Wie haltet Ihr das aus ?

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Hallo zusammen

Zugegeben ist das eine sehr allgemeine Frage, drum werde ich versuchen diese erst einmal einwenig zu konkretisieren. Vor vielen Diagnosen, sei es Borreliose, Amalgamvergiftung, Zahnherde, LI, FI ... steht sehr häufig ein langer Leidensweg der auch oft nach der Diagnose noch lange nicht beendet ist. Die Symptome sind oft sehr unterschiedlich und vielschichtig in ihrer Intensität und Ausprägung. Jeder hat seine eigene Leidensgeschichte und trägt dieses Päckchen so lange mit sich rum bis ihm geholfen wird oder er sich selbst hilft. Ich denke dass schon jeder einmal die Erfahrung gemacht hat wenn Freunde zu Hobbypsychologen werden und man zu hören bekommt "Stell' dich nicht so an", "Geh doch einfach raus und mach mal wieder was dir Spass macht" , "Du siehst doch Kern gesund aus, so schlimm kann es ja dann gar nicht sein" aber sich selbst 1 Woche krank schreiben lassen wenn sie mal 37,5 °C haben und das Näslein einwenig läuft.

Ich glaube natürlich, dass die Wahrnehmung sehr individuell ist und jeder auf seine ganz eigene Art leidet. Ich sehe das Problem auch nicht zwangsläufig in der Intensität eines Symptoms sondern in der Dauer. Man könnte also sagen, dass der Leidensdruck das Produkt aus Symptomintensität und (x) Zeit ist. Ein leiser Tinitus der auf den Moment betrachtet keinerlei akute Bedrängnis mit sich bringt kann langfristig dazu führen dass sich jemand das Leben nimmt. Wenn ich mir jedoch mit dem Hammer auf den Daumen haue und vor Schmerzen in die Knie gehe ist ein Suizid, um dem Zustand zu entkommen, eher unwahrscheinlich.

Wie stark bringen euch eure Symptome in Bedrängnis und wie geht Ihr dagegen vor wenn ihr es nicht mehr aushaltet?
Über die Jahre habe ich festgestellt, dass man anfängt seine Symptome zu konditionieren und es so schafft immer mehr akut zu ertragen. Nichts desto trotz kommt man irgend wann an einen Punkt an dem man es nicht mehr aushält und nur noch will dass es aufhört. Auch wer sonst mental sehr stark ist fällt dann in eine abgrundtiefe Verzweiflung und Trauer die seines Gleichen sucht, die aber m.E. mit einer üblichen Depression nur wenig zu tun hat. Auch der Begriff der sog. somatoformen Depression, der gern verwendet wird, bringt einen hier nicht weiter. Dass die Seele bei chronischen Erkrankungen mit leidet steht außer Frage ist jedoch bei akuten Zuständen nicht representativ.

Wenn man mal wieder, vor lauter Elend und dem Gefühl das alles nicht mehr aushalten zu können, beim Hausarzt oder in der Notaufnahme gelandet ist wird dies gerne als "Panikattacke" abgetan. Zugegeben können solche Beschwerden sich durchaus auch mal zu einer Panikattacke steigern die wiederum ihre eigene Symptome hat und somit zum Selbsläufer werden kann. Voraussetzung hierfür ist aber die sog. respiratorische Azidose, durch das zu schnelle/starke abatmen von CO2. Die durch eine Azidose möglichen Symptome können wiederum sehr vielfältig sein. Schwindel, Übelkeit, Atemdepressionen, Schmerzen in der Extremitäten, Paresthesien, kalte Gliedmaßen, Zittern uvm..
Wenn jedoch im Vorfeld keine Panikattacke (Azidose) statt gefunden hat, können auch die Symptome nicht davon rühren.
Bei mir wurde in solch Situationen schon mehrfach die Sauerstoffsättigung im Arteriellen Blut (Fingernagelsensor ist dafür nicht geeignet) bestimmt (sehr unangenehm :mad: ) und ergab "nie" eine Azidose. Ergo, die Symptome sind nicht Folge einer Panikattacke auch wenn die Übergänge durchaus auch mal fliesend sein können. Da die Diagnose Panikattacke ohne Azidose nicht zu halten ist hat man immer behauptet, dass die Arterielle Probe durch Venöses Blut verschmutz worden sei.

