Mich erinnern diese "abwägenden" Überlegungen an die Zeit, in der an der Uni Kiel der Prof. Wassermann "demontiert" wurde. Das ist lange her,aber im Prinzip ging es auch damals schon darum, kritische und laute Stimmen zum Schweigen zu bringen.

... Das Kieler Institut für Toxikologie, das neben der im Schrifttum dokumentierten Forschung durch sein kompromißloses Eintreten für einen besseren Schutz der Menschen und der Natur und durch seine von Industrie- und Politikinteressen nicht korrumpierbare Haltung national und international hohes Ansehen erlangte, soll zur Bedeutungslosigkeit demontiert werden. Künftig sollen "in enger Zusammenarbeit mit den Pharmakologen" (Prof. Unger) in einem "Institut für experimentelle Toxikologie" Arzneimittelnebenwirkungen mit molekularbiologischen Methoden untersucht werden. Derartige Themen sind Aufgaben der Pharmakologie und der Pharmaindustrie.
...
"Mobbing und Machterhalt (in memoriam Prof. Wassermann)" Testbericht für Uni Kiel (Allgemein)

Interessant ist auch diese Liste von Veröffentlichungen aus den 80iger Jahren - das war vor mehr als 35 Jahren...
Schriftenreihen des Instituts - Institut für Toxikologie und Pharmakologie für Naturwissenschaftler
https://www.symptome.ch/threads/kieler-amalgam-gutachten-wassermann-1997.776/
https://www.symptome.ch/threads/das-frauen-gesundheitsbuch-von-ingrid-gerhard.72483/

Grüsse,
Oregano
 
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Von mir aus könnt ihr gerne wutentbrannt losziehen und ein paar Chemiker und Bauern lynchen. Ich werde euch gerne dabei zusehen und derweil Bio-Kartoffelchips knabbern. Ich weiss auch schon, was dabei herauskommt: Nämlich gar nichts.

Alle diese Probleme sind seit mindestens 50 Jahren bekannt und nicht erst seit vorgestern. Mit einem wilden Pogo auf dem Tisch werden sie sich sicher nicht lösen lassen.
 
Da hast Du - fürchte ich - leider Recht. Trotzdem ist es meiner Meinung nach besser, einen wilden Pogo auf dem Tisch" zu tanzen (?) als Kartoffelchips kauend gar nichts zu sagen.

Grüsse,
Oregano
 
Ich habe mich schon als Kind für Ökologie interessiert und lebe seit über 30 Jahren konsequent bis ins Detail nach 'grünen' Prinzipien. Das ist gar nicht so einfach und erfordert eine ganze Menge Abwägen und Nachdenken - und da geht es nur um den persönlichen Bereich und nicht um die große Politik.
 
Ist klar, MaxJoy.
Ich finde allerdings,daß persönlicher Bereich und große Politik nicht wirklich getrennt werden können. Denn der Einfluß des Verbrauchers auf die Politik generell und auf Firmen-Politiken ist doch vorhanden.
Politiker und Parteien möchten gewählt werden; Firmen möchten verkaufen ...

Hier gibt es Nachrichten zum Thema "Bienen":
https://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Tier/Biene/

Grüsse,
Oregano
 
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Von mir aus könnt ihr gerne wutentbrannt losziehen und ein paar Chemiker und Bauern lynchen. Ich werde euch gerne dabei zusehen und derweil Bio-Kartoffelchips knabbern. Ich weiss auch schon, was dabei herauskommt: Nämlich gar nichts.

off topic

Mit einem wilden Pogo auf dem Tisch werden sie sich sicher nicht lösen lassen.
Pogo.. :D
Ich tanze lieber den sterbenden Schwan, tanzt du mit? ;):)

derweil Bio-Kartoffelchips knabbern
Chips esse ich auch ab und an gern.
Mit "nur Salz".
Nach dem Tanz. Und ohne Gemeuchel dabei...



