Untergang der Mutter durch meine Krankheit

Themenstarter
Beitritt
18.09.14
Beiträge
445
Hallo,

ich wende mich mit etwas persönlichem, was mich unendlich belastet an euch. Vielleicht fällt euch dazu etwas ein.

Ich bin jetzt 37 und kämpfe schon seit 20 Jahren mit meiner Gesundheit. Unverschuldet und es war einfach unglaublich schwer bis heute und es wird nicht besser. Oft habe ich das Gefühl das ist es jetzt gewesen, auch schon in der Vergangenheit.

Für meine Mutter war ich immer der Heilsbringer, sie hat unglaublich viel Hoffnung in mich gesetzt und nun bin ich Ihre größter Schmerz. Meine Mutter hat immer gekämpft wie eine Löwin, hat nie aufgegeben und war immer da, selbst als Sie schon am Ende war. Natürlich hat Sie nicht alles richtig gemacht, aber darum geht es ja nicht.

Und nun wird Sie alt/älter und ich habe Sie durch meine Krankheit nach all den Jahren gebrochen. Das bricht mir das Herz. Mein Leben hat Ihr das Herz gebrochen und bei jemandem der so tapfer wie Sie nach dem Tod meines Vaters und so vielen Steinen im Weg weiter gekämpft hat ist das kaum zu ertragen.

Wir haben eine enorm Enge Verbindung und ich bin Schuld daran und wollte dies nie. Meine Krankheit ist schon unerträglich und oben auf nun diese Schuld. Es ist wirklich hart zu verdauen. Sollte ich auch noch vor Ihr gehen, dann habe ich Sie komplett zerstört.

Es ist einfach ein Drama und nicht zu verarbeiten.

Danke fürs zuhören. Danke an alle Mütter die so kämpfen wie Ihr es tut.
 
Lieber Jasper888,

als Mutter berühren mich deine Zeilen sehr, denn keine Mutter wünschst sich Schuldgefühle bei ihrem Kind.
Eine Mutti zu sein ist ein wunderschönes und erfüllendes Gefühl und ja, man entwickelt sich zu einer Löwin und das für immer, was du ja bei deiner Mutti erlebst.

Wie kommst du denn auf den Gedanken, dass deine Mutti an deiner Krankheit zerbricht, lieber Jasper? Ihr seid zusammen stark, das zeigt euer inniges Verhältnis und das ist gut und richtig so.

Es tut mir sehr leid, dass es dir gesundheitlich nicht so gut geht und ich kann mir die Sorgen deiner Mutti um dich gut vorstellen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass daran ein Mutterherz zerbricht.

Hast du schon einmal mit deiner Mutti darüber reden können?
Ich persönlich würde mir wünschen, dass bei solchen Gefühlen meine Söhne sich mir öffneten und ich ihnen dann solche falschen Schuldgefühle von der Seele nehmen könnte.

Es ist schön, dass ihr euch habt und liebt, denn das ist das Wichtigste, lieber Jasper.

Ich wünsche dir von ganzem herzen alles Gute.

Liebe Grüße von Wildaster
 
Hallo,

Danke für deine Zeilen. Aber auch die stärkste Mutter, bzw. Der stärkste Mensch zerbricht irgendwann daran wenn die Person, die er am meisten liebt unentwegt und aussichtslos leidet. Wenn man helfen möchte und kann nicht.

Wir haben oft darüber gesprochen, aber jetzt merke ich und sie sagt es auch, dass sie nicht mehr kann. Sie baut stark ab über den Druck den sie quasi von mir bekommt, bzw. Meiner Krankheit, die kein gutes Ende zu nehmen scheint.

Das ist einfach alles sch... Menschen die man liebt ungewollt soetwas anzutun ist schrecklich. Einfach schrecklich.

Lg
 
Eine Frage, Jasper ....
Ich bin jetzt 37 und kämpfe schon seit 20 Jahren mit meiner Gesundheit.

Für meine Mutter war ich immer der Heilsbringer, sie hat unglaublich viel Hoffnung in mich gesetzt und nun bin ich Ihre größter Schmerz.
Wie meinst Du das mit "Heilsbringer"? Wurde und wird das in der Familie bzw von Deiner Mutter so gesagt? Auch schon als Kind?
Ich mein, es ist ein großes Wort, das ansonsten vielleicht im Zusammenhang mit Jesus Christus gebraucht wird!?

