Amalgamentfernung - Plazeboeffekt

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Hier wird wieder bestätigt, dass selbst bei einer Amalgamallergie keine Auffälligkeiten an der Mundschleimhaut zu finden sind.

Trotz einer Besserung der Beschwerden, nach der Amalgamentfernung wird hier wieder der Plazeboeffekt angeführt, was ich absolut lächerlich finde.

Umweltmedizinische
Anamnese,
Grundlagen,
Basisdiagnostik
Vorlesung im Rahmen des Querschnittsbereichs
„Klinische Umweltmedizin“
Dr. med. Anne-K. Sonntag
Institut für Hygiene

Umweltmedizinische Anamnese,
Grundlagen, Basisdiagnostik
Kasuistik I (1)
28jährige Krankenschwester, seit 3 Jahren
therapieresistente periorale Dermatitis, stellte sich mit
der Frage nach möglichen Umweltschadstoffen als
Ursache für diese Erkrankung vor. Die Patientin war
durch den Ausprägungsgrad der Hautveränderungen
(HV) stark stigmatisiert und in ihren Sozialkontakten
behindert. Alle bisherigen Therapieversuche (u.a.
Metronidazol, Doxycyclin, Kontrazeptiva) blieben ohne
Erfolg, lediglich unter Hydrocortison zeigten sich
rückläufige HV.
Von der Patientin wurde vermutet, dass ein Zusammenhang
der HV mit ihren Amalgamfüllungen und einem positiven
Epikutantest auf Amalgam bestehen könnte.

Umweltmedizinische Anamnese,
Grundlagen, Basisdiagnostik
Kasuistik I (2)
Untersuchung: körperlich keine Auffälligkeiten, insbesondere
in der Mundhöhle keine Schleimhautreaktionen benachbart
zu den Amalgamfüllungen
Umwelttoxikologisches Screening: unauffällige
Konzentrationen von Quecksilber, Blei, Kadmium, Lindan,
Pentachlorphenol, DDT, DDD und DDE in Blut und Urin
Diagnose: Periorale Dermatitis
Typ IV-Reaktion auf Amalgam im Epikutantest

Umweltmedizinische Anamnese,
Grundlagen, Basisdiagnostik
Kasuistik I (3)
Empfehlung: Entfernung der Amalgamfüllung unter
ausdrücklicher Erklärung, dass ein Zusammenhang
zwischen der perioralen Dermatitis und Amalgam nicht
gesichert ist.
Die Patientin ließ sich ihre Amalgamfüllungen entfernen. Es
kam zu einem Rückgang der perioralen Dermatitis.
Kommentar: Es liegen weitere Kasuistiken vor, dass die
Entfernung von Amalgamfüllungen zu einem Rückgang
der perioralen Dermatitis geführt hat. Ein Plazebo-
Effekt kann nicht ausgeschlossen werden. Zu
diskutieren ist, ob diese Maßnahme wegen des meist
sehr stark vorhandenen psychosozialen Leidensdrucks
gerechtfertigt ist.

hygiene.klinikum.uni-muenster.de/pdf_Datei/script%20anamnese%20umweltmed_ambulanz_neu.pdf

Liebe Grüße
Anne S.
 
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