Felis :wave::)
 
Obwohl ich die Chemie/Gifte auch für eine Ursache halte, würde ich trotzdem immer noch mehr Möglichkeiten in Betracht ziehen:

Mein Bauchgefühl tendiert zudem stark in Richtung Funkstrahlung; auch wenn Nabu und Co. diese Möglichkeit eher kritisch/nicht für beweisbar hält:


]https://www.golem.de/1105/83424.html
https://link.springer.com/article/10.1007/s13592-011-0016-x

Es sind ja nicht nur die Bienen/Insekten, die wie betäubt durch die Gegend fliegen, man sieht auch mehr und mehr Menschen (hier auch viel im Forum nachzulesen) die über Benommenheitsgefühlen berichten.

Da zudem auch noch die "Digitalisierung" mehr und mehr auf die Prioritäten-Liste Nr. 1 der Politik gerückt ist und momentan nicht abschätzbar ist, was uns da noch mehr an "Strahlung" erwartet, dann "Gute Nacht Marie".


Beste Grüße von Kayen
 
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Hallo Kayen,

E-Smog in jeder Form hat sicher Einfluß auf viele Körper-Systeme. Kein Zweifel!
Und deshalb sollte die Politik und der Mensch wachsam sein und sich so gut wie möglich wehren.

Trotzdem:
Ich schätze, daß die Landwirtschaft einen mindestens ebenso großen Einfluß auf das Insekten- und Bienensterben hat und daß dort auch angesetzt werden muß!

Zahl der Insekten um 75 Prozent gesunken - Natur - Wissen - WDR

Grüsse,
Oregano
 
Zum Thema Elektrosmog und Bienensterben noch weitere Untersuchungen:

Mögliche Ursache für weltweites Massensterben: Stress durch Mobilfunkstrahlen
Elektrosmog ist Gift für Bienen

Verheddert im Mobilfunknetz: Bienen setzt die Strahlung extrem zu. Foto: dpa
Verheddert im Mobilfunknetz: Bienen setzt die Strahlung extrem zu. Foto: dpa

Berlin. Imker schlagen Alarm: Nach dem Winter sind etliche Bienenvölker eingegangen – ein weltweites Phänomen. Jetzt meinen indische Wissenschaftler, eine mögliche Ursache gefunden zu haben: Elektrosmog, in erster Linie verursacht durch Mobilfunkstrahlung, bringt das Orientierungssystem der Bienen durcheinander.

Bislang galten die Varroamilbe, Insektizide, Fungizide, Umweltveränderungen und auch Nahrungsmangel als Verursacher für das rätselhafte weltweite Bienensterben. Aber all diese Faktoren reichten den Forschern nicht aus, um das weltweite Massensterben der Honigbienen zu erklären.

Jetzt verfolgen die Wissenschaftler eine neue Theorie: Das unter Fachleuten als CCD (Colony Collapse Disorder) bezeichnete Phänomen wird in direkten Zusammenhang mit der Strahlung von Mobilfunknetzen gebracht.

Laut Erhebungen der Schweizer Imker sind im vergangenen Winter landesweit etwa 30 Prozent aller Bienenvölker eingegangen oder so geschwächt worden, dass sie nicht überleben werden. Der Frühling 2010 begann ohne das Gesumme von etwa 48000 Bienenvölkern. Auch in Österreich oder Deutschland sieht es ähnlich aus, auch hier starben 30 Prozent der Population. Die Imker stehen diesem Phänomen hilflos gegenüber und befürchten gar ein Aussterben ihrer Bienenstämme.

Wissenschaftler der Panjab University in Chandigarh, Indien, gehen nach jüngsten Studien davon aus, die Hauptursache für das Bienensterben gefunden zu haben. Mit ihrer Entdeckung wollen sie dem Populationsrückgang Einhalt bieten. Ihre Theorie ist, dass die Strahlung von Mobiltelefonen den Navigationssinn der Honig produzierenden Insekten empfindlich stört. „Die immense Zunahme von elektronischen Geräten hat zu einer erheblichen Zunahme des Elektrosmogs in der Umwelt geführt. Das Verhalten der Honigbienen und deren Biologie reagiert sehr empfindlich auf Elektrosmog, da der Orientierungssinn der Honigbiene auf elektromagnetischer Strahlung beruht“, schreiben die Autoren Ved Prakash Sharma und Neelima Kumar in der Fachzeitschrift „Current Science“.

