Hämochromatose mit sehr hohem Ferritin

Themenstarter
Beitritt
16.03.08
Beiträge
8
Ich habe Hämachromatose und weiss es seit ca 2 Jahren.
Ich gehe seit dem alle 14 Tage zum Aderlass. Wer hat das gleich Problem ? Wie geht Ihr damit um? War auf einem Wert von 4800 und bin immer noch auf 1600 und ich muss bi auf 70 runter. Was habt Ihr für Werte?
 
Hämachromatose

Hallo
Ich habe die Seite per Zufall gefunden. Mich würde interessieren wie viele Betroffen sind und wie Ihr damit umgeht. Ich muss ja alle 6 Monate zum Ultraschall gut bis jetzt ist alles ausser die Narben in Ordnung. Aber jedes mal kommt wieder was anderes dazu: kein Alkohol, kein Fleisch, keine Aufbau Produkte. gestern kam im ARD ein Bericht, dass auch in Früchten sowie im Gemüse das Eisen vorhanden ist und dies soll man meiden. Gut ich bin jetzt 59 Jahre aber alles was Gut ist soll man weg lassen. Was ist das noch für eine Lebensqualität? Wie macht ihr das?
Kinca:freu:
 
Liebe Kinca.
Ich glaube, dass die Ernährung bei der Hämochromatose eine eher untergeordnete Rolle spielt.
Auf Alkohol verzichten ist wichtig.
Vitamin C hilft dem Körper, Eisen aufzunehmen, deshalb solltest du Lebensmittel mit hohem Vitamin C Gehalt nicht zusammen mit eisenhaltigen Lebensmitteln verzehren.
Wichtig ist bei Frauen, dass sie eine reichliche Monatsblutungen haben. Diese Möglichkeit, welche die Männer nicht haben, sollten wir uns nicht durch menstruationshemmende oder gar -verhindernde Massnahmen versagen!
Die hohen Werte und die vielen Aderlasse gehen dir bestimmt sehr an die Substanz.
Trotzdem hast du ja schon schöne Fortschritte gemacht und ein Ende ist zwar fern, aber absehbar!
Alles Gute!
Sine
 
Hallo Kinca :wave:

Hoppla, mit einem Ferritin von 4800 hast Du nicht gekleckert ;).

Du berichtest bisher nichts von anderen Beschwerden. Wie steht es z.B. um Deine Gelenke? Wie verträgst Du die Aderlässe?

Wenn Dein Hämoglobin-Wert im Normbereich ist und Du die Aderlässe gut verträgst, könntest Du diese auch 1x pro Woche machen lassen. So erreichst Du den angestrebten Wert (übrigens sollte der unter 50, oder gar unter 30 kommen), allerdings ist dies für den Organismus natürlich belastender.

Der von Sine angesprochene, natürliche Aderlass, die Menstruation, wird bei Dir wahrscheinlich nicht mehr der Fall sein.


Alles was gut ist, soll man weg lassen? NEIN!

- Richtig und wichtig ist sicher, in der Aderlassphase auf Alkohol zu verzichten, um die Leber nicht zusätzlich zu belasten.

- Fleisch, Früchte, Gemüse: Das Eisen aus dem Fleisch wird vom Körper viel besser aufgenommen und verwertet, daher macht es Sinn, Fleisch eher zu reduzieren. Früchte und Gemüse kannst Du unbedenklich essen! Dein Körper braucht die Nährstoffe, schliesselich geht mit einem Aderlass ja nicht nur Eisen weg, sondern auch viele andere, wichtige Stoffe. Aber grundsätzlich ist es so, wie Sine sagt, dass die Ernährung bezüglich Eisen eine untergeordnete Rolle spielt.

- Aufbauprodukte: Meinst Du damit Multivitamin-Präparate? Darin sind meist Eisen und Vitamin C enthalten. Es gibt aber auch solche ohne Eisen, ein solches zu nehmen, wäre nicht verkehrt. Vitamin C immer einige Stunden vor oder nach einer Mahlzeit.

Eisen-Aufnahme-fördernd wirkt, wie gesagt, Vitamin C.

Eisen-Aufnahme-hemmend wirken z.B. Kaffee, Schwarztee, Milch.

