Ratlos, niemand findet etwas

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30.09.08
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Hallo,

seit Monaten klangt mein Freund über Schwindel, Brustschmerzen, so eine innerliche Nervosität, ständig wackelndem Bein, ein Gefühl als würde er jeden Augenblick das Bewusstsein verlieren, dazu noch so eine Art Trance und wie als würde er ein Film sehen. Seine Brustschmerzen sind in der linken Brust und meist gehen diese Schmerzen bis über die Schulter.

Seit heute ist im aufgefallen das er an den Handgelenken jeweils einen roten Punkt hat.

Er war schon öfters wegen den Symptomen im Krankenhaus selbst bei Spezialisten. Die Ärzte haben mit ihm alle Tests gemacht, was das Herz angeht doch es ist alles in Ordnung.

Ihm ist es auch schon passiert das er eine Art eleptischen Anfall hatte, doch eine Epilepsie ist ausgeschlossen.

Sie haben auch, aufgrund der Symptome diesen Test in der Röhre gemacht und seine Gehirnströhme gemessen, aber erfolglos, also mit ihm ist alles in Ordnung.

Mittlerweile ist er in der Behandlung eines Kardiologen, doch Der arzt findet auch nichts.

Wäre gut wenn Ihr vllt. was wüsstet, denn ich weiß nicht mehr weiter.
 
Ratlos

Salü Schmuseknutsch

Bekommt er diese Symptome in besonderen Situationen? Z.B in Menschenmengen, bei der Arbeit, wenn er fort geht oder er unter stress steht?

Verschwinden sie manchmal plötzlich wieder oder werden schlagartig besser? Z.B wenn er zuhause ist.

Hat er evtl dass gefühl nicht ganz sich selbst zu sein? Kommt ihm die Welt plötzlich seltsam Fremd vor?
 
Ratlos

Bei Multisystemkrankheiten mit Beteiligung von Nerven, Herz und Psyche, bei denen keine Ursache gefunden werden kann, auch an eine mögliche Borreliose denken.
Infos zu möglichen Symptomen, Diagnose, Therapie und Anlaufstellen findest du im Einsteigerbeitrag in der Borreliose-Rubrik.
 
Ratlos

Gab es ein etwas auffallendes EReignis bei Deinem Freund, bevor das anfing?
- Zahnbehandlung, Umzug, Unfall, Zusammenstoß, neue Möbel, Teppiche, Arbeitsplatzwechsel... - ?

Gruss,
Uta
 
Ratlos

erstmal Danke das Ihr euch die Mühe macht....

erstmal eine Antwort an Asmondea:

Bis jetzt ist er zweimal auf Arbeit umgekippt und dabei war das erste Mal, wie ein eleptischer Anfall beim zweiten Mal nur so ein: "Mir ist schwindelig und ich habe das Gefühl das ich gleich umkippe". Also wenn man das so sieht eher auf der Arbeit. Doch es passiert auch das er, wenn er bei mir ist und einfach nur im Bett liegt und nichts passiert ist, das er diese Symptome hat. Er sagt aber auch selber, das es auch auftritt wenn er Stress hat.
Wenn er diese Symptome hat sagt er, das er Angst bekommt udn dadurch werden diese schlimmer.

Uta

Muss jetzt von ganz vorne Anfangen, da es schon eine Weile her ist.
Damals vor ca. einem Jahr fing er an BVB (Schulform) zu machen, wo er auch seinen Abschluss nachholen konnte.
Nach 4-5 Monaten ging es zur Prüfung hin und da fing es ungefähr mit den Brustschmerzen an.
Einige Wochen später hat er sich den Fuß verbrannt. Von da an fing sein Kreislauf an abzusacken und er bekam immer häufiger Schwindelanfälle.
Er nahm dagegen Tropfen doch dadurch ging es ihm schlechter, deshalb setzte er sie ab.
Darauf hin verließ er BVB und lebte sein Leben normal weiter. Die Symptome aber wiederum wurden nicht besser, sodass er ins Krankenhaus musste. Aber die fanden sie nichts und es wurde nicht besser.
Nach einer paar Monaten klagte er nicht mehr so sehr darüber und jetzt arbeitet er seit einem halben Jahr und vor zwei Monaten fing es wieder an. Das selbe Spiel wieder. Er war im Krankenhaus und ich besuchte ihn jeden Tag und mir schien als ginge es ihm noch schlechter dort als zu Hause.
Sie machten mit ihm alle möglichen Tests, aber nichts auffälliges.
Er ging wieder arbeiten und zwei Wochen später war das er wieder zusammen geklappt ist. Diesmal verweigerte er sich aber ins Krankenhaus zu gehen und jetzt ist er in Behandlung eines Kardiologen.

