Langjährige Beziehungen

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Am Anfang ist eine Beziehung so aufregend. Das gegenseitige Kennenlernen ist jeden Tag aufs Neue ein Ereignis, natürlich regen sich sexuelle Gefühle, aber darauf beschränkt es sich nicht. Alles und auch alle Zeit will man miteinander teilen und voneinander wissen. Man freut sich, dass auch der andere gern spazieren geht und ist viel gemeinsam unterwegs. Natürlich liest man aber auch Bücher, die eher der andere mag um sich darüber unterhalten zu können. Natürlich schaut man sich Filme an, die sonst eher nicht dem eigenen Geschmack entsprechenden oder man lernt den anderen Musikgeschmack kennen. Irgendwann zieht der Alltag ein.

20 Jahre später ist die anfängliche Euphorie schon lange verflogen. Vielleicht ist ein Kind da, dieses großzuziehen ist ein gemeinsames Ziel.
Das gegenseitige Bücherlesen gibt es nicht mehr. Die Bücherschränke wurden getrennt, jeder liest nur noch das, was er wirklich mag, nachdem er festgestellt hat, dass die Bücher des anderen eigentlich nicht dem eigenen Geschmack entsprechen. Jeder hat nun ein eigenes Arbeitszimmer, damit er den anderen mit seinem Musikgeschmack nicht nervt. Ins Kino geht man inzwischen lieber allein oder mit der Freundin, weil man nicht möchte, dass der Partner mit desinteressierten Gesicht neben einem sitzt, wenn man den Film selber aber toll findet. Jeder hat inzwischen einen Verein gefunden, in dem er sich engagiert. Die Atmosphäre in der Beziehung ist nach wie vor noch sehr freundlich. Die Aufgabenverteilung ist sinnvoll, alles ist eingespielt. Man geht auch noch miteinander oft spazieren, redet über den Arbeitsalltag, aber irgendwie hört der eine dem anderen gar nicht mehr richtig zu. Über die Beziehung zu reden scheint nicht notwendig, weil ja alles bestens in Ordnung ist. Eine perfekte Beziehung. Oder....?
Eigentlich wirkt alles inzwischen eher wie eine Versorgungsgemeinschaft als eine Beziehung. Manchmal fühlt sich einer trotz der ganz speziellen Form an Nähe, die eine langjährige Beziehung bietet, extrem einsam, obwohl man zusammen ist und ohne dass der Partner das spürt.

Muss es zwangsläufig dazu kommen? Was für Erfahrungen habt ihr in langjährigen Beziehungen gesammelt? Was für Impulse gab es von den Partnern, damit die Beziehung am Leben erhalten wurde? Hatten solche Bemühungen Erfolg oder sind langjährige Beziehungen fast immer dazu bestimmt, in einer Art freundlicher WG zu enden? Oder ist es ohnehin nie zu einer langjährigen Beziehung gekommen, weil man vorher diese trennte, sobald es langweilig zu werden drohte?
 
Hallo Anne,

dann will ich mal als erstes verraten wie das bei uns so ist :rolleyes:.

Wir sind seit 15 Jahren zusammen und seit 12 Jahren verheiratet. Ich kann von mir sagen ich bin sehr glücklich verheiratet und habe den starken Verdacht mein Mann sieht das genauso ;).

Selbstverständlich ist irgendwann eine gewisse Routine eingekehrt aber das muss ja nicht unbedingt negativ sein. Ich finde es schön zu wissen wir können uns ganz aufeinander verlassen, alles geht Hand in Hand. Für uns Beide ist das ein sehr beruhigendes Gefühl welches aber nicht langweilig ist, wir fühlen uns einfach wohl.

Wie man eine Beziehung am Leben erhält? - ganz einfach, seit nett zueinander :kiss:! Wir lächeln (oder grinsen :)))) uns oft an, im vorbeigehen immer mal einen Kuss oder einen kleinen Klaps kann da meines Erachtens Wunder bewirken. Solche kleine Gesten zeigen dem Partner, dass er immer noch interessant ist und natürlich, man ihn liebt.

