Was tun, wenn man sich in jemand anderen als den eigenen Partner verliebt?

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Was tun, wenn man sich in jemand anderen als den eigenen Partner verliebt?

Hallo :)

Ich habe in einigen Beziehungsforen einmal ein wenig gestöbert und mir ist aufgefallen, das diese Frage häufig auftaucht.

"Ich lebe in einer glücklichen Beziehung und habe mich trotzdem verliebt, in Kollegen, Freund meiner Freundin, in den Nachbarn ect." :schock:

Wenn das passiert, fragen viele ängstlich. "Bin ich noch normal, stimmt trotzdem an meiner Beziehung etwas nicht usw."

Ich habe da meine eigene Antwort drauf gefunden, die ich dann auch gerne weitergebe und die dann auch meist für Erleichterung sorgt.

Ich bin der Meinung, dass man durchaus mehrere Männer und Frauen lieben kann und auch gleich stark wertschätzen kann. Bei Bruder- und Schwesterbeziehungen spricht man auch von Liebe. Diese Liebe ist oftmals sehr tief und vermittelt ein gutes Gefühl, ohne jegliche Unsicherheit. Aber bei einem fremden Mann, Frau denkt der Mensch meist es müsse sich auch etwas Sexuelles abspielen.
Die Liebe hat immer etwas mit Gefühlen zu tun, aber sie selbst ist kein Gefühl. Sie ist im Grunde genommen, ein Annehmen der anderen Person, so wie sie ist. Am Anfang der Beziehung fällt das vielen natürlich leicht. Im Laufe der Beziehung kristallisieren sich die Fehler und Schwächen heraus und die Gefühle wandeln sich, aber was bleibt ist immer noch das Annehmen der Person, auch mit den Fehlern und Schwächen. Man ist froh und dankbar, dass ein anderer Mensch bereit ist, dass Leben mit einem zu teilen.:)

Warum soll man nicht auch froh sein, wenn einem das bei einem anderen Mann/Frau, außer dem eigenen Partner passiert. Das man jemanden so sehr wert schätzt, das man ihn so annehmen kann wie er ist.
Das bereitet vielen gehörige Kopfschmerzen, obwohl sie sich doch sagen könnten ich Liebe ihn/sie wie meinen Bruder/Schwester. Ich denke so etwas hat diese Gesellschaft einfach nicht gelernt. Es heißt entweder Partner oder Geliebter, aber Bruder und Schwester?
Begehren wird gerne mit Liebe verwechselt. Aber die Liebe an sich hat nichts mit Begehren zu tun. Begehren heißt, das man etwas haben will nur um selbst ein gutes Gefühl zu bekommen, genauso, wie wenn man ein Stück Schokolade haben will.
Ich denke man kann selbst entscheiden ob man begehren will oder nicht. Man kann auch einfach einen normalen Austausch anstreben, der meist darauf beruht, das einem gewisse Attribute an der anderen Person gefallen, die man selbst gerne hätte. Das kann natürlich auch zu begehren führen, muss es aber nicht, wenn man sich dessen bewusst ist.

An anderer Stelle habe ich ja schon einmal geschrieben, das die menschliche Sexualität etwas ist, das man sich antrainiert, wie Geschichten aus der Ethnologie wunderbar beweisen. :D

Homosexualität

Was haltet ihr davon, seht ihr das ähnlich?

Grüsse von Juliette
 
Was tun, wenn man sich in jemand anderen als den eigenen Partner verliebt?

