Kinder brauchen Pflichten

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Einen Gruß an alle.
• Helfen lassen – Kinder erfahren, daß sie etwas können und gebraucht werden.
(Der ganze Artikel findet sich im Anhang.)

Um ein Zugehörigkeitsgefühl entwickeln zu können, benötigen Kinder Aufgaben, Pflichten. Über das "Helfen dürfen" und die Erfahrung, helfen zu können, entwickeln sich Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Das Kind erfährt, dass es wichtig für die Gemeinschaft ist.

Naja - und außerdem gibt es im deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch noch folgenden Paragraphen::D

§ 1619 Dienstleistungen in Haus und Geschäft
Das Kind ist, solange es dem elterlichen Hausstand angehört und von den Eltern erzogen oder unterhalten wird, verpflichtet, in einer seinen Kräften und seiner Lebensstellung entsprechenden Weise den Eltern in ihrem Hauswesen und Geschäft Dienste zu leisten.
BGB - Einzelnorm

Am einfachsten ist es meiner Erfahrung nach, wenn man das frühe Bedürfnis von jungen Kindern ernst nimmt und frühzeitig kleine und bewältigbare Hilfeleistungen zulässt (auch wenn dabei mal was schmutziger wird als es vorher war oder kaputt geht). Denn: die Pubertät kommt bestimmt und Vierzehnjährigen zu vermitteln, dass sie häusliche Pflichten übernehmen sollen, kommt der Aufgabe gleich, einem Elefanten beizubringen, dass er durch einen Reifen hoppst!:D

Wie handhabt (habt ihr es gehandhabt) mit Euren Kindern?

Herzliche Grüße von
Leòn
 

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  • A - Ermutigen in der Erziehung2.doc
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Hallo,
den Paragraphen habe ich doch gleich mal für meine Kinder ausgedruckt:freu::))):zunge::klatschen:hexe:


Danke Leòn:D
 
Guten Morgen,

Leòn, du hast recht.
Denn: die Pubertät kommt bestimmt und Vierzehnjährigen zu vermitteln, dass sie häusliche Pflichten übernehmen sollen, kommt der Aufgabe gleich, einem Elefanten beizubringen, dass er durch einen Reifen hoppst!

Genau das ist uns passiert!
Vorher keine oder sehr wenige regelmäßige Pflichten für die Kinder. Dann war es zu spät. :D
Heute sind sie erwachsen und meine damaligen Erziehungsfehler haben sich zum Glück nicht sehr negativ auf die Kinder ausgewirkt. Einzig mein Mann und ich hatten darunter zu leiden weil wir ihnen ständig nachräumen mussten....
heute schaffen sie das echt allein. :D und sie bekommen ihr Leben selber geregelt.:klatschen
Ich würde es aber heute nicht mehr so machen und schon früh darauf achten den Kindern ihrem Alter entsprechende Pflichten zu übertragen.

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
Hallo Leon, ich finde es sehr wichtig, dass Kinder gewisse Pflichten übernehmen. Wenn sie klein sind wollen sie meistens sehr gerne helfen. Und ich denke, da kann man als Eltern schon die ersten Weichen stellen, um nicht später in Diskussionen zu verfallen. Meine Jungs haben als Kleinkinder gerne Wäsche zusammengelegt oder abgetrocknet. Das habe ich sie auch machen lassen. Heute ist es so, dass beide ihre Aufgaben haben und eigentlich gibt es da keine großen Debatten. Das ist schon Ritual, das der Jüngere den Esstisch abräumt und der Große die Spülmaschine ausräumt. Ihr Zimmer räumen beide selbst auf. Ich hoffe , dass dieses Ritual uns in der Pubertät, die uns irgendwann bevorsteht, zu Gute kommt.

Grüße Manuela0607:wave:
 
Hallo Hexe,

ich finde, das ist ein gutes Beispiel dafür, dass es kaum etwas gibt, das man nicht auch später noch lernen kann! Allerdings ist das am schwersten in der Pubertät,:schock: so denke ich!

