Kaffee und Diabetes-Risiko

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... Die niederländischen Forscher staunten über das Ergebnis ihrer eigenen Studie. Personen, die mehr als sieben Tassen Kaffee am Tag tranken, erkrankten nur halb so häufig an Diabetes wie diejenigen, die sich mit zwei Tassen oder weniger begnügten. Und das, obwohl die Vieltrinker statistisch mehr Diabetes-Risikofaktoren mit sich brachten: höheres Körpergewicht, mehr Zigarettenkonsum, weniger körperliche Bewegung, ungesündere Ernährung. ....

Diabetes News: Kaffee schützt vor Diabetes...

Bei den Leuten, die 7 Tassen Kaffee am Tag tranken, halbierte sich das Diabetes-Risiko. Es war egal, in welcher Form der Kaffee zubereitet wurde:
Cappuccino, Cafè-Latte oder Espresso, Filtermethode ...
Trotzdem kommen die Forscher zu dem Ergebnis, daß nun nicht große Kaffeeexzesse betrieben werden sollen, weil Kaffee ja auch andere Wirkungen hat: Nervosität, Schlaflosigkeit. Oft sind große Kaffeetrinker auch Raucher, sitzen viel am PC usw. und tragen so durch ihre Lebensweise wieder zu anderen Risiken bei.
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Das war die eine (frohe) Botschaft. Es gibt aber auch eine andere, nicht so frohe :eek:):

Koffein erhöht den Blutzuckerspiegel



Kaffeegenuss erhöht die Blutzuckerwerte bei Menschen mit Diabetes vom Typ 2. Das im Kaffee enthaltene Koffein könnte damit therapeutische Maßnahmen wie Diät, Bewegung und auch die Einnahme von Medikamenten neutralisieren, haben amerikanische Mediziner um James Lane von der Duke-Universität in Durham gezeigt. Sie gaben in ihrer Studie Diabetes-Patienten koffeinhaltige Kapseln und beobachteten einen deutlichen Anstieg der Blutzuckerwerte. Obwohl nicht geklärt ist, wie das Koffein auf den Zuckerstoffwechsel wirkt, halten es die Forscher für angezeigt, bei Diabetes auf die tägliche Tasse Kaffee zu verzichten oder zumindest den Konsum einzuschränken.
wissenschaft.de - Kein Kaffee für Diabetiker

Bei dieser Untersuchung erhielten die Versuchspersonen Koffein-Kapseln, die etwa 4 Tassen Kaffee/Tag entsprachen. An der Studie nahmen 10 Patienten teil .
Ob nun diese Patientenzahl ausreichend ist? Ob Koffeinkapseln den "richtigen" Kaffee tatsächlich ersetzen können bzw. die Wirkung gleich ist?

Auf jeden Fall verwirrend, daß hier zwei widersprüchliche Aussagen zustande gekommen sind.

Fazit für mich: mäßig Kaffee trinken ist am besten.

Gruss,
Uta
 
Das scheint genauso zweideutig zu sein wie Kaffee und Leber - positiv oder negativ?

Ich denke aber auch dass es ein großer Unterschied ist, Kaffee zu trinken oder Koffeinkapseln zu nehmen. Im Kaffee sind ja auch durchaus viele positive Stoffe drin die dann die negative Wirkung des Koffeins vielleicht wieder aufheben...
 
Bei mir ist es eher anders herum:
Ich vertrage Koffeinpulver und grünen Tee super, Kaffee aber irgendwie nicht.
Denke, das sind die Stoffe, die beim Rösten entstehen...
 
Dem Kaffee werden ja viele Wirkungen zugeschrieben, gute und weniger gute. Vielleicht verträgst Du ihn nicht so gut, weil:

Kaffee ist ein "Säurelocker", das heißt, die Magensaftproduktion wird angeregt. Wer also einen empfindlichen Magen hat bzw. bereits am Magen erkrankt ist, sollte seinen Kaffeekonsum auf zwei Tassen am Tag einschränken.
gesundheit.de - Kaffee – ohne geht es nicht

Ausführliche Info über die positiven und nicht so positiven Wirkungen von Kaffee.

Gruss
Uta
 
Ältere Studien gingen bisher davon aus, dass regelmäßiger Kaffeekonsum unter Umständen die Entstehung von Typ-2-Diabetes verhindern kann. Teilnehmer einer niederländischen Studie, die mehr als sieben Tassen Kaffee pro Tag tranken, hatten eine 50 % geringere Diabetesrate als diejenigen, die nur zwei Tassen pro Tag zu sich nahmen. Eine finnische Studie untersuchte über einen Zeitraum von 12 Jahren die Gesundheit von Kaffeetrinkern; Männer und Frauen, die mehr als sechs Tassen täglich tranken, hatten ein bis zu 50 % (Frauen: 30 %) geringeres Risiko, an Altersdiabetes zu erkranken. Trotz dieser Studienergebnisse - die ohnehin kontrovers diskutiert wurden - empfahlen die Wissenschaftler keinen uneingeschränkten Konsum von Kaffee. Als Diabetesprophylaxe sei er ohnehin nicht geeignet, zudem könne Koffein in hohen Mengen gesundheitliche Nebenwirkungen hervorrufen.

Eine aktuelle Studie warnt nun Typ-2-Diabetiker vor dem Kaffeegenuss. Der Muntermacher Koffein kann nach Erkenntnissen einer Forschergruppe der Duke-Universität in Durham (USA) sowohl den Blutzuckerspiegel als auch den Insulinspiegel im Blut durcheinander bringen.
In der Studie, an der allerdings nur 14 Probanden teilnahmen, wurden die Auswirkungen des Koffeins auf den Zuckerstoffwechsel getestet. Die Patienten bekamen dabei entweder zum Essen eine Dosis Koffein oder sie nahmen das Koffein ohne Mahlzeit ein.
In letzterem Fall beeinflusste das Koffein den Stoffwechsel fast gar nicht. Wurde es allerdings zusammen mit dem Essen eingenommen, ließ das Koffein den Blutzuckerspiegel um 50% ansteigen, der Insulinspiegel stieg um 20 %. Die Forscher vermuten, dass das Koffein den ohnehin gestörten Stoffwechsel der Typ-2-Diabetiker zusätzlich belastet. Eine Ursache könnte sein, dass Koffein die Insulinempfindlichkeit des Körpers reduziert und deshalb den Blutzuckerspiegel schneller ansteigen lässt.

Eine weitere Studie, die von Forschern in Arizona, USA, durchgeführt wurde, kam zu dem Ergebnis, dass zwischen Kaffee und Diabetes überhaupt kein Zusammenhang besteht.
Quelle: DIABETESGATE - Kaffee-Konsum bei Diabetes

Scheinbar ist die Studie, die positiv über Kaffee und Diabetes berichtet, die ältere und mittlerweile widerlegte...
Allerdings wird Kaffee ja auch entgiftende Wirkung zugesprochen bzw. soll es ja Hg mobilisieren. Vielleicht kommt daher auch der Zusammenhang mit dem gestörten Blutzuckerspiegel?
Ich hab meinen Espresso jetzt schon von 2 auf 1 Tasse reduziert...aber vielleicht probier ich es doch mal ganz ohne *seufz*
 
Naja, Kaffee pusht Schilddrüsenhormone. Zumindest die künstlich zugeführten.-Hohe Schilddrüsenhormone- hohes Diabetes-Risiko.
LG, Wölkchen
 
Hi Uta,
den genauen Mechanismus kenne ich nicht.Allerdings soll ich mit Hashimoto und Insulinresistenz auf keinem Fall bis an den Anschlag gehen mit meinen Schilddrüsenhormonen deswegen. Eine Bekannte meiner Mutter, die Hashi und Diabetes hat, berichtete mir dies auch von ihrem Arzt.

Dann bin ich ja seit Kurzem in der Praxis Hertoghe in Brüssel (Hormontherapie)-dort nehmen die Leute meist Armour, natürliches Schilddrüsenhormon. Das enthält mehr T3 als die synthetics. Deswegen;Das erste was man dort eingeschärft bekommt, ist kein Kaffee und eher Low carb wegen Diabetesrisiko.

Last but not least habe ich wegen meinem Mann das Buch von Dr. Bernstein, USA, "Diabetes"gelesen. In der Liste der Medikamente, die den Insulinbedarf erhöhen, sind die Schilddrüsenhormone.Bestimmt findet man auch hier in D was dazu, habe jetzt aber noch nicht spezieller danach gesucht.
LG, Wölkchen
 
Hier wird der Mechanismus beschrieben:

Besonders bei Frauen ab dem 45. Lebensjahr sind solche Entgleisungen häufig, jede Zweite dieser Gruppe ist heute mit einem pathologischen Schilddrüsenbefund diagnostiziert. Bei fehlender Behandlung kann auch Diabetes eine Folge sein, außerdem kann es bei Schilddrüsenpatienten, die zusätzlich unter Diabetes leiden, zu Komplikationen kommen.