Es wär schon recht ungewöhnlich, meine ich - Gerd
 
Hy Gerd,

nein nicht auf einer Religiösen Ebene. Sie hatte in schwieriges Leben und meinte nur, dass Ihr Leben mit ir erst begann und da wir uns sehr ähneln und quasi am besten verstehen und ergänzen, hat Sie eben viel Hoffnung in mich gesetzt. Auch dass ich das Unternehmen übernehme etc.pp.

Und jetzt geht quasi alles zeitgleich in die Binsen. Das Unternehmen, Ich, Sie, etc. und das ganz eben durch mich.
 
Hallo Jasper,

wenn Du aber schon seit 20 Jahren krank bist, wie kann eine Mutter alle Hoffnung daran setzen, dass Du mal das Unternehmen übernimmst; irgendwo kann da doch etwas nicht stimmen?
Vielleicht ist da von Anfang an auch zuviel Druck, welcher auf Deinen Schultern lastet . . . oder im Herzen möchtest Du garnicht das Unternehmen übernehmen; sondern etwas ganz anderes tun?

Sorry, lieber Jasper, aber es gibt ganz viele verschiedene Blickwinkel dazu und wir kennen "Euch" ja nicht.
Weiterhin kann es sein, dass Deine Mutter ein ähnliches Leiden hat wie Du, insgesamt aber doch ein wenig stabiler ist oder auch war und nun gibt es "im Alter" natürlich einknicke. Und manchmal sagt man Worte, die man nicht so meint, gerade wenn man fix und fertig ist.

Eine Lösung muss irgendwie her, vielleicht auch, wenn die Übernahme des Unternehmens irgendwie geregelt wird und dann zusammen schauen, wenn "beide krank" sind, wie man am Besten damit umgeht, OHne Schuldzuweisung, das ist ganz wichtig!

Liebe Grüße von Kayen
 
Hy Kayen,

Du hast durchaus recht. Ich wollte nie und da ich solange schon krank bin, hätte ich auch nie können, selbst wenn ich gewollt hätte. Meine Mutter ist wirklich sehr aussergewöhnlich und stark, aber um Ihr Leben zu überleben, hat Sie ein bisschen Pippi Langstrumpf gespielt und auch in Beziehungen oder anderen Dingen die Hoffnung nie aufgegeben und weiter gemacht. Selbst wenn es mehr als offensichtlich nicht gut gehen kann.

So geht es mir aber auch mit meiner Krankheit. Sie wollte es nie wahrhaben und daher war der Druck auf mich enorm und ich habe obwohl es mir sehr schlecht ging alle Energie investiert die ich nicht hatte um zu funktionieren. Das hat mich am Ende quasi ums Leben gebracht.

Meine Mutter hat bestimmt ähnliche Probleme, aber durch meinen frühen Autounfall und die HWS/Wirbelsäulen Probleme, die nie entdeckt wurden, ist es bei mir eben sehr schlimm geworden.

Ich hatte leider nie die Chance Ich zu werden. Ich würde gerne irgendwie meinen Frieden damit machen. Die meisten Dinge sind einfach nun zu spät, so kommt es nun mal manchmal im Leben. Ich befürchte ich werde damit keinen Frieden machen können. Das ist einfach schwer, auch wenn ich logisch weiss, dass es nicht meine Schuld ist.

Aber zu der extremen Belastung der Krankheit ohne Ausweg nun noch der Mist.

Aber wie Buddha sagt, dass Leben ist auch leiden.
 
Sie hatte ein schwieriges Leben und meinte nur, dass Ihr Leben mit mir erst begann und da wir uns sehr ähneln und quasi am besten verstehen und ergänzen, hat Sie eben viel Hoffnung in mich gesetzt. Auch dass ich das Unternehmen übernehme etc.pp.
Danke für die Antwort, Jasper.
Ich würde auch sagen, ein recht schweres "Erbe", und zwar nicht nur auf das Unternehmen bezogen, sondern auch darauf, dass mit Dir das Leben Deiner Mutter erst angefangen hätte! Da steckt meiner Meinung nach jede Menge Familiengeschichte drin.