Ich hoffe euch bringt das weiter mir zu helfen.
 
Ratlos

Wenn man so viele körperliche Dinge ausschliessen konnte... vielleicht wäre es ratsam mal an etwas psychosomatisches zu denken? Im Hintergrund können unbewältigte Konflikte, lange Belastungssituationen, Ängste etc stehen die sich dann so äussern.

Gerade Konversionsstörungen können vom Muskelzittern bis hin zu Epi-artigen Anfällen führen - wo meist neurologisch eine eigentliche Epilepsie ausgeschlossen wird.
 
Ratlos

Hallo,ich denke da in erster Linie an 2 Dinge:
1.) als "Naturheilkundlicher" an Allergien.Die können a l l e s machen !
2.) als ehemaliger praktischer Zahnarzt an retinierte (nicht durchgebrochene) o b e r e Weisheitszähne. Mir sind Fälle bekannt,wo solche Zähne epileptische Anfälle ausgelöst haben.Der Grund: sie liegen mit ihren Wurzelspitzen oft hoch oben im Kiefer,ganz dicht unter der Schädelbasis,somit in unmittelbarer Nähe zum Gehirn.Wie in jedem Gebäude z.B. laufen auch im Kieferknochen bei jeder Bewegung Druckwellen ab.Diese nun setzen einen solchen Zahn in leichte,natürlich kaum wahrnehmbare Bewegung Und der wiederum erzeugt seinerseits Druckwellen,wie der in's Wasser geworfene Stein.Wenn diese sich dann durch den (dünnen) Schädelbasisknochen auch nach oben in Richtung Gehirn fortpflanzen,treffen Sie natürlich auch die Gehirnsubstanz und können somit manchmal Anfälle auslösen. O b ein WZ allerdings ein Störfeld darstellt und entfernt werden sollte, kann man n u r durch Elektroakupunktur (oder auch Bioresonanz) feststellen ! Da hat die Schulmedizi keinerlei Möglichkeiten,auch eine Röntgenafnahme hilft da nicht. Nachtjäger
 
Ratlos

Ich muss mich korrigieren.Diesen oben beschriebenen rein "mechanischen" Vorgang durch Wellenausbreitung kann man natürlich n i c h t ( ! ) durch irgendwelche Messmethoden feststellen.Da kann man tatsächlich dann nur "auf Verdacht" solche Zähne entfernen.Ist ein oberer WZ im Test unauffällig,besagt das eben nicht,dass er bei epilepsie-ähnlichen Anfällen nicht doch wie oben beschrieben ,der Auslöser sein kann. Nachtjäger
 
Ratlos

@Uta

Konversionsstörungen findet man im ICD10 auch unter den Dissoziativen Störungen (was einwenig bekannter ist)

Dabei geht man von einem nicht bewältigten unbewussten Konflikt aus ,der sich Körperlich ausdrückt. Konversionsstörungen sind häufiger als man meint - es liegt eben eher daran dass sich die heutige Medizin eher davor scheut einmal zu sagen dass es auch psychische Ursachen für solche Erscheinungen geben kann.

Um die Dynamik anschaulicher zu machen stell dir mal folgendes vor: Eine Ehefrau kann sich nicht gegen ihren Mann durchsetzen und muss immer wieder Dinge hinnehmen die ihr nicht gefällt und sich auch immer Sachen anhören die sie im Grunde tief stören oder gar verletzen. Nun kann es vorkommen dass sich ein Abwehrmechanismus bildet und zwar auf der körperlichen Ebene. Die Frau wird plötzlich Taub - und sie ist es in diesem Moment tatsächlich das ist keine Simulation. So ist ihr Problem kurzzeitig natürlich gelöst - sie muss ihn nicht mehr anhören. Aber die Nebenwirkungen sind ja selbstredend.

Man ist auf solche Phänomene aufmerksam geworden seit es die Hypnose gibt. Dort hat man nämlich gelähmte Patienten bei denen keine neurologischen Ursachen gefunden wurden unter Hypnose "gehend" gemacht. Sobald sie aber wieder aufgewacht waren bestand die Symptomatik wieder.

Therapiert kann dies sehr gut werden, meist bei einer tiefenpsychologisch basierten Psychotherapie wo das Ziel darin besteht der unbewusste Konflikt bewusst zu machen damit er gezielt bewältigt werden kann.

