Hallo Matthias,
Zu EAV möchte ich nicht viel sagen. Ich halte von solchen Methoden nichts.
Dass eine B12-Spritze verheerende Wirkungen haben soll, glaube ich auch nicht auf Anhieb. Ich vermute eher, dass Du zufällig nach dieser Spritze aus welchen Gründen auch immer die von Dir geschilderten Probleme bekamst.
Oder war die Spritze denn so extrem hochdosiert, dass es vielleicht zu einer allergischen Reaktion kam (wenn die HIT schlechter wurde)?
Das relativ hohe Ferritin könnte evtl. ein Hinweis auf die Eisenspeicherkrankheit sein, evtl. die milde Form.
Bei meinem Bruder war das Ferritin vor seiner Diagnose auch etwa so hoch, wie Dein Wert ist und er hat die milde Form einer Hämochromatose.
Allerdings hat man da kein erhöhtes Bilirubin. Das spricht also eher dagegen.
Aber man muss auch wissen, dass Ferritin bei Entzündungen und Infekten ansteigt und wenn Du zum Zeitpunkt der Untersuchung eine Entzündung hattest, wäre das Ferritin falsch hoch.
Vielleicht ist der Grund der zum Ansteigen des Bilirubins führte derselbe, der das Ferritin auch erhöhte?
Falls das hohe Ferritin nicht durch Entzündungen etc. erhöht ist, ist das Hämoglobin eigentlich zu niedrig dafür.
Es ist allerdings noch nicht zu niedrig.
Wenn Du eine Hämolyse haben solltest, dann könnte da ein Grund dafür liegen.
Sind den die Erythrozyten auch eher niedrig?
APH ist das die Alkalische Phosphatase?
Dem Normwert nach wohl schon.
GLDH und Cholinesterase werden nicht automatisch bestimmt. Man muss dem Arzt sagen, dass er das mitmachen soll.
GLDH wird von vielen Ärzten gar nicht mehr bestimmt. Ist aber ein Leberwert, der durchaus seine Berechtigung hat.
APH ist ganz sicher nicht das Alpha-2-Globulin. Das würde anders abgekürzt und hat auch andere Normwerte.
Eine Eiweiß-Elektrophorese ist eine Untergliederung des Serum-Gesamt-Eiweißes in Albumin und in verschiedene Globuline.
Eines der Globuline ist das Alpha-2-Globulin.
Wenn man wissen will, ob man eine latente Hämolyse hat, sollte man das
Haptoglobin bestimmen. Aber der Wert ist zum einen störanfällig wie viele Eiweiße und zum anderen steigt auch er an, wenn man Entzündungen oder Infekte hat.
Ist Haptoglobin erniedrigt, ist das ein starker Hinweis auf eine Hämolyse. Auch niedrig normale Werte würde ich für verdächtig halten.
Ich vermute aber bei Deiner Wertekonstellation eher eine
Thalassämie.
Da kann man erhöhtes Ferritin haben und auch erhöhtes indirektes Bilirubin.
Man nennt Thalassämien auch sekundäre Hämochromatosen.
Sekundär werden solche Krankheiten bezeichnet, die dieselben Wirkungen haben, die aber andere Ursachen haben (bei einer Talassämie wäre die Ursache nicht die Leber sondern wohl die Blutbildung).
Thalassämie - Mittelmeeranämie - netdoktor.at
Beta-Thalassämie - DocCheck Flexikon
Wenn Du eher ein südländischer Typ bist, wäre das ein zusätzlicher Hinweis auf eine Thalassämie.
Ich würde auch raten, in eine Leberambulanz zu gehen, möglichst in einer Uniklinik, weil man dort noch am ehesten nach Ursachen sucht.
Es kann passieren, dass man Dir sonst ohne weitere Untersuchungen einfach die Diagnose "Meulenkracht" verpasst, was aber nicht vorliegen muss (Läßt sich genetisch feststellen).
Thalassämien sind allerdings Krankheiten, die ein Hämatologe untersucht. D. h. wenn Du eher den Verdacht hast, dass Du die Symptome der Thalassämie hast, wäre es vielleicht sinnvoller, gleich zum Hämatologen zu gehen.
Aber ein guter Leberarzt würde sicher auch auf die Verdachtsdiagnose Thalassämie kommen.
Jedenfalls gehören diese Werte abgeklärt.
LG
Margie