Wer 2 mal im gleichen KH mit seinen Symptomen war wird nicht mehr ernst genommen und das psychatrische Konzil wird seitens der Klinik schnell eingeholt. Wenn sich dann noch nach der verabreichung von 5-10mg Diazepam der Zustand verbessert ist die Diagnose seitens der Ärzte perfekt. "Angstneurose" !!!
Sorry, aber Diazepam (oder wenn's schnell gehen muss Lorazepam) verbessern den Zustand bei jedem, egal ob Hyperchonder oder Schwerverletzter. Hier wird die Signalübertragung im ganzen Körper gehemmt.

Leider ist es bei mir dennoch so, dass wenn ich nicht mehr kann mich mit Diazepam abschießen muss, da ich bis heute kein anderes Mittel gefunden habe um in kritischen Situationen klar zu kommen. Leider muss man den guten Momenteffekt oft mit einem "Hang Over" am nächsten Tag bezahlen was wiederum dazu führen kann nachlegen zu müssen.

Meine Notfallmedikation sieht folgendermaßen aus:

1. Anfangs frische Luft ggf. reden u. spazieren wenn noch möglich,
2. Viel trinken, Tee, Wasser, bei Kopfschmerzen Einlauf
3. Dinkelkissen auf den Bauch und hinlegen, AT
4. Dysto-loges N, Magnesium
5. MCP (Paspertin), zw. Buscopan
6. Diazepam 2mg
7. Diazepam erneut 2-4mg
8. Lorazepam 1mg

(Symptome: Gefühl das Bewußtsein zu verlieren, Übelkeit bis zur Brechgrenze, Schwindel, generalisierte Schmerzen, Zittern, Untertemperatur (zw 35,5°C), Hypotonie < 100/50 mmHg, ...


Wie schafft Ihr es solche Situationen zu meistern?

Grüße
Boris
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde Deinen Beitrag echt bemerkenswert und würde mich freuen wenn hier jeder, der sich wiederfindet, mal seine "Tricks" schreiben würde!

(Ein paar Leerzeilen (kannst Du noch ein paar Stunden nachträglich einfügen!) würden das lesen etwas vereinfachen...)

nun zum Anliegen:

wenn es eng wird, dann lege ich mich hin und schaue einen Film bis ich einpenne oder bis ein "Anfall" kommt den ich hier nicht ausschmücken möchte. Jeder hat so seine Ticks.

die oberhammermethode ist Rückenmassage im oberen Schulterbereich wo ich sofort (fast schlagartig) einpenne egal wie "bescheiden" es mir geht...

als Mittel der Wahl für unterwegs hat sich bei mir ergeben das es mir sehr viel innere Ruhe bringt wenn ich einfach meine Hände in lose Erde stecke oder auch nur drauflege... hört sich voll esotherisch an und obwohl es garnicht mein Stil ist funktioniert es einfach und ist damit voll okay ... das habe ich übrigens bei Gartenarbeiten herausgefunden!
 