Liebe Grüsse
pita
 
Oh, da hat pita aufmerksamer mitgelesen als ich :eek:)
Menstruation ist wohl wirklich kein Thema mehr! :schlag:
Sine
 
Nein die Mens ist kein Thema mehr. Da ich mit 30 Jahren schon die Gebärmutter Operation hatte konnte sich mein Eisen grossartig einnisten. Die Gelenke sind bis jetzt noch ok. Aber die Aderlässe schlauchen ganz schön. Ich habe manchmal für nichts mehr Interesse. Was mich wundert, dass ich an der Basler Fasnacht noch voll aktiv dabei sein kann.:kraft: Gut nach den 3 Tagen war ich dieses Jahr ganz schön kaputt, aber es war schön. Mein Arzt staunt ja auch immer wieder wie ich die Aderlasse gut überstehe. Ich habe 2 Jungs 39 Jahreund 36 Jahre der ältere hat auch Hämochromatose aber noch nicht diese Werte ihm reicht es wenn er 3 mal im Jahr Blutspenden geht. Nun bis bald:freu:
 
Hallo Kinca

ich habe auch Hämochromatose und nehme and der Uni Zürich an einer Langzeitstudie teil. Mein behandelnder Professor sagte betreffend der Nahrung dasselbe wie schon einige hier im Forum. Es bringt nichts auf den Eisengehalt der Nahrungsmittel zu achten, aber man sollte auch nicht unbedingt die von dir erwähnten Multipräparate nehmen die Eisen enthalten, es gibt z.B. von Berocca eines ohne. Darüber hinaus riet er mir genügend Magnesium mit der Nahrung oder als Pulver zu substitutionieren.

Die Aderlässe habe ich auch immer recht gut vertragen, war sogar in der Akutzeit ein Jahr in Australien am reisen und lies mir die Aderlässe dort z.T. von Ärzten in der pampas machen, ein echtes Erlebniss :) Nach einem Jahr mit 2 Aderlässen pro Monat war der Wert im Normbereich und seither muss ich 2 mal im Jahr zur Kontrolle gehen.

Viel mehr kann ich dazu nicht erzählen :zunge:

Daniel
 
Hallo alle Hämo-Betroffenen!
Seit Frühjahr weiß ich über meine Erkrankung Bescheid. Mit 54 erfährt man dieses (Fe 3600). Mein Hausarzt hat die FE-Überprüfung eigentlich "unerlaubt" bei der LangzeitZuckerKontrolle mitgemacht. Einweisung - Spital - Gentest - Diagnose.
Interessanterweise hat man vor 2 Jahren bei der Diabetesmanifestation den Fe-Wert nicht genommen und mich auf Grund der stark erhöhten Leberwerte als Alkoholiker abgestempelt.
Auch meinen Söhnen (25 und 27) habe ich es leider vererbt. Sie haben es durch die Aderlässe schon im Griff!!!
Seither habe ich 17 wöchentliche Aderlässe (400ml) hinter mir und der Wert ist noch nicht gefallen. Diese Woche hat mir der Oberarzt ein "zweifelhaftes" Medikament verordnet (bekomme es aber erst verschrieben).
Meine Leberwerte sind nicht mehr so hoch wie vor zwei Jahren und ich trinke ab und zu sauren "Grünen Veltliner" - aber nicht regelmäßig und nicht in großen Mengen.
Kann sich der Alkoholgenuss und die reine Diabetesernährung so negativ auswirken?
Bin offen für alle Infos!
Vorläufig lg Kerschi
 
Hallo Kerschi

Willkommen im Forum.

Mit dem FE-Wert 3600 ist Ferritin gemeint, oder?

Das ist ein ziemlich hoher Wert - man geht davon aus, dass Werte über 1000 die Leber schädigen und somit die hohen Leberwerte (und den Diabetes) erklären (was leider so manch einen Hausarzt nur an "Alkoholiker" denken lässt :rolleyes:).

Meiner Meinung nach belastest du die bereits belastete Leber natürlich zusätzlich mit Alkoholkonsum. Sinnvoll wäre es, damit sehr zurückhaltend, noch besser abstinent zu sein, bis du enteisent bist.

