Hallo Claudia,
Du scheinst vom Fach zu sein.
Ich kenne nicht: HoloTC Normal
Was ist das?
Dein MCV ist ja sehr gut, wenn Du keinen Mangel an B12 und Folsäure hast, dann spricht dieser Wert doch gegen Eisenmangel.
GOT: 19, GPT: 13, GGT: 13
ALP: 49 (38-126 U/L)
Die Leberwerte sind recht gut, eigentlich sollte man bei diesen Werten eine gesunde Leber erwarten. Aber ich weiß von meinen Werten, dass die früher auch so gut waren und dennoch ist meine Leber krank.
ALP ist die alkalische Phosphatase und der Wert ist niedrig. Also das könnte einen Verdacht auf M. Wilson etwas unterstützen. Auch einen Zinkmangel hast Du vermutlich mit der AP.
War die Leber mal auffällig? Mit diesen Leberwerten wird Dich kaum ein Arzt auf eine Leberkrankheit untersuchen wollen, wenn nicht weitere Anhaltspunkte dafür vorliegen.
Ich nehme die Pille jetzt seit ca. 2 Wochen nicht mehr und habe das Gefühl das die Symptome stärker werden, vorallem das Zittern und der psychische Teil, weiss nicht ob das nur Einbildung ist oder es nur Zufall ist.
Ob das Absetzen der Pille so etwas verstärken kann, ich weiß es nicht. Habe selbst dazu keine Erfahrung, zu den Zeiten, wo ich die Pille mal nahm, hatte ich keinen MW-Verdacht....
Bauchschmerzen nach dem Essen könnten ein Hinweis auf die Bauchspeicheldrüse sein, aber auch auf eine Intoleranz.
Kupfer: 23,5 (12,6-25) mcmol/l im Serum
Coeruloplasmin: 0.35 (0.15-0.6) das Serum wurde Mi eingeschickt und der Wert wurde erst Sa bestimmt (die werte steigen doch an oder? Das Labor musste sie weiterschicken weil sie das selber nicht bestimmen können... )
Ich denke, dass Eiweiße sich verändern, wenn sie nicht sofort bestimmt werden.
Haptoglobin (auch ein Eiweiß) wurde bei mir mal 2 Tage nach der Blutentnahme nachgefordert, weil es versehentlich nicht angefordert war. Der Wert war über 10 Mal höher wie sonst.
Allerdings sind Coeruloplasmin, Haptoglobin etc. akute-Phase-Proteine und steigen bei Entzündungen/Infekten an.
Also ich würde die Werte bei einem Labor untersuchen lassen, das sie selbst bestimmt.
Ich habe mal überschlagen, wie hoch Dein freies Kupfer ist.
Das Serum Kupfer ergibt umgerechnet 149µg/dl.
davon ab das 3-fache des Coeruloplasmins in mg/dl = 105 mg/dl
verbleiben als freies schädliches Kupfer
45 µg/dl. Das liegt deutlich über dem Grenzwert von 10µg/dl. siehe hier zum Grenzwert von 10:
MorbusWilsonEV
Auch Brewer nennt in seinem Buch den Grenzwert von 10µg/dl.
Die Seite der Uniklinik Mainz nennt einen anderen Grenzwert, ich weiß. Früher hatten die auch den niedrigeren Grenzwert. Sie haben den verändert aufgrund dieser nicht repräsentativen Untersuchung (siehe letzter Teil der Seite). Nicht repräsentativ deshalb, weil man nicht davon ausgehen kann, dass die dort untersuchten Menschen dem Bevölkerungsdurchschnitt entsprechen. Jemand der in einer Uniklinik Blut genommen bekommt, hat in der Regel eine (noch unerkannte) Krankheit. Also ist die Wahrscheinlichkeit, dass darunter auch unentdeckte Wilson-Fälle sind, sehr hoch und noch höher ist wohl der Anteil der Genträger für M. Wilson unter diesem Personenkreis.
Auch ist die Empfehlung der Uniklinik Mainz erst ab einem freien Kupfer eine Diagnostik anzustreben, ein Witz, wenn ich das so formulieren darf.
Es gibt Wilson-Fälle mit Leberkupfer von über 400 die hatten noch nie ein freies Kupfer, das über 10 µg/dl liegt und schon gar nicht über 50µg/dl.
Wenn man also warten wollte, bis das freie Kupfer so hoch ist, wird man immer erst dann therapieren, wenn es schon zu deutlichen Schäden gekommen ist. Das ist dann keine Früherkennung mehr sondern das Gegenteil davon....
Also das freie Kupfer wäre schon auffällig bei Dir. Ob das nun mit der Pille zusammenhängt, kann ich schwer sagen. Man sollte die Werte nach dem Absetzen der Pille nochmals bestimmen.
Werde die anderen Werte auf jeden Fall auch bestimmen lassen, weisst du auch wie empflindlich die sind?
Nein, ich weiß nicht immer, ob ein Wert empfindlich ist. Aber ich gehe mittlerweile selbst ins Labor zur Blutentnahme, weil ich immer wieder sehe, dass in den Arztpraxen Fehler bei oder nach der Blutentnahme gemacht werden. Oft haben die Ärzte nicht mal eine Zentrifuge.
Aber auch das Labor selbst kann noch einiges falsch machen,vor allem sammeln die Labore oft die Proben, bis sie genügend für eine Untersuchung zusammen haben.
Kalium ist jedenfalls ein extrem empfindlicher Wert, das weiß ich mittlerweile nur zu gut. Auch Kupfer, Magnesium, Eisen, GPT, GOT, Zink sollen empfindlich sein, habe ich mal gelesen, wo es um hämolytische Blutproben ging.
Ferritin ist wieder runter auf 18,3 ng/ml (18-323) der letzte Wert ist auch schon 6 Mt. alt. Hab das mit dem Eisen aufgegeben... Hab gehört, dass das Ferritin bei MW auch niedrig sein kann wegen des Coeruloplasmins.
Hatte mal Ferritin-II Tabl. da ist gar nichts passiert, bei Ferritin-III ist es um 10 rauf. Der helle Wahnsinn was.
Der Zusammenhang zwischen Ferritin und Coeurloplasmin ist mir nicht klar. Für das Eisen ist doch das Transferrin das Transporteiweiß, oder?
18,3 Ferritin ist schon niedrig, aber wieso ist dann Dein MCV so hoch? Das passt nicht so ganz zusammen, finde ich (bin aber Laie).
Verlierst Du viel Blut über die Periode? Ist vielleicht Deine Gerinnung nicht in Ordnung? Hast Du einen niedrigen Quickwert? Wäre bei einer Leberkrankheit denkbar.
Das wäre für mich eine mögliche Erklärung.
Wie gross ist eigentlich die Chance das Geschwister auch erkrankt sind?
Für die Geschwister ist die Chance am größten, M. Wilson auch zu haben, denn sie können das gleiche Genmaterial der Eltern auch haben.
Wenn die Eltern M. Wilson nicht haben und nur Genträger sind, dann ergäbe sich bei 4 Geschwistern nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung ein völlig gesundes Kind, 2 Kinder, die Genträger sind und ein Kind das M.Wilson wirklich hat.
Ich habe aber öfters schon gehört, dass bei 2 Geschwistern beide M. Wilson haben. Dann nützt die Wahrscheinlichkeitsrechnung auch nichts.
Hast Du denn einen Bruder oder eine Schwester, die leberkrank sind?
Gruß
margie