber (war ja auch übergewichtig damals) ausgelöst sein könnte. Ich hab 150 mg Zink bekommen und die Symptome besserten sich schnell. Dann 5 Jahre lang kaum Symptome, nun seid 6 Wochen so wie ich davor beschrieben hab. Stärker als damals. Kann soetwas an einer Amalgamvergiftung liegen und was wären die ersten schritte um eine solche abzuklären?

Viele Grüße
Julia
 
Hallo Julia,

das ist mit Sicherheit eine Amalgam Vergiftung.

Auch bei mir war der Verdacht auf Morbus Wilson, wegen des Kupfers, dieser wurde ausgeschlossen. Auch ich habe eine Fettleber, das hängt lt. Arzt scheinbar mit dem Kupfer zusammen, bin weder übergewichtig noch trinke ich Alkohol.

Und das Kupfer wiederum hängt mit dem Quecksilber zusammen, wenn du auf die Suchfunktion gehst da gibt es interessante Beiträge dazu.

Das Kupfer scheint eine ganz entscheidende Rolle bei der Quecksilbervergiftung zu spielen.

Gruss
Gioconda
 
Hallo Julia84,

wenn damals Zink so gut geholfen hat, ist ein Morbus Wilson schon sehr wahrscheinlich. Du solltest bezüglich Morbus Wilson Kontakt mit margie hier im Forum aufnehmen, sie kennt sich damit exzellent aus. Auch wenn die Werte nicht passen, kann es ein MW sein. Such doch mal bitte nach ihren Beiträgen.

Alles Gute!

LG Martinus

P.S.: Natürlich ist auch Amalgam immer verdächtig, aber MW ist bei hohem Kupfer wahrscheinlich eher in Betracht zu ziehen.
 
Ja, hab 7 Amalgamfüllungen. Sicher ist erfahrungsgemäß nichts, aber möglich kann es schonmal sein. Ich schließ Wilson auch noch nicht komplett aus... aber da ceruloplasmin und Kupfer gar nicht für Morbuswilson sprechen und die Leber auch wieder Gesund ist, und der damalige Leberkupfer sogar wahrscheinlicher bei einer Fettleber, wie bei Morbus Wilson ist, der Urinkupfer nicht sonderlich hoch war, ist es momentan nicht das wahrscheinlichste. Sicher man braucht keinen Leberschaden, einen übertrieben hohen Kupferwert in der Leber und passende Ceruloplasminwerte um Wilson zu haben und der Urinkupfer kann falsch gemessen sein usw... aber dennoch gibt es keinen wirklichen Hinweis darauf. Eigentlich bräuchte ich eine Leberbiopsie nochmal um es auszuschliessen. Liegt der Wert dann unter 75 myg/g dann wäre es ausgeschlossen, da so bewiesen wäre das der damalige hohe Wert durch die Fettleber verursacht war... ja mit Margie hab ich schonmal gesprochen.

Zudem steht bei mir noch auf die Liste der Dinge die Überprüft werden müssen, eine Hirninfektion (Mutible Skelerose zB) und NBIA, wobei ich hoffe das beides nicht der Fall ist... aber hab in 11 Tagen ein MRT, womit man beides hoffentlich ausschließen kann.

Zink hat damals eigentlich viel zu schnell für Morbus Wilson Verhältnisse geholfen, könnte genauso darauf liegen, das Zink auch die Aufnahme andere Schwermetalle verhindert.

Hoher Blutkupfer ist eher unwahrscheinlich bei Wilson... den freien Kupfer kann ich ausrechnen wenn ich die Kopie der Blutwerte bekomme.

Ansonsten wie kann ich denn nachprüfen, ob ich ein Amalgam Problem habe?

Viele Grüße
Julia
 
Ansonsten wie kann ich denn nachprüfen, ob ich ein Amalgam Problem habe?

In erster Linie, indem du einen Allergietest auf Amalgam bzw. seine Bestandteile machst - entweder im Langzeitepikutantest oder per LTT.

Viele Grüße, Anne B.
 
Eigentlich bräuchte ich eine Leberbiopsie nochmal um es auszuschliessen. Liegt der Wert dann unter 75 myg/g dann wäre es ausgeschlossen
Möchte dazu nur folgendes sagen:
Es gibt Patienten, die mit einem Leberkupfer von nur 50 µg/g einen durch Genuntersuchung nachgewiesenen M. Wilson haben.
Je mehr die Leber eine Zirrhose vom M. Wilson hat, umso niedriger ist das Leberkupfer. Bei Kindern ist es daher meist sehr hoch, weil deren Leber noch nicht vollkommen zirrhotisch ist.
Die Leber kann, wie bei mir, auf der einen Seite bereits zirrhotisch sein und auf der anderen noch nicht.
Auf der linken Seite beginnt meist eher die Zirrhose und auf der rechten Seite ist die Leber meist noch nicht ganz so schwer geschädigt.
Die Biopsien werden aber meist nur von der rechten Leberseite genommen, weil es da ungefährlicher ist, wenn man da eine Probe nimmt.
Insgesamt schwankt der Kupfergehalt in der Leber oft stark.
Man hat z. B. eine Leber, die man einem Wilson-Patienten bei dessen Lebertransplantation entnommen hat, auf Kupfer untersucht und es kamen sehr unterschiedliche Leberkupferwerte heraus und man benötigte mehr als 10 Proben bis man einen Wert fand, der über 200 µg/g lag. Die anderen Werte lagen alle darunter.