Hallo Boris,
du fragst,wie haltet Ihr das aus?
Ich bin jetzt 46 Jahre alt,meine Symptome,die Deinen sehr ähnlich waren ("Panikattaken",Schwindelanfälle,Luftnot,Herzrhytmusstörungen),haben mir unglaubliche 25 Jahre das "normale" Leben vermiest.
Nein,das ist kein kurzer Schmerz-wie Hammer auf Daumen:schlag:-sondern ein quälendes Auf und Nieder.
Mein schlimmstes Jahr 2004 habe ich dann auch nicht mehr arbeiten können,und habe da nur im Sessel rumhängend gewartet,das es endlich aufhört.Meine Mutter musste mir im Haushalt helfen,mein Mann hat Sonderurlaub nehmen müssen.
Von meiner Ärztin bekam ich dann Pillen gegen Depressionen und Schlafmittel.Da war dann für mich der Punkt,wo ich wußte,ich brauche keine Pillen,die meinen Geist betäuben-also Symptombehandlung.
Ich habe dann endlich die Zahnsanierung in Angriff genommen.Letzes Frühjahr sind die restlichen wurzelgefüllten Zähne gezogen worden,seitdem gings bergauf,arbeite sogar wieder ein paar Stunden,natürlich geht es mir dadurch auch psychisch besser.
Das Diazepam war übrigens auch bei mir das einzige,was im schlimmsten Zustand half,heute habe ich zur Not noch eine Tablette in der Tasche- weil die Angst vor einem Rückfall bleibt doch.
So,es ist spät,vielleicht fällt mir später dazu noch etwas ein,
liebe Grüsse,Christell:wave:
 
ich schwöre ja auf hörspiel-cd's. als es mir noch so richtig schlecht ging, da war tv ganz und gar unmöglich, aber schlafen auch und liegen tat auch weh. also schmerzmittel bis zum anschlag und dann den kopfhörer auf. dabei bin ich dann meistens eingeschlafen (und zum schluss der cd wieder aufgewacht). auf diese art und weise hab ich hier gut und gerne 20 cd's stehen, von denen ich nur den anfang und das ende kenne :D
 
Ich finde Deinen Beitrag echt bemerkenswert und würde mich freuen wenn hier jeder, der sich wiederfindet, mal seine "Tricks" schreiben würde!

(Ein paar Leerzeilen (kannst Du noch ein paar Stunden nachträglich einfügen!) würden das lesen etwas vereinfachen...)

thanx.. it's done ;)

nun zum Anliegen:

wenn es eng wird, dann lege ich mich hin und schaue einen Film bis ich einpenne oder bis ein "Anfall" kommt den ich hier nicht ausschmücken möchte. Jeder hat so seine Ticks.

die oberhammermethode ist Rückenmassage im oberen Schulterbereich wo ich sofort (fast schlagartig) einpenne egal wie "bescheiden" es mir geht...

Dafür finde ich leider überhaupt keine Ruhe mehr. Wenn es bei mir zu heftig wird ist an Schlafen od. Fernsehen überhaupt nicht mehr zu denken und so ist schon die eine oder andere Nacht zum Tag geworden.


als Mittel der Wahl für unterwegs hat sich bei mir ergeben das es mir sehr viel innere Ruhe bringt wenn ich einfach meine Hände in lose Erde stecke oder auch nur drauflege... hört sich voll esotherisch an und obwohl es garnicht mein Stil ist funktioniert es einfach und ist damit voll okay ... das habe ich übrigens bei Gartenarbeiten herausgefunden!

Sehr Interessant. Vor 3 Jahren war ich mal bei einem Anthroposophischen Arzt der folgende Diagnose stellte. Seiner Ansicht nach hatte sich mein Ätherleib von meinen restlichen Bestandteilen getrennt.
Die Anthroposphen sehen ja den Körper als ein Konglomerat aus:

"Physischer Leib – Ätherleib oder Lebensleib – Astralleib oder Seelenleib – Ich"

Wie dem auch sei. Jedenfalls hat er mir dazu geraten mich wieder mehr mit Mutter Natur zu beschäftigen. Ich solle mit meinen Händen regelmäßig die Erde berühren und versuchen mich selbst als ein Teil dieser wahrzunehmen. Zugegeben dachte ich anfangs auch "Oh Gott, wo bin ich denn da gelandet". Er hatte aber eine Ausstrahlung/Aura die mir das Gefühl vermittelte, dass er kein Spinner war. Damals war ich noch regelmäßig Mountainbiken oder Joggen und habe dann bewußt Pausen eingebaut in denen ich mich dann auf die Wiese gelegt habe und seinem Rat gefolgt bin. Eine wirklich tolle Erfahrung auch wenn ich glaube, dass mir dieser Effekt im akuten Zustand nicht mächtig genug ist. Werde es aber die Tage mal wieder ausprobieren.

