Eure Einstellung Süchtigen gegenüber

Erst wenn der Mann unter Beweis gestellt hat, dass er sich konstant wie ein Nichtsüchtiger verhalten kann und will, ist ein Umgang mit ihm wieder möglich.

Das aber bedingt, dass ich in seiner Nähe bleibe, um zu beobachten. (Das allein ist schon nervenzerfetzend.)

Weiss er mich in seiner Nähe, dann wird er nichts aus eigener Kraft unternehmen, weil er sich noch Chancen ausrechnet.

Erst, wenn er an dem Punkt angelangt ist, wo kein Hund ihm mehr einen Knochen gibt, ist er gezwungen, umzudenken. Erst dadurch hat er eine Chance.

Darum mache ich mir absolut kein Gewissen daraus, ihn seinem selbstgewählten Schicksal überlassen zu haben.
Mein Leben gehört endlich wieder mir und ist nicht durch und durch davon durchdrungen, dass ich mich feuerwehrmässig (denn die Zeit drängt immer. weil immer Gefahr im Verzug ist!) auf Beweissuche für oder gegen diese oder jene Behauptung befinde.
 
Hallo Ingrid

Weiss er mich in seiner Nähe, dann wird er nichts aus eigener Kraft unternehmen, weil er sich noch Chancen ausrechnet.
Das wäre das erwähnte Sofa im Dreck

Erst, wenn er an dem Punkt angelangt ist, wo kein Hund ihm mehr einen Knochen gibt, ist er gezwungen, umzudenken. Erst dadurch hat er eine Chance.
Wenn Du ihm das Sofa nicht gibst, dann hilfst Du ihm aus dem Dreck raus zu wollen.

Darum mache ich mir absolut kein Gewissen daraus, ihn seinem selbstgewählten Schicksal überlassen zu haben.
Hast Du gar nicht. Du streckst ihm den Arm zur Hilfe hin: Erst wenn der Mann unter Beweis gestellt hat, dass er sich konstant wie ein Nichtsüchtiger verhalten kann und will, ist ein Umgang mit ihm wieder möglich.. Ist etwas hart, hätte es so gesagt: Erst wenn der Mann bewiesen hat und den Willen hat aus dem Dreck kommen zu wollen, dann ist ein Kontakt erwägungswert.
Du machst es von seinem Willen abhängig aus der Sucht rauszukommen zu wollen. Nur so hilfst Du ihm, sonst würdest Du ihn nur animieren im Dreck zu bleiben und ihm somit schaden.
 
Ingrid, ich kann deine Einstellung nachvollziehen.
Du schützt dich selber und gibst dem Mann Gelegenheit, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen.
Zum Umgang mit süchtigen Menschen gehört eine riesige Portion Konsequenz, auch wenn das weh tut. - Auf beiden Seiten.
Wichtig ist wohl, dass man dem Betroffenen trotzdem noch signalisieren kann, dass nicht er als Mensch abgelehnt wird, sondern sein Verhalten als Süchtiger.
Ist man persönlich mit Gefühlen involviert, kann der totale Rückzug jedoch die einzige Möglichkeit sein.
Ein schwerer Weg, für alle Beteiligten!
Sine
 
:klatschen:klatschenHallo Sine

Finde Du hast es perfekt auf auf den Punkt gebracht. :klatschen
 
Da kann ich mich Beat nur anschliessen.

Das Schlimme ist nur leider, dass zumindest ich je länger desto weniger auseinanderhalten konnte, wo der Süchtige aufhört und der Mensch beginnt... Schliesslich liefen die Tricks ja genau so ab: Ein zu allem fähiger Süchtiger gab vor, als achtenswerter Mensch zu mir zu sprechen... In wievielen perfiden Varianten, weiss ich nicht mehr. Ich war und bin es müde, endgültig müde.

Und ich hab mich so schnell ich konnte wieder aufgerappelt und bin mit einem zusammen, der da wesentlich gesünder tickt. :)
Der Süchtige ist bloss noch Geschichte, wenn auch keine rühmliche.
 