Hallo Juliette,

ich selbst kann dazu nicht viel schreiben, da ich es ehrlich gesagt nicht genau weiß, aber ich kann zitieren ;) und zwar Erich Fromm, der dazu schreibt:

Nächstenliebe ist Liebe zwischen Gleichen; Mutterliebe ist Liebe zum Hilflosen. So verschieden beide voneinander sind, ihnen ist doch gemein, dass sie sich ihrem Wesen nach nicht auf eine einzige Person beschränken. Wenn ich meinen Nächsten liebe, liebe ich alle meine Nächsten; wenn ich mein Kind liebe, liebe ich alle meine Kinder, nein, ich liebe alle meine Kinder, alle die meiner Hilfe bedürfen. Im Gegensatz zu diesen beiden Arten von Liebe steht die erotische Liebe. Hier handelt es sich um das Verlangen vollkomener Vereinigung, nach der Vereinigung, nach der Einheit mit einer anderen Person. Eben aus diesem Grund ist die erotische Liebe exklusiv und nicht universal; aber aus diesem Grund ist sie velleicht auch die trügerischste Form der Liebe.

aus "Die Kunst des Liebens"

Ob man das Begehren nach einem Menschen mit dem Verlangen nach einem Stück Schokolade gleichsetzen kann, das bezweifle ich allerdings.

In aufrichtiger Liebe zu einem Partner hat man alles, was man benötigt, meine ich jedenfalls. Bekommt man "etwas" nicht zurück, oder zu wenig, und verliebt man sich neu und ist sogar bereit sich hierfür zu trennen, dann fehlt da vielleicht etwas: in einem selbst oder im Partner?

Da man nie weiß, wie das Leben so spielt und man sich ja auch weiterentwickelt, würde ich immer dahinter schauen wollen. Man kann zum Beispiel die Abmachung treffen: wenn man sich anderweitig verliebt, sofort mit seinem Partner darüber zu sprechen... Dann hätte jeder eine Chance. Oft wird das jedoch leider unterlassen und erstmal ins Unglück gestürzt. Warum eigentlich?


Viele Grüße, Anne B.
 
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Danke Anne für deine Antwort,:)

Ich gebe es zu, dass mit dem Stück Schokolade klingt vielleicht etwas einfach. Aber ich denke mir halt es ist reine Kopfsache, sich zu sagen ich esse jeden Tag ein kleines Stück, oder ich kann vielleicht sogar ganz darauf verzichten. Ein anderer denkt, bevor ich mich so kasteie esse ich lieber hübsch die ganze Tafel und das regelmäßig. Was dem einen leicht fällt, nämlich einen ungezwungenen Umgang mit dem anderen Geschlecht zu tätigen, ohne das Gefühl zu haben man verpasst etwas wenn man es nicht bekommt, fällt dem anderen ausgesprochen schwer.
Ich bin der Meinung man kann das lernen.:D

Da man nie weiß, wie das Leben so spielt und man sich ja auch weiterentwickelt, würde ich immer dahinter schauen wollen. Man kann zum Beispiel die Abmachung treffen: wenn man sich anderweitig verliebt, sofort mit seinem Partner darüber zu sprechen... Dann hätte jeder eine Chance. Oft wird das jedoch leider unterlassen und erstmal ins Unglück gestürzt. Warum eigentlich?

Das ist eine gute Frage und ich denke mir, die Gründe sind sehr unterschiedlich. Einer davon ist sicher, das man das tolle Gefühl das man im Moment bei der anderen Person empfindet festhalten will, es mehren will und das dann der Verstand einfach ausgeschaltet wird. Auf der Gefühlsebene lebt es sich ohne Verstand ohnehin viel besser und intensiver.

Allerdings vergessen viele dabei das ein Partner allein nur selten alle Bedürfnisse befriedigen kann und je unsicherer man selbst ist und je mehr Defizite man hat, desto mehr wird der Partner für das eigene Glück verantwortlich gemacht. Schöner wäre es auf jeden Fall über alles zu reden und vielleicht wird einem dann auch klar, das es auch bei einem neuen Partner nicht unbedingt besser laufen muss.:popcorn:


Grüsse von Juliette
 
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Hallo Juliette,

Was dem einen leicht fällt, nämlich einen ungezwungenen Umgang mit dem anderen Geschlecht zu tätigen, ohne das Gefühl zu haben man verpasst etwas wenn man es nicht bekommt, fällt dem anderen ausgesprochen schwer.
Ich bin der Meinung man kann das lernen.:D

Daran glaube ich nicht mehr, dass man das lernen kann, sondern eher, dass es ein sehr starker Trieb ist - der gleichzeitig auch An-Trieb ist. Hier sollten sich "gleich" und "gleich" zusammenfinden, dann passt es und Moralpredigten braucht's dann glücklicherweise auch nicht mehr.