Manche brauchen Freiräume wie Vereine, gelegentlich alleine weggehen, etc.
Wir sind da anders, keine Ahnung warum. Wir verbringen eigentlich soviel Zeit wie möglich miteinander. Wenn mein Mann zuhause ist geht er z.B. mit mir einkaufen, das ist zwar nicht gerade unser Hobby aber wir sind wenigstens zusammen. Und wenn er etwas erledigen muss sagt er auch ich solle doch mitkommen dann können wir wenigstens die Zeit gemeinsam verbringen.

Natürlich gibts aber bei uns auch mal die eine oder andere Diskussion, keine Frage... :zunge:

Unsere Kinder profitieren sicherlich von unserem freundlichen Umgang, jedenfalls haben wir diesen Eindruck. Und es ist doch schön, dass sie sich so "sicher" fühlen können - oder?

Manche denken jetzt vielleicht "ooh wie langweilig", aber davon kann keine Rede sein. Ich weiß auch nicht warum, doch bei uns ist immer irgend etwas los... vielleicht sind wir deshalb froh wenn wir gemeinsam unsere Ruhe haben :rolleyes:!


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Guten Morgen :wave:,

okay, ich oute mich nun. Mein Mann und ich führen so eine langweilige Ehe (seit 24 Jahren), nicht viel los, jeder hat seine eigenen Prioritäten (der Sport-Verein allerdings ist derselbe :D). Mein Mann fährt gerne mit seinem Motorrad, ich mag nicht mehr hinten drauf sitzen, also fährt er alleine. Auch mal für eine Woche in den Urlaub.
Eigentlich sind wir, was unsere Interessen angeht, ziemlich verschieden. Da ist es wichtig, denke ich, dass genug Freiraum für jeden da ist um das zu tun was für einen wichtig ist. Man kann sich dann abends oder beim Frühstück oder.... ja alles erzählen.

Bei uns herrscht eine ruhige, stille aber friedliche Atmosphäre (meistens, ausser die Kinder sorgen für Aufregung, was nicht selten vorkommt).
Natürlich gibt es Dinge die mich ärgern und er findet vieles was ich tue nicht toll. Das sit einfach so, nobody is perfect, und solange es den anderen nicht zu sehr stört können wir es einfach so stehen lassen. Falls es zu arg nervt wird es angsprochen.
Zum Glück sind mein Partner und ich uns in einer Hinsicht sehr ähnlich: wir brauchen beide nicht viel Aktion, wir sind froh und glücklich wenn unser Alltag ruhig abläuft.

Was unsere Beziehung zu einer guten Beziehung macht, in meinen Augen natürlich und ich hoffe mein Partner sieht das auch so, ist dass jeder möchte dass sich der andere wohl fühlt. Wir hören uns richtig zu, nicht nur mit einem Ohr, wir lassen jeder dem anderen seine Meinung, seine Eigenheiten und wir müssen uns nichts beweisen. Weder unsere Liebe noch wer was zu sagen hat.
Einer ist für den anderen da. Und wer seine Ruhe braucht der wird auch mal in Ruhe gelassen ohne gleich zu vermuten mann/frau liebt einen nicht mehr.

Zwischen uns ist etwas gewachsen dass wenig spektakulär ist, auf den ersten Blick äusserst langweilig, sehr still. Diese Art von Liebe macht keine Aufregung, kein Herzklopfen, keine zittrigen Finger......und viele Bekannte und Freund verstehen unseren stillen und leisen Lebensstil nicht.:confused:
Und doch ist unsere Beziehung stabil, glücklich, und aus meiner Sicht sehr sonnig, offen und mit viel Platz für den Partner.
Auch unsere Kinder scheinen das zu spüren. Meine Tochter sagte vor ein paar Wochen (nachdem ihre Beziehung zuende ging): ich wünschte ich wäre mit einem Partner schon da wo Papa und du seid.

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
Hallo,

vielen Dank schon mal für eure Antworten.

