Meine Partnerin wohnt mit Ex-Partner noch zusammen

Pita.
Klar ist nur die Struktur vom Mann, wie er es sich vorstellt.
Wenn man tut was er will, ist er relativ ruhig, fast schon nett. Wehrt sie sich, wird er zum Arschloch. Um dies zu vermeiden, knickt sie immer wieder ein. Es ist falsch, das weiß Sie, aber sie kann nicht anders.

Sie kommt anscheinend alleine nicht zurecht und braucht ihren Mann. Sonst hätte sie längst die Verantwortung für sich und die Kinder selbst übernommen. Die Kinder könnten ja teilweise bei ihm und bei ihr leben, wenn sie das wollte.
 
Ja Mara so ist es, alleine kommt sie nicht zurecht. Sie wollen ja die Kinder gemeinsam erziehen, aber wie sie es tun ist das Problem. Es soll im gemeinsamen Haus sein, das heisst Nestmodel und sie nennen es auch so. Jedoch läuft es so ab wie er es will und das übernachten oder anwesend sein beider Elternteile ist darin nicht vorgesehen. Es ist immer nur einer anwesend. Ausserdem funktioniert das sowieso nur wenn man sich gegenseitig respektiert.
 
Es muss für sie in irgend einer Weise einen "Vorteil" bedeuten, in dieser Situation zu bleiben. Da sie professionelle Unterstützung hat, nehme ich an, dass dieses Thema dort (auch) bearbeitet wird.

Den Buch-Tipp von Oregano finde ich in diesem Zusammenhang durchaus interessant.
«Zu sehr lieben» bedeutet:
• sich für einen Menschen bis zur Selbstaufgabe verzehren,
• diese Besessenheit mit Liebe gleichsetzen,
• zulassen, dass sie die eigenen Gefühle
und einen Großteil des Verhaltens bestimmt,
• erkennen, dass sie sich auf die eigene körperliche
und seelische Gesundheit negativ auswirkt,
• und trotzdem nicht loslassen können.
https://www.amazon.de/Wenn-Frauen-sehr-lieben-heimliche/dp/3499191008
Man könnte es in diesem Fall hier auch anders formulieren:
- sich für andere Menschen oder Umstände bis zur Selbstaufgabe verzehren
- diese Besessenheit mit Liebe und Verpflichtung (in diesem Fall wohl zu den Kindern) gleichsetzen
Den Rest könnte man wohl 1:1 übernehmen.

Er übt Macht aus - sie lässt es zu...
Diesen Zyklus zu unterbrechen ist für dich kaum möglich ("Atom spalten"), also bleiben dir wirklich nur die beiden anderen Möglichkeiten für dich auszuloten.
 
Hallo fak,

bei dem Buch geht es nicht darum, daß eine Frau einen Mann nicht mehr liebt wie vielleicht früher mal.
Es geht darum, daß manche Frauen es nicht schaffen, sich von ihrem Mann zu trennen, weil sie irgendwie auf "Aufopferung und Hinnahme/Hingebung, Passivität" programmiert sind.

Hier wird mehr dazu geschrieben:
Traummänner sind rare Trüffel - DER SPIEGEL 13/1988

Eigentlich habe ich das Buch auch nicht für Dich genannt sondern für Deine Freundin.

Grüsse,
Oregano
 
Ja Mara so ist es, alleine kommt sie nicht zurecht. Es soll im gemeinsamen Haus sein, das heisst Nestmodel und sie nennen es auch so.

Ich kenne das Nestmodell, doch da ist der Sinn darin, dass sich die Eltern trennen und für die Kinder sich kaum was ändert. Sie bleiben im Elterhaus und nur immer einer der beiden Elternteile ist anwesend, sozusagen eine Woche der Vater und eine Woche dann die Mutter.
 
....nur mal zum Verständnis:
Wo wäre in so einem "Modell" jeweils der Partner, der gerade nicht in der gemeinsamen Wohnung/Haus/"Nest" anwesend ist? Und könnte der anwesende Elternteil dort auch mit einem neuen Partner sein?

