"Gürtelgefühl" und geblähter Oberbauch wie bei Schwangeren

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"Gürtelgefühl" und geblähter Oberbauch wie bei Schwangeren

Ich weiß nicht mehr weiter...
Erst einmal bitte ich vielmals um Entschuldigung, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, ich suche immer noch...
Seit der Zöliakie- und Laktoseintoleranzdiagnose im Dezember 2006 geht es mir dank Glutenfreiheit und Laktrase schon viel besser, doch gibt es immer noch zahlreiche Beschwerden, die ich nicht einordnen kann. Mein Arzt sagt dazu nur, ich solle dieses oder jenes Medikament nehmen, z.B. Buscopan, das legt sich irgendwann. Doch es geht mir echt die Puste aus!
Morgens wache ich mit einem leciht geblähten Oberbau auf. Es bildet sich nach dem ersten Essen eine gürtelartige Verkrampfung oberhalb des Bauchnabels und geht bis in den Rücken, dabei kribbelt es in den Flanken. Das Gürtelgefühl und der aufgetriebene Bauch verstärken sich im Laufe des Tages, abends sehe ich aus wie im 9. Monat schwanger! Ständig habe ich das Gefühl, rechts in meinen Bauch drücken zu müssen oder die Seite von hinten nach vorne auszustreichen. Meine Verdauung ist eher mäßig, jeden Tag nur ein ganz gering aber nicht hart. Es kommt zu Übelkeit auf der einen Seite und zu Fressattacken auf der anderen. Ich habe, gerade bei Süßem, keinen Stoppmechanismus mehr! Kann essen bis zum Umfallen, schlechtes Gewissen hinterher... Zeitgleich bin ich ständig gereizt, müde und habe das Gefühl, dass mich alles überfordert.
Kann jemand helfen? Was kann es sein? Die Bioresonanz testet immer positiv sowohl Dünn- als auch Dick- und Zwölffingerdarm, der Magen reagiert nicht.
Vielen Dank!
 
Was nun noch? Brauche Hilfe!

Hallo Noirmoutier,

hast du deinen Namen von der Ile de Noirmoutier entliehen? Sehr interessante Insel!
Es scheint so, dass du Magen und Darm permanent überforderst! Wenn du Süßigkeiten ohne Ende in dich hineinfüllst, dann kann dein Körper die raffinierten Kohlehydrate einfach nicht verarbeiten. Sie gären in deinem Darm und das bläht dich auf. Außerdem schwankst du dabei zwischen Überzuckerung und Unterzuckerung, mit all den Folgeerscheinungen, die du beschreibst. Du müßtest nach meiner Meinung einen völlig neuen Ernährungsstil für dich finden, sonst wirst du von deinen Beschwerden nicht wegkommen. Wenn du Fragen dazu hast, schreib wieder.

Viele Grüße, Horaz
 
Was nun noch? Brauche Hilfe!

Hallo,
Süßzwang kann durch Candidabesiedlung kommen.
Als Selbsttest kannst du morgens nach dem Aufstehen mal direkt in ein Glas Wasser spucken. Bleibt die Spucke oben, ist es ok; ziehen sich Fäden nach unten... schau mal ins Wiki unter Candida.

Um deinen Darm zu beruhigen, könnte es auch helfen Milchprodukte komplett wegzulassen (wenigstens ein paar Wochen). Laktrase kannst du ja nicht wirklich 100% dosieren, weil du einfach nicht genau weißt, wie viel Milchzucker in den Sachen drin ist.
Du kannst auch mal andere dieser Sachen ausprobieren. "Daily Care" war glaube ich der Name eines ähnlichen Produktes, das anderen gut geholfen hatte, laut LIbase.de - Der Treffpunkt für Betroffene der Laktoseintoleranz & Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Dann ist es noch möglich, dass du auch eine Kuheiweißunverträglichkeit hast... oder wurde die ausgeschlossen? Dann hilft auch Laktrase oder Minus-L nichts.

LG
 
Was nun noch? Brauche Hilfe!

Ich finde auch dass das ziemlich eindeutig nach Candida klingt. Durch unerkannte NMUs ist der Darm total im Eimer so dass sich Pilze leicht ansiedeln können.
Die Sucht nach Süßigkeiten spricht dafür. So schwer es fällt, Du solltest versuchen alle Einfachzucker (anfangs auch sehr süßes Obst) wegzulassen, auch Weißmehlprodukte (in Deinem Fall weißer Reis z.B.). Dafür vieeeeel Gemüse, wann immer Du HUnger hast oder was essen willst, iss Gemüse. Und dazu viel gutes Fett (Pflanzenöle, Nüsse, Avocados) um satt zu werden.
Hast Du schon mal gute Probiotika ausprobiert (Symbioflor & Co)?
Die Milchprodukte würde ich auch strikt weglassen.
Was wurde sonst noch untersucht? Hattest Du Probleme mit Amalgam o.ä.?
 