Und ist es wirklich so, dass sich Deine Mutter mit Dir besser versteht als mit ihrem Mann, Deinem Vater?
... da wir uns sehr ähneln und quasi am besten verstehen und ergänzen ...
Das wäre auch noch ein Punkt, den man genauer ansehen könnte, zwischen Eltern und Kind, oder Kindern....gibt es auch Geschwister?

Grüße - Gerd
 
Ja sehr schwierige Familiengeschichte. Mein Vater hat sich 95 das Leben genommen und dann hat Sie uns durchgeboxt. Ihr neuer Partner (seit 20 Jahren) ist Intellektuell nicht kompatibel, hat Ihr aber gut getan und er ist ein guter Mensch.

Meine Schwester ist ganz anders als ich.

Aber alles in allem war das zum Scheitern verurteilt. Vielleicht hätte es funktioniert wenn ich den Unfall nicht gehabt hätte. Wer weiß. So war der Druck nicht aushaltbar, zumal niemand die Ursache meiner Krankheit gefunden hatte (Kuklinksi war da noch nicht so verbreitet) und es daher immer auf die Psyche geschoben wurde. Also enormer Druck ohne Ausweg.

Aber dazu muss ich auch sagen, dass Sie eben mitbekommen hat, nicht glücklich sein zu dürfen und nicht gut zu sein, also fehlerhaft und hat dann alles in die Leistung gesteckt. Das ist Ihr zwar gelungen, aber eben für den Preis der Gesundheit und des nicht wirklich Glücklich seins. Ich glaube Sie hatte sich gewünscht ich könnte Sie davon befreien und ich habe Sie nur noch mehr hineingezogen.
 
Oh je, Jasper,
wie solltest Du Deine Mutter, oder irgendeinen anderen Menschen, von (s)einer Krankheit befreien?
Wieso "durfte" Deine Mutter nicht glücklich sein? Nach dem Tod Deines Vaters, oder auch vorher schon?
Das war vor 20 bzw 22 Jahren, Du bist seit 20 Jahren krank!?
Seit 20 Jahren gibt es einen neuen, anderen Partner Deiner Mutter.

"Intellektuell nicht kompatibel" - pardon, aber sprecht ihr in der Familie so über diesen Mann?
Ich mein, wenn sie verliebt war, und er ein "guter Mensch" ist, wär es doch eigentlich auch gut. Aber Bildung, Wissen und Position (im Leben) können dem natürlich auch mächtig "im Wege stehen". Wie auch immer.

Und Du wolltest NIE die Firma übernehmen, Deine Mutter wollte aber wohl IMMER, dass es so wird.
Mehr Gegensatz geht ja nicht. Und das über ganz viele Jahre!
Wie lief das ab, mit welchen Worten wurden das kommentiert? Vielleicht an Bedingungen geknüpft?

Nein, das geschieht nicht alles "durch Dich", Jasper, und es kann nicht Deine Schuld sein!
Das Leben Deiner Mutter ist erst einmal IHR Leben. Und ihren Eltern wiederum. Du, bzw ihr Kinder, seid als letzte in diese Familie gekommen, und ihr seid nicht verantwortlich, wie eure Eltern ihr Leben gelebt haben. Oder auch die Generation(en) vorher.

Gerd
 
Ich glaube Sie hatte sich gewünscht ich könnte Sie davon befreien und ich habe Sie nur noch mehr hineingezogen.

Hast Du Deine Mutter mal auf diese Gedanken angesprochen, ob es wirklich ihr Wunsch ist? oder wie kommst Du auf diese Idee?

So geht es mir aber auch mit meiner Krankheit. Sie wollte es nie wahrhaben und daher war der Druck auf mich enorm und ich habe obwohl es mir sehr schlecht ging alle Energie investiert die ich nicht hatte um zu funktionieren. Das hat mich am Ende quasi ums Leben gebracht.


Was fühlst Du denn genau bei diesen Gedanken bzw. welche Emotionen kommen dabei hoch?
Du wurdest nicht wirklich erhört, dass Du krank bist. . . und jetzt ist Deine Mutter krank und hofft auf Deine Hilfe. . . die Hilfe, die Du aber selbst nie bekommen hast, dafür aber wohl jede Menge Erwartungsdruck?

