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Mich würde das auch sehr interessieren. Seit der Thermosanierung mit neuen Kunstofffenstern habe ich in meiner Wohnung zunehmend Leber/ Galle zu spüren bekommen (Kopfsymptome ohnehin schon seit über einem Jahrzehnt). Also neue Wohnung gesucht - und wieder dasselbe. Es gab versteckten Schimmel an der Decke wegen Dachschadens. Hast du inzwischen Erfahrungen gemacht mit Wohngift-Überprüfungen, H- Soul? Es heißt die Qualität der Tests wäre unterschiedlich. Ich fürchte viel Recherche um das beurteilen zu können... Auch soll die Entnahme der Luftprobe ein heikles Thema sein.
 
Hallo Prema,

ja, es leider wohl fast unmöglich, eine komplett schadstoffreie Wohnung zu finden. Der Holzbalken in meiner alten DG-Wohnung war stark mit PCP belastet und wenn ich nicht großes Glück habe, ist im jetzigen Gebäude PCB verbaut, was noch wesentlich schlimmer wäre. Habe noch nicht die Ergebnisse der Hausstaubanalyse und hoffe noch ... Meines Erachtens leiden die meisten mit unspezifischen und diffusen Symptomen, welche die meisten Ärzte als psychosomatisch abtun, unter Wohngiften und wissen es nicht. Ich selbst war diesbezüglich auch sehr naiv und habe mich leider erst zu spät informiert.

Habe mittlerweile eine Trinkwasseranalyse von inlabo, einen Materialcheck auf PCB und Holzschutzmittel von Dr. Drexler und Dr. Fecher. eine Raumluftanalyse auf PCB und Holzschutzmittel sowie zwei Hausstaubanalysen "Altbau Standard" von Reblu (bei den beiden letzten Links handelt es sich um die selbe Firma) durchführen lassen, da ich die jeweiligen Analysen bei diesen Anbietern vom Preis-Leistungsverhältnis am besten fand. Direkt vergleichen lassen sich die Analysen insofern nicht, da sich die Anzahl und Art der untersuchten Parameter unterscheidet.

Die Qualität kann ich nicht beurteilen, aber die Materialanalyse des Holzgebälks von Dr. Drexler + Dr. Fecher ergab eine hohe Belastung mit PCP, ebenso die Hausstaubanalyse von Reblu. Für diese habe ich auch extra Altstaub direkt vom Balken entnommen. Die Raumluftanalyse ergab eine leichte Belastung mit PCP. Aber wie du schon geschrieben hast, ist eine Raumluftmessung selbst vom Gutachter durchgeführt eine heikle Angelegenheit und u.a. stark von der Raumtemperatur, der Luftfeuchte und dem Lüftungsverhalten abhängig. Die Tests sind meines Erachtens zwar teuer, aber günstiger als andere Online-Konkurrenten und vor allem Gutachter. Wenn man schon einen Verdacht auf bestimmte Wohngifte hat bzw. diese eingrenzen kann, ist so in Online-Test, zumindest eine Material- bzw. Hausstaubanalyse, meines Erachtens ganz sinnvoll, bevor man sich womöglich umsonst einen teuren Gutachter bestellt. Rechtlich anerkannt sind diese Online-Tests natürlich nicht. Eine Hausstaubanalyse ist wohl zuverlässiger als eine Raumluftmessung, allerdings binden sich an den Hausstaub nur schwer flüchtige organische Schadstoffe (vor allem Altbau) und keine leicht flüchtigen organischen Schadstoffe (vor allem Neubau).
 
Hallo und vielen Dank für deine Rückmeldung!

Ja, mir ist auch erst durch die bereits durch Medikamenten-Therapie vorbelastete Leber aufgefallen, was da noch alles zusätzlich an Wohngiften ins System kommt. Ich versuche das mal als Chance zu sehen, für die Zukunft was zu verbessern. Auch interessant dass ich am Arbeitsplatz die Galle nicht spüre. Da sind keine belasteten Materialien im Gegensatz zu dem was man üblicherweise in selbst "leeren" Wohnungen in die man umziehen möchte so vorfindet.

Momentan tendiere ich eher ein (Telefon)Gespräch mit einem Baubiologen zu suchen um meine Sanierungsvorhaben abzuklären, statt Tests zu machen.

Wie lange könnte man denn die leichtflüchtigen Stoffe in einer Wohnung finden? Seltsamerweise riecht es im großen Einbauschrank im Vorzimmer intensiv süßlich. Dabei hätte ich geschätzt dass der mindestens 15 Jahre alt ist. Im Abstellraum riecht es auch, sind Regale die nach "Billly" von Ikea aussehen, und so etwas hat ohnehin einen schlechten Ruf wenn man Ökotests nachliest. Aber da gibt's ja eine Tür, und man hält sich nicht auf drinnen.

Erst gestern hatte ich nachgelesen, wo PCB denn in der Wohnugn zu finden sein könnte. Es wundert mich dass du das auf einem Holzbalken hast. Bei so älterem Massivholz hätte ich eher auf Biozide getippt (?) Blöd jedenfalls, weil so einen Balken kann man schlecht rausreißen und ersetzen.

Wo sind denn nun in einer Wohnungsausstattung und -Einrichtung am ehesten Biozide drin (außer in Textilien)? Eher in Massivholz, oder kann das in allen organischen Stoffen sein?

Parkettböden sind so ein Fragezeichen. Über die 50 Jahre alten werde ich wahrscheinlich neue Bioholzböden mit Elastilon- Folie drüberlegen (dazwischen EMF-Abschirmung) um nicht womöglich Asbest (oder PAK-Kleber) drunter aufzuwühlen. Und den neueren, lackierten Dielen-Fertigparkett rausreißen und durch Fliesen ersetzen. (Wohin während der Estrich wochenlang trocknet :rolleyes:)

Tapeten alle runter zwecks besserem Raumklima, wenn schon das Haus von außen gedämmt ist. Eventuell dezentrale Lüftungen einbauen lassen. Wie die Lüftung in den Nassräumen verbessern wenn kein Fenster da ist - muss ich dann wohl auch noch recherchieren.

Wie viele Jahre Kunststofffenster bei Wärme Phtalate ausgasen? Die lass ich wohl mal drinnen fürs erste, genauso wie die Zimmertüren.

Ich befürchte nur dass das am Ende trotzdem alles nicht geholfen hat, weil kleinste Schimmeltoxine zurückbleiben, die man sehr schwer aus den organischen Stoffen rausbekommt.

Gruß
Prema
 
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