Was nun noch? Brauche Hilfe!

Guten Morgen und vielen Dank für die Antworten!
Musste gestern leider schnell wieder weg, es ist eine ewige Hetzerei...
Candida ist negativ, der wurde schon getestet und Amalgam weiß ich nicht.
Mein Ernährungsplan sieht, wenn ich nicht dem Jeeper verfalle, so aus:
morgens einen Kaffee mit Stevia und etwas Milch, ein oder zwei Äpfel, eine Scheibe glutenfreies Bort mit Gurke und fettarmen Käse oder Aufschnitt,
zwischendurch etwas Obst, Tomaten und ein trockenes Reisbrötchen oder Reiswaffeln, mittags ein glutenfreies Brot mit Salat und fettarmen Käse oder Geflügelaufschnitt, ein Naturjoghurt mit Stevia, nachmittags eine Banane oder so. Abends wird warm gegessen, oft Geflügelfleisch, viel Gemüse - ich liebe Obst und Gemüse in allen Variationen und meist Kartoffeln. Wenn ich mit Schoko nicht anfange, dann esse ich keine, doch wenn, dann...
Auch an Tagen, an denen ich keine Süßigkeiten esse, sind die Beschwerden wie oben beschrieben. Letzte Woche habe ich auf Anraten meiner HP drei Tage gefastet und dann nur gekochten Reis, Reiswaffeln und laktosefreien Joghurt oder Quark gegessen (mit zusätzlich Lactrase weil ich die minus-l-Produkte auch nicht so gut vertrage. Meine HP möchte Fruktose ausschließen. Es gab aber keine Verbesserungen, so dass ich nun eine Eliminationsdiät machen soll: Vier Tage nur Wasser und gekochten Reis, dann ein weiteres Lebensmittel auch 4 Tage etc. Glaubt ihr, dass es Fruktose sein kann, obwohl ich jetzt ja seit über einer Woche kein Obst und Gemüse mehr esse?
Bei meiner letzten Darmspiegelung letztes Jahr hat der Arzt als Nebendiagnose "Megacolon" gestellt, meinte auf meine Nachfrage nur, der Darm wäre halt viel zu lang. Hat das vielleicht doch Auswirkungen?
Vielen Dank für eure Hilfe!
Lg, Noirmoutier
 
Was nun noch? Brauche Hilfe!

Ich habe nach "Megacolon" gegoogelt und bin beim "Morbus Hirschsprung" gelandet:
Morbus Hirschsprung

Beim Morbus Hirschsprung handelt es sich um das Fehlen von parasympathischen Nervenzellen in der Darmwand. Durch die fehlenden Nervenimpulse kommt es zu einem Überschuss der Aktivierung der Muskulatur und die Darmwand kann sich in dem betroffenen Abschnitt nicht aufweiten, es entsteht eine Engstelle (Stenose).
Der vor der Engstelle liegende Darmanteil wird durch die Passagebehinderung sehr weit und es kommt später auch hier zu einer Transportstörung des Stuhlganges (sogenannter Mega-Dickdarm).

Die Krankheit ist angeboren und wird heute schon beim Neugeborenen bemerkt. Bei 4000 Geburten kommt es zu einer Erkrankung, Jungen überwiegen. Bei etwa 25 % der mitteleuropäischen Bevölkerung besteht eine spezielle Genvariante, die die Erkrankung bei Jungen bis 6fach und bei Mädchen bis 2fach häufiger ausbrechen läßt, als in der Gesamtbevölkerung.

Die Therapie besteht in der Entlastung des Darmes, so dass ein Riesen-Dickdarm nicht auftreten sollte. Diese Entlastung wird meist durch einen künstlichen Darmausgang vorgenommen. Nachdem das Ausmaß der Erkrankung klar ist, wird der erkrankte Darmanteil entfernt (ab dem 2. Lebensmonat). Nachdem die Passage wieder hergestellt wurde, kann der künstliche Darmausgang wieder verschlossen werden.

Ein normales Leben ist nach einer erfolgreichen Operation möglich.

Haben denn die Ärzte nach der Darmspiegelung nichts darüber gesagt, ob dieser Megacolon etwas mit Deinen Beschwerden zu tun haben kann?