Hallo Heather
Wir lächeln (oder grinsen ) uns oft an, im vorbeigehen immer mal einen Kuss oder einen kleinen Klaps kann da meines Erachtens Wunder bewirken. Solche kleine Gesten zeigen dem Partner, dass er immer noch interessant ist und natürlich, man ihn liebt.
Das klingt toll. :) Wahrscheinlich ist es wichtig, dass der andere auch nach Jahren noch das Gefühl hat, etwas Besonderes zu sein und nicht einfach nur selbstverständlich anwesend ist.

Hallo Hexe,
Wir hören uns richtig zu, nicht nur mit einem Ohr, wir lassen jeder dem anderen seine Meinung, seine Eigenheiten und wir müssen uns nichts beweisen. Weder unsere Liebe noch wer was zu sagen hat
Auch dein Posting klingt sehr nachvollziehbar. Darf ich mal ganz neugierig fragen, wieviel Zeit ihr denn jetzt noch ungefähr mit richtigen tiefgehenden Gesprächen verbringt, die nichts mit den organisatorischen Absprachen zu tun haben?
 
Liebe Anne,

klar darfst du. :)

Was sind tiefgehende Gespräche? :confused:
Organisatorisch müssen wir nicht viel klären, da reichen schon mal ein paar Minuten hier und dann mal ne Stunde da...
Je nachdem was anfällt.

Mein Mann kommt z.B. von Frühschicht heim, wir essen gemeinsam, dabei erzählt er mir was er so auf dem Herzen hat, was ihn den Tag über gedanklich sehr beschäftigt. Darüber reden wir dann, mal lange, mal kürzer, auch schon mal Stunden. Auch ich erzähle was mich beschäftigt.
Viel reden wir darüber wie wir leben, worüber wir uns aufregen, warum, was man selber dagegen tun könnte, was uns wichtig ist in unserem Leben und was es nicht wert ist sich damit überhaupt gedanklich zu beschäftigen.... solche Sachen halt.

liebe GRüße von hexe :hexe:
 
Eine gute Idee Anne,:)

Ich schließe mich gerne meinen Vorgängerinnen an. Unsere Partnerschaft ist eine Mischung aus Heather und Hexe.:D

Wir sind seit siebzehn Jahren verheiratet, kennen uns aber seit 26 Jahren.
Bei uns zählen auch mehr die kleinen Gesten, ein Lächeln, Grinsen, eine Umarmung, gegenseitiges Zuhören, gemeinsame Spaziergänge, wenn es die Zeit erlaubt, Gespräche über Gott und die Welt usw. Jeder darf sein wie er ist.

Früher dachte ich auch ich müsse irgendwelche Blumen zu Valentinstag bekommen, oder sonst irgendetwas, was mir seine Liebe beweist. Später stellte ich fest, das das alles Unsinn ist. Liebe muss man nicht beweisen, sie ist einfach da. Ich glaube das Menschen, die ihre Liebe immer wieder bewiesen bekommen wollen, durch materielle Geschenke, im tiefsten innern unsicher sind.
Wir schenken uns auch ab und zu etwas, aber dafür braucht es keinen Anlass.


Grüsse von Juliette
 
Man kann doch eine Beziehung auch aufpeppen. Erlebt doch mal was abenteuerliches. Lernt euch wieder kennen. Unternimmt zusammen doch das was euch früher auch Spass gemacht hat. Entedckt euch gegenseitig wieder. Das klappt bestimmt wenn ihr euch auch liebt.

Als Anhang noch ein Glücksbringer... Japanisch für "wahre Liebe":

DF610.jpg
 
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Hallo Sevta,

ja kann man, muss man aber nicht. :D

Es mag am Alter liegen - oder daran dass unterschiedliche Menschen auch unterschiedliche Bedürftnisse haben.
Mein Mann und ich wollen nichts "aufpeppen" wir sind glücklich so wie es ist, bzw wir haben an unserer stillen und ruhigen Beziehung in der absolut nichts los ist ;), ziemlich lange und stellenweise auch hart gearbeitet.