Die Wissenschaftler arbeiteten mit vier Bienenstöcken, in denen die Honigbienen Apis mellifera L untersucht wurden. Bei zweien wurden an der Seite jeweils zwei GSM-Handys (Global System for Mobile Communication), die bei einer Frequenz von 900 MHz arbeiten, platziert. Diese wurden dann zweimal täglich für fünfzehn Minuten miteinander verbunden und ansonsten auf „Stand-by“ eingerichtet. Bei einem dritten Bienenstock installierten sie lediglich Dummys, ein vierter Bienenstock war ohne Mobiltelefone oder Dummys. Das Experiment wurde für 90 Tage durchgeführt.

Nach diesen drei Monaten verzeichneten die indischen Forscher eine deutliche Verkleinerung des Bienenvolkes in den Stöcken, die von den zwei Mobiltelefonen umgeben waren. Hier war die Honigproduktion komplett zum Erliegen gekommen. Die Königin legte erheblich weniger Eier. Fand man in den Vergleichsbienenstöcken im Schnitt täglich etwa 376 Eier, so legten die Königinnen in den Bienenstöcken mit Mobiltelefonstrahlung nur durchschnittlich 145 Eier.

Die Forscher beobachteten weiterhin, dass die Arbeiterinnen desorientiert im Bienenstock herumirrten und nachdem sie den Bienenstock verlassen hatten, um Pollen zu sammeln, immer seltener zum Bienenstock zurückkehrten. Am Ende des Experiments gab es in diesen Bienenstöcken weder Pollen noch Honig.


https://www.noz.de/deutschland-welt/gut-zu-wissen/artikel/307244/elektrosmog-ist-gift-fur-bienen


Alles Möglichkeiten zum Thema Bienen- und Insektensterben, die wohl leider kaum in den Medien auftauchen werden;)


Liebe Grüße von Kayen
 
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Hier mal ein Artikel, der meine Ansicht stützt:

Insektensterben in Deutschland: Unheil im Anflug - für uns alle - Wissen - Tagesspiegel

Fazit: Wir wissen im Augenblick nicht, was die genauen Ursachen für das Insektensterben sind, weil schlicht die Daten fehlen. Alle schnellen Schuldzuweisungen sind pure Ideologie, blinder Aktionismus führt zu nichts.

Das soll jetzt aber niemanden davon abhalten, sich Gedanken zu machen, wie man im persönlichen Bereich etwas für die Natur tun kann. In jedem Haushalt gibt es 1000 Möglichkeiten, beispielsweise Energie zu sparen, Umweltgifte und Abfall zu vermeiden und den Garten naturfreundlicher zu gestalten. :cool:
 
Hier mal ein Artikel, der meine Ansicht stützt:



Fazit: Wir wissen im Augenblick nicht, was die genauen Ursachen für das Insektensterben sind, weil schlicht die Daten fehlen. Alle schnellen Schuldzuweisungen sind pure Ideologie, blinder Aktionismus führt zu nichts.



Dein Fazit.
Da zum nochmaligen studieren.
Von jemandem, der sich langjährig und bestens damit auskennt.
Hast du es dir angeschaut. Ganz?
Gut!



Professor Randolf Menzel ist Neurobiologe und Zoologe der Freien Universität Berlin.
Der Wissenschaftler und Autor erforscht seit Jahrzehnten die Intelligenz der Bienen.
Neonicotinoide und ihre Auswirkungen... :

https://www.rennertshofen.de/Imkere...rch Pflanzenschutzmittel manipuliert wird.pdf

Liebe Grüße von Felis
 
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Es gibt viele Ursachen die ein Insektensterben bewirken und die angegangen werden müssen. Diese Ursachen sind seit jahren bekannt (da gibt es genügend Studien, seit Jahren/Jahrzehnten). Dann gibt es ja auch noch Synergieeffekte, die sollten in diesem Forum ja bestens bekannt sein.
Ergo: Das an Ursachen minimieren, was man schon kennt und wenn dann keine Trendwende in Sicht ist, hat man in der Forschung bis dahin ja hoffentlich neue Erkenntnisse gewonnen.

