Müdigkeit, Abgeschlagenheit, extremer Schlafdrang

Mister-X

Hallo,

Habe jetzt seit über einem Monat diese Probleme und weiß nicht mehr weiter. Ich fühle mich einfach nur noch total abgeschlagen. Zur Zeit (Schulferien) schlafe ich ca. 10-11 Stunden, aber schon wenige Stunden nachdem ich aufgewacht bin (was mir auch schwer fällt), fühle ich mich wieder so schlapp.
Das Ganze fing während der Schulzeit an. Ich hatte dann oft extreme Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren und bin im Unterricht nur noch so vor mich hinvegetiert. Zwischendurch hatte ich solche kurzzeitigen BlackOuts, wo dann für paar Sekunden gar nichts mehr ging. Da hat meine Aufmerksamkeit komplett ausgesetzt.
Mittags reiße ich mich dann immer zusammen, keinen Mittagsschlaf zu halten. Fällt zwar sehr schwer, klappt aber normalerweise. Abends, so um 22 Uhr rum, gehe ich dann schlafen und schlafe auch nach wenigen Minuten ein. In der Regel schlafe ich dann komplett durch, ohne irgendwelche Beschwerden. Am nächsten Morgen fühle ich mich trotzdem unausgeruht.

Ich war auch schon beim Hausarzt, hauptsächlich wegen eines anderen Problems, aber die Müdigkeit habe ich auch angesprochen. Er hat dann den Blutdruck gemessen und Blut abnehmen lassen, beides sah gut aus. Blutdruck war 130/80, die Blutwerte findet ihr unten. Er meinte jedenfalls, er könne keine körperliche Ursache finden, aber er schien mich insgesamt nicht besonders ernst zu nehmen. Fragte mich noch, wie viel ich schlafe und so - besten Dank, an Schlafmangel als Ursache ich dann auch schon gedacht...

Seit den Ferien nehme ich Vitamin B Komplex ein, da auch ein Mangel an Vitamin B12 zum Beispiel die Ursache sein könnte. Wirklich geändert hat sich wenig. Am Anfang fühlte ich mich besser, wahrscheinlich auch da ich durch die Ferien mehr Schlafen konnte und weniger zu tun hatte, aber mittlerweile ist es wieder wie zuvor.

Oft kann ja Eisenmangel oder Schilddrüsenprobleme die Ursache sein. Mein Eisenwert ist aber erhöht, und mein TSH-Wert (1.55) ist auch in Ordnung. Die freien Werte wurden nicht getestet. Ansonsten kann ich aber wirklich keine Symptome finden, die auf Schilddrüsenprobleme hindeuten, außer meine Nägel. Die haben Längsrillen und fast keine Fingermonde - nur am Daumen und ganz leicht am rechten Zeigefinger.

Können denn psychische Probleme für soetwas in Frage kommen?
Ich würde nicht sagen, dass ich zur Zeit großartig welche hätte, aber wenn schon leichter Stress für so etwas ausreicht, wäre es eine Möglichkeit. Habe zur Zeit einige Sachen, die mir Gedanken machen, aber nichts wirklich Ernstes.

Wäre dankbar, wenn mir jemand sagen könnte, was da als Ursache in Frage kommt und wie man die Ursachen weiter eingrenzen könnte. Leider gibt's ja wirklich extrem viele Ursachen dafür, und ich weiß nicht wirklich, wie man das abschätzen kann.

- - - - -

TSH-Wert: 1.55 mcIU/ml (0.35-4.50)

Blutwerte außerhalb der Norm: (Vitamine und freie Werte wurden nicht getestet)
Blutzucker im Serum - 71 mg/dl (74-106)
Eisen - 183 µg/dl (40-155)
Mittl. HB-Gehalt - 33.6 pg (28-33)
Mittl. zell. HB-Konz - 37.3 g/dl (33-36)
Eosinophile - 7,4% (0,1-7,0)
 
Er meinte jedenfalls, er könne keine körperliche Ursache finden,
Hallo Mister-X
das hat überhaupt nichts zu sagen. Wenn dein Arzt nichts findet, musst du halt allein weiter suchen. Zudem gibt es noch andere Ärzte.

Folgende Fragen: Hast du eine belegte (weiße) Zunge?
Hattest du einmal einen Unfall (Ein Sturz als Kind oder ähnliches)? Wie verlief deine Geburt?
Sind deine Eltern fit und dynamisch?
Wie lange hältst du es zwischen zwei Mahlzeiten aus?
:wave:
 
Hallo,
hast Du schon mal Deine Zähne nachschauen lassen,es kann auch von
Amalgam und Goldfüllungen kommen?
Gruß Christelchen.
 
Der Blutzucker (nüchtern?) ist in Ordnung, weil die Referenzwerte schwanken. Insofern würde ich mir da nicht viel denken.