Diese Frage ist jetzt etwas makaber: aber würdest Du ihr denn noch helfen wollen, wenn Du könntest?
Kannst Du Dir vielleicht vorstellen, was dieser "Krieg" (Gut und Böse) mit Deinem Körper macht?
(Du kannst Dir gerne die Fragen alle selbst beantworten, möchte Dir nur aufzeigen, was in Deinem Körper so los sein könnte;))

Noch eine Frage: Wenn Du nicht krank wärst, Jasper, würdest Du dann total gerne den Betrieb übernehmen oder hättest Du am liebsten Dein eigenes, unabhängiges Leben?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jasper,

eine schwierige Situation, die sich ja schon lange aufgebaut hat. Schon zu Zeiten, als Du und Deine Schwester noch gar keine Möglichkeiten hattet, selbst zu entscheiden.

Hast Du schon einmal daran gedacht, mit Deiner Mutter eine Quasi-Paartherapie zu machen? Oder wichtige Themen mit einem Mediator zu besprechen?

Ihr neuer Partner (seit 20 Jahren) ist Intellektuell nicht kompatibel, hat Ihr aber gut getan und er ist ein guter Mensch.
Da sitzt aber jemand auf einem hohen Roß ... Schlimm, finde ich.

Grüsse,
Oregano
 
Hy,

das mit dem intellektuell nicht kompatibel hört sich geschrieben schlimm an, ist aber in keinster Weise herabwertend gemeint. Sie sind eben wie Feuer und Wasser. Haben sich in der Vergangenheit gut getan und jetzt im Alter ist es eher schwierig. Manche Dinge lassen sich in kurzen Zeilen nicht ausreichend erklären.

Jeder in meiner Familie ist ein wirklich guter Mensch, der dem anderen nur das Beste wünscht und sich bemüht. Der eine hat ein größeres, der andere ein kleineres Päckchen zu tragen.

Der Krieg in mir ist schon seit Ewigkeiten unerträglich. Ich wollte Sie immer vor meinem Vater beschützen (der war ein wenig rabiater), aber war zu klein und dann seit ich 17 bin ging das mit der Gesundheit los.

Ich habe mit meiner Mutter immer offen über alles reden können. Das macht es ja so schwierig. Ich kann Ihr nicht mal böse sein.

Es sind einfach zu viele Variable um die Gleichung zu lösen. Gebe es Hoffnung gesund zu werden, würden sich auch andere Probleme lösen. Im Endeffeckt liegt alles an mir und dieser Krankheit, die scheinbar nicht zu besiegen ist und das Gefühl die Uhr tickt.

Empathie kann eine stärke sein, aber eben auch leid anrichten. Ich bin sehr empathisch und ich kann Ihr in Ihrem leid, dass durch mich, aber auch durch Sie und Ihr Leben zugestossen ist nicht helfen. Mir selbst auch nicht. Zuviel für eine Seele.

Ich danke echt, dass Ihr euch damit auseinander setzt. Danke
 
Wieso "durfte" Deine Mutter nicht glücklich sein? Nach dem Tod Deines Vaters, oder auch vorher schon?
Das war vor 20 bzw 22 Jahren, Du bist seit 20 Jahren krank!?
Seit 20 Jahren gibt es einen neuen, anderen Partner Deiner Mutter.
Noch als Ergänzung, Jasper,
vor 22 Jahren warst Du 15, Dein Vater hat sich selber das Leben genommen,
1980, vor 37 Jahren, waren Deine Eltern vermutlich 20 - 30 Jahre alt, dürften also in den 50er Jahren geboren sein, als Nachkriegsgeneration,
und ihre Eltern, Deine Großeltern dürften dann zur (erwachsenen) Kriegsgeneration gehört haben, mit welchen Erlebnissen, mit welcher Geschichte auch immer.
Und denkbaren transgenerationalen, generationen-übergreifenden Wirkungen auf Kinder und auch Enkelkinder.....nochmal ein anderer Punkt der Familiengeschichte.

Gerd
 
Hallo Gerd,

ja da hast Du recht. Ein Großvater ist im Krieg verstorben, der andere war Hauptmann (mütterlicher Seits).
Vielleicht ist es einfach ein Fluch. Ich habe gerade auf Arte eine Dokumentation darüber gesehen, wie eben diese Dinge sich 2-3 Generationen weiterschleppen und das Erbgut verändern.

Ich bin gerührt, dass Du quasi mitgerechnet hast :)

Leider haben wir keine Nachkommen, die den Fluch brechen könnten.
 