Grüße
Boris

Ps: Das ganze funktioniert auch mit Bäumen. Wenn andere Jogger oder Biker kommen ist es jedoch unverfänglicher einfach auf der Wiese zu liegen als einen Baum zu umarmen ;-)
 
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ich schwöre ja auf hörspiel-cd's. als es mir noch so richtig schlecht ging, da war tv ganz und gar unmöglich, aber schlafen auch und liegen tat auch weh. also schmerzmittel bis zum anschlag und dann den kopfhörer auf. dabei bin ich dann meistens eingeschlafen (und zum schluss der cd wieder aufgewacht). auf diese art und weise hab ich hier gut und gerne 20 cd's stehen, von denen ich nur den anfang und das ende kenne :D

Danke Alanis

Stimmt, habe ich vergessen. Musik hören gehört auch bei mir mit dazu. Gehört eigentlich zum Punkt 3. Was Hörbücher angeht habe ich bisher nur "Hectors Reise - Auf der Suche nach dem Glück" versucht. Obwohl ich sonst viel Jazz höre brauche ich in solchen Situationen was härteres. Meine Hard & Heavy Sammlung aus den 90'ern gibt da ne ganze Menge her ;-) .. Wer sich den Belzebub aus den Knochen treiben möchte kann's auch mal mit der Klezmer Musik von Giora Feidman versuchen. Zugegeben einwenig zweckentfremdet und gewiss nicht jedermanns Sache aber er spielt seine Klarinette so schräg wie kein anderer.

Grüße
Boris
 
Das Diazepam war übrigens auch bei mir das einzige,was im schlimmsten Zustand half,heute habe ich zur Not noch eine Tablette in der Tasche- weil die Angst vor einem Rückfall bleibt doch.
So,es ist spät,vielleicht fällt mir später dazu noch etwas ein,
liebe Grüsse,Christell:wave:

Hallo Christell

Vielen Dank für deine Antwort. Darf ich fragen wie lange es her ist dass du das letzte mal auf dein Diazepam zurückgegriffen hast und in welcher Dosierung du es nimmst? Nach Beginn meiner gesundheitlichen Probleme und einer Panikattacke vor ca. 10 Jahren habe ich es auch ständig mit mir rum getragen, es aber viele Jahre kein einziges mal mehr eingenommen. Vor ca. 6 Monaten, nach meiner ersten Zahn OP (18er Leerbereich), wurde mein Zustand dann noch unerträglicher und ich habe es zum ersten mal seit langem wieder genommen. Seit dem ist jeder Tag eine Gradwanderung und ich bekomme einfach kein richtigen Halt mehr unter den Füßen.
Die Stones haben ja mal gesungen "Mother littles helpers". Hmm, für den Moment wirken sie wirklich ganz gut nur ist bei mir immer der darauf folgende Tag alles andere als vielversprechend. Aber wie schon gesagt, eine bessere Lösung habe ich i.M. auch nicht. Herdsanierung ist in Planung.

Grüße
Boris
 
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Hallo Boris,

ich möchte mich den Worten von Mike anschließen, weil ich deinen Beitrag auch ganz bemerkenswert finde.
Du kannst deine Gefühle und das Erlebte so treffend beschreiben, dass alle fast schon vergessenen Empfindungen und Erlebtes bei mir wieder an die Oberfläche kommen.

Ich denke auch, jeder hat ein anderes Schmerzempfinden und muss einen Weg finden um mit diesen Dauerschmerzen umzugehen.
Ich glaube auch, dass die Toleranzgrenze mit der Zeit wirklich ansteigt und man weit aus mehr Schmerzen erdulden kann, als der Durchschnitt der Menschen.

Für mich waren die "gutgemeinten Ratschläge" meiner Umwelt oft unerträglich.Ich habe oft gedacht: "ihr steckt ja nicht in meinem Körper und müsst es aushalten". Was nützt es "an die frische Luft zu gehen", wenn man sich eigentlich gar nicht mehr auf den Beinen halten kann.
Auch jegliche Ablenkung nützt nicht, weil man sich regelrecht in einem Ausnahmezustand befindet.