Wenn Zink hilft, dann würde ich behaupten, dass das Kupfer Dein Problem ist.

Hat man M. Wilson, so werden auch andere Metalle vermehrt gespeichert, weil auch andere Metalle mit den gleichen Transportproteinen ausgeleitet werden wie das Kupfer. Wenn also das Transportprotein für Kupfer fehlt, kann man auch vermehrt andere Metalle speichern. Meiner Erinnerung nach sind davon Vanadium, Chrom betroffen (müßte nachsehen, was mir dazu ein Wilson-Experte mal schrieb), für Zinn wird es für möglich gehalten.

Evtl. könnte auch das Quecksilber betroffen sein (wurde sicher noch nicht untersucht für Quecksilber).

Von den 7 Amalgamfüllungen hast Du sicher Deine Probleme nicht. Ich hatte ca 20 amalgamgefüllte Zähne und bin sicher, dass die auch nicht mein Problem sind oder waren.

Eine Fettleber (wie wurde diese festgestellt? Nur wenn durch Biopsie festgestellt, wäre dies für mich eine gesicherte Feststellung) hat man nicht nur von einer Bagatelle.
Daher würde ich auch raten, den MW weiter zu verfolgen, auch wenn nicht alle Diagnosekriterien ganz passen.
Das Urinkupfer z. B. wird von einige Wilson-Experten als nicht sehr ausschlaggebend gehalten bei der Diagnostik.
Wurden denn Serum-Kupfer und Coeruloplasmin in jüngster Zeit bestimmt und wie hoch waren beide Werte denn?
Allerdings darf man bei beiden Werten kein Zink und keine Hormone genommen haben. Hormone erhöhen beide Werte und Zink vermindert das Serum-Kupfer.

Evtl. wäre es sinnvoll, nochmals eine Leberpunktion zu machen.

Hoher Blutkupfer ist eher unwahrscheinlich bei Wilson...
Hohes Blutkupfer hat man bei Wilson dann, wenn man eine relevante hämolytische Anämie (Hämolyse) vom Wilson bereits hat (oder wenn man die Pille nimmt).
Haptoglobin ist dann meist vermindert, evtl. hat man immer wieder verminderte Leukozyten, zu niedriges Alpha-2-Globulin in der Eiweiß-Elektrophorese, manchmal niedriges Hb, etc.

Gruß
margie
 
Hallo Julia,

ein Allergietest ist sicher sinnvoll, aber er sagt nichts über deine Amalgambelastung aus.
Da könntest Du einen DMPS-Mobilisation machen, aber auch da würde ich vorher abklären, ob ich DMPS vertrage.......auch hierauf kann man eine Allergie haben.

Bei 7 Amalgamfüllungen bist Du, je nach genetischer Disposition, ganz sicher belastet.

Hoher Ruhepuls und Kältezittern kommt auch von verschiedenen Metallen und toten Zähnen.

Ein MRT solltest Du aber auch an das Toxcenter schicken, denn leider sehen die "normalen" Neurologen Metalle auf solchen Bildern nicht.

Ganz wichtig für die Diagnose ist eine Kieferpanoramaaufnahme, die ein erfahrener Herddiagnostiker befunden sollte.


Liebe Grüße
Anne S.
 
Hallo,

wobei man hier immer die Frage stellen sollte sehen Millionen Neurolgen und Radiologen nichts auch Dr. B aus Trier der sich schon sehr für vergiftete einsetzt nichts weil sie nichts sehen wollen? ich denke gerade in bezug auf Dr. B. ein klares nein sondern eher das Dr. D da was sieht wo nicht ist ist doch schon höher.

Schon alleine von der wahrscheinlichkeit und wohl in Bezug auf Dr. B auch von der fachlichkeit.

Gruß
Spooky
 
Hallo Julia,

ich habe mir Deine Symptome nochmals durchgelesen und wollte zum "Kältezittern " noch etwas fragen:
Wieso ist es ein Kältezittern und nicht ein Zittern, wenn es doch gar nicht kalt ist.
Ich meine, Zittern, d. h. Tremor wäre ein typisches Zeichen eines M. Wilsons. Was mich aber etwas stutzig macht, ist das Wort Kältezittern.

