Wie erfüllt fühlt Ihr Euch momentan im Leben ?

Liebe Ingrid,

deine 3 persönlichen Punkte sind gute Wesenansätze. Du gibst in deinem Text viele gute gesellschaftliche Stukturen wieder und hast doch eine Reihe neuer und guter Ansätze.

Liebe Grüsse NellyK

Danke für Eure umfangreichen Antworten!

Naja. Wie ich so sehe, gibt es wohl DAS erfüllte Leben NICHT. Es scheint eher nur Momente zu geben, in denen man sich erfüllt fühlen könnte bzw. kann ...

Lieben Gruß

Ingrid schrieb:

Also Erstens:
Staunen zulassen.
So entsteht eine innere Unverkrampftheit, die mich schon ziemlich nahe ans Erfülltsein bringt.

hmmmm - innere Unverkrampftheit, bewirkt durchs Staunen, bewirkt erfüllt sein ...

Zweitens:
Gucken, wer da spricht.
Hier erreiche ich einen freundlichen Frieden, der Erfüllung näher verwandt ist ..

hmmm - innerer Frieden durch das Erkennen des Gegenübers, und das "rechtzeitig aus dem Weg gehen" bringt mich einem erfüllten Moment näher ...

Drittens:
Ideen statt Ideologien.
Was wir haben, sind unterschiedliche Welterklärungsmodelle, von denen jedes seine Stärken und Schwächen hat. Zur geistigen Anregung hochwillkommen, taugen sie mir nicht zum Dogma - keins von ihnen.
Dies befreit mich von dem Zwang, irgendeiner ideologischen Gruppe nach dem Mund reden zu müssen, nur um "dazuzugehören": Ein weiterer Punkt, der die innere Verarmung verhindern hilft, die mit allem Für-Sich-Denken-Lassen einhergeht - ergo ein Schritt in Richtung Erfüllung.

hmmm - hier kann ich dann gar nicht mehr folgen ...
Das gigantische Unrecht auf dieser Welt hat seine Stärken und Schwächen?
Und es bedarf niemanden, der sich dem entgegensetzt?
Und weil ich das so mache, fühle ich mich erfüllt?

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Tut mir leid - ich lese hier nur puren Egoismus raus ... weiter nix.
Und wenn ich mich einer Gruppe anschließe, muss ich noch lange nicht innerlich verarmen.
Ich verarme dann wohl eher, wenn ich mich selbst als Mittelpunkt der Welt sehe ...

Lieben Gruß

Was mir gerade in den Kopf kommt:
Wenn sich Mensch ständig fragt, ob er nun "erfüllt" und wie sehr er "erfüllt" ist, dann ist das doch eine Fokusierung auf eben diesen Zustand. Alles, was nicht seiner Idee von "Erfülltsein" entspricht, ist dann also nicht wünschenswert und betrübt ihn? Ist das nicht wieder eine dieser idealen Zielsetzungen, die letztlich nicht zu erfüllen sind, weil sie viel zu hoch ansetzen? Und weil sie zu wenig konkret sind?
Ich bin weiter dafür, Stunde für Stunde, Tag für Tag zu schauen, was das Leben so bringt - auch aufgrund meiner Aktivitäten - und da anzusetzen mit dem Gedanken "es geht mir gut, so gefällt's mir".

Gruss,
Uta

Ich fühle mich erfüllt, weil

- ich viel Liebe geben und empfangen darf
- mir das Leben Aufgaben stellt, die mich fordern und fördern, sprich: zu bewältigen sind, auch wenn es mal viel Kraft kostet, und mich dann einen Riesnschritt weiter bringen (= bereichern)
- das Verhältnis zwischen Einkommen und Auskommen unterm Strich positiv ausfällt
- ich innerlich fast immer das Gefühl habe, reich zu sein, auch wenn es gelegentlich äußerlich mal nicht so aussieht
- der Begriff "Langeweile" in meinem Leben schon lange nicht mehr vorkommt. Jeder Moment lässt sich nutzen, geschenkte Zeit ohne Termin ist Reichtum.

Gruß
mezzadiva

Uta schrieb:

Ich bin weiter dafür, Stunde für Stunde, Tag für Tag zu schauen, was das Leben so bringt - auch aufgrund meiner Aktivitäten - und da anzusetzen mit dem Gedanken "es geht mir gut, so gefällt's mir".

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Besser, find' ich, kann man's eigentlich nicht machen.

Der Begriff "Erfülltsein" kam mir im Thema der Umfrage anfangs ein wenig ungewohnt vor - ich hatte mir die Frage noch nicht gestellt - aber bei weiterem Nachdenken bin ich dahintergekommen, dass es wohl etwas Ähnliches sein muss, wozu meine drei Schritte mir beitragen helfen.