Ich habe es glaube schon einmal an anderer Stelle geschrieben, und weiß auch nicht mehr wo ich es gelesen hatte. Aber diese Worte haben sich so bei mir eingeprägt weil sie einfach auch alles aussagen.

"Ein Amalgamvergifteter im Vollbild der Krankheit ist trotz seiner häufig "äußeren Unversehrtheit" ein schwerkranker Mensch. Das Gefühl zu sterben, innerlich zu verfallen und zugrunde zu gehen ist keine Einbildung, sondern ein Symptom dass durch Quecksilber hervorgerufen wird, ebenso die seelischen Beeinträchtigungen".

Manchmal zweifle ich echt an der Intelligenz von Ärzten, die so etwas nicht begreifen und nachvollziehen können.

Mich haben meine Symptome so in Bedrängnis gebracht, dass ich mir fast sicher bin, ich hätte mir das Leben genommen, wenn ich eine einfache schmerzfreie Möglichkeit gefunden hätte es in die Tat umzusetzten. Hätten sich zum damaligen Zeitpunkt im Haus Schlaftabletten befunden..............ich weiß echt nicht was heute wäre.

Ich finde auch ein solcher Zustand hat mit einer Depression rein nichts zu tun.
Ich bin mental ein starker Mensch, sonst hätte ich das alles auch nicht aushalten können.

Mir kommt heute noch "alles hoch" wenn ich an das wirklich dumme Geschwätz meiner behandelnden Ärzte denke.
Es ist wie Du geschrieben hast, spätestens bei der zweiten "sogenannten Panikattacke" wird man in die Psychoecke geschoben.

Nachdem mich mein Hausarzt zum Neurologen überwiesen hatte und das CT nach dessen Meinung "unauffällig" war, äußerte er sich im Arztbrief folgendermaßen:
"Ich habe versucht Frau S. von der Harmlosigkeit der Befindensstörungen zu überzeugen, es besteht eine phobische Entwicklung mit rezidivierenden Panikattacken, ein stimmungsaufhellendes Medikament sollte verordnet werden".

Und mein extremer Schwindel, mit Atemnot, Schüttelfrost und dem Gefühl jeden Moment zu sterben, war nichts anderes als Amalgam zusammen mit Gold und toten Zähnen im Mund zu haben. Gerade die ganzen Eiweißzerfallstoffe der toten Zähne, sind ja für diese Symptome Bekannt.

(Symptome: Gefühl das Bewußtsein zu verlieren, Übelkeit bis zur Brechgrenze, Schwindel, generalisierte Schmerzen, Zittern, Untertemperatur (zw 35,5°C), Hypotonie < 100/50 mmHg, ...

...................die von dir geschilderten Symptome kommen meiner Meinung nach von den toten Zähnen.


In schlimmsten akuten Zuständen, auf dem Höhepunkt meiner Vergiftung hat wirklich nur geholfen:
1. Mit einer Wärmflasche ins Bett legen (Ich habe auch bei 40 Grad im Sommer gefroren.
2. Einfach versuchen an nichts zu denken und in einen gleichmäßigen Atem- Rhythmus zu kommen.

Der Vorschlag von Mike, die Hände in Erde strecken, klingt wirklich gut und beruhigend, aber in einem solchen akuten Extremzustand wäre bei mir daran nicht zu denken gewesen.

Ich bin heute nicht schmerzfrei, weil Amalgam bei mir auch irreversible Schäden hinterlassen hat, aber das sind im Vergleich zu 100 % vorher, jetzt vielleicht noch 10 %.
Bei meinen verbleibenden Schmerzen hilft mir persönlich heute Qi Gong.

Aber solange ich noch Amalgam und andere Zahnherde hatte wäre ich zu solchen Übungen überhaupt nicht in der Lage gewesen.