Viele Grüße
 
Kayen, du kannst jetzt schon starten :) Ich habe in den letzten 2 Wochen Schneeheide und Christrosen gepflanzt. Insekten/Bienen/Hummeln freuen sich drüber - aktuell und sobald es wieder etwas wärmer wird. Und gerade kurz nach dem Winter brauchen sie so viel Futter wie möglich (Bienen/Hummelvölker werden gegründet bzw wieder aufgebaut) ich werde daher auch bald wieder ein paar Weinkisten mit Blumenzwiebeln bestücken, die dann pünktlich zum Frühjahr kommen :)


Was ich mir noch anschaffen will in diesem Herbst ist ein Insektenhotel. Da hab ich mich aber noch nicht für eines entscheiden können :eek:)


mmmh, leider kann ich noch nicht so richtig starten, da meine Blumen noch in voller Blütenpracht sind und ich diese dann nicht wechseln mag, Anahata.
Wenn kein Frost ist, blühen die Blümchen manchmal bis zum Frühjahr durch. Ich kann allerdings die Christrosen schon mal seitlich zurecht stellen.

Das Insektenhotel ist eine Superidee:)
Ich habe mir dahingehend auch schon einiges angeschaut. Allerdings weiß ich nicht, ob das Hotel, ähnlich dem Vogelhäuschen, überhaupt angenommen wird. Daher habe ich beschlossen, den Versuch mit Holzblöcken zu starten und mit einem Bohrschrauber etliche Löcher (5-7 mm) selbst zu bohren. Und im nächsten Jahr gibt es dann, falls die Holzhütten angenommen werden, eine Insektensuite;):D

Liebe Grüße von Kayen
 
Hier ist die homepage der AG Menzel - Neurobiologie an der freien Uni Berlin.
AG MenzelÂ*•Â*Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie

Hier die Publikationen der AG Menzel:
Publikationen • AG MenzelÂ*•Â*Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie


Vorträge und Interviews mit Professor Menzel:
Vorträge & Interviews • AG MenzelÂ*•Â*Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie

->
Ein Interview mit ihm vom Mai 2017 im Stern:
https://www.stern.de/panorama/wisse...sse-sterben-der-honigproduzenten-7447860.html

Tatsächlich hat sich der Rückgang in den letzten drei Jahrzehnten erheblich beschleunigt. Immer weniger Bienenvölker schaffen es, den Winter zu überstehen. Die Suche nach Erklärungen dafür hat im Lauf der Zeit seltsame Blüten hervorgebracht, vermutlich, weil es ein so komplexes Problem ist. Aber einiges kann man mittlerweile ausschließen: die Handystrahlung und den Elektrosmog zum Beispiel. Es gibt auch keine geheimnisvollen Sonnenflecken, die Bienen schädigen. Und der Klimawandel hat aus meiner Sicht ebenfalls keinen maßgeblichen Einfluss. Denn Honigbienen können sich enorm gut an extrem unterschiedliche Klimabedingungen anpassen.

An erster Stelle stehen die in der Landwirtschaft massiv eingesetzten Pflanzenschutzmittel. Auch die Verarmung unserer Landschaft ist für die Bienen ein großes Problem: Monokulturen nehmen zu, natürliche Standorte wie Auwälder, Magerrasen oder Hecken mit vielfältigem Nahrungsangebot gehen zurück. Ein dritter wichtiger Faktor ist der Befall durch Varroa-Milben. Diese Parasiten stammen ursprünglich aus Ostasien.

Sie schwächen die Westlichen Honigbienen und können eine Reihe von Krankheiten auslösen und verstärken. Doch daran werden sich die bei uns heimischen Bienen im Laufe der Zeit ebenso anpassen wie die Östlichen Honigbienen. Bei den Pflanzenschutzmitteln sind vor allem sogenannte Neonicotinoide, das sind nikotinähnliche Gifte, problematisch.

