ullika schrieb:
Ist das mit der körperlichen Arbeit bei Biobetrieben denn überhaupt ein soviel größeres Problem als bei konventionell wirtschaftenden? ...
was für eine Frage, natürlich ist das viel mehr Arbeit.
Du hast wohl noch nie Gemüse angebaut?
Hobbyanbau kann man wohl eher nicht mit einem professionellen Betrieb vergleichen. Erstens wäre da Mehrarbeit gleich um Dimensionen größer und zweitens kann man mit der entsprechenden Gerätschaft bestimmt auch einiges an Mehrarbeit abfangen. Aber das weiß ich nicht, wie das unterm Strich rauskommt, daher fragte ich.
Ah, danke alibiorangerl, das wusste ich mit den nationalen Alleingängen beim Ausstieg, ich hatte gedacht, Du würdest was ganz anderes meinen.
alibiorangerl schrieb:
... das Unkraut ist schon vorher ein Problem, indem es Konkurrenz ist zur angebauten Frucht und dieser die Ressourcen (Nährstoffe, Wasser, Licht, Raum...) wegnimmt...
Aber im Bio-Anbau geht das doch auch?!
Ja, klar, es war nur mein Kommentar zu Deiner Aussage, dass Unkraut überbewertet wird, weil man mit Reinigungsmaschinen soviel erreichen kann. Das kann man sicher, aber bei dem von mir beschriebenen Problem hilft das nicht weiter.
@evalesen:
Ja, sowas ist bestimmt toll. Wenn es mir im Sommer besser gegangen wäre, hätte ich mir überlegt, sowas ähnliches "überwinterungstechnisch" in Südeuropa zu machen. Aber wenig Heizen und Abhärten ist etwas, was bei mir grad gar nicht geht.
Kayen schrieb:
Sind die "nicht-hybriden" Sorten irgendwie gekennzeichnet oder wie unterscheidet man diese beim Einkaufen?
Bei mir im Laden steht meist "samenfest" dran (der andere Laden hat sowas gar nicht), eine samenfeste Karottensorte ist z.B. Rodelika. Die Samenfesten Sorten sind hier meist ca. 30ct./kg teurer. Normale Möhren sehen nach meiner Erfahrung so ansatzweise ein bisschen glasig aus, die samenfesten Sorten nicht. Besser kann ich es nicht beschreiben, vielleicht hilft es ja. Notfalls im Laden nachfragen.
Hier ein Artikel dazu (den, den ich mal gelesen habe, finde ich nicht mehr):
Woraus wächst der Chicorée? - Schrot und Korn
Kayen schrieb:
Das ist mir manchmal auch schon suspekt gewesen, wenn dann während der Haupterntezeit die Bio-Möhren aus Israel importiert wurden.
Das hab ich auch erst letztes Jahr oder so in Ökotest erfahren, bzgl. Frühkartoffeln. Da wird das bisschen Wasser, was sie in dem Land haben, dafür verbraucht, um Kartoffeln anzubauen, die bei unserem Klima viel besser wachsen und dann halt gelagert werden, nur damit wir FRÜHE Kartoffeln haben. Mit Ägypten das gleiche Problem. Es gibt zwar auch dort natürlich feuchte Stellen am Nil, aber die Fläche ist doch sehr begrenzt. Das ist ziemlich unökologisch.
Ich war früher mal mit einem Bioladenbesitzer befreundet. Damals war Bio noch nicht so verbreitet und es kamen die ersten Kunden dazu, die es nicht aus Überzeugung und aus einem Umweltgedanken heraus machten, sondern die sich für was Besseres hielten und aus rein egoistischen Motiven dort einkauften. Ich war ganz platt, als er dann Äpfel aus Neuseeland verkaufte, neben Äpfeln aus Deutschland. Er sagte, die Leute wollen knackige Äpfel, die neuseeländischen verkaufen sich einfach besser. Und die deutschen waren jetzt nichtmal schrumpelig.
Dasselbe Problem mit Birnen. Ich glaube, aktuell gibt es Birnen das ganze jahr über zu kaufen, aber außer zur Erntezeit gibt es sie (hier) nur aus Argentinien. Dabei sind Birnen Lagerobst, die entsprechenden Sorten halt. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt mal so eine gesehen habe. Ob Lagerbirnen überhaupt noch irgendwo angebaut werden?!
Ich sehe es jedenfalls nicht ein, Äpfel und Birnen von Übersee zu kaufen.
Viele Grüße