Hallo Manuela,

wie Du es beschreibst ist es sicher am Einfachsten. Diese Erfahrung habe ich auch gemacht!

Haben noch Andere Erfahrungen mit dem frühen "Helfen lassen" gemacht?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Ich kann da voll zustimmen.. es ist nicht nur so, dass Kinde helfen sollen.. sonden sie brauchen das auch.

Ich finde es schlecklich, wenn Mütter ihren Kinder immer alles abenehemn.. so nach dem Motto: ich bin schneller, das wird eh nix gscheids.
Wie sollen die Kinder sich da ernst genommen fühlen. Sie müssen doch von Anfang an wissen, dass sie dazu gehören zur Famile und wichtig sind.

Ich habe meiner Tocher immer erklärt.. von Anfang an:
Alle in der Familie müssen zusammenhelfen. Jeder ist gleichwertig und hiflt mit.. dann sind alle schneller und Mama und Papa haben mehr Zeit um mit dir etwas zu machen. Damit habe ich sie immer geködert.. du hilft uns, dafür können wir dann spielen, oder sonst was machen.

Heute habe ich mit ihr ein Brot gebachen und sie alles machen lassen.... hab sie nur angeleitet.... und das nächste Mal macht sie es alleine. Da haben ihre Augen gestrahlt als ich meinte: Dann bist du in Zukunft unsere Brotbäckerin.

Sohnemann hilft auch schon mit.. beim kochen schneidet er z.B. Gurken in Stücke... oder er muss "ganz wichtig" die Tomaten waschen. Dabei spielt er mit nocht nicht ganz 3 Jahren natürlich mehr.. also das es Arbeit wäre.. aber er hat Mama geholfen.
Die große ist auch handwerklich geschickt... und mit dem Rasentraktor kann sie auch schon umgehen... das macht alles mächtig stolz... und ich finde das so schön, wenn die Kinder sich selbst über ihre erbrachten Leistungen freuen.
 
Hallo Leòn,:)

ein wichtiges Thema finde ich sowohl für die Eltern als auch für die Kinder.

Leider bekam ich als Kind keine Pflichten übertragen. Mein Zimmer habe ich selbst aufgeräumt, weil es mir so am Besten gefiel, aber alles andere . . . :schock:
Bei meinem Bruder war es ähnlich. Meine Mutter hat sich gelegentlich beschwert das sie uns hinterherräumen musste, aber sie hat auch nie oder selten etwas gesagt. Trotzdem sind mein Bruder und ich gut geraten :D und beide sehr verantwortungsbewusst. War nie ein Problem, das wir das irgendwann einmal nicht gelernt hatten. Mein Bruder kann putzen und kochen und ich habe vor meiner Lehre in einem Haushalt einen Job angenommen.

Später hatte ich das Vergnügen einen Haushalt mit mehreren Kindern führen zu dürfen und da wurden auch kleinere Pflichten übertragen. Das ganze klappte prima. :kraft:

Ich halte es für wichtig das Kinder solche Dinge lernen und es hilft ja auch dem häuslichen Betriebsklima.

Grüsse von Juliette
 
Ja, manche können kochen und bügeln, ohne dass sie es je gelernt haben.. sind eben Naturtalente - und ander wieder haben Chaos zu Hause, obwohl sie es gelernt haben.. vielleicht sogar zuviel machen mussten.

Ich musste als Kind zu viel machen... es war so viel, das ich vor der Matura ausgezogen bin, da ich ansonsten keine Zeit zum Lernen hatte. Und meine Mutter hat mich mit der Hausarbeit erpresst. Ich musste z.B. die gesamte Bügelwäsche für eine 4-köpfige Familie machen. Und Sonntags durfte ich erst spielen gehen, wenn ich für alle gekocht hatte. Ich musst jeden 2. Tag das ganze Haus saugen und wischen.. musste Fenster putzen und Rasen mähen etc. Da war ich 14.
Als ich mit 18 auszog und dann meinen eigenen Haushalt hatte, hab ich ein paar Jahre haushaltstechnisch nichts auf die Reihe bekommen, weil ich diese Arbeiten hasste.... erst so Mitte 20 hatte ich den Dreh dann wieder raus.