Du hast bereits 17 wöchentliche AL's hinter dir. Damit ein AL durchgeführt wird, muss ein hoher Ferritin-Wert und ein genügend hoher Hämoglobin-Wert bestehen. Dein Ferritin ist noch allemal hoch genug (es ist übrigens "normal", dass das Ferritin manchmal nur langsam sinkt, gelegentlich auch wieder ansteigen kann - trotzdem entziehst du deinem Körper mit jedem AL zuverlässig überschüssiges Eisen), achte aber auch auf dein Hb. Wenn es zu sehr unter den Normwert gerät, schwächt es dich auch. Das Eisen hatte bei dir Jahre, resp. Jahrzehnte Zeit, sich anzureichern. Es macht Sinn, es so schnell als möglich loszuwerden, aber nicht auf Biegen und Brechen! Mit jedem AL verlierst du auch "gute" Blutbestandteile!

Was ist das zweifelhafte Medikament? Desferal?

Immerhin schön, dass deine Söhne dank des frühzeitigen Wissens um diese genetische Disposition nun rechtzeitig handeln und somit Schlimmeres verhindern können :).

Liebe Grüsse
pita
 
Hallo Kerschi,

man unterscheidet bei der Hämochromatose 2 Formen, die genetisch bedingte Hämochromatose und die erworbene Hämochromatose z. B. aufgrund von übermäßigem Alkoholgenuss oder aufgrund von Bluttransfusionen.
Alkohol fördert nämlich die Eisenaufnahme gewaltig und bei Alkoholikern ergeben sich dann auch erhöhte Ferritinwerte und entsprechende Leberschäden.

Lese mal das hier:
Ursachen der Hämochromatose
Hereditär
  • genetisch bedingte Erhöhung der Eisenresorption. www.biorama.ch/biblio/b50chem/k12ferr/ferr430.htm
Sekundär, erworben
  • Bluttransfusionen: 200 mg Eisen pro 500 mL Blut
  • Bluttransfusionen + gesteigerte Resorption z.B. bei Thalassämie, sideroblastische Anämien
  • Eisenüberangebot in der Nahrung
  • Alkohol:
    • Wein ist eisenhaltig
    • Alkohol fördert die Eisenresorption
    • Alkohol hemmt den Eiseneinbau in die Erythrozyten
Diagnostik der Hämochromatose
www.biorama.ch/biblio/b50chem/k12ferr/ferr420.htm

Ich rate, auf Alkohol ganz zu verzichten.
Da Dein Ferritinwert mit 3600 extrem hoch ist, wird es auch sehr lange dauern bis er wieder normal ist und ich würde in dieser Zeit auf keinen Fall Alkohol trinken, um den Erfolg der Aderlässe nicht zu mindern.

Dass man bei der Untersuchung auf Diabetes Hämochromatose nicht mituntersucht, ist typisch für die (schlechtausgebildeten) Ärzte.
Dabei íst jeder 10. Mensch Genträger für Hämochromatose, d. h. kann die Krankheit vererben, wenn er ein Kind mit einem anderen Genträger bekommt, d. h. die Hämochromatose ist die häufigste Erbrkrankheit. Daher kann ich dieses "Nichtwissen" vieler Ärzte nicht für gut finden.

Wenn Deine Kinder auch Hämochromatose haben, sollte man auch Deine Frau untersuchen.
Bei Frauen tritt die Hämochromatose oft erst richtig nach den Wechseljahren zu Tage, denn durch die Periode haben Frauen natürliche Aderlässe.
Aber die Wahrscheinlichkeit, dass auch Deine Frau betroffen sein kann, ist ziemlich hoch, denn wenn beide Kinder die Krankheit auch haben, ist Deine Frau auf jeden Fall Genträgerin aber es wäre nicht mehr so unwahrscheinlich, dass sie die Krankheit auch hat.

