Lärm und Psyche

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9.021
Die Lärmbelastung ist auch aber nicht nur eine Frage der Dezibel - Zahlen. Eine weitere Rolle spielt die persönliche Einstellung:

Der eigene Hund macht keinen Lärm, er bellt nur. Das eigene Baby lärmt nicht, es ist nur lebhaft. Und so weiter .... .


Zum Thema:

www.uvek.admin.ch/dokumentation/00476/00477/01351/index.html?lang=de&print_style=yes

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Allerdings ist eine Lärmbelastung nicht zu verharmlosen:

Lärmschwerhörigkeit bei längerer Belastung, verringerte Konzentrationsfähigkeit und verminderte Nachtruhe, Stress, da Lärm als Stressfaktor auf den menschlichen Organismus wirkt, unabhängig davon, ob der Mensch schläft oder wacht (bei negativer Grundeinstellung zum einwirkenden Geräusch erhöht sich die Stressbelastung durch den subjektiv empfundenen Ärger), beschleunigte Alterung des Herz-Kreislaufsystems durch chronische Lärmbelastung, erhöhtes Herzinfarktrisiko, erhöhtes Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken und so weiter!

sachsen.de - Umwelt - Wirkung von Lärm auf den Menschen

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Es ist vermutlich ein uralter Reaktionsmechanismus, der der Lebenserhaltung dient, dass wir Menschen auf (unvertrauten, störenden) Lärm mit "Aufregung" reagieren. Die Worte Lärm und Alarm haben die gleichen Wurzeln.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hi!

Ich finde die Sache mit dem Lärm auch sehr interessant. Mir ist schon sehr oft aufgefallen, dass ich da auch sehr unterschiedlich reagiere :keineahnung:.

Manchmal kann ich problemlos mit zwanzig Mann am Tisch sitzen obwohl der Pegel dann ziemlich gewaltig ist. Aber wenn zuhause der Fernseher minimal zu laut ist bringt mich das fast aus der Fassung, ich werde dann richtig nervös.
Wenn ich alleine im Auto fahre höre ich gerne laut Musik. Sind wir aber zu viert unterwegs und die Musik ist eigentlich angenehm, aber mein Mann erzählt was und meine Jungs stellen irgendwelche Fragen, macht mich das manchmal fast irre, obwohl es eigentlich gar nicht laut ist. :confused:

Eigentlich schon seltsam...


LG :wave:

Heather
 
Hoi zsäme!

Jupp, Lärm kann stören. Ich finds sehr schön, Lärm und Alarm in Verbindung zu bringen. Wann ist Lärm Lärm und was kann man dagegen tun? - Gute Frage und womöglich ist sie nur subjektiv für einen selbst zu beantworten.

Werden bei Lärm Frequenzen getroffen, die unser inneres Alarmsystem anreizen, dann ist er störend. Kinder treffen Töne, die uns in Aktion versetzen. Sie wollen ja gehört werden. Das dringt direkt in uns hinein und wir müssen reagieren. Ein natürliches Zusammenspiel.

Aber es kommt auch vor, dass man in mitten tosenden Lärms den Lärm zwar hört, ihn aber nicht als störend empfindet. Man ist viel zu sehr mit dem beschäftigt, was man gerade tut. Einige nennen dies eine hohe Konzentration, ich nenns eine Verschiebung der Aufmerksamkeit. Ist mein ganzes Sein bei mir, bei dem, was ich tu, dann hör ich den Lärm zwar, nehm ihn aber ich als aktionsfördernd wahr.


*smile*
Wanderer
 
Hallo Wanderer,

Ich stimme dir da bei deinen Gedanken völlig zu. - So liesse sich auch einiges erklären.

Die Kunst dabei ist (wenn Lärm einem sehr beeinträchtigt) wege zu finden, wobei es weniger mühe macht, die Aufmerksamkeit zu verschieben. :) Denn dies kostet in so manchen Fällen übermässig viel Energie.

Ich denke deshalb auch dass es so Mancher eher Reizt, Irritiert oder gar Kopfschmerzen bringt, in Situationen wo man müde ist.

... Schlüssel liegt auch hier wie so oft in Kontrolle über die Aufmerksamkeit ?

Liebe Grüsse
Kim
 
Hoi KimS

Schön, dass ich nicht ganz daneben liege. *freu* - Ich denk, die Aufmerksamkeit und die Konzentration sind zwei verschiedene Dinge. Konzentration ist für mich Aufwand, so quasi erzwungene Aufmerksamkeit. Obschon das Adjektiv nicht zur Aufmerksamkeit passt. Aufmerksamkeit kommt von innen, aus einem inneren Trieb heraus, etwas tun zu wollen und sich in dem Tun zu verlieren.
So ist auch Kontrolle über die Aufmerksamkeit bereits eine Zerstörung dieser. Es ist für mich ein Reiz, ein Sehnen, fast ein wenig ein wildes Treiben aus animalischen Instinken heraus, mich in Beschäftigungen zu verlieren und nur noch zu tun. Trancezustand?

Aus anderem Kontext heraus würd das vielleicht zusätzlicher Lärm unterstützen. Rhytmus. Musik, und zwar Musik, die einem körperlich mitnimmt, einen einschwingt. 210 bpm veranlassen z.B. im Gehirn ein Angleichen der Hirnströme der linken Hemisphäre und der rechten. Eine äusserliche Einwirkung, die die Aufmerksamkeit verschiebt.

*smile*
Wanderer
 
Hoi Wanderer,

Danke auch für dein letzter Beitrag. Ich bin noch dabei den Inhalt auf mich Einwirken zu lassen, vor Allem wie es, (dass es wahrscheinlich) einem dabei Helfen könnte bestimmte Konzentrationsschwierigkeiten, bzw. Lärm(über-)empfindlichkeiten zu überwinden... :)

Liebe Grüsse
Kim
 
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