Die Wirkung der Neonicotinoide hängt natürlich mit der Giftdosis zusammen. Etwas höhere Konzentrationen führen tatsächlich dazu, dass ein Tier nicht mehr koordiniert fliegen kann, Krämpfe bekommt und nicht richtig wahrnimmt, wo es ist. Das hat schon etwas von einem Vollrausch. Bei geringen Dosen, die heute auf vielen Feldern fast durchgängig vorherrschen, merkt man zunächst nichts Auffälliges. Aber leicht geschädigte Bienen können oft nicht mehr richtig auf ihr Gedächtnis zugreifen, etwa auf eine Erinnerung, die ihnen hilft, zum Stock zurückzufinden. Das ist dann eher mit einer mittelschweren Alzheimer-Erkrankung vergleichbar. Auch wenn nur ein Bruchteil der Individuen betroffen ist, führt das über einen längeren Zeitraum dazu, dass die gesamte Kolonie nicht mehr ausreichend Widerstandsfähigkeit hat, um über die Winterperiode zu kommen. So ein Bienenstaat, der aus rund 50.000 Tieren besteht, kann zwar einiges wegstecken, auch den Verlust von ein paar Tausend Arbeiterinnen. Aber kommt dann noch schlechtes Wetter hinzu, ein mangelhaftes Nahrungsangebot, Varroa-Befall oder eine Virusinfektion, kollabiert das System.

Sind auch Wildbienenarten und Hummeln betroffen?

Die Honigbienen sind nur die Spitze des Eisbergs. Wildbienen und Hummeln reagieren sogar noch wesentlich empfindlicher auf die Neonicotinoide und andere Pestizide. Die Honigbienen sind ein Indikator für ein weit größeres Problem, das uns lediglich nicht so sehr auffällt: das Verschwinden vieler anderer Insekten aus unserem Lebensraum.

Viele Bauern wissen gar nicht so recht, welch ungeheure produktive Leistung Honig- und Wildbienen sowie Hummeln als Bestäuber vollbringen. Für Getreide und Mais werden sie zwar nicht benötigt, sehr wohl aber beim Anbau von Obst, Gemüse, Nüssen und Raps. Wenn im Obstanbau die Befruchtung der Blüten durch die Bienen und andere Insekten wegfällt, können die Bauern das Geschäft vergessen. Der Wert dieser Bestäubungsleistung liegt geschätzt weltweit zwischen 15 und 50 Milliarden Euro pro Jahr.


Und im nächsten Jahr gibt es dann, falls die Holzhütten angenommen werden, eine Insektensuite;):D
In unserem botanischen Garten haben sie dieses Jahr mit Freude und Stolz im Gesicht (habe sie strahlen gesehen, das war so toll anzuschauen) ein Wildbienen/Insektenhaus aufgestellt.
Ich war öfters dort. Der Bezug fiel aber so mager aus...:eek:
Warten wir ab bis nächstes Jahr.
Ich finde eure Pflanzbemühungen und Unterschlupf gewähren klasse. MaxJoys Garten-/Lebensbemühungen auch .... ;)

@ damdam:
Ergo: Das an Ursachen minimieren, was man schon kennt und wenn dann keine Trendwende in Sicht ist, hat man in der Forschung bis dahin ja hoffentlich neue Erkenntnisse gewonnen.

Ja, genau. Da ist die Politik gefordert.....

Liebe Grüße von Felis
 
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Randolf Menzel:
In seinen Träumen verwandelt sich Randolf Menzel manchmal in eine Biene. „Ich kann dann rüttelnd fliegen wie ein Insekt, ich nehme UV-Licht wahr und erkenne das Polarisationsmuster des Lichts am Himmel“, berichtet der Neurobiologe von der Freien Universität (FU) Berlin. Ein solches Erlebnis hatte er erstmals Ende der 60er-Jahre, als er an seiner Doktorarbeit über das Farbensehen der Bienen arbeitete. Bis heute kehrt das Traummotiv wieder.
Neurobiologe Randolf Menzel: Der Bienen-Versteher | Berliner Zeitung