Viele Grüße, Anne
 
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Danke Anne:)

für deine Antwort.

Hier sollten sich "gleich" und "gleich" zusammenfinden, dann passt es und Moralpredigten braucht's dann glücklicherweise auch nicht mehr.

Das sehe ich auch so. ;) Moral nützt nichts, wenn man sie sich aufzwingen muss. Manchmal müssen gewisse Erfahrungen einfach gemacht werden.

Um nochmal auf Erich Fromm zurückzukommen

Im Gegensatz zu diesen beiden Arten von Liebe steht die erotische Liebe. Hier handelt es sich um das Verlangen vollkomener Vereinigung, nach der Vereinigung, nach der Einheit mit einer anderen Person.

Diese Aussage glaube ich ihm nicht. Ich glaube eher, das es das spüren und fühlen ist, das in einem selbst stattfindet, wenn man mit einer anderen Person schläft und der Trieb, der Urinstinkt sich zu vermehren.
Wenn diese tollen Gefühle und der Trieb nicht wären, dann wäre das Bedürfniss nach "eins" sein sicher nicht vorhanden.:rolleyes:

Grüsse von Juliette
 
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Hallo Juliette

ein erste Posting fand ich wunderbar. Du hast es für mich gut formuliert, sehe es auch so.
Vereinfacht: Liebe ist der Entscheid für eine Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft ist natürlich mit einem Partner anders als mit dem eigenen Kind, oder jemand anders.
 
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Hallo Juliette,

das Zitat von Erich Fromm stammt aus dem Anfang des Kapitels zur erotischen Liebe. Wenn man weiter liest, wird es verständlicher. Er meint damit, dass es Menschen gibt, die mit der Sexualität ihr eigentliches Gefühl des Abgetrenntseins von der Welt durch die Vereinigung mit einem anderen Menschen zu überwinden suchen. Es ist deshalb eigentlich keine Liebe, sondern die Suche danach.
Wer sich vom Rest der Welt verstanden fühlt und damit "in Fülle" lebt, der lebt natürlich auch seine Sexualität aus, aber sie entspricht dann dem Zweck der sexuellen Befriedigung oder auch dem der Zeugung, aber nicht der Überwindung von Einsamkeit oder der Suche nach Bestätigung.

Viele Grüße, Anne B.
 
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Also, ich habe Erich Fromm ganz anders in Erinnerung.
Die erotische Liebe ist für ihn die Möglichkeit, ein Ich über ein Du zu einem Wir zu verwandeln; eine tiefe Vereinigung zwischen zwei Menschen herbeizuführen. Eine Vereinigung, die wir vielleicht in noch viel höherem Maß mit Gott erleben dürfen. Er warnt aber davor, jede Sexualität auf diese Stufe stellen zu wollen, weil es tausenderlei andere Gründe gibt, miteinander zu schlafen.

Viele Grüße, Horaz
 
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Hallo Horaz,

E. Fromm beleuchtet in dem Kapitel zur erotischen Liebe des Buches "Die Kunst des Liebens" vor allem das "Trügerische" und ich bezog mich auf Juliettes Posting. Natürlich ist Sexualität nicht nur Mittel der Befriedigung, sondern gibt vielen Menschen auch ein tiefes Gefühl der Verbundenheit. Ich habe jedoch nicht herausgelesen, dass man über die körperliche Liebe zum Wir gelangen kann, sondern eher, dass die Liebe zueinander sich in der erotischen Begegnung widerspiegelt und damit Vorraussetzung für ein erfülltes Miteinander ist.

