staphylokokkus a. mrsa?
Hallo rahel,
leider sind das, was ich im Thread beschrieben habe Teil meiner eigenen Erfahrung. Ich habe MRSA zwar überlebt, habe aber ein Bein verloren. Wichtig wäre, wenn Du #1, #2 und #6 ansehen würdest, da dort die Antworten stehen.
Man muß zwischen Träger von MRSA und akuten Infekten unterscheiden. Träger ist inzwischen bei uns ca. 30% der Bevölkerung. So lange die Immunabwehr funktioniert, bemerkt man nichts. Sollte sie aber durch Krankheit, Unfall und Alter (Kinder und Senioren) geschwächt werden, wird es kritisch. Schließlich sterben daran mehr Menschen in Deutschland, Schweiz und Österreich als durch Aids, Influenza und Verkehrsunfall zusammen! Wie viele Krüppel MRSA hinterlässt ist unbekannt.
Da der Keim sehr ausdauernd (in Wäsche ca. 300, an steriler Fläche ca. 100 Tage) und zugleich äußerst leicht (schon durch Handschlag) übertragbar ist sind nicht nur Familien sondern auch komplette Belegschaften - inzwischen schon ganze Gemeinden- infiziert. Während man in Holland mit großem Aufwand in einer Isolierstation therapiert wird, kann man bei uns infiziert am OP-Tisch stehen oder in der Alten- und Säuglingspflege arbeiten, während jede Brötchenverkäuferin aufmerksam vom Gesundheitsamt überprüft wird. Bedarf das noch weiterer Worte? Da der Keim bei uns keiner zwingenden Meldepflicht unterliegt, auf Totenscheinen nicht vermerkt wird und der Patient auch nicht aufgeklärt werden muß kann das Gesundheitswesen lustig im Bereich der Hygiene sparen, während ich mir wie der Rufer in der Wüste vorkomme, obwohl ich nicht allein bin. Das Robert-Koch-Institut und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene warnen seit über 10 Jahren dringlichst, jedoch die Politik schläft weiter...