Hallo Jasper,

an einen "Fluch" glaube ich eher nicht. Aber ich denke schon, daß sich traumatische ERlebnisse in der Familie erhalten können und deshalb auch wiederholen, wenn sie nicht aufgelöst worden sind.

Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die klingen zum Teil abenteuerlich oder auch esoterisch, aber ich denke, sie sind sehr wohl wirksam, wenn man den richtigen Therapeuten dazu findet oder selbst an sich arbeitet.

Vielleicht schaust Du Dir mal die Threads hier zum "Gupta-Amygdala-Retraining" an?
Oder die Beschreibung der "alpha-Synapsen-Programmierung"?
Oder das Familienstellen?
...

Grüsse,
Oregano
 
Vielleicht ist es einfach ein Fluch. Ich habe gerade auf Arte eine Dokumentation darüber gesehen, wie eben diese Dinge sich 2-3 Generationen weiterschleppen und das Erbgut verändern.

Ich bin gerührt, dass Du quasi mitgerechnet hast :)

Leider haben wir keine Nachkommen, die den Fluch brechen könnten.
Das heißt, Du lebst nicht alleine, Jasper? - nein, wahrscheinlich meinst Du euch Geschwister mit "wir", richtig?

Vielleicht magst Du hier sichtweise-psychologie Beitrag #122 lesen, oder auch davor, bis zum Anfang des Threads?.......ansonsten, Du selber bist ja eben auch Nachkomme, Du könntest, meine ich, beginnen, diese familiären Verstrickungen(?) anzusehen, zu verstehen(?) und bestenfalls aufzulösen(?) - für Dich aufzulösen. Oder Dich von den Auswirkungen und Verstrickungen zu lösen......eine Frage liegt ja noch sehr nahe: Wie kam es dazu, dass sich Dein Vater das Leben genommen hat? Und wie hat das auf die ganze Familie gewirkt? Was haben da Großeltern dazu gesagt, die zu ihrer Zeit GANZ andere Ansichten und Meinungen dazu gelernt und gehört haben!?

Gerd
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
:)hallo jasper,

hast du mal mit deiner mutti offen gesprochen?
ich glaube nicht ,daß deine mutti dir die schuld gibt.
frage sie mal ob es umgedreht ist.

ich bin 56 und habe zwei mädels.
die jüngere von beiden ist 31 und von geburt aus sehr krank.
so das sie heute volle rente bekommt.
sie selber hat zwei kinder .

ihr junge 13 hat mastozytose,mastzellleukämie und noch einiges mehr.
wir ziehen ihn mit groß ,da meine tochter krank ist.

ich würde meinem kind oder enkel nie sagen,daß sie schuld sind.
nicht einmal denken würd ich das.

ich suche höchstens bei mir die schuld.
auch wenn ich weiß, daß es schicksal ist.


hier mal einen link.
dort geht es nicht nur um heutige flüchtlinge.

https://www.luise-reddemann.de/file...ds/aufsaetze-vortraege/vortrag_koeln_2016.pdf

ich wünsche dir und deiner mutti alles gute.
unter diesen umständen wird deine mutti bestimmt auch nicht wollen ,daß du den familienbetrieb übernimmst.

lg und alles gute gabi

@ hallo gleerndil, vielen dank für diese psychologische seite.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jasper,
sollte es Dir bisher tatsächlich gar nicht bewusst gewesen sein, dass auch nur irgendwas an eurer Familiengeschichte nicht ganz "in Ordnung" gewesen sein könnte? Gibt es da niemand in Deinem Umfeld, in der Familie oder auch von Bekannten und Freunden, der/die vielleicht schonmal was gesagt hat? Nebenbei oder auch ganz direkt? Ob nun über Deine Mutter und ihr Verhältnis zu Erfolg und den Kindern und ihrem Mann, und heute ihrem Lebenspartner? Oder über Deinen Vater und dass er sich tragischerweise(?) aus dieser Familie heraus katapultiert(?) hat. Oder vielleicht über den Großvater und seine Rolle als Hauptmann in der Hitler-Wehrmacht (vermutlich) - wie hat der sich selbst und seine Rolle im NS-Staat später gesehen?
Gab es Freunde und Freundinnen, die vielleicht mal gefragt haben, in welchem Verhältnis Du zu Deiner Mutter stehst, wenn sie Dir wie selbstverständlich(?) schon die Rolle im eigenen Unternehmen zugeteilt/zugewiesen hat? Gibt es da eine große und starke Familientradition? Warst Du für sie auch der "Stammhalter"? Der, der das Unternehmen weiter führen wird?
Wer hat das Unternehmen gegründet? Nach dem Krieg? Oder gibt es auch da eine schon längere Geschichte und Tradition? Wie sieht Deine Schwester die ganze Situation der Familie, und ihre eigene Rolle in dieser Familie? Was hat sie dann in den letzten 20 Jahren zu Dir gesagt, hat sie da irgendwie Verständnis oder Mitgefühl gezeigt?

