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Promotionsfach: Frauenheilkunde
Doktormutter:
Frau Prof. Dr. med. Ingrid Gerhard
86 Patientinnen der Hormon- und Sterilitätssprechstunde der Universitäts-Frauenklinik
Heidelberg mit hormonellen Störungen (Hyperprolaktinämie, Hyperandrogenämie,
Schilddrüsenstörungen), Zyklusstörungen oder wiederholten Aborten wurden neben der
üblichen endokrinologischen Diagnostik auch zahnärztlich untersucht. Es wurden FSH,
LH, Prolaktin, Östradiol, DHEA-S, Testosteron, TSH, Cortisol, 17-OH-Progesteron, 17-
OH-Pregnenolon, 21-Desoxycortisol, DHEA, Androstendion und DHT in der frühen Fol-
likelphase sowie Progesteron, Östradiol und Prolaktin in der Lutealphase im Nüchternblut
bestimmt. Die Anzahl und der Zustand von Amalgamfüllungen, vorhandene Dentallegie-
rungen sowie orale Symptome und Beschwerden wurden in einem Zahnstatus erfasst.
Ruhespeichel (Sp1) sowie Spontanurin (U1) wurden auf Quecksilber (Hg), Silber (Ag),
Kupfer (Cu), Zinn (Sn), Gold (Au), Palladium (Pd), Platin (Pt), Kobalt (Co), Molybdän
(Mo), Gallium (Ga), Indium (In) und Thallium untersucht. Quecksilber wurde auch im
Kauspeichel (HgSp2) sowie Quecksilber und Zinn im Urin nach intravenöser Gabe von
250 mg DMPS (Dimercaptopropan-1-sulfonsäure) bestimmt und die Beziehungen der Me-
talle zu den Hormonen überprüft.
Unsere Untersuchung bestätigt, dass Personen mit Amalgam einen höheren (>10-fach)
Quecksilber-Gehalt im Speichel aufweisen als amalgamfreie Personen und intensives
Kauen die bereits unter Ruhebedingungen kontinuierlich stattfindende Quecksilber-
Freisetzung erhöht. Mit dem Spontanurin schied lediglich ein Drittel aller Frauen Queck-
silber aus. Nach DMPS-Gabe hingegen konnte in allen Urinproben Quecksilber
nachgewiesen werden. Durch DMPS konnte die Ausscheidung von Quecksilber um den
Faktor 64 sowie von Zinn um den Faktor 8 gesteigert werden, was für eine Anreicherung
beider Metalle im Organismus spricht. Quecksilber, Silber und Zinn im Speichel sowie
Quecksilber im Urin nach DMPS korrelierten signifikant positiv mit der Anzahl bzw.
Größe der Amalgamfüllungen. Zwischen der spontanen Quecksilber-Ausscheidung und
der Amalgamflächen- bzw. Amalgamfüllungszahl bestanden keine signifikanten Zusam-
menhänge. Somit erwies sich die Quecksilberbestimmung im Urin ohne DMPS für eine
Abschätzung amalgambedingter Quecksilber-Belastungen als ungeeignet.
Es gab Hinweise darauf, dass zwischen der renalen Ausscheidung von Quecksilber und
Zinn kompetitive Interaktionen - möglicherweise als Folge unterschiedlich starker Bin-
dungsfestigkeiten der entstandenen Metall-DMPS-Komplexe - bestehen. Während Zinn
im Ruhespeichel und Spontanurin mit der Amalgamflächenzahl anstieg, nahm die Zinn-
Ausscheidung nach DMPS mit steigender Amalgamflächenzahl und zunehmendem
Quecksilber-Gehalt im Ruhespeichel signifikant ab