.​
 
Ja ich weiß wie das Nestmodell funktioniert, aber sie will nicht begreifen das sie es nicht richtig anwenden. Sie würde mit mir zusammen leben in einer Wohnung, die Kinder blieben dort wo sie sind und der Mann hat eine eigene Wohnung. Es ist immer nur EINER mit den Kindern im Haus.
Wenn ich ihr das sage, sagt sie das wäre dann zu teuer, obwohl Geld gar kein Problem ist! Ich bin mir 100 Prozent sicher, das sie sich gar nicht traut ihm zu sagen, das er eine Wohnung braucht damit das Nestmodell richtig umgesetzt wird. Würde eine höhere Instanz entscheiden das er es tun müsste, würde er bestimmt gereizt und unvorhersehbar handeln. Ich meine jetzt nicht Gewalt. Sein Kartenhaus würde zusammen brechen und alles ist möglich.
Es ist z.B. auch so, daß er zwar nicht oft, aber ab und zu anruft bei ihr, auch im meiner Gegenwart. Anders rum ist das unmöglich, weil sie Angst davor hat, mache ich es nicht.
 
....nur mal zum Verständnis:
Wo wäre in so einem "Modell" jeweils der Partner, der gerade nicht in der gemeinsamen Wohnung/Haus/"Nest" anwesend ist? Und könnte der anwesende Elternteil dort auch mit einem neuen Partner sein?

.​

Natürlich ist immer nur ein Elternteil bei den Kindern; die Eltern wären in diesem Sinne ja nun getrennt. Ich stelle es mir etwas kostspielig vor, da ein Elternteil eine Wohnung braucht zusätzlich oder ein Elternteil evtl. beim neuen Freund/in unterkommt während Ex-Ehemann die Kinder hütet.

Zur Veranschaulichung hier besser erklärt:
Die Geschichte zweier Familien, in denen die getrennten Eltern abwechselnd bei den Kindern wohnen. - Aus dem Magazin
 
Sie scheint sehr unbeholfen zu sein. Obwohl sie unter ihrer Situation leidet harrt sie weiter aus.
Das würde mich verrückt machen, mir so eine Unbeweglichkeit anzusehen.
Und wie du schreibst, sie könnte ja öfter bei dir wohnen, wenn sie wollt; aber sie will halt nicht oder traut sich nicht.
 
Gleerndil.
Im Nestmodell bleiben nur die Kinder am Ort und Stelle. Es ist immer nur ein Elternteile anwesend.
Entweder gibt es eine Wohnung für beide, die sie sich teilen, oder beide haben eine eigene, neue Wohnung alleine oder mit neuem Partner. Ob der neue Partner mit dort ihn darf ist nicht beschrieben, aber sollte eigentlich ok sein, wenn es kein Rosenkrieg ist.
 
Hallo fak,

auf die Ausgangsfrage kann es keine einfache Antwort geben. Jeder ist anders gestrickt und ohne die genaueren Hintergründe zu kennen, ist es für manche auch schwer vorzustellen, ob man den Zustand akzeptieren würde. Manch einer ist eifersüchtig und lässt es in einer Beziehung nicht zu, wenn jemand überhaupt Freunde vom anderen Geschlecht hat, jemand anders führt dagegen offene Beziehungen. Und eine ganze Bandbreite an Menschen dazwischen. Was soll man da sagen, ob es egoistisch ist oder nicht? Was ist da der Maßstab? Man muss halt gucken, inwiefern man selbst mit der Situation klarkommt oder nicht und sich mit Leuten zusammentun, die ähnlich denken. Etwas auszuhalten, nur weil andere Menschen denken, dass es anders egoistisch wäre, kann einen schnell überfordern (und das Leben soll ja auch Spaß machen).

Für mich relevant wären bei einer "Entscheidung" mehrere Aspekte:
- das, was Gerd zu Anfang angesprochen hat mit dem, inwiefern der Expartner sie klein macht. Dabei auch, inwiefern ihr das selbst bewusst ist. Mit der Perspektive, dass sich das über Jahre nicht ändert, könnte ich so eine Situation nicht ertragen
- hat man genug Zeit und "intime" Momente zusammen. Du erwähntest ja selbst, dass der Expartner solche "intimen" Momente dauernd mit ihr hat, Du nicht (gar nicht?)
- kann man eine unbefangene Lebensplanung machen, Träume schmieden, wie man das als Pärchen gewöhnlich tut?
- bei allem: wie lange soll das andauern? Gibt es verlässliche Perspektive, dass es sich (wann?) ändert.

Wenn ich sie auf das Thema anspreche, habe ich das Gefühl sie versteht gar nicht warum mich das so belastet.

Aber wenn es Dich belastet, warum brauchst Du die Meinungen anderer (von hier) zur Legitimation? Meinst Du, sie versteht es besser, wenn hier 90% sagen, "ja, damit käme ich auch nicht klar"? Ich denke, das ist es, worum es hier geht.