Randolf Menzel hat getestet, wie Neonicotinoide auf Bienen wirken und fand heraus, dass schon kleine Mengen davon die Navigation und das Gedächtnis der Insekten stören: „Sie finden dann wesentlich schlechter zum Stock zurück und können sich auch nicht mehr in ihrer Tanzsprache ertragreiche Futterquellen mitteilen.“
Für derartige Experimente arbeitete er vor gut 15 Jahren erstmals mit der Industrie zusammen. Es sollte die einzige Kooperation dieser Art bleiben, denn die Erfahrungen, die der Forscher machte, waren übel. Als er der Firma über seine Erkenntnisse berichtete, zweifelte man seine Protokolle an, verlangte die Herausgabe der Originaldaten und pochte darauf, dass er die Daten in keiner Weise verwenden dürfe.
Neurobiologe Randolf Menzel: Der Bienen-Versteher | Berliner Zeitung ©2017


Darum sei es jetzt höchste Zeit zu handeln. „Es ist noch nicht zu spät, aber wir sollten nicht mehr lange warten“, sagt Menzel. Er habe überlegt, ob er sich einer Naturschutzorganisation anschließen soll, aber die Idee verwarf er rasch wieder. Der Professor engagiert sich für den Schutz der Bestäuber lieber auf seine Art. Nicht als Interessenvertreter, sondern als Experte, der Fakten und Argumente liefert.
– Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/26912574 ©2017
 
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Herzallerliebst wie der Professor selbst zum Bienchen wurde:



Felis, weisst Du auch woher er seine Meinung nimmt, dass Funkstrahlung ausgeschlossen werden kann?
Ich finde auf seiner Homepage dahingehend nichts, nur, dass sie selbst elektromagnetische Felder aufbauen.



Falls nicht, ist nicht schlimm, dann muss ich eben weitergraben.
 
Ich finde Professor Menzels Feldforschungen zu den Bienen sehr interessant und akkurat, seine Argumente überzeugen mich.

Der allgemeine Insektenschwund von 75% ist aber in Naturschutzgebieten gemessen worden, weit weg von mit Pflanzenschutzmitteln und Unkrautvernichtern behandelten Feldern. Eigentlich müssten Insekten da ideale Bedingungen vorfinden. Warum verschwinden sie auch da in diesem Maße? Wie kann man die Natur noch besser schützen als durch Naturschutzgebiete?
 
Naturschutzgebiete sind oft zu klein. Insekten brauchen oftmals verschiedene Lebensräume in den verschiedenen Lebensphasen, die müssen also alle nah beinander sein. Wenn da benachbart leergeräumte Ackerflächen stehen (Herbst bis Frühjahr) oder einseitig mit Ackerpflanzen bewachsende Äcker, finden die Insekten da nicht das vor, was sie brauchen für Nahrung, Eiablage...

Dazu kommt, dass früher Flächen halt einfach mal "rumgestanden" sind, wo nichts passiert ist. Heute wird viel mehr Intensivlandwirtschaft betrieben und der Trend setzt sich ja fort, obwohl Naturschützer seit Jahren dagegen argumentieren.
Dazu insgesamt Zunahme des Flächenverbrauchs.
Indikator: Siedlungs- und Verkehrsfläche | Umweltbundesamt
Es gibt beim Umweltbundesamt einen Umweltatlas, ich finde ihn aktuell aber nicht mehr. Da kann man alles mögliche an Trends und Entwicklungen feststellen, sehr spannend.

Die Zunahme des Flächenverbrauchs bedeutet, dass es immer weniger natürlichen Lebensraum gibt, und damit auch weniger Pflanzen, die Insekten und andere Tiere brauchen. Es gibt auch eine zunehmende ZErschneidung von halbwegs geeignetem Lebensraum durch immer mehr Strassen. Diese hindern Pflanzen und Insekten an der Ausbreitung, Ausbreitung und Vernetzung ist aber notwendig für ein langfristiges Überleben.

Auch einfach mal Flächen sich selbst überlassen ist weniger geworden. Sei es jetzt Ackerrandstreifen oder auch das Grünzeug, was aus der Pflasterrinne wächst, was der penible Hausbesitzer von heute, "der was auf sich hält", natürlich immer sofort entfernt... Selbst in der Stadt hab ich gesehen, dass Flächen, wo unter Bäumen, neben Gebüsch früher einfach "Unkraut" wuchs, jetzt zunehmend die Flächen mit "hübschen" Gartenpflanzen bepflanzt werden. Mag schön sein für manches Auge, aber für viele Insekten ist es halt nicht die Nahrung, die sie brauchen (Brennesseln!). Derselbe Trend in Gärten...