Es ist schon mal sehr hilfreich, sich nicht mehr von jedem Dahergelaufenen in die Suppe spucken zu lassen - auch wenn der das für seinen Lebenszweck hält. Auf Staatenebene z.B. ist es ja meistens so, dass wer aussenpolitisch auf Expansionskurs geht, zu allermeist innenpolitisch nicht zurande kommt... Ich hab irgendwann einfach aufgehört, für die "innenpolitischen" Probleme anderer den Kopf hinzuhalten. Hässliche Hintergrundsgeräusche gibt's nun mal immer, wenn einer sein eigenes Ding macht.
Mit Meideverhalten hat das wenig zu tun - eher mit der Erkenntnis, dass man selbst entscheidet, ob man einen Becher austrinken möchte, den einem ein Missgünstling einschenkt. )

Hi,

ich glaube wenn man mehr Zeit damit verbringt sich über die positiven Dinge des Lebens zu freuen als sich über die negativen Umstände zu ärgern ist man auf dem richtigen Weg zu einem erfüllten Leben :bang:.

Natürlich ist kein Leben "perfekt", aber wenn man über jede Kleinigkeit jammert wird es bestimmt nicht besser. Wenn ich z.B. meine Mutter sehe die zwei miese Ehen hinter sich hat, wie egoistisch und verbittert die ist, obwohl sie eigentlich alles hat. Sie jammert IMMER wegen ihrem angeblich so wenigem Geld, sie ist ja sooooo arm..., wegen dem Wetter, weil alles teurer wird..., das ist so grässlich :schock:!!!
Warum freut sie sich nicht darüber, dass sie gesund ist, mietfrei wohnen kann, ein kleines (zwar alt aber fährt) Auto hat, der Frühling da ist, sie essen und trinken kann was sie will, vier gesunde Kinder und sechs Enkel hat... die schönen Gründe sind einfach aufzuzählen, man muss sie nur sehen wollen !

Ich für meinen Teil bin sehr zufrieden und glücklich. Es gibt immer wieder Dinge die schwer sind aber trotzdem geniesse ich mit meiner positiven Einstellung das Leben :freu:.

Und wenn ich wirklich mal gar nicht gut drauf bin habe ich ja hier dieses Forum um mein Herz auszuschütten ! Und das ist doch auch wieder positiv - oder?


LG :wave:

Heather

Mein Leben war immer erfüllt - einfach immer anders, aber erfüllt - und lebensecht.
Ich bin, ich fühle, ich denke, ich bewege - also kann ich erfüllen - mein Leben und das Leben anderer (die es denn auch so wollen)
Erfüllung ist nicht nur immer herrlich, wunderbar, sorglos (das wäre ja schon fast langweilig) - aber man kann dafür sorgen, dass man sich bald wieder zur positiven Erfüllung zählen darf, hm?

Hallo Mister X

>>> Also müsste ich (als Unerfüllter) - viel mehr Sünden begehen??? Nein, Du bist ja kein Satanist, oder?
Wenn Du erfüllt bist, musst du keine Sünden mehr tun, weil Du eigentlich keine mehr tun willst. Aber trotzdem tut man Sachen auch dann, die man eigentlich nicht will.

Zu mir:
Bin sehr erfüllt, aber leider auch zu ausgefüllt (zeitlich)

Hallo,

früher habe ich manchmal über den "Sinn des Lebens" nachgedacht. Offensichtlich fühlte ich mich zu dieser Zeit unausgefüllt. Seit der Geburt meiner Kinder habe ich keine Zeit mehr, darüber nachzudenken. Seitdem habe ich eine wichtige, fordernde und teilweise sehr anstrengende Aufgabe - neben meiner Teilzeitberufstätigkeit. Es bleibt keine Zeit zum Nachdenken. Langeweile ist ein Fremdwort geworden. Es füllt mich aus, meine Kinder zu erziehen, sie vorwärts zu bringen, ihnen eine gute Schulausbildung zu ermöglichen, sie gesund zu erhalten bzw. zu Gesundheit zu verhelfen, dafür zu kämpfen, dass sie eine gute Grundlage für ein erfolgreiches Leben bekommen. Das ist wahrlich nicht immer nur Zuckerschlecken, auch mit Sorgen und Tränen verbunden.

Ich denke, man wird durch Kindererziehung anspruchsloser, man freut sich über jede Minute Freizeit, die nicht großartig gestaltet sein muss - einfach nur frei zu haben, nicht ferngesteuert zu sein ist das Größte überhaupt. Zurzeit bin ich sicher, dass ich mich auch nach der Zeit der Kindererziehung nicht unausgefüllt fühlen werde. Dann habe ich endlich auch einmal wieder mehr Zeit, meinen Interessen nachzugehen. Ich werde diese "Freiheit" dann sicher besser zu schätzen wissen, als früher. Manchmal denke ich, dass es einigen Menschen zu gut geht, um sich ausgefüllt zu fühlen. Sie wissen ihr Leben, ihre Möglichkeiten, ihren Wohlstand nicht zu schätzen.