Hallo,

ich mag allgemein schon den Geruch von Alkohol nicht. Deshalb bin ich Alkoholikern gegenüber eher ängstlich und meide sie. Ich denke, dass ich nie schlechte Erfahrungen gemacht habe, aber die Leute die ich kenne finde ich einfach nur abstoßend. Bei uns im berliner Raum würde ich nie einem Bettler Geld geben.
Komischer Weise falle ich immer wieder auf Drogenabhängige rein. Meine Tochter hat da immer so ein soziales Händchen und schleppt mir solche Leute ins Haus. Bis vor einer Woche, wo uns einer das Haus ausgeräumt hat. Nie im Leben hätte ich das von ihm gedacht. Wir kannten ihn jetzt fast 1 Jahr. Haben ihm geholfen eine Wohnung und Arbeit zu finden. Er gab vor, nur mal nach der Arbeit zu kiffen. Leider war er schon viel tiefer gesunken. Man glaubt gar nicht was diese Leute für gute ausreden haben. Meine Tochter ist fix un fertig und ist in ein seelisches Tief gefallen. Leider gehören solche Erfahrungen auch für meine Tochter dazu, erwachsen zu werden. Widermal muss ich zu geben, dass auch nach einem Entzug nur der Wille des Abhängigen allein ausschlaggebend ist, sein Leben in den Griff zu bekommen.
Für mich zählt zur Zeit nur, dass meine Tochter das alles gut verkraftet. Wir werden ihr helfen !
 
Hallo Gine

Die harte erfahrung von Dir und deiner Tochter tut mir leid. Der Süchtige ist von einem geist getrieben der stärker ist als alles andere.

Widermal muss ich zu geben, dass auch nach einem Entzug nur der Wille des Abhängigen allein ausschlaggebend ist, sein Leben in den Griff zu bekommen. Ja, aber der wille ist manchmal da, aber die Persönlichkeit ist schwach.
Denke wenn einer wirklich frei werden will, dann sollte man ihm dabei helfen. Aber eben NUR wenn er wirklich frei werden will und dies auch mit Worte und Taten zeigt. nsosnten hilft alles nichts, im Gegenteil.
 
Hallo Beat,

wir dachten wirklich das er neu durchstarten will. Er hat uns das täglich immer wieder bewiesen. Zum Beispiel ; pünktlich arbeiten gehen, Miete zahlen Oft wenn wir bemerkten das ihm was schwer viel haben wir unsere Hilfe angeboten. Leider hat er nicht gelernt mit Geld umzugehen. Wenn am Ende des Monats nichts übrig war, haben wir ihm Lebensmitttel eingekauft. Ich selbst bin sehr enttäuscht und sogar traurig. Ich denke er ist einfach schwach und spielt sich selbst was vor. Er wird dort enden, wo er vor Monaten her kam.
Danke für deine tröstenen Worten.

Herzliche Grüße Gine
 
Hallo Gine

Ihr habt menschlich gesehen alles getanm was man tun kann. Das Durchhalten kann ein problem sein, aber wie Du gesagt hast, er muss die schriotte auch tun, hätte Euich seine Probleme offenbaren sollen, oder sonst Hilfe suchen sollen.
Finde es toll was ihr gemacht habt, auch wenn es sogar für Euch negativ herausgekommen ist.
 
Hallo Gine.
Und wie hat sich dieses Erlebnis nun auf deine Einstellung Süchtigen gegenüber ausgewirkt?
Genau solche Erlebnisse sind es ja, die uns nachdenklich machen und vielleicht eine neue Standortbestimmung nach sich ziehen.
Liebe Grüsse, Sine
 
Hallo Sine,

ganz ehrlich, helfen würde ich wieder gern, aber mit viel mehr Abstand. Ich mochte den jungen Mann wirklich sehr und ich hätte nie im
Leben daran geglaubt, dass alles so endet. Man kann nicht alle Menschen , auch unter dem Vorbehalt der Sucht, über einen Kamm scheren. Meine Tochter wird in ca. 2 Jahren mit solchen Menschen zusammen arbeiten. Sie wird so hoffe ich, genau solche Erlebnisse immer wieder verarbeiten müssen. Ich hoffe nur mit etwas mehr Abstand.

LG Gine
 
Genau, der emotionale Abstand ist wohl sehr wichtig.
Mitleid(en) hilft nicht weiter.
Liebe Grüsse, Sine
 
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