Überaktive Schilddrüse

So hemmt eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) zum Beispiel im besonderen Maße die Insulinausschüttung und kann so eine Insulinresistenz verstärken. So kann es dazu kommen, dass ein bereits vorhandener latenter Diabetes zu einem manifesten Diabetes werden kann. Studien belegen, dass bei über der Hälfte aller unbehandelten Fälle einer Hyperthyreose eine gestörte Glukosetoleranz auftritt und in manchen Fällen zu einer Diabeteserkrankung führt. Bereits diagnostizierte Diabetiker mit der Diagnose einer Schilddrüsenüberfunktion müssen damit rechnen, dass es aufgrund der zusätzlichen Stoffwechselschwankungen trotz einer guten Blutzuckereinstellung zu häufigen Überzuckerungen kommt......
DIABETESGATE – Schilddrüse und Diabetes

Also sollten Schilddrüsenkranke und Diabetiker gut auf Schilddrüse oder Zucker aufpassen...

Gruss,
Uta
 
Schutzeffekt auch bei entkoffeiniertem Getränk
Kaffee und Tee können vor Diabetes 2 schützen. Da auch entkoffeinierter Kaffee das Risiko für die Stoffwechselerkrankung senkt, beruht dieser Effekt zumindest nicht nur auf Koffein, wie australische Forscher der Universität Sydney berichten.
Kaffee und Tee schützen vor Diabetes 2

Weiß jemand, welcher Tee da gemeint ist?

Gruss,
Uta
 
[FONT=verdana, arial, helvetica, sans-serif]Man sollte nicht gleich auf jeden Zug springen...

[/FONT][FONT=verdana, arial, helvetica, sans-serif]Das war eine Metastudie, das heißt, es wurden nur die Ergebnisse bisheriger Studien zusammengefasst ausgewertet, ohne die Brauchbarkeit der verwendeten Studien selbst in Frage zu stellen. Man sagt zwar, die Störgrößen statistisch berücksichtigt zu haben, das bedeutet aber keineswegs, daß man alle anderen Einflußfaktoren auf das Diabetesrisiko ausgeschlossen hat. Das ist auch in der Praxis überhaupt nicht möglich.
[/FONT][FONT=verdana, arial, helvetica, sans-serif]
"We found an inverse log-linear relationship between coffee consumption and subsequent risk of diabetes such that every additional cup of coffee consumed in a day was associated with a 7% reduction in the excess risk of diabetes relative risk, 0.93 [95% confidence interval, 0.91-0.95]) after adjustment for potential confounders."


Sieben Prozent Reduktion bei einer Aussagewahrscheinlichkeit von 0.93 bei einer enormen Menge nicht berücksichtigter Einflußfaktoren bedeutet in der Praxis, daß man aus diesem Studienergebnis überhaupt nichts brauchbares ableiten kann. Was dann auch die Studiendesigner vorsichtig einräumen:

[/FONT][FONT=verdana, arial, helvetica, sans-serif]"Owing to the presence of small-study bias, our results may represent an overestimate of the true magnitude of the association.[/FONT] [...] [FONT=verdana, arial, helvetica, sans-serif]The putative protective effects of these beverages warrant further investigation in randomized trials."
[/FONT]
Arch Intern Med -- Abstract: Coffee, Decaffeinated Coffee, and Tea Consumption in Relation to Incident Type 2 Diabetes Mellitus: A Systematic Review With Meta-analysis, Dec 14/28, 2009, Huxley et al. 169 (22): 2053
 
Nachdem ich diesen Artikel gelesen hatte, Kaffee schützt das Gehirn vor Cholesterin - bild der wissenschaft habe ich, da ich an sich wahnsinnig hohe Cholesterinwerte habe, auf wake-up-easy.eu reines Koffein-Pulver geholt, damit ich mir das ins Getränk mischen kann. Bei mir ist das ähnlich mit der Verträglichkeit, denn Koffeinpulver und grünen Tee z.B. vertrage ich auch wesentlich besser als vergleichsweise Kaffee. Grundsätzlich bin ich ja eher der Meinung, der Körper regeneriert sich von selbst, aber bei meinem Cholesterin von durchschnittlich 300 und geht das wohl schlecht. Was haltet ihr davon, Koffein bei Cholesterin-Problemen einzunehmen?
 
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