Aber es geht doch bei den Aufgaben gar nicht darum, dass man z.B. Bügeln lernt.... mir geht es darum das Zusammengehörigkeitsgefühl zu lernen.. das miteinander, die gengenseitige Hilfe und dass es nicht selbstverständlich ist, dass Mama und Papa alles machen, bzw. dass die Kinder auch sehen, was Haushalt bedeutet... und das gilt für die Mädchen und vorallem die Jungs!
Und es geht drum den Kindern Selbstvertrauen zu geben.
 
Hallo zusammen,
nette Diskussion, ich aber bin gerade beim Lesen dieses "Gesetzes" für die BRD regelrecht geschockt worden.
den Eltern in ihrem Hauswesen und Geschäft Dienste zu leisten
Das sind doch Reste von Leibeigenschaft und völlig anachronistisch.
Na ja, kein Wunder, bei diesem Staat.
 
Ja, dieser Parapraph klingt sowieso seltsam. Ich weiß gar nicht ob wir in Ö auch so einen haben.
Das mit dem Geschäft ist wohl Auslegungssachen.. Kinderarbeit ist ja verboten, aber das hängt wohl von der Arbiet ab die man "erteilt", oder?
Ob sie "altersgercht" ist oder eben das Kind ausnützt oder überfordert.
Das gilt für den Haushalt genauso wie für das Geschäft, oder?

Ich muss sagen unsere Tochter hilft uns auch im "Geschäft".. aber sie drängt sich förmlich auf. Die Kunden/Gäste haben dann schon manchmal was von "ist Kinderarbeit nicht verboten?" gemurmelt.. meist im Spaß. Ich hab ihr dann mal sogar gesagt, sie soll es nicht mehr machen... dann hat sie geweint, ob ich ihr das nicht zutraue, sie sei kein Baby mehr... blalbla..
Soll ich ihr wirklich verbieten die leeren Gläser abzuräumen und die leeren Laden nachzufüllen etc. wenn sie es unbedingt machen will?

Gibt es da eine gesetzliche Grundlage dafür?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Soll ich ihr wirklich verbieten die leeren Gläser abzuräumen und die leeren Laden nachzufüllen etc. wenn sie es unbedingt machen will?
Hallo Salima,
das gleiche Tun ist unter verschiedenen Kontexten eben doch nicht das Gleiche. Da gibt es die Unterschiede von Können, Sollen, Müssen und das ist nur der Anfange der Unterschiede.
"Der Ton macht den Unterschied." ist wohl auch so ein wichtiges Kriterium, etwas zu beurteilen.

Verbieten solltest du etwas nur, wenn du denkst, sie würde in der Zeit, in der sie das tut, etwas eminent Wichtigeres versäumen, oder die Arbeit selbst wäre für sie von Schaden.
 
Nein, wie gesagt.. sie muss nicht, sie will.. unbedingt. Und versäumen tut sie dabei natürlich nichts.. das ist immer in den Sommerferien der Fall.

Was ich mich frage: gibt es eine rechtliche Grundlage dazu, wieviel Kinder arbeiten dürfen/müssen/sollen.
Es heißt ja immer Kinderarbeit ist verboten. Klar.... so soll es auch sein.
Aber wo fängt die Kinderarbeit an und wo hört das mithelfen auf.
Ist das irgendwie definiert?
 
Gott sei dank pfiff ich damals auf Paragraphen und andere Leute Meinung.:D

Ich bezog meinen Sohn schon von ganz klein auf im Haushalt und bei Einkaufen etc. mit ein.
Genauso wie Zimmer aufräumen , am Anfang zu zweit dann alleine.

Auch das alleine Anziehen lernten wir schon früh und es ging sehr gut.