Hier noch ein Zitat:

Da das sexuelle Begehren von den meisten mit der Idee der Liebe in Verbindung gebracht wird, werden sie leicht zu dem Irrtum verführt, sie liebten einander, wenn sie sich körperlich begehren...Wenn dagegen das Verlangen nach körperlicher Vereinigung nicht von Liebe stimuliert wird, wenn die Liebe nicht auch Liebe zum Nächsten ist, dann führt sie niemals zu einer Einheit, die mehr wäre als eine vorübergehnde Vereinigung. Die sexuelle Anziehung erzeugt für den Augenblick die Illusion der Einheit, aber ohne Liebe läßt diese "Vereinigung" Fremde einander ebenso fremd bleiben, wie sie es vorher waren.

Nach seiner Meinung wird das oft in der Phase des "Verliebtseins" übersehen, deshalb würde ich - um beim Thema zu bleiben - erstmal mit meinem Partner reden und herausfinden, warum ich mich plötzlich in jemand anders verliebt habe, wenn ich noch in einer Beziehung lebe...

Viele Grüße, Anne B.
 
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Hallo Anne,

Fromme war in meiner Jugend Kult. Ich habe jetzt aus dem Stegreif keine Zitate bei der Hand, aber die Grundstimmung ist mir noch sehr geläufig. Er warnte vor den falschen Begründungen zur Sexualität, schätzte sie aber selbst als eine zentrale Möglichkeit zur liebevollen Vereinigung, weit über das Körperliche hinaus.

Viele Grüße, Horaz
 
Was tun, wenn man sich in jemand anderen als den eigenen Partner verliebt?

Selbstverständlich findet man von Zeit zu Zeit diesen oder jenen Bekannten besonders sympathisch. In einer stabilen Beziehung kommt man dadurch nicht auf komische Gedanken.

Die Mitteilung an den Partner, daß man sich „verliebt“ hat, geht sofort nach hinten los und dürfte die weitere Entwicklung wirkungsvoll torpedieren. Besser ist es, gleich auszuziehen.

Gruß
dshudshu
 
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Hallo dsudshu,

das habe ich zu erklären versucht. Ein Verliebtsein hat nicht immer etwas mit "komischen Gedanken" sprich Sexualität zu tun - und mit dem Partner darüber zu reden, heißt für mich so viel wie: ich habe Vertrauen zu dir und ich will dich eigentlich nicht verlieren. Meinst du nicht, das das auch was mit Liebe zu tun haben könnte?

Was glaubst du denn, wie viele Menschen verzweifelt sind, weil sie sich in einer glücklichen Beziehung plötzlich und unverhofft in jemand anders verlieben. Das ist nicht immer ein Grund zur Trennung, sondern kann auch eine Chance für die bestehende Beziehung sein, denk ich.

@Horaz, ich stimme dir zu, kenne von Erich Fromm aber nur das erwähnte Buch.

Viele Grüße, Anne B.
 
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Meinst du nicht, das die Mitteilung, daß man sich verliebt hat, auch was mit Liebe zu tun haben könnte?

Selbstverständlich. Doch diese “Liebe“ gilt allen möglichen Dingen, nur nicht dem Partner. Wer seinen Partner liebt, macht ihm keine solche “Mitteilung“.

Was glaubst du denn, wie viele Menschen verzweifelt sind, weil sie sich in einer glücklichen Beziehung plötzlich und unverhofft in jemand anders verlieben.

Null. Selbstverständlich “verlieben“ sich laufend Leute, und vielleicht erzählen sie auch, wie “glücklich“ ihre “alte“ Beziehung ist und wie verzweifelt sie sind, weil ihnen das Leben so eine schwierige Prüfung in den Weg legt, aber so ein Geschwätz muß man doch nicht ernst nehmen.

Gruß
dshudshu
 
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Ich danke euch allen,:)

@Anne:)

Was glaubst du denn, wie viele Menschen verzweifelt sind, weil sie sich in einer glücklichen Beziehung plötzlich und unverhofft in jemand anders verlieben. Das ist nicht immer ein Grund zur Trennung, sondern kann auch eine Chance für die bestehende Beziehung sein, denk ich.
Genau deshalb habe ich den Tread eröffnet. Ich stimme dir zu, das man darüber mit dem Partner zuerst reden sollte, wenn man glaubt das diese neue Liebe eine Gefahr für die Beziehung wird.