Trotzdem danke für den Tip und auch für den Glücksbringer. :)

liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sevta,

Du hast sicher in gewisser Weise Recht, jedoch denke ich was wir unter "Abenteuer" verstehen geht inhaltlich vielleicht um einiges auseinander :rolleyes:.
Zum ersten bist Du (wie ich annehme) einige Jahre jünger und zum anderen hast Du in diesem Fall noch ganz andere Prioritäten.

Es gibt immer wieder gewisse Abenteuer in unserer Ehe und natürlich lassen wir auch ab und zu mal "die Kuh fliegen" :D und machen auch mal in einer Kneipe sitzend eine Nacht durch. Doch so ein "Ausrutscher" ;) gibt es heute eben selten, doch sind wir deshalb lange nicht gelangweilt.

Es ist wohl nur so, dass wir nicht mehr das Gefühl haben etwas zu versäumen, verstehst Du?
Bevor wir Kinder hatten waren wir viel auf Achse. Wir fuhren gerne in Urlaub, gingen oft Essen, unternahmen viel mit Freunden oder setzten uns Samstags auf unser Motorrad und fuhren mit ein paar Kumpels irgendwo hin und schliefen die Nacht einfach an einem See im Schlafsack. Wir haben einfach alles gemacht wozu wir Lust hatten, haben unsere Freiheit genossen.
Vielleicht sind wir deshalb heute auch so ruhig, das mag sein.

Dennoch ist eine Beziehung kein Angebot mit Garantie und alles bleibt immer selbstverständlich und gut, und meiner Meinung nach muss man immer an einer Beziehung arbeiten, damit man nicht betriebsblind :D wird. Aber ich denke das tun wir auch, nur eben auf eine andere Weise wie vor ein paar Jahren.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo Sevta,

ja kann man, muss man aber nicht. :D

Es mag am Alter liegen - oder daran dass unterschiedliche Menschen auch unterschiedliche Bedürftnisse haben.
Mein Mann und ich wollen nichts "aufpeppen" wir sind glücklich so wie es ist, bzw wir haben an unserer stillen und ruhigen Beziehung in der absolut nichts los ist ;), ziemlich lange und stellenweise auch hart gearbeitet.

Trotzdem danke für den Tip und auch für den Glücksbringer. :)

liebe Grüße von Hexe :hexe:

Keine Ursache. Der Glücksbringer kann ja immer hilfreich sein. Ich wünsche euch alles Gute und mögt ihr sehr glücklich zusammen sein.
 
Hallo an alle,

vielen Dank für eure Antworten. Nun habe ich ein paar Tage gewartet, stelle aber fest, dass sich nur Frauen geäußert haben. Ich grüble gerade, ob es daran liegen könnte, dass Frauen sich vielleicht in langjährigen Beziehungen wohler fühlen könnten als Männer und vielleicht weniger das Gefühl haben , dass etwas fehlt? In sexueller Hinsicht dürfte das jedenfalls sehr wahrscheinlich sein. In emotionaler Hinsicht könnte es anders sein.
Vielleicht entspricht es sehr viel weniger der Natur des Mannes als der Frau, so lange in der gleichen Beziehung zu leben.? Vielleicht bricht irgendwann bei dem Mann sehr viel stärker das Gefühl durch, dass nun Abwechslung her muss, während sich Frauen durchaus noch wohl fühlen könnten?
Ein Stoßseufzer eines Mannes, wie schwierig das auch werden kann, war mal unter https://www.symptome.ch/threads/langjaehrige-beziehung-und-sex.24200/ zu lesen.
Da geht es um Überlegungen, wie man das langweilige sexuelle Einerlei wieder etwas aufpeppen bzw. was man überhaupt tun könnte, damit die sexuelle Spannung wieder wächst kann. Ich glaube, dass Frauen eher es durchaus auch als Wert ansehen können, dass sie nun jede Regung des anderen kennen und dass Langeweile wahrscheinlich weniger eine Rolle spielt und es auch weniger ein Problem ist, wenn das Bedürfnis nach Sex kleiner geworden sein sollte.