Bei der Schilddrüse würde ich auf den anderen Werten bestehen bzw. gleich zu einem Endokrinologen gehen, damit auch ein Ultraschall gemacht wird.

Wie sehen denn die Leberwerte aus?

Gruss,
Uta
 
Hast du eine belegte (weiße) Zunge?
Ja, habe einen weißen Belag, seitlich weniger stark ausgeprägt und am stärksten in der Mitte.
Hattest du einmal einen Unfall (Ein Sturz als Kind oder ähnliches)?
Hatte mal einen Fahrradsturz, weshalb ich am Kinn genäht werden musste. Davon abgesehen aber nicht weiter schlimm. Ein anderes mal bin ich auf den Hinterkopf gefallen, hatte dadurch eine leichte Gehirnerschütterung und musste noch brechen.
Wie verlief deine Geburt?
Soweit ich weiß problemlos.
Sind deine Eltern fit und dynamisch?
Mein Vater schon, meine Mutter leidet an Depressionen und Bluthochdruck.
Wie lange hältst du es zwischen zwei Mahlzeiten aus?
Nach einem kleinen Frühstück vielleicht 4-5h bis ich wieder guten Hunger kriege, bei etwas größerem vielleicht 5-7h. Schwer zu sagen...

Hallo,
hast Du schon mal Deine Zähne nachschauen lassen,es kann auch von
Amalgam und Goldfüllungen kommen?
Gruß Christelchen.

Nein, noch nicht.
Eine Zahnfüllung habe ich, das müsste Amalgam sein. Bin gesetzlich versichert, denke mal das Amalgam kriegt man dann normalerweise, oder? Das war etwa Ende der 90er als ich die Füllung bekommen habe.

Der Blutzucker (nüchtern?) ist in Ordnung, weil die Referenzwerte schwanken. Insofern würde ich mir da nicht viel denken.

Bei der Schilddrüse würde ich auf den anderen Werten bestehen bzw. gleich zu einem Endokrinologen gehen, damit auch ein Ultraschall gemacht wird.

Wie sehen denn die Leberwerte aus?

Gruss,
Uta
Blutzucker war nüchtern.
GOT liegt bei 20.7 U/l (0-35), GPT bei 14.5 U/l (0-40), Gamma-GT bei 8.7 U/l (6-30) und Cholesterin bei 126 mg/dl (0-220). Mehr Leberwerte kann ich nicht finden. Ansonsten, alle Werte die ich im ersten Beitrag nicht angegeben habe liegen in der Norm (oder wurden nicht getestet).
Die Sache bei der Schilddrüse ist eben, dass ich wirklich außer der Müdigkeit keines der Symptome habe, außer meine Nägel. Ich denke eben, man müsste zumindest Unterschiede bei der Verdauung feststellen, und dadurch auch beim Appetit und Stuhlgang.

Danke schonmal für die Hilfe.
 
Hallo Mister - X
Wegen deiner erhöhten Eisenwerte möchte ich dich bitten, dich in unsere Hämochromatose - Rubrik einzulesen!
www.symptome.ch/vbboard/h-mochromatose/
Liebe Grüsse, Sine
 
Ja, habe einen weißen Belag, seitlich weniger stark ausgeprägt und am stärksten in der Mitte.

Hatte mal einen Fahrradsturz, weshalb ich am Kinn genäht werden musste. Davon abgesehen aber nicht weiter schlimm. Ein anderes mal bin ich auf den Hinterkopf gefallen, hatte dadurch eine leichte Gehirnerschütterung und musste noch brechen.

Mein Vater schon, meine Mutter leidet an Depressionen und Bluthochdruck.
Das gibt drei Möglichkeiten, bei denen du dich hier weiter einlesen kannst.
Candida
HWS-Trauma
Mitochondriopathie
:wave:
 
Das was du beschreibst ist mir auch schon passiert. Und ich habe da auch sehr viel nachgeforscht ohne etwas zu finden bis ich entdeckt habe, dass so etwas sehr typisch für Depression ist. Als ich das damals hatte kam ich mir garnicht unglücklich vor. Die Müdigkeit kann aber davon kommen, dass im Hintergrund sehr viele Sorgen oder Gedanken deine Energie auffressen. Auch ein Gefühl von Unsicherheit, selbst wenn es nicht deutlich spürbar ist, kann diese krasse Müdigkeit verursachen.

So war das bei mir, und ich hatte damals auch mindestens 12h geschlafen. Gleichzeitig hatte ich mich damals auch motivationslos gefühlt, weil ich irgendwie keinen Grund zum wach sein fand. Letztendlich ging es mir dann besser, weil sich mein Leben etwas verändert hat, aber wenn ich zurück denke, wäre es besser gewesen wenn ich den Rat eines Psychologen genommen hätte.
 