Dann nochmal zu den Schutzgebieten: Die Pestizide, die von außen reinschwappen gerade bei kleinen Schutzgebieten wurden ja schon erwähnt. Andere Verschmutzungen dürften da auch eine Rolle spielen. Und die Entfernung von Schadstoffeinträgen allein schützt auch nicht, selbst der Himalaya ist ja nicht mehr unbelastet.

Nachtrag: Was also fehlt ist mehr Naturschutz auf der gesamten Fläche, das kann man nicht nur an Naturschutzgebiete "delegieren". Die Schutzgebiete müssten größer sein, mehr miteinander verbunden sein. Die Bevölkerung müsste sich was Naturschutz angeht, mehr auskennen. Solange es noch belächelt wird und als Luxus abgetan wird, wie es einige machen, wird es nie besser werden.
Und Naturschutz setzt weniger Umweltverschmutzung voraus.

Viele Grüße
 
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Herzallerliebst wie der Professor selbst zum Bienchen wurde:


Ja, mir ging da auch das Herz auf. :)
Er ist schon 76 Jahre alt. Wir brauchen ihn noch ganz lange.
Gerade jetzt. Ich wünsche ihm ein sehr langes Leben, bei guter Gesundheit.
Für ihn selbst, aber auch für die Bienchen und damit auch für uns :kiss:

Ich finde es sehr gut, dass er nicht in die Naturschutzverbände eingetreten ist, sondern als Forscher und absoluter Top-Fachmann seine Qualifikation und seine Leidenschaft einsetzt, um das, was da auf uns zukommt, zu stoppen.

Seine Erfahrungen mit der chemischen Industrie sind eine enorm wertvolle Sache.
Er weiß, mit wem man es dort zu tun bekommt und auch wie das ausschaut.
Felis, weisst Du auch woher er seine Meinung nimmt, dass Funkstrahlung ausgeschlossen werden kann?
Ich finde auf seiner Homepage dahingehend nichts, nur, dass sie selbst elektromagnetische Felder aufbauen.

Nein, das weiß ich leider noch nicht.
Das würde mich auch sehr interessieren, weil ich in diese Richtung auch meine Gedanken habe und hatte, ähnlich wie du Kayen.
Wenn du da was findest, das sich im Thema Mobilfunk/Ausschluss Ursachen irgendwie auf ihn bezieht oder mit ihm im Zusammenhang erwähnt wird, dann wäre ich froh.

Mir ist bei den links und Quellen wichtig, dass ich sie einschätzen kann.
Ich habe da meine "Vertrauten" - bei mir fremden Seiten/Quellen bin ich erst einmal immer sehr skeptisch.
Es wird so viel spekuliert, gestreut und auch unseriös weiter gegeben.

Seriosität ist hier absolut wichtig, da es um eine große Sache geht.


Der allgemeine Insektenschwund von 75% ist aber in Naturschutzgebieten gemessen worden, weit weg von mit Pflanzenschutzmitteln und Unkrautvernichtern behandelten Feldern. Eigentlich müssten Insekten da ideale Bedingungen vorfinden. Warum verschwinden sie auch da in diesem Maße? Wie kann man die Natur noch besser schützen als durch Naturschutzgebiete?

Ferneintrag durch Gifte, MaxJoy. Der Wind transportiert die Partikel einfach überall da hin, wo nicht genug "Schutzwälle" sind, um den Wind abzuhalten.
Dazu passt auch die Beobachtung der Stadtimker.
Die in den Städten gehaltenen Bienenvölker sind gesünder und in besserem Zustand als ihre Familie auf dem Land.
Je nach Stadt und Stadtlage, werden Gifte hier nicht in dem Ausmaß hinein getragen, wie es in den Naturschutzgebieten der Fall ist. Dazu kommt, dass Menschen in den Städten auch vermehrt auf Bienenweiden/Schmetterlingsweiden achten.