Wenn Dir das alles bisher überhaupt nicht bewusst war, dann kannst Du nur versuchen, Dich langsam solchen oder ähnlichen Fragen zu nähern. In Deiner Situation vielleicht eher mit persönlicher Hilfe als ohne. Würde ich sagen.
Ich hatte leider nie die Chance Ich zu werden. Ich würde gerne irgendwie meinen Frieden damit machen. Die meisten Dinge sind einfach nun zu spät, so kommt es nun mal manchmal im Leben. Ich befürchte ich werde damit keinen Frieden machen können. Das ist einfach schwer, auch wenn ich logisch weiss, dass es nicht meine Schuld ist.
Du bist gerade mal 37, Jasper! Ich weiß, Du fühlst Dich wohl ziemlich beschissen, aber Dein Ich, das darfst Du doch mit 37 nicht einfach aufgeben, weggeben! Und wenn Du meinst, bisher gar nicht Du selber gewesen zu sein, irgendwie keine Chance dazu bekommen(?) zu haben.....wann, wenn nicht jetzt, kannst oder musst(?) Du diesen Weg gehen! Meine ich.

Gibt es irgendjemand, mit dem, mit der Du über all diese Dinge und Gefühle und Familiengeschichten sprechen kannst? Da Deine Mutter ja mit dazu gehört, und vielleicht auch ein Teil des Problems(?) sein könnte, sehe ich sie da nicht unbedingt als den richtigen (An-)Sprech-Partner. Es hat ja vermutlich auch mit ihr zu tun, dass Du meinst, nie die Chance zu einem eigenen Leben, zum eigenen Ich, gehabt zu haben!

Spontan fällt mir gerade ein, vielleicht bekommt die Überschrift des Threads auch noch eine ganz andere Bedeutung. Vielleicht muss Deine Mutter als Mutter für Dich irgendwie "untergehen", im Sinne von eine andere Bedeutung oder Rolle bekommen, die nicht mehr Dein Leben oder sogar Dein ICH bestimmt.....!?

Für genau solche Fragen und Probleme, Lebensprobleme, gibt es Profis, die sowas nicht zum ersten Mal hören und sehen. Ganz egal erstmal, ob es da einen Zusammenhang mit Krankheit gibt oder nicht. Aber Dein Ich, Deine Seele.....dafür ist es nicht zu spät!

Meine ich :hexe:Gerd
 
So geht es mir aber auch mit meiner Krankheit. Sie wollte es nie wahrhaben und daher war der Druck auf mich enorm und ich habe obwohl es mir sehr schlecht ging alle Energie investiert die ich nicht hatte um zu funktionieren. Das hat mich am Ende quasi ums Leben gebracht.

Hallo Jasper,

mir geht auch immer noch nicht Dein obiges Zitat aus dem Kopf. Hier nochmal ein Link, dessen Inhalt zu prüfen wäre:

Kinder narzisstischer Mütter | - UMGANG mit NARZISSTEN

Kinder narzisstischer Mütter

Narzisstische Mütter haben die Angewohnheit, ihre Kinder für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Sie erkennen ihre Kinder nicht in ihrer Veranlagung, ihrem wahren Wesen und mit ihrem inneren Reichtum. Die unerwünschten Persönlichkeitsanteile ihrer Kinder blenden sie einfach aus und behandeln sie als reine Objekte, die dem Idealbild der Mutter zu entsprechen haben. Die Kinder werden dabei von den eigenen Wahrnehmungen und Gefühlen, die im Widerspruch zu den Anforderungen der Mutter stehen, innerlich zerrissen und geraten in eine Orientierungslosigkeit.


Liebe Grüße von Kayen
 
Oben