Ich würde es toll finden, wenn vielleicht sich auch mal noch ein paar Männer äußern würden, wie sie sich in langjährigen Beziehungen fühlen.

Mit dem Thema "langjährige Beziehung" verknüpft sehe ich auch die Frage im anderen Thread zu https://www.symptome.ch/threads/reizwaesche.30410/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Anne,
super- schon wieder eine Frau, die sich zu Wort meldet. ;)
Mir hat aber das Thema gefallen und ich wollte so ein Thema zum Thema machen :D Toll formuliert. Da es das ja schon gibt, schreibe ich mal von mir und meinem Mann.

Wir sind 17 Jahre zusammen, davon 13 verheiratet. Nach so langer Zeit sagen wir immer noch, dass wir uns immer wieder heiraten würden. Das A u. O bei uns ist, dass wir uns jederzeit mit Respekt behandeln, den Partner ernst nehmen und uns gegenseitig in allen Lebenslagen beistehen. Streit gibt es natürlich auch bein uns mal, wäre sicher auch nicht normal, wenn es nicht so wäre. Aber wir haben eine Vereinbarung:Wir schlafen nie abends ein, bevor der Streit geschlichtet ist.
Jeder von uns hat seine Hobbys, jeder seine freie Zeit und trotzdem machen wir auch Dinge gemeinsam. In der Kindererziehung erziehen wir miteinander auf der selben Wellenlänge. Das ist wichtig.

Ich kenne das allerdings so, dass Männer weniger über solche Gefühle reden. Woran das liegt? Bei vielen habe ich das Gefühl, dass es anerzogen ist. So unter dem Motto: Männer weinen nicht und sprechen über solche Themen schon mal gar nicht.

Liebe Grüße Manuela :mail:
 
Hallo Manuela,

Ich kenne das allerdings so, dass Männer weniger über solche Gefühle reden. Woran das liegt? Bei vielen habe ich das Gefühl, dass es anerzogen ist. So unter dem Motto: Männer weinen nicht und sprechen über solche Themen schon mal gar nicht.
Ja, so kenne ich das auch.
Allerdings habe ich das Gefühl das ist angeboren.
Mein Sohn ist jetzt 23 jahre alt und ebenso sprechfaul in dieser Beziehung.
Erzogen habe ich meine beiden (Tochter ist jetzt 20) aber zum REden, wir haben über Gefühle gesprochen, darüber wie wichtig reden ist, und und und......
er hat es einfach nicht angenommen und sich geweigert ein "neues Modell Mann" zu werden. :D

liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
Hallo an Euch Frauen,
ist das vielleicht eine Frauenabteilung:confused:
Anscheinend haben die Männer hier keine Schreibrechte:D
Aber ich versuche es nun einmal.:rolleyes:
Wir sind nun seit 28 Jahren Verheiratet Jahrgang 46 und 43 und haben eine Tochter welche eine eigene Wohnung hat.
Davon lebten wir 20 Jahre in Argentinien. Diese ganzen 28 Jahre haben wir immer zusammen gearbeitet, sei es Beruflich und auch im Haushalt. Jetzt könnte man glauben, dass wenn man so viele Jahre Tagtäglich 24 Std. zusammenhockt, dass das nicht gut gehen kann. Muss Euch aber enttäuschen. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir irgend wann einmal Krach gehabt hätten. Misstrauen und Eifersucht gibt es bei uns nicht.
Bei uns Kocht er, da er den Beruf verfehlt hat und eigentlich Koch hätte werden sollen. Wenn sie mal Kocht, dann gibt es Pizza, aber immerhin selbstgemachte (auch der Teig);) Die anderen Hausarbeiten macht sie.
Wenn einer von uns jemanden zum Essen einladen will, so muss das nicht erst in einem Familiengespräch diskutiert werden und 2 Monate vorprogrammiert sein. Da genügen ein paar Stunden. Die Finanzen und die Schreiberei macht sie. Wenn sie mal für ein paar Tage weg ist, dann macht er die Finanzen nicht. Wenn er mal ein paar Tage weg ist, weiss er nicht was sie isst, wahrscheinlich Pizza.:D. Das will heissen, dass bei uns all diese Angelegenheiten keine Probleme sind. Jeder entscheidet auch wenn er alleine ist, was die richtige Entscheidung ist in diesem Moment. Der Spruch ---- ich muss zuerst meinen Mann/Frau fragen---- ist bei uns unbekannt. Das kann ich von unseren Kunden fast nicht mehr ertragen.
Liebe ist nicht nur das Bett, aber wenn wir Schlafen gehen und wenn wir am morgen aufwachen, dann Spinne ich immer noch wie vor 28 Jahren, oder wenigsten fast.:kiss:
Ueberigens, wir haben zwei total verschiedene Charakter.