Die Aussagen von manchen Eltern , das ein Kind mit 3 oder 4 noch nichts machen kann ist ......*ich sags net *:D

Ich wurde oft als Rabenmutter beschimpft , komischerweise sagen heute genau die Leute , das ich es richtig gemacht habe. Denn sie haben die grössten Probleme.
Mein Sohn (24) ist sehr selbstständig , ordentlich und Zuverlässig........*soll kein Prahlen sein*.....und fleissig beim lernen.
Gott sei dank , denn als ich sehr krank wurde , musste ich mir um ihn keine Sorgen machen , eher um meinen Mann.

Dieser wurde eben genau nach dem Motto erzogen , das die Eltern alles besser machen und er als Junge sowieso nix machen muss. Ihm wurden sogar noch kurz vor seinem Auszug mit 19 die Kleider raus gelegt. Heute hab ich das Geschenk mit ihm.

Ich möchte nur sagen das man den Kindern keinen Gefallen tut wenn man ihnen alles abnimmt .
 
Hallo Salima,

Nein, wie gesagt.. sie muss nicht, sie will.. unbedingt. Und versäumen tut sie dabei natürlich nichts.. das ist immer in den Sommerferien der Fall.

Was ich mich frage: gibt es eine rechtliche Grundlage dazu, wieviel Kinder arbeiten dürfen/müssen/sollen.
Es heißt ja immer Kinderarbeit ist verboten. Klar.... so soll es auch sein.
Aber wo fängt die Kinderarbeit an und wo hört das mithelfen auf.
Ist das irgendwie definiert?

in Deutschland gibt es dazu das "Jugendarbeitschutzgesetz" Jugendarbeitsschutzgesetz ? Wikipedia Hier findet man den aktuellen Gesetzestext: Das aktuelle Jugendarbeitsschutzgesetz

Der § 5 regelt das Verbot von Kinderarbeit!

Ausgenommen sind da ausdrücklich "familiäre" und "geringfügige" Hilfeleistungen.

Für die Schweiz und Österreich:
In der Schweiz ist das Verbot der Kinderarbeit in Art. 30 des (Bundes-) Arbeitsgesetzes enthalten.

In Österreich trifft das Gesetz über die Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen von 1987 die entsprechenden Bestimmungen.
https://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/bildung/index,page=1163990.html


Ich muss sagen unsere Tochter hilft uns auch im "Geschäft".. aber sie drängt sich förmlich auf. Die Kunden/Gäste haben dann schon manchmal was von "ist Kinderarbeit nicht verboten?" gemurmelt.. meist im Spaß. Ich hab ihr dann mal sogar gesagt, sie soll es nicht mehr machen... dann hat sie geweint, ob ich ihr das nicht zutraue, sie sei kein Baby mehr... blalbla..
Soll ich ihr wirklich verbieten die leeren Gläser abzuräumen und die leeren Laden nachzufüllen etc. wenn sie es unbedingt machen will?

Ich würde mal sagen: nein ;)! Deine Tochter scheint mir Selbstbewusstsein, Bestätigung und das Gefühl "dazuzugehören" aus den Hilfen, die sie erbringt, zu ziehen. (Siehe bitte mein erstes Posting und den Anhang). Das heißt, die Möglichkeit "wichtig" zu sein, also helfen zu können, wirkt eher ermutigend!

Das hat meines Erachtens mit der verbotenen Kinderarbeit gar nichts zu tun!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr habt es alle gut gemacht! Meinen herzlichen Glückwunsch :D!

Ich gestehe: meine beiden Knaben wurden teilweise bedient. Das lag u.a. an ihren besseren Nerven im Vergleich zu den meinen, an meiner wenigen Zeit (berufstätig im gleichen Haus, Haushalt, Kinder), an der häufigen Abwesenheit meines Mannes usw.
Ich habe mich manchmal geärgert, wurde dann aber eher fatalistisch, weil ich mir sagte: wenn sie dann aus dem Haus sind, werden wir sehen, wie es läuft. Vor allem werden sie es sehen.
Und siehe da: es lief vorzüglich. Ab dem Moment, in dem sie ihre eigenen Zimmer in der WG hatten, erzogen sie sich selbst, und es klappte alles in allem hervorragend :fans:. Sie sind heute bestimmt keine Ordnungsfanatiker, aber sie kommen zurecht, und das ist doch die Hauptsache.