Das Problem ist eben, dass die Symptome alle so extrem uncharakteristisch sind. Damit kommen wirklich etliche Krankheiten in Frage.

Die einzigen Symptome, die eher nicht so uncharakteristisch sind, wären
- Keine Nagelmonde an den Fingern
- Öfters knacksende Gelenke (nicht so auffallend)
- nachlassende Libido (tritt ab und zu auf, mal weniger stark mal sehr stark)

Bis auf das letzte also alles so Sachen, die sicherlich fast jeder kennt. Und auch für's letzte Symptom gibt's immernoch einige Sachen die in Frage kommen.

Kann mir vielleicht jemand sagen, ob man irgendwie unterscheiden kann, ob das nun alles eine psychische oder physische Ursache hat?
 
Kann mir vielleicht jemand sagen, ob man irgendwie unterscheiden kann, ob das nun alles eine psychische oder physische Ursache hat?

Schwierig bis unmöglich. Durch Ausschluss möglicher physischer Ursachen bleibt dann nur noch die Psyche übrig, obwohl auch dort Vorsicht geboten ist. Meiner Meinung wird zu schnell psychiatrisiert, auch wenn die Psyche Krankheitsprozesse mehr oder weniger aufrechterhalten kann.
 
Tja, von Schilddrüsenfehlfunktionen, Pilzvergiftungen, Schwermetallbelastungen, Hepatitis-Viren, HWS-Verletzungen, Mitochondriopathie, Hämachromatose [...] kann ich nichts sicher ausschließen. Von psychischen Ursachen ganz zu schweigen.

Kennt den jemand irgendwelche Medikamente, womit man das Ganze wenigstens vorrübergehend therapieren kann? Am besten solche die nicht rezeptpflichtig sind.
Koffeintabletten habe ich schon da, die wirken aber wenn's ernst ist überhaupt nicht mehr.
 
Eine richtige Depression ist schon festzustellen, weil da sehr viele Symptome auftreten müssen. Selbstverstämdlich können da noch immer Fehldiagnosen vorkommen.

Aber verschiedene Arten von Psychotherapie helfen da schon. Es gibt viele die nur Blabla sind, aber verschiedene Verhaltenstherapien haben bei den meisten Menschen eine Wirkung. Auf jeden Fall sind solche Lösungen besser als Leute mit Antidepresiva voll zu stopfen!
 
Müdigkeit, Abgeschlagenheit, extremer Schlafdrang
Das sind alles Symptome einer kranken Leber.
Dazu das erhöhte Eisen:
Passt auf Hämochromatose (eine häufige Leberkrankheit, da jeder 10. Mensch Überträger dafür ist).

Mein Bruder hat sie und er war auch immer nur abgeschlagen und müde.

Man sollte generell Leberkrankheiten ausschließen, denn bei den Symptomen kann zusätzlich eine Hepatitis vorliegen, vor allem, weil die Symptome plötzlich begonnen haben.

Gruß
margie
 
Wie häufig ist denn Hämochromatose?
Ich habe was gelesen von 2-4 hunderttausend in der BRD. Das entspricht gerade einmal 0.25 bis 0.5 % Der Bevölkerung.

Hämochromatose wäre auch das einzige, wo bisher neben ein paar uncharakteristischen Symptomen auch der Blutwert passt. Kann jemand beurteilen, ob der Eisenwert - 183 µg/dl (40-155) nur leicht erhöht ist, oder ob das schon kritisch ist? Mein Arzt schien das nicht so ernst zu nehmen. Meinte nur, das stattdessen ein niedriger Eisenwert für Müdigkeit spricht und sie verursacht.

Diagnostizieren tut man das also, indem man weitere Blutwerte nimmt? Würde ja meinen Arzt mal drauf ansprechen, ich bezweifel bloß, dass der mich so ernst nimmt mit meinen 17 Jahren... Hat er ja schon nicht, als ich ihn überhaupt erst auf die Symptome mit Müdigkeit etc. angesprochen habe.
 
Hallo Mister-X,

nur nicht locker lassen :D!

Was meinen denn Deine Eltern (hoffe Du musst Dich nicht wiederholen, habe den Thread nicht ganz gelesen)? Wäre es nicht eine Möglichkeit, dass sie dem Arzt notfalls die Leviten lesen?

Wenn alles nicht hilft würde ich Dir raten ganz einfach den Arzt zu wechseln. Vertraue Dir und Deinem Körper und lass Dir bloß nicht erzählen Du bildest Dir das ein :mad:.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo Mister-X,

zu Hämochromatose findest Du in dieser Rubrik mehr Informationen
www.symptome.ch/vbboard/h-mochromatose/
Vielleicht findest Du dort schon mal Antworten auf Deine diesbezüglichen Fragen.

Liebe Grüsse,
uma
 
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