Gruss,
Uta
 
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Fructose kann man ja auch mit einem Atemtest testen lassen, da musst Du nicht ewig Eliminationsdiät halten.
Ein Candida-test im Stuhl kann oft "falsch negativ" ausfallen, ist nicht so aussagekräftig. Hast Du weitere Anzeichen wie eine belegte Zunge, Jucken am After o.ä.?
Wieso weißt Du nicht mit Amalgam? Hast/Hattest Du Füllungen? Amalgam ist meist silbrig-grau. Oder frag mal Deine Mutter ob sie welche hatte als sie mit Dir schwanger war.
 
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Hallo Noirmoutier,

Morgens wache ich mit einem leciht geblähten Oberbau auf. Es bildet sich nach dem ersten Essen eine gürtelartige Verkrampfung oberhalb des Bauchnabels und geht bis in den Rücken, dabei kribbelt es in den Flanken.
Das Gürtelgefühl und der aufgetriebene Bauch verstärken sich im Laufe des Tages, abends sehe ich aus wie im 9. Monat schwanger! Ständig habe ich das Gefühl, rechts in meinen Bauch drücken zu müssen oder die Seite von hinten nach vorne auszustreichen
die Beschwerden, die Du angibst, passen am ehesten auf eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse: Nach dem Essen, Ausstrahlungen in den Rücken, Blähungen. Du isst viel Obst und Gemüse, genau das verträgt aber die Bauchspeicheldrüse, wenn sie krank ist oder ihre Leistung nachläßt immer weniger.
Offenbar hast Du dies schon länger.

Du solltest dies ganz schnell abklären lassen, denn wenn die Bauchspeicheldrüse wiederholt entzündet ist, dann läßt ihre Leistung immer mehr nach, d. h. sie produziert immer weniger Enzyme und es entsteht eine Bauchspeicheldrüsenschwäche (Insuffizienz). Dies hat zur Folge, dass Du die Nahrung nicht mehr richtig aufgespalten wird und man dann meint, immer Hunger zu haben und folgende Symptome kann man so deuten:
Es kommt zu Übelkeit auf der einen Seite und zu Fressattacken auf der anderen. Ich habe, gerade bei Süßem, keinen Stoppmechanismus mehr! Kann essen bis zum Umfallen, schlechtes Gewissen hinterher...

Wenn die Beschwerden nach einem Essen wieder heftig sind, sollte man im Blut Lipase, Amylase und Alkalische Phosphatase bestimmen. Die ersten beiden Werte zeigen an, ob eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse vorliegt und die AP, ob etwas mit der Galle nicht stimmt, z. B. Gallestau. Beides kann zusammen auftreten.
Außerdem kann man die Leistung der Bauchspeicheldrüse durch Stuhluntersuchungen feststellen:
Pankreas-Elastase und Chymotrypsin im Stuhl sollten dazu wiederholt, am besten 3 Mal hintereinander, bestimmt werden.
Wenn die Bauchspeicheldrüse krank ist, sollte man keine frischen Lebensmittel essen, also Obst und Gemüse ungekocht ist da schädlich, ebenso sollte man leicht verdauliche Lebensmittel essen, kein Vollkornbrot, sondern Weißbrot (das nicht ganz frisch sein sollte), keine fettreichen Lebensmittel (Du scheinst schon ziemlich fettarm zu essen), lieber 6 Mahlzeiten als nur 3 am Tag, also wenig auf einmal essen.
Alkohol ist ganz tabu und Obstsäfte würde ich auch meiden, weil eben Obst schwer verträglich ist für die Bauchspeicheldrüse.

Ist die Bauchspeicheldrüse entzündet, muss man evtl. für einige Tage künstlich ernährt werden, damit die Entzündung folgenlos wieder abklingt. Wenn Du also schon mehrere nicht festgestellte Entzündungen hattest, dann kann es eben sein, dass sich dies auf die Leistung der Drüse dauerhaft negativ auswirkt.

Eine andere Möglichkeit könnte sein, dass Du eine Fruktoseintoleranz hast, weil Du viel Obst und Gemüse isst und darin eben viel Fruktose enthalten ist. Auch das läßt sich feststellen durch einen Atemtest, den Du vielleicht schon kennst, wenn Du auch eine Laktoseintoleranz hast.

Wünsche alles Gute.

Gruß
margie
 
Was nun noch? Brauche Hilfe!

Vielen lieben Dank für die hilfreichen Antworten.
Am Mittwoch habe ich erst einmal eine Magenspiegelung, dann kommt der Darm dran und besonders der Dünndarm soll betrachtet werden. Ich werde den Gastro auf die Bauchspeicheldrüse und das Megacolon ansprechen.Sobald ich was weiß melde ich mich.
Nochmals vielen Dank!
Liebe Grüße an alle im Forum!
Noirmoutier
 
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