Grüsse,
Uta
 
Danke für den Thread Leon! Ich finde das ist sehr richtig. Meine Kinder hatten immer Pflichten, und die mussten sie auch erfüllen, ohne gejammer. Das hat ihnen nie gepasst und sie haben immer gesagt ich übertreibe weil ich immer streng war, wenn sie mal ihre Pflichten vernachlässigt haben. Aber als mein Sohn dann erwachsen war, hat er zu mir gesagt: "Mama, danke, dass du damals so streng warst, denn auf diese Weise habe ich gelernt verantwortungsvoll zu sein, und heute hilf tmir das enorm."

Aber natürlich gab es dann immer Belohnungen für die gemachte Arbeit. Das ist auch wichtig finde ich.
 
Danke für die links Leon,
das bestätigt also meine Annahme, dass das Mithelfen wohl nichts mit Kinderarbeit zu tun hat.
Ja, unsere Tochter macht es weil sie dazugehören möchte, wichtig für uns sein möchte, sie kennt und mag ja auch unsere Mitarbeiter ... und sie möchte einfach dabei sein.. und eben auch bei uns sein.
UND: sie bekommt ja natürlich auch Trinkgeld zugesteckt... wenn nicht von den Gästen, dann eben aus meiner Trinkgeldkassa. :D
Wenn sie keiner Lust mehr hat, dann geht sie und springt in den See.
Ich sage oft: warum willst du denn arbeiten.. geh doch und spiel mit den Kindern am See.
Dann sagt sie: immer nur spielen ist auch fad! :rolleyes:

@Uta: da geht es mir ganz ähnlich wie dir. Job im Haus.. Kinder immer da, Mann immer da... und mein Mann ist der der immer nachgibt. Er räumt die Spielsachen weg.. ich sage, lass es den Samuel einräumen - er muss das lernen... ich geh raus.. mein Mann räumt die Spielsachen ein.. weil er keine Nerven hat... oh da gibt es oft Zoff.

Wie schon oben erwähnt gibt es natürlich auch immer Leute, die als Kinder bedient wurden und es dann trotzdem super hinkriegen. Und umgekehrt.. gibt es auch. Bei meiner Tochter bin ich ständig hinterher.. aber von Ordnungsfanatiker keine Spur.. sie ist eher die "ChaosQueen" . Aber ich will meine Kinder trotzdem nicht bedienen... weiß nicht, da sperrt sich irgendwas in mir. Ist wohl meine eigene Erziehung.
 