Gruß
margie
 
Liebe Pita!
Liebe Margie!
Vielen Dank für die informativen und gleichzeitig auch aufbauenden Antworten.
Meine Frau und ich sind beide HÄM, beide Söhne auch - also rein genetisch bedingt!
Vielleicht ist das in meinem Beitrag nicht ganz herausgekommen: Mein Hausarzt ist super und verlässlich. Die Spitalsärzte sind teilweise unfähig oder vielleicht auch überlastet.
Den Namen vom Medikament erfahre ich erst diese Woche. Auch wieder so ein Schildbürgerstreich: Der Oberarzt vom Spital schreibt meinem Hausarzt einen Brief, damit mir der dann dieses Medikament verschreibt!!!
Inzwischen habe ich auch gelesen, dass Vitamin C für den Eisenwert auch ganz schlecht ist. Vor allem dann, wenn man auf Grund der Diabetesernährung sehr viel Vollkornprodukte isst und danach gleich seine DIABION mit viel C einnimmt.
Vorläufig noch einen "schönen" Sonntag - bei uns stürmt und regnet es derzeit ziemlich stark.
lg Kerschi :wave:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kerschi,

ja, Vitamin C sollte man nicht gleichzeitig zu eisenhaltigen Nahrungsmitteln einnehmen.
Wenn man allerdings etwas Vitamin C zeitversetzt zu jeglicher Nahrungsaufnahme zu sich nimmt, denke ich, sollte das nicht stören, denn man benötigt Vitamin C auch für viele Körperfunktionen und sollte daher darauf nicht ganz verzichten.

Wenn Du bei Nahrungsergänzungsmitteln darauf achtest, dass kein Eisen enthalten ist, ist das schon ganz sinnvoll.
Ich würde auch, solche Mineralstoffe verstärkt einnehmen, die z. B. die Eisenaufnahme behindern.
Zink wäre so ein Mineralstoff, der in höheren Dosen zu einem Eisenmangel führen kann und der vor allem für die Leber extrem wichtig ist.
Außerdem soll der Zinkmangel der häufigste Mineralstoffmangel sein.
Zudem sollen Diabetiker öfters einen Zinkmangel haben.

Hier einige Fundstellen zu diesen Themen:
www.drfalkpharma.de/patienten/krankheiten-und-therapie/zinksubstitution/
So verlieren Diabetiker das Spurenelement mit dem Urin, was mit ein Grund für den erhöhten Zinkbedarf ist. Auch Patienten mit chronischen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und/oder der Leber können Zink mit den Verdauungsenzymen oder mit der Galle verlieren.


journalMED - Studie: Zink verringert Toxizität von Alkohol für die Leber
Einer Studie zufolge ist Zink wahrscheinlich in der Lage, die Leberzellen vor Alkohol zu schützen. Empfohlen werden 15 Milligramm Zink....

www.geovis.de/Autor/Zink/InfoZink/infozink.html
Zink ist notwendig für die Funktion von Schilddrüse, Leber, Niere und Gehirn.



Im Beipackzettel eines Zinkpräparates (Wilzin, das bei M. Wilson eingesetzt wird) steht:
...während Zink seinerseits die Resorption von Eisen, Tetracyclinen und Fluorchinolonen verringern kann.
Siehe
Wilzin, INN-zinc acetate dihydrate


Was mir noch eingefallen ist:
Ich habe mich mit den Speicherkrankheiten selbst beschäftigen müssen, da mein Bruder auch Hämochromatose hat und ich die Kupferspeicherkrankheit (M. Wilson) habe und dazu noch einen Gendefekt (den mit der Ziffer 282) für die Eisenspeicherkrankheit habe. In der Uniklinik, in der ich behandelt werde, werden Patienten mit M. Wilson genetisch auf die Eisenspeicherkrankheit untersucht mit der Begründung, dass es auch Patienten gibt, die beide Leberkrankheiten haben.
Mein Bruder mit der Hämochromatose könnte auch noch die Kupferspeicherkrankheit haben, weil er dafür auch einige Symptome hat (er will es allerdings nicht wissen, d. h. er läßt sich nicht untersuchen).
Aber ich habe mir überlegt, ob Du nicht evtl. noch zusätzlich einen oder gar 2 Gendefekte für M. Wilson haben kannst.
Allerdings gibt es für M. Wilson keinen absolut zuverlässigen Gentest, denn bei M. Wilson hat man mittlerweile fast 400 verschiedene Mutationen gefunden und das sind wohl immer noch nicht alle. Bei der Hämochromatose sind es nur wenige Mutationen (meines Wissens weniger als 5) und daher ist bei der Hämochromatose auch der Gentest so zuverlässig.

