Alkohol-Intoleranz

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Alkohol-Intoleranz


OMIM-Nummer: 100650, 103720
Dipl. - Biol. Birgit Busse

Wissenschaftlicher Hintergrund


Alkohol-Intoleranz äussert sich in akuten Symptomen wie Gesichtsröte (Flushing), Herzrasen oder Muskelschwäche nach der Aufnahme von bereits geringen Mengen Alkohol. Ursache der Unverträglichkeit sind genetisch bedingte Varianten in den Alkohol metabolisierenden Enzymen Alkohol-Dehydrogenase 2 (ADH2) und Acetaldehyd-Dehydrogenase 2 (ALDH2), wodurch es zu einer Akkumulation des Alkoholabbauprodukts Acetaldehyd im Körper kommt. Acetaldehyd führt zu einer Gefäßerweiterungen mit o.g. genannten Symptomen.

Ethanol-Metabolismus: Das Enzym ADH2 baut Ethanol zum toxischen Zwischenprodukt Acetaldehyd ab. Das Enzym ALDH2 detoxifiziert Acetaldehyd durch die Umwandlung in Acetyl-CoA. Arbeitet das Enzym ADH2 zu schnell bzw. ALDH2 zu langsam, akkumuliert Acetaldehyd im Körper und führt zu den typischen Symptomen der Alkohol-Intoleranz.


Die genetisch bedingte Alkohol-Intoleranz kommt vorwiegend bei asiatischen Bevölkerungsruppen vor. Jeweils eine häufige Varianten im ADH2-Gen (ADH2*2, R47H) und ALDH2-Gen (ALDH2*2, E487K) sind mit einer erhöhten Alkohol-Sensitivität assoziiert und werden im Rahmen der Routinediagnostik untersucht.
Alkohol-Intoleranz

Wenn man die Symptome oben liest, kann man auch gleich an die Histamin-Intoleranz denken, bei der Alkohol meistens nicht gerade gut vertragen wird.

Die hier beschriebene Alkohol-Intoleranz jedoch ist eine erhöhte Alkohol-Sensitivität und diese kommt hauptsächlich in Asien vor.

Uta
 
Alkohol-Intoleranz äussert sich in akuten Symptomen wie Gesichtsröte (Flushing), Herzrasen oder Muskelschwäche nach der Aufnahme von bereits geringen Mengen Alkohol. Ursache der Unverträglichkeit sind genetisch bedingte Varianten in den Alkohol metabolisierenden Enzymen Alkohol-Dehydrogenase 2 (ADH2) und Acetaldehyd-Dehydrogenase 2 (ALDH2), wodurch es zu einer Akkumulation des Alkoholabbauprodukts Acetaldehyd im Körper kommt.

Bei Borreliose ist es sehr oft auch so, dass plötzlich kein Alk mehr vertragen wird (plötzliches Herzrasen, Schwindel, Panikanfälle, usw.)!

Gruß
Rübe
 
Interessanter Weise werden Medikamente bei Alkoholikern (auf freiwilliger Basis)
eingesetzt, die künstlich diese Alkoholintoleranz bewirken.

Auch "Anti-Sauf-Pillen" genannt. :bier:

Dies führt dann bei Zufuhr von Alkoholika zu enormer Übelkeit und Brechreiz.

Grüße, Bodo
 
Alkohol-Intoleranz ist in etwa so sinnvoll, wie eine Lindan-Intoleranz oder eine E605-Intoleranz...

Alkohol ist wie die anderen genannten Stoffe ein Schadstoff und schadet bereits in kleinen Mengen. Es gibt keine "Toleranzschwelle", lediglich unterschiedlich starke Reaktionen auf den Schadstoff in unterschiedlichen langen Zeiträumen.

Wenn jemand bei der Verabreichung von 8mg/kg E605 noch steht, während ein Zweiter tot umfällt, dann litt der zweite auch nicht an E605-Intoleranz. Auch wenn man bei genauer Untersuchung des Zweiten sicher irgendwelche Enyzme finden wird, deren Mangel zum schnelleren Tod führten.
 
Die genetisch bedingte Alkohol-Intoleranz kommt vorwiegend bei asiatischen Bevölkerungsruppen vor.

Diese genetisch bedingte Alkohol-Intoleranz im asiatischen Raum kann man meiner Meinung nach nicht mit einem auf der ganzen Welt als Gift wirkendem E605 vergleichen.
Oder man könnte dann sagen: genetisch bedingt vertragen alle Menschen E605 nicht.

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich kann Joachim absolut beipflichten ;)

Alkohol-Intoleranz ist in etwa so sinnvoll, wie eine Lindan-Intoleranz oder eine E605-Intoleranz...

Alkohol ist wie die anderen genannten Stoffe ein Schadstoff und schadet bereits in kleinen Mengen. Es gibt keine "Toleranzschwelle", lediglich unterschiedlich starke Reaktionen auf den Schadstoff in unterschiedlichen langen Zeiträumen.

Wenn jemand bei der Verabreichung von 8mg/kg E605 noch steht, während ein Zweiter tot umfällt, dann litt der zweite auch nicht an E605-Intoleranz. Auch wenn man bei genauer Untersuchung des Zweiten sicher irgendwelche Enyzme finden wird, deren Mangel zum schnelleren Tod führten.

Außerdem ist es ja auch so daß Alkohol die "Diaminoxidase" hemmt und daher auch bei einer Histaminintoleranz unverträglich ist :rolleyes:
Dann kann man ja auch sagen, man hat eine "Kaffee-Intoleranz" oder eine "Hefe-Intoleranz" ;)
 
Hier noch mein Beitrag zum Thema..


Quelle: Wikipedia:

Alkoholintoleranz, oder auch Alkoholunverträglichkeit bezeichnet eine gestörte Verstoffwechselung von Alkohol, welche genetisch bedingt ist.

Ursachen sind ein erhöhter Acetaldehydspiegel, sowie ein Fehlen der ALDH2-Isoenzym-Aktivität im Körper. Der Körper betroffener Personen kann so den eingenommenen Alkohol wesentlich langsamer Verstoffwechseln und in Folgeprodukte abbauen. Auch können bestimmte Arten von Medikamenten die Funktion der Leber herabsetzen und so zu einer temporären Alkoholintoleranz führen. Diese klingt jedoch, im Gegensatz zur genetisch bedingten, nach dem Abbau der entsprechenden Medikamente wieder ab.

Die folgenden Symptome können bei einer Intoleranz gegenüber Alkohol in unterschiedlicher Ausprägung auftreten:

* Gesichtsröte,
* Steigerung der Herzfrequenz,
* Magenprobleme

Dies sind im Allgemeinen die selben Symptome, welche auch bei einem gesunden Menschen nach Alkoholkonsum auftreten. Jedoch äußern diese sich dort in stark abgemilderter Form, bzw. erst bei wesentlich höheren Alkoholmengen.

Insbesondere asiatische und mongolide Bevölkerungen wie zum Beispiel Japaner, Chinesen, Vietnamesen und Koreaner zeigen die Symptome einer Alkoholintoleranz. Über die Gründe dafür wird in der Wissenschaft noch gestritten, jedoch wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass der starke Selektionsdruck in Europa zu Zeiten des Mittelalters Menschen mit ausgeprägten Toleranzen gegenüber Alkohol bevorzugte. Im asiatischen Raum hingegen spielte der Alkohol keine so dominante Rolle.
 
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