Dazu etwas vom Nabu.
Da mag sich einer fragen: Wie kann es sein, dass Merkmale intensiver landwirtschaftlicher Nutzung einen derartigen Einfluss auf den Zustand von Fluginsekten in Schutzgebieten haben können? Als Antwort muss man sich nur vor Augen halten, dass die untersuchten Fallenstandorte in Schutzgebieten aufgestellt wurden, die zu über 90 Prozent von Intensiv-Landwirtschaft umgeben sind und eine Insellage aufweisen. Dabei gehört dieser Umstand zur Normalität der heutigen Kulturlandschaft und des hiesigen Schutzgebietsnetzes: 60 Prozent aller Naturschutzgebiete sind hierzulande kleiner als 50 Hektar. Durch ihre Insellage und durch die im Verhältnis zu ihrer Fläche langen Außengrenzen sind sie so stark von ihrer Umgebung beeinflusst, dass äußere Einflüsse wie der Eintrag von Pestiziden oder Dünger nicht ausreichend abgepuffert werden können. So liegt es nahe, dass durch Praktiken der intensiven Landwirtschaft der Erhaltungszustand vieler Schutzgebiete massiv beeinträchtigt wird – und nicht zuletzt der von Insekten.
Viele Naturschutzgebiete in Deutschland werden damit ihrem Zweck nicht gerecht, den Schutz von Natur und Landschaft rechtsverbindlich festzusetzen, um ihren Teil „zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten“ (§ 23 Abs. 1 BNatSchG, Abs.1) beizutragen.

Naturschutzgebiete sind oft zu klein. Insekten brauchen oftmals verschiedene Lebensräume in den verschiedenen Lebensphasen, die müssen also alle nah beinander sein. Wenn da benachbart leergeräumte Ackerflächen stehen (Herbst bis Frühjahr) oder einseitig mit Ackerpflanzen bewachsende Äcker, finden die Insekten da nicht das vor, was sie brauchen für Nahrung, Eiablage...
Dazu kommt, dass früher Flächen halt einfach mal "rumgestanden" sind, wo nichts passiert ist. Heute wird viel mehr Intensivlandwirtschaft betrieben und der Trend setzt sich ja fort, obwohl Naturschützer seit Jahren dagegen argumentieren.

Ganz genau. Neulich bin ich einer goldenen Acht begegnet (oder einem Postillion).
Allerdings musste ich in eine höhere Lage fahren. Bei uns unten steht der Mais fast vor der Haustüre - da finde ich keine mehr.
Die goldene Acht ist der Schmetterling des Jahres 2017.
Wer mag kann sie da anschauen:
https://www.welt-der-schmetterlinge...ene_acht-weissklee_gelbling-colias_hyale.html

Das Tierchen saß auf dem Boden im Gras.
Gerade an den wenigen Quadratmetern Wiese, die ein lieber Mensch hat stehen lassen für sie.
Es legte Eier ab.
Ringsherum jedoch war alles abgemäht. Leer gefegt.
Erstens gab es kaum mehr Nahrung für die zwei armen kleinen herumflatternden Schmetterlinge.
Zweitens: wenn nun als Beispiel die Wiese für Ackerbau umgebrochen wird nach der Eiablage, oder das Gras ganz abgemäht wird - dann kann nichts mehr schlüpfen, da es zerstört wird.

Dann nochmal zu den Schutzgebieten: Die Pestizide, die von außen reinschwappen gerade bei kleinen Schutzgebieten wurden ja schon erwähnt. Andere Verschmutzungen dürften da auch eine Rolle spielen. Und die Entfernung von Schadstoffeinträgen allein schützt auch nicht, selbst der Himalaya ist ja nicht mehr unbelastet.

Ja, Ökologie findet nicht im hermetisch abgeriegelten Raum statt.
Das wird immer wieder vergessen bzw. ausgeklammert.

Sicher kennen einige von euch das Saharastaub-Phänomen."Blutregen".
Staub aus der Sahara landet über die Windbewegungen bei uns.
Wieso sollten mit Neonicotinoid belastete Stäube von angrenzenden Feldern da nicht bis ins Herz eines Naturschutzgebietes getragen werden?

Liebe Grüße von Felis
 
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