Das obige habe ich geschrieben, nachdem ich die ersten Posts zum Thema gelesen habe, aber die weitere Entwicklung zeigt mir, dass ich eine solche Situation keinesfalls akzeptieren könnte.

Ich akzeptiere auch andere Formen, es müssen halt beide dasselbe wollen und das ist bei uns so. Leider kann sie es nicht umsetzten und das belastet sie selber, aber soweit wollte ich eigentlich gar nicht gehen mit der Diskussion.
Aber das ist wahrscheinlich der Knackpunkt, um weiterzukommen...

An das Thema Abhängigkeit und Aufopferung habe ich auch gedacht, aber auch an das Thema Co-Abhängigkeit, was bedeutet, dass sich andere (in dem Fall Du) da reinziehen lassen und damit diesen Teufelskreis aufrechterhalten. Ich würde denken, einen gewissen Zeitraum kann man gucken, ob es dem partner hilft, da rauszukommen, aber wenn sich da gar nichts passiert, stabilisiert das u.U. diese Situation.

Hast Du selber mal überlegt, zu einem Psychotherapeuten/Partnerberatung zu gehen? Die Situation ist ja schon ein wenig komplex...

Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Mara.
Er arbeitet Vollzeit und verdient sehr gut. Die jetzige Wohnung/Haus ist bezahltes Eigentum. Sie könnte mit mir wohnen, wäre dann günstig, er bräuchte eine Wohnung. Natürlich sind es Unkosten, aber bei einer "normalen" Trennung wäre es auch nicht viel anders.

Sie arbeitet nur morgens. Kinder sind morgens in der Schule. Sie holt sie zum Mittag und bleibt bis 17 Uhr bei ihnen, dann übernimmt er. Wochenende wird im 14 tägigen Rhythmus getauscht. Sie sind also alle 14 Tage bei uns beiden am WE. Soweit die Theorie.

Problem, er hat zb. jeden Mittwoch eine Art Stammtisch.
Oder der kleine ist krank und ruft nach der Mutter. Oder er muß nach der Arbeit was erledigen. Usw.
Weiter kommt dazu, daß sie Gewissensbisse hat, weil sie die Kinder nicht zum Schlafen bringt, was sie sehr ausgiebig praktiziert. Was auch dazu kommt, das er oft schreibt wenn die Kinder am WE bei uns sind, das war übrigens letztes WE das erste Mal. Er schreibt zb. Was er tut, ausschlafen und die Ruhe genießen. Oder fragt ob alles ok ist und er die Tasche vorbei bringen soll die sie vergessen hat. Als sie Sonntag Abend schrieb, das sie jetzt heim kommt, 25 Minuten mit dem Auto, muß er wieder soviel Vorwürfe abgegeben haben, das meine Freundin die Nachrichten löschte, damit ich mich nicht aufrege darüber. Zuviel TV, zuviel süßes, warum so spät, usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damdam.
Danke erst mal und ja ich habe überlegt mir selbst auch Hilfe zu holen.
Sie bedeutet mir halt sehr viel und sie wusste schon bevor ich da war das es ein Fehler ist so zu leben. Versuche auszureissen gab es schon. Ich dachte ich kann es schaffen ihr zu helfen, aber je näher die Entscheidungen kamen, desto größer war die Angst des Versagens. Und seit 2 Wochen haben wir eine gemeinsame Wohnung unterschrieben mit 125 qm, in der ich jetzt praktisch allein lebe. Sie bezahlt aber die Hälfte. Es ging nicht mal 3 Tage gut.
 
Schwierig, schwierig...

Ich dachte ich kann es schaffen ihr zu helfen, aber je näher die Entscheidungen kamen, desto größer war die Angst des Versagens.
Kannst Du das erklären?
Wessen Versagen? Versagen wobei? Welche Entscheidungen?

Die Frage, die sie sich (ehrlich, d.h. wohl am ehesten in der Therapie) stellen müsste, wäre, warum sie nicht mit Dir in der Wohung lebt, warum sie stattdessen im Haus mit Kindern und Expartner bleibt.
Denn sie hat das ja anscheinend schon mal anders gesehen, wenn ihr eine gemeinsame Wohnung beschlossen hattet. Warum aber hat sie dann doch entgegen ihrer damaligen Einsicht gehandelt (oder handelt noch)? Eigentlich wie gesagt, muss sie diese Frage sich selbst ehrlich beantworten

Die Frage, die Du Dir stellen müsstest, inwiefern Du in der Dynamik dazu beiträgst, das alles beim alten bleibt.