Um bei Dir M. Wilson auszuschließen, wäre es sinnvoll im Falle einer Leberbiopsie das Leberkupfer mitzubestimmen.
Oder man kann das Coeruoplasmin, das Serum-Kupfer und das 24h-Urinkupfer mal bestimmen. Ebenso kann man aus Coeruloplasmin und Serum-Kupfer das freie schädliche Kupfer ermitteln. Nach diesen Werten (man sollte sie aber möglichst mehrere Male bestimmen, weil sie stark schwanken können) kann man evtl. abschätzen, ob ein M. Wilson vorliegt oder ob man Genträger dafür ist.
Das kann aber nur ein Arzt, der damit Erfahrung hat. Du bist aus Österreich: Da gibt es in Wien (Uniklinik Wien) den wohl besten Experten Europas für M. Wilson, das ist Prof. Dr. P. Ferenci. Er kennt sich auch mit Hämochromatose und anderen Leberkrankheiten gut aus.
Wenn Du vorhast, Dich auf M. Wilson untersuchen zu lassen, solltest Du vorher (Wochen vorher) kein Zink eingenommen haben, weil Zink alle Kupferwerte beeinflusst (Zink und Kupfer verdrängen sich gegenseitig und Zink wird auch zur Behandlung von M. Wilson eingesetzt).
Zu M. Wilson gibt es hier im Forum eine Rubrik, gleich nach der Rubrik für Hämochromatose.
Und hier noch einige Links:
www.hc-forum.net/eurowilson/?page=0&sousPage=0&langue=de
https://www.morbus-wilson.de/
https://www.morbus-wilson.at/joomla/

Gruß
margie
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kerschi

Willkommen im Forum.

Mit dem FE-Wert 3600 ist Ferritin gemeint, oder?

Das ist ein ziemlich hoher Wert - man geht davon aus, dass Werte über 1000 die Leber schädigen und somit die hohen Leberwerte (und den Diabetes) erklären (was leider so manch einen Hausarzt nur an "Alkoholiker" denken lässt :rolleyes:).

Meiner Meinung nach belastest du die bereits belastete Leber natürlich zusätzlich mit Alkoholkonsum. Sinnvoll wäre es, damit sehr zurückhaltend, noch besser abstinent zu sein, bis du enteisent bist.

Du hast bereits 17 wöchentliche AL's hinter dir. Damit ein AL durchgeführt wird, muss ein hoher Ferritin-Wert und ein genügend hoher Hämoglobin-Wert bestehen. Dein Ferritin ist noch allemal hoch genug (es ist übrigens "normal", dass das Ferritin manchmal nur langsam sinkt, gelegentlich auch wieder ansteigen kann - trotzdem entziehst du deinem Körper mit jedem AL zuverlässig überschüssiges Eisen), achte aber auch auf dein Hb. Wenn es zu sehr unter den Normwert gerät, schwächt es dich auch. Das Eisen hatte bei dir Jahre, resp. Jahrzehnte Zeit, sich anzureichern. Es macht Sinn, es so schnell als möglich loszuwerden, aber nicht auf Biegen und Brechen! Mit jedem AL verlierst du auch "gute" Blutbestandteile!

Was ist das zweifelhafte Medikament? Desferal?

Immerhin schön, dass deine Söhne dank des frühzeitigen Wissens um diese genetische Disposition nun rechtzeitig handeln und somit Schlimmeres verhindern können :).

Liebe Grüsse
pita

Ja Hallo, ich hatte einen Fe Wert von 4880 nun bin ich nach 2 3/4 Jahren bei alle 14 Tage Aderlass auf 890, gehe abe alle 6 Monate zum Ultraschall um die Leber zu kontrollieren. Den Alkohol meide (ausser an Fasnacht da genehmige ich mir ein bisschen Alkohol) auch beim Essen schaue ich vielleicht nur im Jahr ein-zweimal Leber zu essen und kein blutiges Fleisch mehr. Ich habe 2 Söhne und dem Älteren habe ich es vererbt. Ich habe mich auch schlau gemacht und es gibt wirklich kein Medikament nur der Aderlass hilft. :fans:
 
Ja Hallo, ich hatte einen Fe Wert von 4880 nun bin ich nach 2 3/4 Jahren bei alle 14 Tage Aderlass auf 890, gehe abe alle 6 Monate zum Ultraschall um die Leber zu kontrollieren. Den Alkohol meide (ausser an Fasnacht da genehmige ich mir ein bisschen Alkohol) auch beim Essen schaue ich vielleicht nur im Jahr ein-zweimal Leber zu essen und kein blutiges Fleisch mehr. Ich habe 2 Söhne und dem Älteren habe ich es vererbt. Ich habe mich auch schlau gemacht und es gibt wirklich kein Medikament nur der Aderlass hilft.
Melde Dich doch in welchem Kanton Du wohnst
 
Hallo Kinca

Schön, wieder mal von dir zu hören :).