Hoffentlich habe ich Euch nicht zu sehr Geschockt
Gruss Ruedi
 
Hallo Ruedi,
das finde ich super, dass sich mal ein Mann zu Wort gemeldet hat. Es ist schön zu lesen, wie Du über Deine Beziehung schreibst.
Nein, Du hast uns nicht geschockt. Im Gegenteil-so etwas zeigt, dass alles möglich ist, egal wie unterschiedlich die Partner sind. :)

Ganz lieben Dank für Deine Zeilen.

Liebe Grüße Manuela
 
Oh, das ist ein super Thema.
Mein Mann und ich sind seit 18 Jahren zusammen und seit bald 13 Jahren verheiratet.
Die Kinder sind 11 und 3.

Ich kann sagen, dass die Ehe wohl nicht mehr so aufregend ist wie die ersten 5 Jahre.. aber das sehe ich nicht negativ. Es ist eine verlässliche Konstante in unserem Leben. Klingt nicht aufregend aber macht doch zufrieden!
Ich war damals 17 und mein Mann meine erste Beziehung, also sind wir auch gemeinsam gewachsen und haben sozusagen die gleiche Richtung was Freunde, Interessen etc. anbelangt eingeschlagen.
Seit 5 Jahren sind wir auch beruflich ein Team.. sind also 24 Std. am Tag zusammen. Seit der Zeit kommt es öfters vor, dass mein Mann mal alleine ins Kino geht, oder ich mit Freunden zum tanzen etc. was aber hauptsächlich auch daran liegt, dass wir sehr selten einen Babysitter haben.
Da wir beide aber absolut "uneifersüchtig" sind, ist das ganze aber auch keine Affäre und wir genießen diese Stunden, abseits von Familie, Heim und Partner.

Was bei uns wichtig ist. Respekt, Ehrlichkeit, Verläßlichkeit, den anderen Ernst nehmen sich selbst aber nicht zu ernst... und ganz viel Humor!
Wir machen viel Quatsch, wobei ich die anderen meist "anzetteln" muss - weil mein Mann oft eher der "Miesepeter" ist. Ohne Grund ist er oft sehr ernst und mürrisch... aber ich schaffe es meistens Spaß in die Bude zu bringen.
Was aber oft sehr anstrengend ist - denn wenn es mir mal nicht gut geht, übernimmt diese Rolle leider niemand und ich muss mich sehr überwinden.

Was mich an unserer langjährigen Beziehung stört: das mein Mann die Klotüre offen läßt, rülpst, etc. - und dabei nicht merkt, dass mich das "abtörnt". Auch wenn man sich seit Jahren kennt, muss man sich doch von der guten Seite zeigen... sich begehrenswert "präsentieren", sich interessant machen - zumindest gilt das für die Frau!
Und das mein Mann nicht gerne spricht. Wir sprechen über die Arbeit, über die Autoreparatur, was wir einkaufen müssen, was beim Elternsprechtag war etc.
Aber nicht über Dinge wie Gefühle, Ängste, Beziehung, Zukunft, etc.... da er er wohl gleich wie viele andere Männer auch.