Was mir auch noch aufgefallen ist:
Du meinst, dass das Kupfer von der Fettleber kommt und meinst gleichzeitig, dass die Fettleber etwas mit Übergewicht zu tun hat?
Zunächst ist die Bezeichung Fettleber nichts anderes, als eine Zustandsbeschreibung der Leber bei Leberkrankheiten. Es ist die erste Stufe von insgesamt 3 Stufen:
Stufe 1 Fettleber
Stufe 2 Fibrose
Stufe 3 Zirrhose.

Eine Fettleber zu haben, heißt nicht, dass man übergewichtig sein muss. Ich habe auch eine Fettleber zu Zeiten gehabt, wo ich auf keinen Fall übergewichtig war.
Kupfer macht bekanntermaßen beim M. Wilson zuerst eine Fettleber, dann eine Fibrose und zuletzt eine Zirrhose.

Aber ich habe noch nie gehört, dass man von einer Fettleber ein erhöhtes Kupfer bekommt.... das ist sicher nicht möglich.

Natürlich kann falsche Ernährung das Entstehen einer Fettleber begünstigen im Laufe von vielen Jahren. Aber da musst Du Dich schon sehr viele Jahre falsch ernähren, um das nur durch Ernährung zu schaffen. In Deinem Alter halte ich es für ausgeschlossen, dass man eine Fettleber nur durch falsche Ernährung bekommt. D. h. hat ein junger Mensch eine Fettleber, ist wohl eine andere Ursache (d. h. Leberkrankheit) ausschlaggebend.

Toxcenter:
Ich habe es schon oft hier geschrieben.
Auch ich war mal im Toxcenter bei Dr. D. und wurde dort fehldiagnostiziert. Bei Dr. D. hat jeder Mensch Probleme mit Amalgam und Dr. D. führt alles aufs Amalgam zurück. Ihn interessieren auch auffällige Kupferwerte nicht, das kommt für ihn auch vom Amalgam. Er würde daher nie bei einem Patienten mit M. Wilson sagen, Du hast M. Wilson.
Tat er bei mir auch nicht und es hat mich einen Teil meiner Gesundheit gekostet, denn ich wäre schon 8 Jahre früher diagnostiziert worden, wenn man die damaligen Hinweise auf M. Wilson als solche interpretiert hätte.
Man sollte, wenn man vorhat, sich ans Toxcenter zu wenden, selbst hinfahren. Mit ein bißchen gesundem Menschenverstand wird man dann selbst merken, dass Dr. D. mit Panikmache seine Patienten lenkt. Man muss sich nur mal die Startseite des Toxcenters ansehen: Reine Panikmache ....


Nochmals zu Deinen Symptomen:
Der Ruhepuls von 120 könnte auf einen Kaliummangel hinweisen, den man bei M. Wilson meist hat, ebenso hat man dann oft die sog. "hypokaliämische Muskelschwäche", die vielleicht einen Teil Deiner Beschwerden erklären würde.

Zur Kaliumbestimmung:
Sehr empfindlicher Wert, d. h. es gibt sehr oft falsch hohe Werte, weil die Ärzte das Blut oft nicht zentrifugieren und abpipettieren und weil das Blut oft nicht gleich zum Labor geht und dort auch noch vor der Untersuchung länger steht. Daher werden Kaliummängel oft nicht erkannt.

Zu dem Drehschwindel:
Hast Du mal bei HNO-Arzt geklärt, ob es nicht auch ein Lagerungsschwindel ist?
Es gibt da physiotherapeutische Übungen, mit denen man selbst einen Lagerungsschwindel beseitigen kann. Ich bekam von meinem HNO-Arzt eine entsprechende Anleitung.

Die übrigen Symptome, ich brauche es Dir wohl nicht zu schreiben, wie Vergesslichkeit, wie Stimmungsschwankungen wären ganz typisch für M. Wilson, aber natürlich auch für andere Schwermetallvergiftungen.
Nur, das Leberkupfer, das Du hattest, ließe sich nicht durch Amalgam erklären, auch nicht durch eine Fettleber.
Es wäre allenfalls noch zu prüfen, ob Du evtl. eine Cholestase hast, dann kannst Du auch vermehrt Kupfer haben, ob eine Cholestase aber zu so hohem Leberkupfer führt, glaube ich fast nicht.
Auch eine primär biliäre Zirrhose und ein Lymphom sollen zu erhöhtem Kupfer führen können, wobei auch da die Frage ist, ob das Leberkupfer so hoch werden kann wie bei Dir.

Zum MRT des Gehirns:
Lasse das MRT möglichst an einem Gerät machen, das eine hohe Feldstärke hat. Mindestens 1,5 Tesla sollten es sein, besser wären 3 Tesla. So ein Gerät ist aber selten (In der Heidelberger Uniklinik gibt es eines). Zeige dann das MRT auch einem neurologischen Wilson-Experten.
Die Radiologen erkennen oft nicht die typischen Veränderungen, die man aufgrund eines MW bekommen kann.


Gruß
margie
 
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