@Beat:)
Ich danke dir.

@Horaz:)
So habe ich den Erich Fromm auch verstanden. Ein Freund von mir hatte ihn mir als Lektüre empfohlen. Ich habe ihn leider nie ganz gelesen.

@dshudshu:)
Da hast du sicher recht. Wenn jemand sagt: "Ich habe mir in jemand anderen verliebt." Dann dürfte die Kinnlade erst einmal nach unten fallen. Wenn man aber sagt "Ich liebe diesen Mann/Frau wie meinen Bruder/Schwester", dann klingt das schon gar nicht mehr so bedrohlich. Das Problem ist, würde ich einmal sagen, in unserer Gesellschaft festgelegt.
Ich kenne eine Menge Frauen, aber auch Männer, die Angst davor haben mit jemand anderem anregende Gespräche zu führen, als wie mit der eigenen Frau/Mann. Irgendwie ist der Umgang verkrampft. Das ist sehr schade.

So, und mir ist heute noch etwas eingefallen. Um auf die sexuellen Triebe zurückzukommen. :)
Ich denke mir, das diese erst durch die Gedanken genährt werden. Wenn jemand den ganzen Tag an Sex denkt, dann ist es sicher nicht verwunderlich, wenn er auch in dieser Richtung handelt. Und wenn er einen Menschen kennenlernt, der ihm gefällt und seine Gedanken gehen in diese Richtung, dann wird aus einem normalen Austausch eine erotische Liebe gemacht. Man kann aber auch hingehen und den Menschen einfach nur wertschätzen und ihn, wie Beat schon schreibt, einfach als Menschen annehmen und lieben.

Bei vielen Tierarten ist es so, dass viele überhaupt keinen Sex haben.:D
Beispielsweise in einem Wolfsrudel, wo sich nur das Alphamännchen vermehren darf, oder beim Rotwild, wo nur der Stärkste ein Rudel Weibchen haben darf usw. Wenn jemand sagt der Trieb sei ein animalischer Instinkt, so stimmt das sicher nicht ganz. Es gibt wie gesagt Tiere, die leben sehr enthaltsam. Deshalb meine Gedanken dazu, das der Trieb dem Denkmuster des jeweiligen Menschen folgt. Und wenn das so ist, dann braucht der Mensch auch keine Angst davor zu haben, das er mehrere Menschen gleich stark liebt, denn die Liebe an sich ist etwas schönes. Welche Note man dem ganzen gibt, bleibt jedem selbst überlassen und man hat auch die Wahl.

Grüsse von Juliette
 
Was tun, wenn man sich in jemand anderen als den eigenen Partner verliebt?

Hallo Juliette.

Wenn jemand den ganzen Tag an Sex denkt, dann ist es sicher nicht verwunderlich, wenn er auch in dieser Richtung handelt.

Wenn Jemand den ganzen Tag an Sex denkt, dann braucht dieser Jemand eine Therapie.
Sexsucht und ständige Suche nach neuen Reizen unterhöhlen Lust und Leidenschaft.
Diese Menschen sind unglücklich und wissen meist um die Schädlichkeit ihres Tuns
für Geist und Seele. Das Schöne an Erotik, Lust und Leidenschaft wird verdrängt durch
die Sucht nach Libido, die so nur zu einem frustrierenden Aggressionsabbau mutiert.

Bei vielen Tierarten ist es so, dass viele überhaupt keinen Sex haben.
Es gibt wie gesagt Tiere, die leben sehr enthaltsam.

Auch Tiere haben Spaß am Sex, sie folgen nicht einem reinen Triebimpuls.
Je höher sie entwickelt sind, umso mehr genießen sie den Akt der Vereinigung.