Was mein Mann an einer langjährigen Beziehung stört: Zu viel reden und zu wenig Sex:eek:)

Im Jänner beginne ich einen Salsa-Tanzkurs.. .dann wenn ich ihn fertig habe, geht mein Mann hin... und dann wenn die Kinder größer sind - gehen wir gemeinsam Salsa tanzen - das ist unser nächstes Projekt.;)
 
Guten Morgen Salima,

es freut mich, dass Du ein wenig aus Deinem Nähkästchen geplaudert hast.;)
Respekt, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit-da hast Du Recht.
Über manche "Mängel" möchte man gerne drüber wegschauen, aber ist nicht immer so leicht. Z.B. das Rülpsen, wie Du schreibst. Ich glaube da geht es vielen so wie Dir. Mein Mann hat die Angewohnheit seine Schuhe überall auszuziehen oder auch die Kaffeetasse steht morgens regelmässig im Bad, weil er die mit zum Duschen usw. nimmt. Aber ansonsten können wir doch froh sein, wenn die Macken von uns Paaren nicht größer werden.

Vielleicht sollte ich demnächst mal einen Thread eröffnen über die Macken von Männern und Frauen. :freu:
Da gibt es sicher viel zu erzählen.

Ich wünsche Dir, dass Du noch ganz viel gemeinsam mit Deinem Mann lachen kannst und ab und an einen Babysitter :babyisst: .

Liebe Grüße Manuela
 
Wie von Geisterhand gelenkt verschwand mein eben neu begonnenes Thema.
Was gut war, denn nun bin ich hier angekommen und richtig.

Das was ihr schreibt,paßt zu mir.

Ruedi,
du bist klasse.Ich finde das einfach großartig wie du dich und deine Frau beschreibst.
Ich wünschte mein Mann würde nur den Hauch davon sagen, nur andeuten das ich oder die KIds ihm nur einen Funken bedeuten.

Ich möchte reden, weil ein fetter schwerer Stein auf mir liegt undich mich nicht. zu einer Therapie durchringen kann.Bis die soweit wäre, ist mir die Kraft genommen.

Vorsicht es könnte lang werden......

Es ist schwer eine Situation zu beschreiben, wenn man nur aus einer Sicht schreiben kann.

Die Sicht meines Mannes kenne ich nicht und die sagt er auch nciht.
Er´will seinen Standpunkt nich t mitteilen undist auch nciht an einem Gespräch interessiert. Er sagt seine Gefühlswelt gehe niemandenetwas an es sei seine Sache.

Damit ist jedes Gespräch überflüssig. Und so rennt er sich selbst die letztenJahre davon.

Zu mir ist zu sgen,ich ertrage keinen Streit,keien schlechte Laune. Laut Geräusche schrecken mich auf,ich spüre Stimmung vile stärker als andere Menschen. Ich emfpinde Spannung als körperlich schmerzhaft, schlechte laune, Misachtung Ignoranz tunmir körperlichweh.Meine Seele leidet täglich, meine körperlichen Symptome steigernsich dramatisch.

Ich habe Angst vor meinemMann, würde mich fast umbringen, um auchnur einmal ein Lächeln eine liebevolle Geste zu erhaschen. Klingt dramatisch? Ich bin nich tdramatisch.Im Gegenteil.Ich schwäche die Dinge eher ab.Oder ich nenne sie knallhart beimNamen.

Mein Mann interessiert sich ncih tfür die KInder es sei denn er hat was zu meckern (also immer). Es ist ihm egal was sie mchen,es sei denn sie sid im Internet.
Ihm ist egal wie es mir geht,ihmist egal ob er seine Unterwäsche nicht wechselt, Es ist ihm eigentlich alles egal.
Er hat Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, ist wie er sagt TODMÜDE (schläft täglich bis 9:15 bevor er denn mal aufsteht) hat sowieso den Bauch voller Tumor und kein Arzt jkann ihm helfen. Die übersehen alle den bösen Tumor in seinem Bauch.
Ständig grunzt er vor sich hin und seine Kieferhöhlen sind ja so voll und auch da kann ihm natürlich niemand helfen. Jedes Medikament ist bei ihm unwirksam.Kein Mensch versteht wie schlecht es ihm geht. Und keiner hört ihm zu (was ja auch nur dann möglich ist wenn man redet).