Meine beiden Kinder sind schon erwachsen, mein Sohn ist viereinhalb Jahre älter, wird bald zweifacher Vater und ich bin wirklich stolz auf ihn. Wie er sich um seinen Sohn kümmert und alles anpackt, ist wirklich bewundernswert. Er hat sich mit zwei Jahren verbrüht, war einen Monat im Krankenhaus und ich wurde behandelt wie eine Rabenmutter. Natürlich hatte ich schreckliche Angst, dass ihm wieder etwas passiert und bin hinter ihm hergelaufen wie eine Glucke. Als er zum Bundesheer kam, tobte er sich richtig aus, ich konnte nicht mehr schlafen und bekam meine ersten grauen Haare. Umso glücklicher bin ich, dass er jetzt so verantwortungsbewusst und leidenschaftlicher Vater ist.
Meine Tochter war sehr viel alleine durch den Altersunterschied, immer eine Schule hinten, hatte nur ein verwöhntes Einzelkind als Freundin. So hat sie sich sehr gerne selbst beschäftigt, viel gezeichnet, war unauffällig und genügsam. Das ist sie geblieben, d. h. sie macht nichts im Haushalt, weil sie wie immer nicht aus ihrem Zimmer zu bekommen ist, fühlt sich sehr wohl in ihrer eigenen Welt. Ich habe eigentlich die ganze Jugendzeit mit ihr verbracht, da ich lange Hausfrau war, haben auch einiges unternommen und wollte sie für Hobbies begeistern, doch sie hatte ihren eigenen Kopf und nichts passte ihr. Ihr erster und bislang letzter Freund hat nie gearbeitet, hat sie bekocht und verwöhnt, d. h. sie lebte und lebt neben ihrem Studium immer noch wie eine Made im Speck. Ich leide jetzt mit ihren 22 Jahren schon darunter, weil ich gegen sie nichts mehr ausrichten kann und sie unbeirrbar ihren bequemen Weg geht. Zumindest aber lernst sie brav und ich denke auch, dass sie auch den beabsichtigten Weg gehen wird.
Ich denke, man sollte irgendwie den Mittelweg finden, die Kinder zu integrieren und ihnen ein Gemeinschaftsgefühl vermitteln versuchen. Doch die Kinder hören eher auf Freunde, auf Außenstehende als auf die Eltern, machen sich ein Bild, vergleichen, ziehen Rückschlüsse für ihr eigenes Leben. Jedes Kind hat auch eine eigene Persönlichkeit, die man beeinflussen, biegen, steuern kann oder auch nicht.

In diesem Sinne viel Glück und viel Erfolg bei der "richtigen" (?) Erziehung eurer Kinder zu pflichtbewussten und selbständigen Erwachsenen.

Eure Vroni :klatschen
 
Hallo
Es ist schwierig ein Kind zu lenken das es alles richtig macht,macht man es zu streng ist es falsch macht man es zu lasch dann klappt das auch nicht,oder doch.
Ich bin 55 Jahre und meine Eltern waren für die damalige Zeit sehr cool,sie musten sich viel anhören von den anderen Eltern die in dieser Zeit immer noch die strenge erziehung für richtig hielten.
Das allerwichtigste war,meine Eltern hatten zu uns ein sehr gutes Vertrauensverhältnis aufgebaut und wir konnten mit ihnen über alles Reden.
Wir durften auch länger ausgehen als andere ,meine Eltern wollten nur wissen mit wem und wohin wir gingen,wir sind auch meisten hingebracht oder abgeholt worden.
Das Glück wir wohnen in einer kleinen Stadt,jeder wuste also über jeden Bescheid und jeder kannte jeden.
Wenn wir dann sagten wir sind bei dem oder dem wusten sie ja wo sie mich erreichen konnten.
Andere Eltern waren eben nicht der Meinung und die Jugentlichen mußten abend früher nach Hause,sie nutzen natürlich die kurze Zeit aus,ich hatte ja Zeit mir in ruhe einen Freund auszusuchen und konnte ganz in Ruhe schön feiern.
Das Ende vom Lied,die meisten mussten Heiraten.

Was das Handwerkliche angeht hat uns unser Vater auch machen lassen wir konnten also Kuchen Backen und Stromleitungen legen,nähen und Stricken auch meine Brüder,wir konnten alles und so auch meine Kinder man sollte sie nur lassen,heute kommt es allen zu gute das alles alles können wir brauchen im Haus keinen Handwerker.

In der Pupertät war es wirklich manchmal nicht einfach,wir haben aber mehr Wert darauf gelegt zu reden als die Kinder einzuspereen auch unsere Kinder haben grenzenloses Vertrauen zu uns.
So machen wir es auch mit den Enkeln und bis jetzt hat diese lockere Art bei uns immer geklappt.
Was aber ganz wichtig ist wie ihr es auch sagt man muss einen kleine Leine haben so das sie es nicht merken ein bisschen halt muss jeder haben auch wenn man nocch so locker erzieht und der zusammenhalt das ist auch wichtig.

Grille
 
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