Desferal war hier schon mal Thema: Desferal

890 - da gibts natürlich noch einiges abzubauen :eek:).
Aber du bist ja schön und regelmässig dabei. Bis du unter 50 bist dauert es wohl noch eine Weile. Lass dich nicht entmutigen, wenn es nicht vorwärts gehen will - das scheint zwischendurch ganz "normal" zu sein.

Aber hör auch auf deinen Körper - wann braucht er eine längere Pause von den AL's?

Diät ist bei Hämochromatose absolut zweitrangig, weil durch die genetische Disposition "ungebremst" Eisen aufgenommen wird und eh mit AL's entfernt werden muss. Man kann aber auch darauf achten, welche Nahrungsmittel eher Eisen-Aufnahme-fördernd, resp. -hemmend sind.

Liebe Grüsse
pita
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo!
Nach euren Superinfos habe ich dieses Forum meinem Hausarzt gezeigt und er ist ganz begeistert davon.
Er war jetzt in Urlaub und daher erfahre ich meine neuen Werte erst am Do beim nächsten Aderlass. Über das vom Oberarzt verordnete Medikament weiß ich noch nichts. Jedenfalls lautet jetzt die Devise: kein Wein, wenig Vitamin C und dafür 15mg Zink. Magnesium-Brause musste ich jetzt zwischendurch auch trinken, weil ich in der Nacht verstärkt unter Wadenkrämpfen litt.
Schönes Wochenende und
lg Kerschi
 
Jedenfalls lautet jetzt die Devise: kein Wein, wenig Vitamin C und dafür 15mg Zink. Magnesium-Brause musste ich jetzt zwischendurch auch trinken, weil ich in der Nacht verstärkt unter Wadenkrämpfen litt.
Noch ein Tipp zur Zinkeinnahme:
Man soll es auf nüchternen Magen einnehmen, also nicht zu den Mahlzeiten, weil es dann fast gar nicht aufgenommen wird.

Offenbar hast Du auch einen Magnesiummangel, d. h. wahrscheinlich solltest Du dann auch regelmäßig Magnesium einnehmen.

Zink und Magnesium und überhaupt alle Mineralstoffe sollte man nie gleichzeitig einnehmen, also immer zeitversetzt um ein paar Stunden. Nimmt man sie gleichzeitig ein, so behindern sie sich gegenseitig in der Aufnahme.

Gruß
margie
 
Nach euren Superinfos habe ich dieses Forum meinem Hausarzt gezeigt und er ist ganz begeistert davon.

Magnesium-Brause musste ich jetzt zwischendurch auch trinken, weil ich in der Nacht verstärkt unter Wadenkrämpfen litt.

Gratulation zu diesem Hausarzt :klatschen.

Gute Ernährung und ev. ein sinnvolles Ergänzungspräparat sind sicher wichtig.

Aber eben:
Intensive Aderlässe (in der Regel 1x/Woche 500ml) können auf Dauer sehr erschöpfend wirken, da kann es wirklich auch Sinn machen, dem Körper mal eine Aderlasspause zu gönnen, damit er sich wieder regenerieren kann.

Bei sehr hohen Ferritinwerten sollen auch die Varianten Desferal (wohl bei dir in Diskussion) und Erythrozytenapherese in Betracht gezogen werden.
Eine andere Therapieform ist die Erythroapherese, wobei mehr Erythrozyten pro Behandlung entnommen werden können, wodurch die Häufigkeit der Behandlung reduziert werden kann und der Ferritinwert schneller absinkt als bei der einfachen Aderlasstherapie. Diese Therapieform ist allerdings aufwendiger, die Kostenübernahme durch die Krankenkassen noch nicht geklärt.
Hämochromatose ? Wikipedia

Liebe Grüsse
pita
 
Oben