Gruss
Asmodea
 
Ratlos

es liegt eben eher daran dass sich die heutige Medizin eher davor scheut einmal zu sagen dass es auch psychische Ursachen für solche Erscheinungen geben kann.

Das Gegenteil trifft zu, es werden viel zu vorschnell Psycho-Diagnosen getroffen ohne den Patienten richtig untersucht zu haben.
 
Ratlos

Danke für die Erklärung. Den Ausdruck '"dissoziative Störung" kannte ich. Und diese ganze Geschichte ist mir nicht neu. Ich finde ja, daß heutzutage viel zu viele Beschwerden auf die "Psycho-Schiene" geschoben werden, ohne groß Diagnostik zu betreiben, was noch sein könnte.

Ich glaube schon, daß bei Schmuseknutschs Freund Stress eine Rolle spielt. Er macht ja auch sehr viel; das ist sicher anstrengend und mühsam. Dann noch der Unfall mit der Verbrennung des Fußes. Auch das ist ja STress.

An Schmuseknutsch: Ist der Fuß denn richtig verheilt? Wie sehen denn jetzt die Entzündungswerte im Blut aus?
Was mich auch noch interessieren würde: was arbeitet denn Dein Freund? In welcher Umgebung?

Gruss
Uta
 
Ratlos

Hey... geht es hier nicht darum zu sammeln was es sein "könnte?" Ein guter Diagnostiker betrachtet sich das Gesamtbild. Da gehören körperliche Abklärungen zweifellos dazu aber warum sollte dies bei den psychischen nicht so sein?


Ich finde die Abwertung jetzt gerade einwenig unpassend und wenig objektiv.

@Tobi09 falls du mit "Psycho-Diagnosen" Laiendiagnosen meinst, trifft dies wohl zu. Aber gerade bei Hausärzten werden psychische Leiden sehr selten wahr - und besonders ernst genommen. Genau auf Grund solcher Stigmatisierungen fällt es dem Menschen heut sehr schwer überhaupt einmal an seine psyche zu "denken" - was noch lange nicht heisst dass die Ursache auch darin liegt.
 
Ratlos

Hallo Asmodea,

Aber gerade bei Hausärzten werden psychische Leiden sehr selten wahr - und besonders ernst genommen

Ja, es werden hier Informationen gesammelt, da hast Du Recht. Wer aber wie z.B. ich es erlebt hat, daß man statt einer gründlichen Diagnostik einschließlich Zähnen und Wohngiften usw. gleich ein Rezept für ein Antidepressivum in die Hand gedrückt bekommen hat, der ist auf dem Ohr sehr hellhörig und mißtrauisch geworden.
Im Rückblick bin ich sehr froh, daß ich mich damals geweigert habe, die AD zu schlucken; wahrscheinlich wäre ich dann nie mehr auf die Füsse gekommen, weil das meiner Leber vor allem den letzten Schub gegeben hätte. Aber ich mußte mir dann auch anhören, daß ich "Widerspenstig und nicht zur Zusammenarbeit mit dem Arzt bereit bin"...
Dies nur zur Erläuterung, warum hier auf den Vorschlag, mal die Psyche oder psychische Belastungen anzuschauen, häufig heftig opponiert wird.

Gruss,
Uta
 
Ratlos

falls du mit "Psycho-Diagnosen" Laiendiagnosen meinst, trifft dies wohl zu. Aber gerade bei Hausärzten werden psychische Leiden sehr selten wahr

Das stimmt nicht mit meinen Informationen und Erfahrungen überein. Meistens wird vielleicht man gerade ein kleines Blutbild, wenn man Glück hat ein großes gemacht und wenn da nichts ist, dann gleich ab zum Psychiater und Psychopharmaka schlucken.

Geh mal einen Schritt weiter und überlege was passiert, selbst wenn die Vermutung richtig ist und die Psyche die Ursache dieser Beschwerden ist. Glaubst du wirklich, dass durch nettes Zureden die Multiorganbeschwerden abklingen werden?

Gruß
Tobi
 
Ratlos

Dies mag ja auf den Einzelfall zutreffen. Sowas gibt es aber auch bei somatischen Behandlungen. Ich denke man verbaut einem Menschen der um Rat fragt die Chance auf ein objektives und umfassendes Bild indem man aufgrund eigener Erfahrung - die einfach nicht globalisiert werden können - gleich so Vorgeht.