Trotzdem ist die Sexualität von Mensch und Tier eine Grundverschiedene,
entsprechende Vergleiche sind - grade mit Hinblick auf humane Liebe - gewagt.




Grüße, Bodo
 
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Was tun, wenn man sich in jemand anderen als den eigenen Partner verliebt?

Hallo Bodo,:)

danke dir für deine Antwort.

Trotzdem ist die Sexualität von Mensch und Tier eine Grundverschiedene,
entsprechende Vergleiche sind - grade mit Hinblick auf humane Liebe - gewagt.
Ich wage es deshalb, weil viele behaupten sie hätten keinen Einfluss auf diesen Trieb, der ja mit animalischen Instinkten gleichgesetzt wird. Ich habe deshalb auch die eventuelle Gemeinsamkeit zur Tierwelt, aber auch den Unterschied herausgestellt, halt durch die Gedanken, die das sexuelle Verhalten beim Menschen stark beeinflussen.

Grüsse von Juliette
 
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Hallo,

ich konnte noch nie beobachten, daß sich eine gesunde Hündin außerhalb ihrer "Ovulation/Stehzeit" belegen ließ. Gesunde Hündinnen haben außerhalb dieser ganz bestimmten Zeit so gut wie kein Interesse am anderen Geschlecht, und wehren entsprechende Annäherungsversuche -von jungen, unerfahrenen Rüden, zur falschen Zeit- eindeutig ab.

Ein gesunder, erfahrener Rüde hat nicht das geringste Interesse daran, eine Hündin zum falschen Zeitpunkt zu belegen. Er "deckt" die Hündin nur dann "wenn es sich lohnt".
(Also zum bestmöglichen Zeitpunkt nach der Ovulation, welchen der erfahrene Rüde erriechen bzw. erschmecken kann.)

Ein Rüde würde versuchen -wenn er die Möglichkeit hätte- jede Hündin, die ihm genau zu diesem bestimmten Zeitpunkt über den Weg läuft zu decken (reiner Trieb, "Gene weitergeben").
Wohingegen es vorkommen kann -selten, aber es kommt vor-, daß eine Hündin den potentiellen Deckpartner ablehnt.

Aufgrund dieser Beobachtungen spreche ich für meinen Teil bei Tieren NICHT von Sexualität sondern von Fortpflanzung bzw. Fortpflanzungsverhalten.

Den Begriff Sexualität verwende ich bezogen auf den Menschen, da Sexualität bei uns Menschen ein komplexer -vom Bewußtsein beeinflußter Vorgang- ist.

Hier ein Artikle zum Thema
Paarstudie: Warum Frauen eher fremdgehen als Männer - Nachrichten Wissenschaft - WELT ONLINE

Gruß
Miss Marple
 
Was tun, wenn man sich in jemand anderen als den eigenen Partner verliebt?

Wäre demnach das Sich-Verlieben mit dem Deck-Verhalten von Hunden zu vergleichen?
So ganz gefällt mir das nicht, obwohl die Hormone beim Sich-Verlieben bestimmt eine Rolle spielen.

Grüsse,
Uta
 
Was tun, wenn man sich in jemand anderen als den eigenen Partner verliebt?

Hallo Uta,

ich habe versucht mit dem Beispiel aus dem Tier-/Hundereich darzustellen, warum ich
zwischen dem Fortpflanzungstrieb bei Tieren und der komplexeren Sexualität des Menschen unterscheide.
Manchmal erleichtert eine Begriffsdefinition die Kommunikation, manchmal verwirrt es wohl eher :rolleyes:

Ich sehe zwischen dem "menschlichen sich verlieben" und dem Deckverhalten von Hunden keine Parallelen.
Die Rüden verlieben sich nicht in eine Stimme, in ein Lachen, in einen Augenausdruck etc.
Nein, Rüden folgen ganz schnöde ihrer Nase, und diese dem Duft der Hundedame,
und das ist auch schon die einzige Stimulanz :D

Viele Grüße
Miss Marple
 
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