Keine Vitamin C Supplementierung bei Hämochromatose?

Themenstarter
Beitritt
02.04.07
Beiträge
74
Hallo

ich habe gestern ein Vitamin C präparat von Burgenstein gekauft und beim durchlesen der Packungsbeilage las ich :

"Bei einer vorliegenden Eisenspeicherkrankheit dürfen die Tabletten nicht eingenommen werden."

In den Tabletten ist nichts als Vitamin C ( Ascorbinsäure ) enthalten.
Weiss jemand wieso man bei Hämachromatose kein Vitamin C nehmen sollte ??
Habe das noch nie gehört und mein Arzt sagte nie etwas darüber.


Danke und einen rostigen Gruss Dani :))):wave:
 
keine Vitamin C suplementierung bei Häma !!?

Habe die Antwort auch schon gefunden und bin erstaunt wie wenig mein Arzt mir zu der Krankheit erzählt hat, obwohl er am Unispital die Forschnung betreffend dieser Krankheit leitet :mad:

Vor allem bei Frauen kann es wegen des monatlichen Blutverlustes zu einem Eisenmangel kommen. Ohne das Spurenelement Eisen könnte kein roter Blutfarbstoff (Hämoglobin) gebildet und damit kein Sauerstoff im Blut transportiert werden. Ebenso könnten die Schilddrüse und das zentrale Nervensystem ohne Eisen nicht reibungslos funktionieren. Ein Eisenmangel äußert sich unter anderem in Erschöpfung, Abgeschlagenheit, Krankheitsanfälligkeit, Haarausfall und Blässe. Eine zu hohe Eisenzufuhr über längere Zeit oder eine krankhafte Eisenverwertungsstörung kann jedoch zu ernsthaften Organschäden zum Beispiel der Leber führen. Eine gängige Lösung des Problems sind regelmäßige Bluttransfusionen.

Bei der Hämochromatose handelt es sich um eine genetisch bedingte recht seltene Erkrankung mit pathologischen Eisenablagerungen. Die Betroffenen bauen mit der Zeit giftige Eisenkonzentrationen auf, was unter anderem zu einer Leberschädigung führen kann.

Hämochromatose-Patienten sind besonders gefährdet, an Leberzirrhose und Diabetes zu erkranken. Darüber hinaus haben sie ein erhöhtes Risiko für typische Erkrankungen, die mit einem Überschuß an Freien Radikalen zusammenhängen -- einschließlich Krebs und Herzleiden. Es ist daher wichtig, daß die Schäden und Folgeschäden durch Freie Radikale durch ausreichend hohe Dosen an Antioxidantien eingedämmt werden. Folgende Substanzen sind besonders wichtig:

Vitamin C Die Ascorbinsäure gehört zu den wichtigsten Antioxidantien; Hämochromatose-Patienten sollten sie jedoch mit Sorgfalt zuführen. Nimmt man nämlich Vitamin C zusammen mit eisenhaltiger Nahrung ein, dann führt dies zu einer Verstärkung der Eisenaufnahme. Deswegen sollten Betroffene Vitamin C nur zwischen den Mahlzeiten einnehmen (3 x 500 mg). Wegen der Säure (auf nüchternen Magen) ist in diesen Fällen die gepufferte Version sinnvoll.

Vitamin E und weitere Stoffe Experten empfehlen zu den Mahlzeiten insgesamt 800 IE Vitamin E, 400 mcg Selen, der gesamte Vitamin-B-Komplex, mindestens 800 mcg Folsäure, 60 mg Zink, 100 mg (Pro)anthocyanidine (Traubenkernextrakt), 120 mg Ginkgo biloba, 2.000 mg Knoblauch, 1.200 mg Cystein, 500 mg Alphaliponsäure und 3 mg Melatonin. Die Mengenangaben der Nährstoffe beziehen sich auf die Tagesdosis und sollten auf zwei oder drei Einnahmen aufgeteilt werden. Einzige Ausnahme: Melatonin soll immer kurz vor der Nachtruhe eingenommen werden.

Grüner Tee Die Polyphenole des grünen Tees haben eisenbindende und antioxidative Eigenschaften. Grüner Tee hilft somit mit, daß der Organismus überschüssiges Eisen zum Beispiel aus der Leber besser abtransportieren kann. Experten empfehlen als Tagesdosis 2.000 bis 5.000 mg Extrakt, was meist vier bis zehn Kapseln bzw. 400 bis 1.000 mg des Wirkstoffs Polyphenol entspricht.
 
keine Vitamin C suplementierung bei Häma !!?

Hallo Dani

Du bist aber schnell :).

Ja, Vitamin C begünstigt die Eisenaufnahme.
Deshalb rät man bei Blutarmut auch, erst ein Glas Orangensaft und dann das Steak zu sich zu nehmen ;).

Wenn Vitamin C-Supplementierung erwünscht ist, soll man es sicher in einigem zeitlichem Abstand zum Essen einnehmen.

Liebe Grüsse
pita
 
keine Vitamin C suplementierung bei Häma !!?

guten abend sonnemond,

mich würde interessieren, woher das zitat stammt;
danke für die info und alles gute,

ali
 
keine Vitamin C supplementierung bei Hämachromatose

Hallo

hatte vergessen den Link anzugeben des Zitats :)

www.hilifeev.com/site/1063

Ich verwundere ( oder besser ärgere ) mich gerade unglaublich das ich seit geraumer Zeit über Probleme mit Zucker / Fructose / Sorbit klage und mein Arzt der eigentlich auf die Hämochromatose spezialisiert ist mir nie etwas zu dem Thema sagte, auch auf mein Klagen und Fragen nicht. Die einzige Ansage war lediglich immer, dass ich blos Aderlässe zu machen brauche und alles i.O. ist.