Liebe Grüße
Anne S.
 
"Ein Amalgamvergifteter im Vollbild der Krankheit ist trotz seiner häufig "äußeren Unversehrtheit" ein schwerkranker Mensch. Das Gefühl zu sterben, innerlich zu verfallen und zugrunde zu gehen ist keine Einbildung, sondern ein Symptom dass durch Quecksilber hervorgerufen wird, ebenso die seelischen Beeinträchtigungen".
Das hat mir wohl auch mit am meisten zu schaffen gemacht, dass mich einfach kaum jemand in meinem Umfeld / Bekanntenkreis wirklich ernst genommen hat. Äußerlich war mir nämlich (noch) nicht viel anzumerken, außer dass ich immer dünner und hagerer wurde und immer missmutiger drein geschaut habe. Und wenn ich dann erzählt habe, dass es mir schlecht geht, dann haben die Leute einfach nur ganz lapidar gemeint: man sieht es Dir aber nicht an. Danke, und was nützt mir das, wenn ich nächtelang nicht schlafen konnte und mich hundeelend gefühlt habe ?

Wenn es mir schlecht ging bin ich meistens die ganze Nacht im Wohnzimmer auf und ab gelaufen. Irgendwann war ich dann zwischendurch so müde, dass ich für ein paar Stunden, aufrecht sitzend, in meinem Sessel "schlafen" konnte. Schmerzmittel konnte ich keine nehmen, weil ich mich danach sofort übergeben musste. Bei mir hat nur gehen, gehen und nochmal gehen "geholfen", also es irgendwie "aushaltbar" gemacht...

Und dann die konsequente Sanierung: zunächst Leberanregung und -reinigung mit diversen Mitteln. Säure-Basen-Haushalt, Ernährungsumstellung, Nahrungsergänzung. Dann Zahnherdsanierung (mindestens 10 Zähne müssen bei mir insgesamt raus!, 7 sind schon draußen...). Und schon parallel dazu Entgiftung mit Unithiol und DMSA. Und natürlich Abschalten von sämtlichen beeinflussbaren HF-Quellen (Dect, WLAN, Handy, etc.)...

Ich wünsche allen Betroffenen ebenfalls diese Erfahrung, wieviel besser es einem wieder gehen kann, wenn man wirklich konsequent "saniert"!

Alles Gute!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Boris,
das letzte Mal habe ich 2004 auf Diazepam zurück greifen müssen,weil sonst kein MRT möglich gewesen wäre.
In den vielen Mit- und Nachamalgamjahren habe ich es zwei mal genommen,es war dann eine 5er.
An den folgenden Tag kann ich mich nicht erinnern.
Mir hat immer geholfen zu wissen,ich hab zur Not etwas bei mir,was dann auch wirklich hilft.
Hilfreich war auch die Anwesenheit einer vertrauten Person bei Schwindelanfällen und Rhythmusstörrungen,da ich dann Panik bekam.
Lieber Boris,ich hätte auch nie gedacht,daß es irgendwann besser wird,du wirst sehen,auch bei Dir wird
es so kommen,denn du bist ja auch dabei, die Zähne zu
sanieren.
Grüsse
 
Hallo,

ich bin seit ca. 15 Jahren chronischer Cannabis konsument. Ich glaube das ich mich damit bisher unbewusst selbst behandelt habe. Ich möchte hier niemanden zum konsum von illegalen BTM's auffordern. Bei leichten bis mittelschweren Beschwerden hlift es den Magen und Darm zu beruhigen und es regt den Appetit an. Ich hatte schon Phasen in denen ich 3 Wochen fast nichts essen konnte und massiv abgenommen habe, da hat es mir den Hunger zurückgebracht. Wenn ich allerdings sehr starke Symptome hatte (Schwindel, instabiler Kreislauf und Herzrhythmusstörungen) wirkt es sich eher negativ aus. Ich hatte bisher 2 solcher Phasen und da hab ich es ganz gelassen. Ich weiss natürlich, dass ich insbesondere durch den Rauchvorgang meinem Körper nichts gutes tue, aber Hanf ist mir echt lieber als Diazepam & Co. von denen man richtig fies abhängig werden kann und die Leber und Nieren extrem belasten. In Phasen in denen es mir richtig gut geht (selten in letzter Zeit) merke ich, dass kaum Verlangen habe zu rauchen. Wenn meine Sarnierung und entgiftung durch ist werde ich aufhören, im Moment: No Way!
Und ich möchte jetzt hier auch keine Cannabis-Grundsatzdiskussion starten, das führt zu nichts. Ich wollte euch nur berichten "Wie ich es aushalte".
 
Hallo Boris,

klingt ja heftig, und mir soo vertraut.:rolleyes:

Wie schafft man das mit solchen Situationen umzugehen?

Schwierig, manchmal unerträglich, find ich das. Ich war bisher nur einmal in der Notaufnahme deswegen, weil noch so starke Bauchkrämpfe dazukamen dass ich mich stundenlangnicht mehr bewegen konnte. Da musste mein mann handeln und mich "wegbringen". Natürlich war laut div. Untersuchungen alles ok. Wie immer. Ich geh nur im Notfall zum Doc, ich höre doch immer dasselbe.

Wenns ganz heftig kommt igle ich mich ein, mach nach aussen "dicht", beobachte und warte ab. Inzwischen weiss ich ja, dass diese Symptome wieder weggehen,dass es auch mal wieder besser wird. So ist zumindest meine Angst im laufe der jahre zurück gegangen. Schwierig ist es allerdings dem Umfeld, der Familie zu erklären warum man fast nichts mehr unternehmen kann, sich manchmal von jetzt auf gleich zurückzieht, sich sooo übel fühlt ohne irgendeine Diagnose vom Arzt.
Aber es geht ja nicht anders. Ich versuche das zu machen was geht, wenn nichts mehr geht müssen das eben auch die andren akzeptieren.

Was für eine Möglichkeit hat man denn, ausser es irgendwie auszuhalten, so gut es geht?
Den Kopf nicht hängen lassen,die guten, wenn auch kurzen Phasen nutzen und einfach das Beste tun was möglich ist.

Ja, und dann natürlich daneben für den Körper tun was nötig ist: Entgiftung, gute Ernährung, enn es geht nach und nach die Zähne sanieren lassen. Jeder genau so viel wie er kann.

alles Gute
Hexe:hexe:
 
Hallo an alle, ich bin immer noch bei der Quecksilberausleitung mit Biologo detox und Derivatio und Zincotot. Ich merke schon, dass alles hilft, aber die Gefühle am Tage sind so, daß ich der Meinung bin- eine richtige Ausleitung müßte unter klinischer Aufsicht passieren. Wer mehr über den Schaden wissen will, was Hg alles im Körper anstellt- unter GAPA.inc findet Ihr eine genaue Beschreibung ,was alles im Körper passiert.
Die Hoffnung stirbt zuletzt !

Grüße an alle
Kuhn
 
Ich möchte mich da auch anschliessen. Ich finde Deine Beitrag Boris sehr offen und mutig.

Generell hab ich die Nebenwirkungen der Entgiftung, auch die psychischen meist weggeschlafen. Ich hab mir immer eine Wärmflasche gemacht, und bin ins Bett. Das ist für mich immer die beste Therapie gewesen.

Aber ich hab es geschafft und bin nun soweit Symptomfrei. Manchmal kann ich gar nicht glauben, dass ich das wirklich so durchgezogen und ausgehalten habe.

Immerhin hab ich jetzt gute 3 Jahre nicht viel anderes gemacht, als Ausleitungsmittel genommen und mit Einläufen und Co versucht, die Nebenwirkungen irgendwie in erträglichen Grenzen zu halten.

Es hat sich unendlich gelohnt für mich, da die Schmerzen, die ich hatte am ganzen Körper (und auch ohne Schmerzmittel ausgehalten hab) restlos der Vergangenheit angehören.

Lieber Gruss
Karin
 
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