Viele Grüße
Erika

ErikaC schrieb:

Manchmal denke ich, dass es einigen Menschen zu gut geht, um sich ausgefüllt zu fühlen. Sie wissen ihr Leben, ihre Möglichkeiten, ihren Wohlstand nicht zu schätzen.

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Sehr wahr! Das musste mal gesagt werden.:applaus:

ErikaC schrieb:

Manchmal denke ich, dass es einigen Menschen zu gut geht, um sich ausgefüllt zu fühlen.

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... es ging aber glaub um erfüllt

Lieben Gruß

Zitat ErikaC #31

Manchmal denke ich, dass es einigen Menschen zu gut geht, um sich ausgefüllt zu fühlen. Sie wissen ihr Leben, ihre Möglichkeiten, ihren Wohlstand nicht zu schätzen.

Viele Grüße
Erika

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Liebe Erika

Ich finde diesen Satz Weltspitze.


@ MisterX : Erfüllt und Ausgefüllt passt schon.

Liebe Grüsse NellyK

Ich finde, dass Ixie da was ganz wichtiges angesprochen hat: Ist es nicht etwas anderes, sich ausgefüllt zu fühlen oder erfüllt zu sein?

Volle Grüße von
Leòn

Hallo Leòn -

ja, hier gibt es einen Unterschied.

Ausgefüllt heisst für mich, dass meine Zeit ausgefüllt ist mit Tätigkeiten, Beschäftigung. Also eher etwas Greifbares.

Erfüllt fühle ich mich, wenn meine Seele erfüllt ist: z. B. durch ein Erlebnis, Freude, aber auch Trauer.

Insofern sind das zwei verschiedene Dinge. Erfüllt sein kann man auch, wenn man mal nicht gerade ausgefüllt ist , wobei das Ausgefülltsein nicht unbedingt mit Erfüllung zu tun haben muss...

Liebe Grüsse,
uma

Ausgefüllt klingt für mich "eher stressig".
Erfüllt ist ein Leben (so empfinde ich) eigentlich bei den meisten.
Unerfüllt ist das Leben derer, die jeden Tag um ihr Leben kämpfen müssen - dann, wenn das Leben (das Dasein) einfach keinen Sinn mehr hat. Aber vielleicht (und das ist auch zu hoffen), haben diejenigen wenigsten vor diesen Überlebenskämpfen einmal ein erfülltes Leben gehabt, selbst wenn es nur kurze Momente gewesen sind.

Zur Erfüllung meines Lebens, und da gehe ich mit Erica's Meinung überein, gehört vorallem unser einziges Kind, welches unter schwierigen Umständen den Weg ins Leben gesund geschafft hat - und nun erfüllt es mich jeden Tag, zu wissen, dass ich diesen kleinen Menschen durch das Leben begleiten darf, ihm hoffentlich so viele wichtige, gute und starke Eindrücke schenken darf, wie er mir diese schenkt.

Hallo Erika

Mich Ingrid und nelly anschliesse. Kurze und sehr treffende Aussage von dir
:applaus:

ErikaC schrieb:

Manchmal denke ich, dass es einigen Menschen zu gut geht, um sich ausgefüllt zu fühlen. Sie wissen ihr Leben, ihre Möglichkeiten, ihren Wohlstand nicht zu schätzen.

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Hallo Erika,

das ist eine sehr wahre und weise Einsicht.

Auch ich merke oft, wie oberflächlich viele gesunde und wohlhabende Menschen (von den richtig Reichen, den Millionären und Milliardären, möchte ich gar nicht sprechen, denn die kenne ich nicht persönlich) in den Tag hinein leben. Sie kümmert nichts, außer wie sie ihr Geld noch besser anlegen, ihr finanzielles Vermögen noch besser mehren können.

Vielleicht werden sie einmal gefragt: "Was habt ihr nicht für euch selbst getan?" Können sie eine selbstlose Tat nennen? Eine, die auch nicht für ihre eigene Familie, ihre Kinder, u.s.w. getan wurde...

Liebe Grüße

Jürgen

Hallo Jürgen

"Was habt ihr nicht für euch selbst getan?" Können sie eine selbstlose Tat nennen? Eine, die auch nicht für ihre eigene Familie, ihre Kinder, u.s.w. getan wurde...
Interessante Frage.
Denke so was tut man nur, um sich dabei selber besser zu fühlen (dann ist es aber keine selbstlose Tat mehr) oder wenn man die Menschen (generell oder zumindest denen man geholfen hat) liebt. Aber wo die Liebe hernehmen, wenn man sie nicht erhalten hat, spezill in einer zeit wo die Liebe immer mehr erkaltet.