Bzgl. Hilfe von außen: Überlegst Du noch oder hast Du es konkret vor? Ich würde Dich sehr dazu ermutigen. Abgesehen vom Fachwissen/Erfahrung lassen sich manche Dinge nur durch unbeteiligte Dritte angehen.

Viele Grüße
 
Damdam.
Die Entscheidungen bei ihm auszuziehen und damit alles zu verändern, wobei klar war das sie die Kinder nicht mitnimmt sondern es so machen wie geschildert. Anfangs suchte sie sich eine Wohnung nur für sich. Vor dem ersten Besichtigungstermin hat sie Schluß gemacht mit mir, weil sie wusste das eine positive Entscheidung die Veränderung wäre. Am nächsten Tag hat sie mich kontaktiert und sich entschuldigt.
Wir haben dann entschieden zusammen eine große Wohnung zu suchen und sie war sehr euphorisch. Seit 1 Februar haben wir jetzt eine, aber es ging keine 3 Tage gut. Momentan bin ich weniger mit ihr zusammen als davor. Sie ist ist seit dem sehr depressiv und mit logischen Mitteln komme ich nicht weiter. Sie ist fast nicht mehr hier sondern in der anderen Wohnung, was mich zwar zusätzlich fertig macht, weil meine Vorstellung natürlich anders war und es noch einiges zu tun gibt, aber ich habe gemerkt, das ich sie in Ruhe lassen muß, sonst wird alles schlimmer.
 
Sie kommt jetzt übrigens gleich direkt von ihrem Psychologen hier her in "unsere Wohnung". Bin gespannt, das bin ich fast täglich, weil auch ich mit allem möglichem rechnen muß. Die Unsicherheit ist fast unerträglich.
 
Hallo fak,

ich finde, damdam hat sehr kluge Anmerkungen gemacht :).

Bin gespannt, das bin ich fast täglich, weil auch ich mit allem möglichem rechnen muß. Die Unsicherheit ist fast unerträglich.
Ich habe gerade gedacht: da haben sich die richtigen gefunden :eek:): Beide sind unsicher, beide überlassen im Grunde die Entscheidung über die weitere Zukunft dem Anderen, und der Ex spielt auch noch mit .
Wie wäre es, wenn Du für Dich eine Entscheidung treffen würdest (oder hast Du sie bereits getroffen?), unter welchen Bedingungen Du dieses Spiel weiter mitspielst oder eben aussteigst?

Grüsse,
Oregano
 
Nach dem, was wir jetzt von eurer Situation wissen, würde ich sagen, da ließe sich doch wirklich daran "arbeiten", im besten Sinne - Du mit Deiner Partnerin/Freundin, sie mit sich und therapeutischer Hilfe an ihrer Ehe-Situation mit Kindern und "Trennung" vom Vater der Kinder.....und vorhin dachte ich mal, da gibt es ja auch noch die Eltern der Eltern, also vielleicht 4 Großeltern, die je nachdem irgendwo auch noch mitmischen....?! Oder gar 6 Eltern?
Für die Kinder ist die Situation im Moment wohl eher so, dass manchmal die Mama nicht zu Hause ist. Der Vater ist ansonsten immer "da", er wohnt ja nicht woanders. Das ist bei dem Nestmodell erstmal anders.
(Danke für die Erklärungen dazu, so wurde das deutlicher!)
 
Damdam.
Und seit 2 Wochen haben wir eine gemeinsame Wohnung unterschrieben mit 125 qm, in der ich jetzt praktisch allein lebe. Sie bezahlt aber die Hälfte. Es ging nicht mal 3 Tage gut.

Da würde ich mir ganz schön vera*scht vorkommen fak, aber vielleicht braucht sie auch noch etwas Zeit.

Es gibt einiges im Netz zu lesen, weshalb Frauen an destruktiven Beziehungen festhalten, wirst du bestimmt schon selbst gegoogelt haben.

Ich als Frau könnte mir noch vorstellen, dass ER vielleicht ein guter, toller Vater ist und sie ihn deshalb bewundert und das nicht aufgeben möchte. Er hat viel Geld, Sicherheit ist gewährt, wahrscheinlich auch für die Zukunft und dort braucht sie nicht groß drüber nachdenken über Veränderung evtl. ist sie phlegmatisch.

Ich hoffe du hast nicht zu viel Kummer, wegen der neuen Wohnung und naja, mal abwarten was so kommt.

Mara
 
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