Ich nehme nachts Ohropax damit ich wenigstens etws Schlaf bekomme.
Ja ich stehe um6:30 auf Tag für tag, putzt koch kaufe ein alles noch bevorich um 9:30 arbeite. Mein Mann seht um 915 auf und fängt mit mir im gleichen Betrieb um 9:30 an.

Da ist er sofort chronisch genervt, kein telefonat will er annehmen,hat für Hausbesuche keine Zeit....

es ist ein Strick ohne Ende.

Kurzum: mein Mann leidet unter extremen Stress-Symptomen. Er ist körperlichschon krank geworden und schiebt alles aufs Organische.Seine Psyche ist so angeschlagen, das er sich permanent angegriffen und getroffenfühlt.Da ich ihn ja nicht verstehe,sagt er,erzählt er mir auch ncihts mehr.Obwohl er meine Vorgeschichte zu genüge kennt und weiß das gerade mit mir man viel und gut reden kann und ich viel über Psychosomatik weis.

Mein Mann ist psychisch gesund nach seiner Aussage,es sind die Ärzte die etwas wichtiges übersehen haben. Alle Untersuchungen die man bei Bauchschmerzen machen kann,hat er hinter sich. Mehrfach.Von Darm- bis Bauchspiegelung alles durch. Nichts.dennoch ist er überzeugt einen Tumor in sich zutragen, den er neuerdings auch tasten kann.

Ich kann ihn nicht von dem Wahnsinn abbringen krebskrank zu sein.

Sein Gesicht ist verhärtet, er ist gefühlskalt und verletzt permanent meine Grenzen.

Ich gehe zugrunde bin total erledigt.Mag keinen Satz merh sagen, da sofort zurückgeschöagen wird.Ic hbin nicht mehr fähig mich zu wehren.Ich gebe auf udn das bringt mich runter. Träume quälen mich ich kann in der schlaflosen Zeit nicht mehr Liegen. So geht es immer weiter.

Ich glaube nicht mehr an Rettung für uns.

Wer von euch hat ähnliches erlebt?t es nochirgentwo einen Hoffnungsschimmer?? Ich bin nich tjammerig,doch ich habe irgentwie aufgegebenzu glauen, das ich eines Tages wieder lachen und leben kann.
bunny
 
Hallo bunny,

hast Du schon einmal über eine Paartherapie nachgedacht?
24.000 Therapeuten in psychoscout, u.a. Paartherapie, Paarberatung, Krisenintervention

Dazu müsste Dein Mann allerdings bereit sein :rolleyes:.

Wie ich Dich verstanden habe, könnt Ihr nicht miteinander kommunizieren, weil die andere Seite abblockt. Ich könnte mir vorstellen, dass Dein Mann selber Probleme hat, nicht darüber reden will und seinen Frust in der Familie auslässt. Dies ist kein Dauerzustand, und Du merkst selber, wie Dich die Situation zermürbt und Dir alle Kraft nimmt. Vielleicht wäre es wirklich an der Zeit, ein klares Wort zu sprechen und ihn vor die Entscheidung zu stellen: entweder er ist bereit, mit Hilfe einer Therapie wieder in ein normales und ausgeglicheneres Leben zurückzufinden, oder aber Du ziehst die Konsequenzen - wie auch immer die aussehen mögen.

Dr. Hans Jellouschek, ein bekannter Paartherapeut, hat zehn Grundsätze für eine befriedigende Partnerschaft entwickelt:
Eheberatung Paderborn

Vielleicht kannst Du etwas davon für Dich bzw. Eure Beziehung mitnehmen?

Liebe Grüsse,
uma
 
Und da ist das Problem!

Ich habe Therapieerfahrung und würde es sofort machen. Mein Mann hat scheinbar aber die Einstellung, das alle anderen das Problem sind nur nicht er.

Er sagt er würde NIEMALS irgenteinem Therapeuten irgentwas sagen!!!
 
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