@Tobi09
Ich persönlich bin selbst als Psychiatrieschwester tätig und kann dir versichern dass Psychotherapie wenig mit "nettem Zureden" zu tun hat und ja... viele körperliche Beschwerden lassen sich so beheben. Ausserdem wird in der Psychiatrie (zumindest bei uns in der Schweiz - und ich denke/hoffe dies wird in Deutschland nicht anders sein) - der Betroffene umfassend somatisch abgeklärt. Dies ist sogar immer das erste was gemacht wird.

Übringes - eine Psychotherapie die ein Psychologe durchführt - funktioniert ohne Psychopharmaka. Da nur Psychiater/Ärzte diese überhaupt verordnen dürfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ratlos

Hallo Asmodea,

jeder kann doch nur das berichten und anregen, was er selbst kennt. Du kennst die Psychiatrie, andere kennen die eigene Geschichte und haben daraus ihre Erfahrungen gemacht. Das ist doch Sinn und Zweck eines Laien-Forums.

der Betroffene umfassend somatisch abgeklärt.
Das würde mich interessieren: was wird da alles abgeklärt?

Gruss,
Uta
 
Ratlos

Der Mensch ist nicht (nur) ein physisch körperliches Wesen. Seele, Geist und das soziale Umfeld sind Faktoren wleche Gesund oder eben Krankheit beeinflussen. Folgedessen ist es unvermeidlich alle Ebenen zu überprüfen, zu suche wo die Harmonie aus dem Gleichgewicht geraten ist und die Therapie nach diesen Erkenntnissen auszurichten!

Die META-Medizin zum Beispiel kann hier einen richtigen erfogsversprechenden Weg aufzeigen.

coaching

Fritschi, Humanistische Transpersonale Psychologie, META Medizin, Psychosomatik
 
Ratlos

@Uta

Ja da hast du Recht. Erfahrungen prägen uns ja gewaltig. Wäre vielleicht ein interessanter Diskussionsthread den man mal eröffnen könnte damit hier nicht Schmuses ganzer Thread zugepostet wird. Solche Gespräche finde ich nämlich spannend weil da eben gerade verschiedene Welten aufeinanderprallen. Ich denke so kann man sich gegenseitig sensibilisieren und besser verstehen.

Also... was die Abklärung betrifft.

Erstens bringt der Patient meistens schon eine ziemlich satte Krankheitsgeschichte mit (falls sie denn noch zum Hausarzt gegangen sind) Oft gehen sie zum Hausarzt wegen diffusen Beschwerden wie Schwindel, Müdigkeit, etschöpfung etc. Da kann man sich vorstellen dass da schon sehr viel abgeklärt wird vom Hausarzt.)

Bei uns in der Klinik gehört es zum Standart dass man:

- Als erstes eine Anamnese mit dem Patient und den Angehörigen erhebt. Welche Symptome bestehen, welcher Verlauf? Auffälligkeiten und Krankheiten in der Familie etc. Dabei gibt es einen somatischen Teil und einen psychiatrischen Teil. (der dann durch spezielle Fragen ausgerichtet wird.)


- Einen Urintest abnimmt. Ggf. auch ein Drogenscreening macht.

- Blutproben entnimmt (Neben dem Blutbild werden auch spezifische Hormone abgenommen - je nach Symptomatik)

- Es findet immer ein somatisches Konsil durch den Psychiater oder Internisten statt (der ja ein Arzt ist - also medizin studiert hat.)Ist ähnlich wie eine umfassende - Untersuchung beim Hausarzt. (also mit Lymphknotenabtastung, - Bauchuntersuchung, Lungenabhorchung, etc.)

- Ebenfalls wird standartmässig ein EKG gemacht.
- Es gibt auch ein neurologisches Konsil. (Dieser Entscheidet dann ob noch Bildgebende verfahren nötig sind z.B. MRT/CT etc zum Ausschluss von Hirnorganischen Krankheiten (Demenzen, Schädelhirntraumen etc)


Das ist sozusagen mal der Basic- Check. Dazu kommt natürlich der Aufenthalt dse Patienten indem er beobachtet wird. So können weitere Symptome/Verhaltensweisen beobachtet werden.

Je nach Ergebnis wird dann weiter abgeklärt.


PS: Um nicht ganz vom Thema abzuweichen @Schmuseknutsch
Hast du so Anfälle schon gesehen? Hat er dabei die Augen geöffnet oder geschlossen? Sieht es immer gleich aus? Kommts zu unkontrolliertem Stuhl oder Harnabgang?
 
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