Also Leute, informiert Euch .... es gibt ganz viele seriöse Webseiten zum Thema Hämachromatose die immer wieder unter anderem auf Zucker / Bauchspeicheldrüse hinweisen. Wer also damit Probleme hat, sollte auch über folgeerscheinungen wie Probleme mit der Darmflora etc. nachdenken :greis:


Gruss und einen schönen Abend Dani
 
keine Vitamin C supplementierung bei Hämachromatose

Ich verwundere ( oder besser ärgere ) mich gerade unglaublich das ich seit geraumer Zeit über Probleme mit Zucker / Fructose / Sorbit klage und mein Arzt der eigentlich auf die Hämochromatose spezialisiert ist mir nie etwas zu dem Thema sagte, auch auf mein Klagen und Fragen nicht. Die einzige Ansage war lediglich immer, dass ich blos Aderlässe zu machen brauche und alles i.O. ist.

Also Leute, informiert Euch .... es gibt ganz viele seriöse Webseiten zum Thema Hämachromatose die immer wieder unter anderem auf Zucker / Bauchspeicheldrüse hinweisen. Wer also damit Probleme hat, sollte auch über folgeerscheinungen wie Probleme mit der Darmflora etc. nachdenken :greis:

Ich habe auch Probleme mit Fructose (spalte Fructose nicht auf) und Sorbit (habe Sorbitintoleranz) und ich habe aber keine Hämochromatose, sondern M. Wilson.
Aber ich habe bei Hämochromatose betr. die Bauchspeicheldrüse bisher nur gelesen, dass man einen Diabetes bekommen kann. Ob allerdings Fructose- und Sorbitprobleme dabei vorher bereits auftreten, habe ich bisher noch nicht gelesen, will es aber nicht ausschließen.

Gruß
margie
 
Hierzu möchte ich auch auf die Beiträge 66-71 in folgendem Thread verweisen: https://www.symptome.ch/threads/sch...saeule-adhs-burn-out.51417/page-4#post-329472

Zusätzlich hier ein paar Fundstücke:
Da Eisen den enzymatischen Abbau von Ascorbinsäure beschleunigt, kommt es bei den Eisenspeicherkrankheiten leicht zu einem Vitamin C-Mangel.
Intensivkurs: Allgemeine und ... - Google Bücher
Patienten mit Hämochromatose haben haben erniedrigte Serumspiegel für Retinol, α-Tocopherol und Vitamin C. Ascorbinsäure sollte trotzdem nur bedingt substituiert werden. Eine verstärkte Lipidperoxidation konnte nachgewiesen werden. Eine vermehrte Resorption von Kobalt, Blei, Mangan und Zink kommt bei diesem Krankheitsbild vor. Diese Spurenelemente lagern sich in Leber und parenchymatösen Organen an.
Leitfaden Mikronährstoffe ... - Google Bücher
Auch mit der Einnahme von Vitamin C sollten Patienten mit Hämochromatose eher vorsichtig sein, zum einen, weil Vitamin C die Eisenaufnahme aus der Nahrung fördert, zum anderen, weil Vitamin C die pro-oxidativen Effekte von Eisen fördert. Obwohl Vitamin C eigentlich ein Antioxidans ist, kann es in diesem Fall die Belastung mit gefährlichen freien Radikalen sogar fördern.
https://www.habichtswaldklinik.de/media/files/newsletter naturheilkunde/Naturheilkundlicher_Newsletter_Januar_2009.pdf
Inorganisches Eisen kommt in der Diät v.a. als dreiwertiges Eisen in Gemüsen und Früchten vor; um resorbiert zu werden, muss es (durch Magensäure, Vitamin C und eine membranständige Reduktase - dcytb in Abbildung 1) zum zweiwertigen Eisen reduziert werden. Dieses wird dann durch DMT1, ein Transportprotein für divalente Metalle in den Enterozyten aufgenommen und auf der anderen Seite durch Ferroportin (FP in Abbildung 1) in das Blut exportiert.
www.ikp.unibe.ch/lab2/ppnew/pp5/text.htm
Speziell zum Thema "Sekundäre Hämochromatose, mit Eisenchelatoren behandelt":
Die zusätzliche Gabe von Vitamin C unterstützt die Eisenausscheidung unter der Anwendung von Deferoxamin. Sie wird nicht generell empfohlen, sondern nur bei bestehendem VitC Mangel, unzufriedenstellender Eisenausscheidung und normaler Herzfunktion. Die Verabreichung sollte unmittelbar vor der Infusion von Deferoxamin erfolgen.
sekundäre Hämochromatose
Bei Patienten mit chronischer Eisenüberlastung besteht meist ein Vitamin C-Mangel. Die gleichzeitige Gabe von Ascorbinsäure verbessert die Eisenelimination durch Desferrioxamin. Es wird allerdings empfohlen, eine begleitende Ascorbinsäure-Gabe erst ab dem zweiten Monat der Desferrioxamin-Therapie zu beginnen und die Dosis auf 250mg pro Tag zu beschränken. Bei Patienten mit bereits bestehender Herzinsuffizienz wegen starker Eisenüberladung wurde unter Desferrioxamin und gleichzeitiger hoch dosierter Ascorbinsäure-Gabe (>500mg) eine akute Verschlechterung der myokardialen Funktion beobachtet.
Klinische Pharmakologie - Google Bücher
Liebe Grüsse
pita
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben