Stärkung der emotionalen Intelligenz

Vorgestern sind wir müde von unserer Ferienwoche in den Bergen zurückgekommen.

Es waren wunderbare Ferien:
Ca. 4000 Höhenmeter haben wir insgesamt gemacht. Über Gletscher sind wir gegangen. Einen Gipfel über eine einfache Kletterroute erreicht. Wunderbare Aussichten. Auch wenn ich noch etwas müde bin vom letzten Tag und der Heimfahrt, so sind doch wunderbare Bilder in mir! Berge, Seen, Flüsse, Täler und und...

Wir haben auch Monti Alexander live in der 3. Reihe am Jazzfestival in St. Moritz gesehen und gehört. - Ein weiteres tolles Erlebnis.

Gestern haben wir alles nachwirken lassen und machten Ordnung in den Feriensachen. In einer Woche fahren wir nochmals los für 10 Tage. Dazwischen arbeite ich und geniesse meine Zeit.
 
Ich war heute in der Schule und habe vier Stunden aufgeräumt und ein neues Ordnungssystem gemacht. - Jetzt beim Aufschreiben kann ich sehen, dass das eine gute Leistung war/ist.

Beim Arbeiten selbst war es eher schwierig, anzuerkennen, dass es da etwas zu loben gibt. Nun versuche ich es im Nachhinein. Leider ist es mir nicht möglich, auch wenn mein Verstand weiss, dass da wirklich Grund dazu gäbe. - Also mache ich einen zweiten Versuch und anerkenne, dass ich es nicht fühlen kann, dass ich mich aber trotzdem loben kann, auch wenn es (noch) nicht ankommt. Ich habe mich auf das Ordnen und Ausmisten eingelassen, das würde ich bei allen anderen anerkennen. - Es ist leider leer in mir. - Wenigstens vom Verstand her weiss ich, dass das gut war. Froh über die Ordnung bin ich alleweil.... - Ui, jetzt weiss ich, warum kein Lob da ist: es ist ein Ordnungssystem nicht nur für mich, sondern auch für zwei meiner Kolleg/innen, die einen ähnlichen Job machen: Ich habe das Archiv aufgeräumt. - Ich habe Angst vor negativer Kritik. Also freue ich mich nicht an meiner Leistung, denn sie könnte ja noch runtergemacht und ich damit enttäuscht werden.

Angst vor Enttäuschung hindert mich davor, mich angemessen selber zu loben. - Ok. - Aber DAS, dass ich dies erkennen und anerkennen konnte, dafür kann ich mich loben - und das kann ich sogar annehmen... - Es hat mich mir selber etwas näher gebracht. - Super, liebe Fauna! :)

Ich bin zufrieden. :)
 
Eine tolle Woche Ferien in den Bergen habe ich erlebt. Zwei grössere Aufstiege, eine interessante Exkursion mit Informationen über die Siedlungen im Bergell, ein klasse Konzert am Jazzfestival in St. Moritz, viele kleinere Wanderungen in superschöner Landschaft, gemütliches Chillen am Nachmittag und Abend...

Diese Woche sind wir zuhause. Wir haben uns öfters mit Bekannten, Nachbarn, Tochter, Sohn verabredet und geniessen die Zeit am Abend mit Zusammensein. Heute gehe ich mit einer Bekannten auf eine Schluchtwanderung. Den halben Tag arbeite ich für die Schule (meistens Aufräumen, Ordnen etc.). Auch die Wohnung und der Garten geben zu tun. Die Jolle auf dem Bodensee wartet sehnsüchtig auf eine Segeltour...

Selber bin ich wieder müde geworden, kann das aber als Trauer identifizieren. Neid ist grad auch ein Thema. Ich kann ihn aber ziemlich gut annehmen und als Zeichen erkennen, dass da Wünsche und Sehnsüchte in mir sind. - Mehr und noch mehr spüre ich einmal mehr das grosse Thema in mir "vom Müssen (Druck) zum Dürfen". Es macht mir Angst, mich nicht unter Druck zu setzen und Arbeit und Freizeit zu geniessen, auch Fehler zu machen und nicht allen zu gefallen, nicht immer Topleistungen erbringen zu müssen, mir für Leichtigkeit und Freude die Erlaubnis zu geben.

Eigentlich ein sehr guter Punkt in meinem Leben, auch wenn er mit Trauer, manchmal mit Gefühlen der Verzweiflung verbunden ist. Ich spüre, dass sich vieles verändert in mir. Ich verhalte mich anders, reagiere anders, rede anders mit mir und anderen Menschen, spüre, dass vieles nicht mehr passt für mich. - Was schön ist dabei: mein Atem bleibt ruhig und tief. - Das tut mir sehr gut.

Mal sehen...
 
Eben habe ich nach zwei ziemlich platten TV-Krimis eine interessante Sendung über drei Menschen gesehen, die am selben Tag geboren wurden, am 8.9.1954.
Drei verschiedene Lebenswege.

Ich habe mich gefragt, was über mein Leben in einem solchen Film gezeigt würde oder gezeigt werden könnte:

- eine schwierige Kindheit als jüngste
- kinderleichtes schulisches Lernen
- kritische Zeit in der Adoleszenz
- frühe Beziehung zum jetzigen Partner
- Rollenwechsel in die Verantwortung in der Berufswelt war sehr schwierig
- Krankheit? - trotzdem Weiterbildung und weitere Ausbildung
- irgendwann beruflicher Ausstieg, weil ich meine Grenzen erreicht hatte
- selbständige Arbeit und Pflegekinder
- viele Krisen, viele extrem gute Zeiten
- nach vielen Jahren ohne ein echtes Gefühl zu leben eine Art Ankommen bei mir selber
- gespannt, was jetzt noch kommt
- Freude an den beiden Kindern, die selber Eltern sind

Vieles in meinem Leben ist wie ein schwarzer Fleck. Ich weiss schon, was ich getan oder erlebt habe. Klar fehlen die alltäglichen Details. - Aber es ist wie emotional nicht gelebtes Leben. Trotz vieler Erlebnisse mit anderen Menschen beruflich und privat, trotz vieler Erlebnisse in der Freizeit und in den Ferien in der Natur scheint mir vieles kein "echtes" Leben gewesen zu sein. Mittlerweile habe ich das Gefühl, echt zu leben. - Es ist nicht wirklich einfach, kann es vielleicht nicht sein. Aber es hat sich eine kleine, schöne Zufriedenheit eingestellt und das Gefühl, mein eigenes Leben zu leben, auch wenn ich noch nicht so gut weiss, was mir entspricht, so fühle ich mich doch als mich selber.

Wenn ich an meine Kindheit denke, an meine Eltern und auch an meinen Bruder, werde ich traurig. - Da fehlt einiges, das nicht nachholbar ist, wahrscheinlich auch nicht nachgeholt werden kann. Mit meinem Mann gibt es lebendige Zeiten, Zeiten in denen er sehr, sehr präsent war und Zeiten, in denen er wie abwesend war, obwohl er sich immer bemühte für mich da zu sein - und ich für ihn...

Zu trauern und diese Tränen zuzulassen tut wieder einmal gut. Ich spüre, dass mir das hilft zu mir zu kommen. Und ich merke auch, dass ich nicht mehr zwangshaft versuche, sogenannt schlechte Gefühle zu vermeiden. Ich darf emotional reagieren wie ich reagiere. Mir diese Erlaubnis immer mehr und noch mehr zu geben, wenn möglich bis es absolut selbstverständlich und Autopilot ist, ist meine persönliche Art, mich selber zu lieben.

Ein wenig bin ich schon traurig darüber, dass ich nicht in jüngeren Jahren an diesen Punkt gekommen bin. Dieser extrem lange Kampf in meinem Leben hat mir viel genommen an Leichtigkeit. Aber ich bin auch tief dankbar, DASS ich an diesen Punkt gekommen bin und es mir doch gelingt sehr viele Augenblicke jedes Tages bewusst zu leben und oft sogar zu geniessen.
 
Ich habe heute in meiner Achtsamkeitsübung etwas entdeckt, das mir so krass noch nicht bewusst wahr:

Meine Angst, nicht zu genügen und somit zu versagen ist zu einem grossen Teil die Angst, nicht hervorragend zu sein oder zu den Besten zu gehören. :D

Hihi, ich kann mir wunderbar mein Leben schwer machen! :D :D :D - Da bemühe ich mich ein Leben lang, hervorragend zu sein und stelle auch diesen Anspruch an mich und kümmere mich NICHT darum, WAS MIR ENTSPRICHT UND FREUDE MACHT, was ich brauche und was mir gut tut.

Echt bühnenreif, diese Story! :D
 
Ich schlecht geschlafen, wenn auch nicht so schlecht mit Ängsten, Panik, Flashs wie früher. Einfach nur schlecht geschlagen.

Unsicher, einigermassen motiviert, etwas unter Druck, leicht gestresst gehe ich in den heutigen Arbeitstag.

Wenn ich all das, wie es mir geht notiere, merke ich, dass der Stresslevel nicht sehr hoch ist, dass ich zwar müde bin, dass ich aber weiss, dass es ein Tag ist, der auch Positives bringen kann. Das überrascht mich.

So richtig weiss ich nicht, was mit mir los ist, auch wenn altbekannte Gefühle anklopfen: Einsamkeit, leichte Verzweiflung (wirklich nur sehr leicht), Müdigkeit, Trauer.

Ja, am ehesten resp. am wichtigsten ist wohl die Trauer. Das Gefühl, mich beruflich noch nicht gefunden zu haben, obwohl meine Jahre in der Arbeitswelt ihrem Ende zugehen... Das löst Enttäuschung und Frustration aus, denn ich habe mich sehr bemüht und gesucht, leider nicht wirklich gefunden. Mir fehlen freundschaftliche Beziehungen. Wenn ich das schreibe, spüre ich, dass ich nicht daran glaube, dass ich das finde, was ich mir wünsche in Beziehungen - nur schon, weil ich nicht weiss, was es sein könnte....

Ich vermute am ehesten geht es um Nähe und Vertrautsein, darum spontan und sicher, die zu sein, als die ich mich gerade fühle. Beim Schreiben merke ich, dass das grösste Potenzial in dieser Hinsicht in mir selber steckt: je intimer ich mit mir selber leben kann, je offener ich mir selber gegenüber bin, desto mehr kann ich diese Qualitäten mit anderen zusammen leben, desto sicherer fühle ich mich.

Es schleicht sich Angst vor weiterer Enttäuschung ein. Und ich brauche gerade einiges an Mut, mich heute mit meinen eher schmerzhaften Gefühlen anzunehmen und zu mir zu stehen.

Mal sehen...
 
Seit Freitagabend geht es mir soso lala. Meine Verdauung ist belastet und ich habe Kopfschmerzen, Übelkeit.

Für mich das Schlimmste: Dass ich emotional irgendwie unstet und unruhig bin. Ich kann kaum im Bett ausruhen und mich einfach gehen lassen und mir die nötige Ruhe geben..

Viele Bilder tauchen in mir auf, vor allem vom Teamtag am vergangenen Freitag, aber auch anderes.

Arbeitsmässig sind ja noch immer sehr viele Zweifel an mir selber da, sicher während vielen Zeiten. Manchmal auch nicht. Gerade jetzt beim Schuljahresbeginn, wo neue Projekte anlaufen und ich mit mir noch nicht sehr bekannten Kindern zu arbeiten beginne, reagiert meine Verdauung. Es könnte sein, das es eine Reaktion meines Organismus auf zu viel Histamin ist: Rotwein am Freitag und Samstag, emotionaler Stress. Das bringt dann den Stoffwechsel aus dem Lot und der Durchfall lässt den Serotoninspiegel nochmals abfallen... *ächz*... - So vermute ich auf jeden Fall.

Nun versuche ich einfach meinen Atem zu beobachten, auch meine Gefühle und Gedanken, sie anzuerkennen und freundlich mit mir zu bleiben. - Dabei ist mir Neues aufgegangen: Wenn ich - so wie ich es mir ersehne - sicherer werde beruflich und überhaupt im Erfüllen meiner eigenen Bedürfnisse und Wünsche, darf ich mich voll auf meine Stärken verlassen. - Das ist irgendwie völlig neu für mich, und dabei darf ich mich mehr oder weniger plötzlich in "ungefährlichen" Situationen mit meinen Ressourcen identifizieren.

Mir wurde glasklar bewusst, dass ich in sicheren Zeiten meine Unsicherheit viel mehr spüre und lebe, als in unsicheren. Ich bin auf Bedrohung und Überleben geprägt und brauche dann meine sehr gut vorhandenen Talente. Im "normalen" Alltag, der ja in der Regel ziemlich sicher ist, reagiere ich noch immer vollautomatisch mit Verunsicherung und Unwohlsein - und kann dann, wenn ich mich natürlich bedroht fühle, wieder mit den Ressourcen reagieren. Dies ist aber ein Teufelskreis, weil ich immer unter Starkstrom stehe.

Dies mal zuerst einfach zu nehmen und anzuerkennen, tut ganz schön weh. Achtsam und bewusst bei meinem Atem zu sein, entspannt mich sehr. Dadurch kommt dieser Schmerz erstmal so richtig hoch. Es sind keine spektakulären Traumata etc. sondern die alltäglichen Muster, mit denen ich mir nach wie vor selber auf dem Schlips stehe: Gedanken, Überzeugungen, die hindern und die auch entsprechendes, hinderliches Verhalten bei mir auslösen. Dies freundlich und mir selber wohlwollende anzusehen tut extrem weh. Früher wurde ich sozusagen durch den "Heilungsprozess" gelebt und gesteuert. Er war sozusagen autonom und verlief für mich subjektiv ziemlich per Autopilot.

Das jetzt ist viel subtiler, feiner, akribischer. Trotzdem spüre ich auch eine sehr grosse Befreiung darin - eigentlich eine Art Stärkung aus der Tiefe.

Mir und meinen Stärken / Kompetenzen zu vertrauen - vor allem beruflich - ist neu für mich. Ganz selbstverständlich zu unterrichten - so selbstverständlich wie ich esse, trinke, Zähne putze, mich anziehe etc. - lässt meinen Darm und meinen Magen in Bewegung kommen. - Es ist unglaublich, welche Übelkeit das Nachdenken und Schreiben darüber auslösen!

Das Erweitern meiner Überlebensfähigkeiten mit bewusster Wahl und Entspannung, auch mit Selbstannahme tut gut, lässt aber in meinem Gehirn viele "Umstöpselungen" in Gang kommen. So fühlt es sich auf jeden Fall an. Es fühlt sich an, als ob in meinem Kopf ganz viel umgebaut wird, als ob plötzlich Bereiche (Lebensbereiche) miteinander verbunden würden, die früher absolut getrennt waren: Selbstvertrauen und Lohnarbeit. Sicherheit und Entscheidungen. - Schön fände ich, wenn auch noch Präsenz in Gruppen zusammen mit Sicherheit neu möglich werden dürfte. - Wenn ich mir das vorstelle, rebelliert der Magen und Tränen der Überwältigung tauchen auf...

Ok. Das Aufschreiben zeigt mir, dass mein körperlicher-seelischer Zustand Sinn gibt und ich möchte diesen "Moment" des Leidens anerkennen im Wissen, dass Entwicklung (bei mir) oft nur mit einer Weile erhöhtem Stresszustand möglich ist... - Es geht um Neues und Ungewohntes, als Kind hätte ich das als etwas Lebensbedrohliches erlebt.

Freundlichkeit, Geduld und Vertrauen habe ich in dieser Zeit ganz sicher verdient. - :)

Wenn meinen Tagebucheintrag nochmals lese, glaube ich - spüre ich - dass ich auf einem guten Weg bin. - Und genau diese Gedanken und neuen Überzeugungen lösen wieder Übelkeit und Schmerzen im Bauch und im Kopf aus... - auch Tränen ...
 
Eben habe ich meinen letzten Eintrag nochmals gelesen und staune!

Ich staune, wie stimmig sich der Eintrag noch immer anfühlt, obwohl ich eine wirklich gute bis sogar meistens sehr gute Arbeits- und Familienwoche erlebt habe. Ich spüre, dass ich mit diesen guten und positiven Alltagserfahrungen sehr, sehr achtsam umgehen .... "muss" wollte ich gerade schreiben, merke aber das "möchte" oder "darf" etwas ganz anderes in mir auslösen. Vor allem möchte ich sehr achtsam mit guten Momenten umgehen, mit Erfolgen, mit Bestätigung, mit "Dazugehören", mit "Verbundenheit", mit "positiver Nähe", mit "herzhaftem Lachen", mit ... - Ja, ich möchte es und darf es auch... *grad eine zarte Wärme sich in mir breit macht*

Wenn ich das schreibe, atme ich tief. Das tut gut. - Unglaublich, wie viel das auslöst.

Heute hatten wir Teamanlass in kleinen Gruppen haben wir einen Postenlauf gemacht. Nachher noch gemeinsam gegessen. - Unterwegs zu diesem Anlass horchte ich in mich hinein. Ich hatte keine Lust hinzugehen. - Aber so unterwegs zum Bahnhof tauchte plötzlich der Gedanke oder die Idee in mir auf, das Ganze (diesen Anlass) und überhaupt noch viel mehr, einfach mal dem "inneren Team" zu überlassen. Schliesslich sind alle meine inneren Ressourcen in meinem inneren Team. Wenn ich mir rational Druck mache und alles mental unter Kontrolle haben möchte, mich nach Ursachen und Zusammenhängen usw. frage, bekommt dieses innere Team viel zu wenig Raum.

Eigentlich geht es "nur" darum, dass ich in etwa weiss, in welche Richtung oder wohin ich möchte ... und dann mal vertrauen, dass da in mir schon eine Seite ist, die das hinkriegt oder übernimmt.
Irgendwann kam ich (gewohnheitsmässig) in mein schlechtes Gefühl unter Menschen. Mein inneres Team reagiert und schlug mir vor den Notfallpunkt aus dem EFT zu massieren. Das machte ich dann mehrmals mehrere Minuten und ich entspannte mich wieder sehr. Der Stress ging weg! - Am Mittag machte ich mir - im Gegensatz zu anderen gemeinsamen Zeiten - keinen Stress, neben wem ich wohl sitzen würde etc. (mit dem gesamten schlechten inneren Dialog dazu), nein es ergab sich einfach gut. - *strahl* - Es waren normale Gespräche. Ganz ok. - Aber es war gut so. Das werde ich weiter so machen: Probleme und Ziele / Wünsche dem inneren Team übergeben und schauen, was sich ergibt. Ich kann ja mit so kleinen Fragen wie heute beginnen.

Ansonsten war die Woche wirklich bereichernd in vielen Hinsichten. Ich habe zweimal vor Arbeitstagen sehr schlecht geschlafen. Aber es ging trotzdem gut. Ich freue mich auf die fortführende Arbeit mit den Kids.

Mal sehen, was sich ergibt!
 
Gestern durfte ich es geniessen, mit dem Rad auf einen Bauernhofcampingplatz zu fahren. Die Strecke war nicht besonders weit. Aber doch immerhin so, dass eine Dreiviertelstunde dafür brauchte.

So während des Radelns spürte ich ein wunderschönes Gefühl von persönlicher Kraft. Es war verbunden mit dem Gedanken, dass ich mich NICHT verändern muss, dass es überhaupt nie darum gegangen ist, und dass es nie darum gehen wird. - Wunderbar entlastend, wenn eine solche persönliche Wahrheit in einem auftaucht.

Was ich aber darf: Ich darf etwas in meinem Leben verändern, wenn ich es möchte. -

Ja:
Ich darf etwas in meinem Leben verändern, wenn ich es möchte.
Dieser Satz löst nicht nur ein Gefühl von persönlicher Stärke in mir aus, sondern auch eine grosse innere Freiheit.
 
Was mir eben noch durch den Kopf gegangen ist:

Ja, ich darf etwas in meinem Leben verändern, wenn ich es möchte.

Was aber der grosse Unterschied zu früher ist: Ich kann jetzt etwas wollen!:) - Die (innere) Erlaubnis oder die Fähigkeit, etwas zu "möchten" (wohl eigentlich mögen oder wie heisst der Infinitiv von "ich möchte" :cool: :) :D) hat mir bis jetzt gefehlt.

Ich war gezwungen oder verpflichtet, etwas zu tun (ich musste so viel, sogar das, was ich mir wünschte... - *seufz" - So blöde innere Programme können einen absolut lähmen und jeglichen Antrieb nehmen...)

Es ist ein wunderbares Gefühl, einen klaren Kopf zu haben.
 
Gestern während der Yoga-Lektion wurde mir plötzlich bewusst, wie sehr ich es vermeide, gewissen Gefühle zu fühlen...

Was für mich die positive Erfahrung daran ist: ich konnte mir Zuwendung und Freundlichkeit geben, während ich dies emotional wahrgenommen habe. Es hat mich, mir selber ein Stück näher gebracht. Mir zu erlauben, auch mal etwas etwas nicht fühlen zu wollen, entlastet mich sehr.

Ich habe mich ja vor langer, langer Zeit in diesem Thread aufgemacht, emotionale Intelligenz zu entdecken.

Die erste Kompetenz der Selbstwahrnehmung hat mich immer wieder gefordert, auch die zweite Grundfähigkeit, mit den Gefühlen umzugehen.

Die Kraft der Gefühle zu nutzen, um mich selber zu Motivieren, meine Lebensziele zu erreichen und meine persönlichen Werte zu leben, fordert auch immer wieder (und immer noch). *tief durchatme*

Gefühle anderer wahrzunehmen, offen zu bleiben... naja... - Es könnte ja sein, dass ich da wirklich Fortschritte gemacht habe, so wie in den drei ersten Grundfähigkeiten.

Mit den Gefühlen anderer Menschen umgehen, ist ja - wahrscheinlich nicht nur für mich - sehr davon abhängig, wie ich selber mit dem aktuellen Gefühl eines Mitmenschen selber bei mir umgehen kann - und ob es halt tatsächlich selbst- oder fremdgefährdend ist.

"Bei mir ankommen" - Ja, eine solche Vorstellung löst Freude und ein Kribbeln in mir aus. Ja, ... und je mehr ich bei mir angekommen bin und je sicherer ich mich in mir selbst fühle, desto leichter fällt mir, mit beiden Füssen im Leben zu stehen und die täglichen Herausforderungen durch die eigenen Gefühle und diejenigen meiner Mitmenschen zu bestehen.

Zur Zeit ist für mich schwierig, was in Gruppen abgeht. Ich komme in ein Team oder eine neue Gruppe und spüre die unterschwelligen Konflikte der einzelnen... - ... und das löst in mir Gefühle aus, meistens Angst. Aber immerhin sehe ich es auch als Gruppenprozesse an, die nichts direkt mit mir zu tun haben. Auch andere Menschen können Spannungen miteinander haben.

Das erinnert mich an die riesigen Spannungen im Elternhaus. Meine Eltern lebten ihre Konflikte sehr destruktiv, auch mein Bruder hatte eine unschöne Rolle. Eigentlich hatte meine Mutter auch mit ihm dauernde Konflikte. Sie stand nicht auf beide Füsse und entschied nach ihren eigenen Werten. Sie versuchte alle zu ändern oder zu verbessern oder warf ihnen direkt oder indirekt durch Leiden vor, wie "schlecht" sie sind.

Nein, da war kein Raum für meine eigenen Bedürfnisse, gerade auch weil die Muster so destruktiv waren, mit denen die Konflikte statt gelöst, nur noch schlimmer wurden. Auch ein einigermassen vernünftiges Leben war mit diesen Missbrauchs- und Suchtstrukturen nicht möglich. So etwas wie Lebensfreude erleben... ui... undenkbar...

Es ist gut, das so zu erkennen, aber auch zu wissen: DAS IST VORBEI - ES GEHT UM MEIN LEBEN IM JETZT.
Meine Möglichkeiten sind jetzt anders. Das spüre ich zu einem Teil ganz sicher. Das tut gut.

Im Moment erlebe ich beruflich einige Herausforderungen zwischenmenschlicher Art (Probleme anderer). Sie lösen immer wieder einiges in mir aus. Ich habe aber eine ernsthafte Hoffnung, dass ich meine Kompetenzen wirklich weiter entwickelt habe...

Mal sehen! :)
 
Heute war wieder mal ein "interessanter" Tag... naja.. früher wäre ich ziemlich durch den Wind gewesen.

Ok. - ich kämpfe heute mit meinen Gefühlen. - Eben habe ich das in einem Newsletter gelesen:
Halte dich immer an die Entscheidungen, die du getroffen hast, als es dir gut ging.
Gefällt mir, spricht mich an...

Ok. Als es mir gut ging, habe ich entschieden, dass ich lerne, auf DAS ZU SEHEN, WAS MIR GELUNGEN IST, WAS MICH GEFREUT HAT, WAS ICH HINGEKRIEGT HABE.

Ich bin eine notorische Selbstkritikerin, Selbstantreiberin. - Ganz ehrlich, ich habe im letzten Arbeitszeugnis die Formulierung gekriegt, dass man mich sofort wieder einstellen würde... - und ich zweifle an meinen beruflichen Fähigkeiten... - Eigentlich Stoff für die Bühne, Kabarett, Komödie... - Ja, wenn ich ehrlich bin, lache ich herzlich über mich selber.

Ok. ich mache Fehler, ok. es gelingt nicht alles perfekt. Ok. manche Menschen meine ich zu nerven, unabsichtlich natürlich, manche mögen mich auch nicht.

Was heisst den perfekt? - Wer bestimmt die Kriterien? - Entweder gibt jemand zu, dass er das nicht beurteilen kann - oder er/sie leidet an Selbstüberschätzung. - Perfekt wird wohl oft verschieden gesehen.
Oder gibt es absolute Kriterien? ... Nein, es gibt viele Möglichkeiten, meinen Beruf auszuüben.

Was bedeutet es, wenn mich jeder mag? - Dass ich schwindle oder angelogen werde. Denn das ist schlicht nicht möglich. Ein Mensch, der von allen gemocht wird, muss sich verbiegen und zwar auf eine unmögliche Art. Achtung können ja viele geben, aber Sympathie

Ich könnte ja tatsächlich mir und anderen erlauben, so zu empfinden und urteilen wie wir wollen...
Ich könnte ja anderen tatsächlich erlauben, mich zu kritisieren - vielmehr, was ich mache...
Ich könnte das auch mir selber erlauben - mich zu kritisieren - vlelmehr das, was ich mache...

Mir erlauben, wahrzunehmen, dass nicht alles gut ist, was ich mache und gemacht habe und machen werde... mir also tatsächlich erlauben, so zu sein, wie ich bin, mich so anzuerkennen, wie ich bin...

Dieser Text, den man Charley Chaplin zuschreibt, geschrieben auf seinen 70sten Geburtstag:
von Charly Chaplin an seinem 70. Geburtstag 1959 geschrieben

Als ich mich selbst zu lieben begann....

habe ich verstanden
das ich immer und bei jeder Gelegenheit
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und das alles was heute geschieht, richtig ist-
und die Vergangenheit vergangen ist...
von da an konnte ich ruhig sein.
heute weiß ich, das nennt man VERTRAUEN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen
das emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnung für mich sind
gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich, dass nennt man AUTHENTISCH SEIN.

Als ich mich selbst zu lieben begann
habe ich aufgehört,
mich nach einem anderem Leben zu sehnen
und konnte sehen, dass alles um mich herum
eine Aufforderung zum Wachsen war
Heute weiß ich, das nennt man REIFE.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man EHRLICHKEIT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“,
aber heute weiß ich, das ist „SELBSTLIEBE“.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: das nennt man DEMUT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag und nenne es „BEWUSSTHEIT“.

Als ich mich zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute „HERZENSWEISHEIT“.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen
Konflikten und Problemen mit uns selbst
und anderen zu fürchten.
Denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander,
und es entstehen neue Welten
Heute weiß ich, DAS IST DAS LEBEN.
Ja, dieser Text ist ganz wichtig für mich!
 
Vergangene Nacht bin ich wieder mit Angst, fast Panik erwacht. - Neu war, dass ich spürte, dass ich nicht Angst vor einem Gefühl hatte wie früher, sondern ... davor, mir selber Anerkennung zu geben.

Mein Mann erwachte und riet mir, mir zu überlegen, was ich an mir selber im beruflichen Bereich anerkenne. Leider schaffte ich es nicht. Also fragte er weiter, ob er es mal für den Moment übernehmen solle. Dieses Angebot nach ich an und er begann mir einiges aufzuzählen, von dem er sicher war, dass es anerkennungswürdig ist...

Mit der Zeit konnte ich selber auch zu ein paar Dingen ja sagen... und begann zu heulen... :cool: :eek:) :) :) - Das entspannte und plötzlich fiel mir der este Abschnitt des Textes, den ich gestern rein kopiert hatte ein:
Als ich mich selbst zu lieben begann....

habe ich verstanden
das ich immer und bei jeder Gelegenheit
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und das alles was heute geschieht, richtig ist-
und die Vergangenheit vergangen ist...
von da an konnte ich ruhig sein.
heute weiß ich, das nennt man VERTRAUEN.

Das Fliessen lassen der Tränen der Erleichterung und diese Worte entspannten mich, taten mir gut. Ich kuschelte mich wieder an meinen Mann und schlief wieder ein.

Am Morgen meinte mein Mann ernsthaft: Hey, ich anerkenne ganz Tief, dass du gestern anerkennen konntest, was du leistest und dass du meine Anerkennung annehmen konntest. - Selber spürte ich das selbe:

Anerkennung für die Schritte im Selbstanerkennen und Anerkennung annehmen. :cool: :eek:) :rolleyes: :)

Beim Schreiben fühle ich eine sanfte Wärme in meinem Herzen...

Ich beschloss auch gestern Nacht, mich oft an diese Worte von Chaplin zu erinnern und den Menschen, v.a. den Kindern, mit denen ich zusammenarbeite tief zu vertrauen - genauso wie mir selber. - Der Arbeitsmorgen war intensiv, bereichernd, befriedigend und - so vermute ich - erfolgreich. Ich spüre Liebe zu meiner Arbeit und unterwegs nach Hause wusste ich, dass - falls mein Vertrag eine Chance hat, verlängert zu werden - ich weiter in diesem Job arbeiten möchte. (Dazu kam mir auch der Satz von gestern in den Sinn: Halte dich immer an die Entscheidungen, die du getroffen hast, als es dir gut ging. Den werde ich vermutlich noch brauchen... :rolleyes:;);)

Das löst das Gefühl von Nähe zu mir selber aus. :) :) :)
 
Mich der Selbst- (und auch Fremd-)Anerkennung zu öffnen, sie anzuerkennen und mich daran zu freuen ist grad ein riesiges Abenteuer. - Es geht mir ähnlich wie vor einer grossen, langersehnten Reise in ein fremdes Land. Freude, Neugier, Aufregung, aber auch Vorsicht, Ungewohntheit, fast Irritiertsein wechseln sich ab, mischen sich auch manchmal, und die Intensität der Gefühle ist gross bis riesengross. Aber die Freude überwiegt. Trotzdem erinnere ich mich immer wieder ans Durchatmen und Tiefatmen, denn da gehen Unmengen von emotionaler Energie durch mich hindurch.

Ja - und ich nehme mein altbewährtes "Mittel" hervor: Öffnen des Herzens und einfach Fühlen. - Selbstverständlich gehört auch Achtsamkeit dazu: Was braucht oder möchte das Gefühl? - Auch positive Gefühle wollen beachtet werden, sie brauchen Raum, Aufmerksamkeit. Im Moment spüre ich, dass es auch wichtig ist, mich daran zu erinnern, dass das Gefühle sind, intensive Gefühle, somit real, dass es aber Gefühle bleiben und Gefühle vergehen, verändern sich und möchten die Freiheit einfach zu sein und zu fliessen.

Was ich aber spüre: Durch das Geben von Freiheit, resp. das Verzichten darauf, sie festhalten zu wollen, werden sie intensiver und mehren sich sehr... :)

Die Gefühle wollen auch ausgedrückt werden. So habe ich mir heute einen neuen Pulli gekaut in der für mich völlig neuen Farbe Pink. Schon jetzt weiss ich, dass die Mädchen der 1. und 2. Klasse begeistert sein werden :):):).

Witzig ist auch, dass mich viele Menschen bei uns im Dorf (eigentlich von der Grösse her eher eine Kleinstadt) nicht mehr kennen. Ich bin sicher, dass es nicht nur mit der neuen Haarfarbe "Weiss" zusammenhängt, sondern mit der neuen Ausstrahlung, mit der selbstbewussteren Kleidung und einem lebendigeren Ausdruck der Augen... :)
 
Heute habe ich auf FB über "berechtigte" und "unberechtigte Gefühle" gelesen. Leider finde ich den Beitrag nicht mehr... - Es könnte auch "belegte" und "unbelegte" Gefühle oder ähnlich geheissen habe.

Aber das ist eigentlich egal, denn für mich habe ich eine Quintessenz daraus gezogen, die mir heute wieder einen Schritt weiter hilft:

Es ist wichtig, auf das Gelungene und die Freude während des Tages zurück zu sehen und die guten Gefühle dazu hochkommen zu lassen. Damit sie sich gut in mir ausbreiten und integrieren, automatisieren, brauche ich das Gefühl, dass die Gefühle berechtigt sind, belegt durch meine Erfahrungen des Tages. - Das hat viel mit meinen Gedanken zu tun.
Gucke ich hin und schaue sozusagen "von aussen" auf die Erfahrungen, in denen ich mich selber als positiv erleben könnte oder vielleicht schon als positiv erleben kann, werden die positiven Gefühle über mich selber verstärkt.

Genauso kann ich auch auf meine als weniger gut erlebten Erfahrungen zurück schauen. - Es tut mir gut, wenn ich dafür etwas mehr Abstand nehme und erkenne, dass die anderen Situationen überwiegen, dass ich die Gewohnheit habe, die weniger schönen oder sogar schwierigen Momente eher mit der "inneren Lupe" anzusehen, sie also zu vergrössern! - Ich mache das tatsächlich so, wenn auch bis jetzt unabsichtlich...

Auf diese Art mache ich mir auch "unberechtigte" negative oder belastende Gefühle. Das möchte ich mir abgewöhnen. Mit genügend Training kriege ich das hin - und ... :) :) :) ... jetzt kommen sogar spontan sehr motivierende Gedanken hoch: Vielleicht macht mir sogar jeder noch so kleine Erfolg (Schritt) in diese Richtung sogar Spass und Freude! - Wer weiss?! :)

... und wer weiss, wie lange oder nicht lange ich brauche, um das zu automatisieren und mich dabei so richtig wohlzufühlen? :)

Auf jeden Fall spüre ich gerade JETZT einen guten Grund, mir selber Anerkennung zu geben, denn ich bin auf einem sehr guten Weg. :)
 
Eine gute Woche ist zu Ende gegangen.

Mein Beruf hat mir sehr viel Freude gemacht. Es gab ein, zwei Situationen, in denen ich in mein altes Muster des Selbstzweifels und der Angst zurück gerutscht bin, aber wirklich nur kurz. Einmal nachts habe ich sogar gemerkt, dass ich nicht mehr Angst vor Schwierigkeiten oder Versagen habe im Beruf habe, sondern dass es sehr, sehr ungewohnt ist, mich auf den nächsten Tag zu freuen und mich in Sicherheit, dass ich genug kann, zu entspannen und gut zu schlafen....

Es gab auch tatsächlich ein, zwei Situationen mit Kindern oder vielmehr Kindergruppen, die nicht 1A waren. Aber - und dem gebe ich jetzt gerade viel Aufmerksamkeit und Zuwendung - es war mir sofort klar, dass ich mit der "inneren Schwarzseherlupe" schaute! :) - Sofort war mir klar, dass sicher 95% des Unterrichts gut waren! - Das berührte mich seltsam!

Ja, das sind für mich magische Zahlen: 95 - 98 oder 99 % verläuft in der Regel gut bis sehr gut! - Mit wenigen Ausnahmen nach oben und nach unten. Aber mit der "inneren Schwarzseherlupe" kann ich mir perfekt mein Leben schwer machen.

Ich wende gerade mein "bestes Selbsthilferezept" an: Freundliche Selbstzuwendung und Annahme dieser Tatsache. - Mittlerweile braucht es nicht mehr so viel davon, bis mir sehr berührende, neue und hilfreiche Gedanken kommen, die auch andere, aufbauendere Gefühle auslösen:

1. Diese "innere Schwarzseherlupe" hat mir früher sehr geholfen mit absolut überfordernden und überwältigenden Gefühlen zurecht zu kommen. sie war auch ein Schutz vor Enttäuschung. (So seltsam sich das ev. lesen mag.)

2. Es war nötig, einen weiten Weg zu gehen, um an diesen Ort oder in diesen Moment zu kommen, wo ich das Muster loslassen kann. Ich brauche dessen Schutz nicht mehr. Falls ein absoluter Notfall kommt, kann ich sicher noch immer auf das Muster zurückgreifen.

3. Es ist ein wunderbares Gefühl, hinzuschauen, was alles gut läuft in meiner Arbeit! :) - Sie macht mir Freude und ist abwechslungsreich. Ich kann sehr, sehr selbständig arbeiten, gleichzeitig ist Teamarbeit gefragt: mit den mir anvertrauten Kindern, mit meinen Kolleg/innen, mit anderen Fachpersonen, mit den Eltern der Kids. - Es gibt viele tiefe Begegnungen mit Menschen und viel gemeinsames Lachen, auch Tanzen.

4. Ich kann mittlerweile auch Erfolge anerkennen und meinen riesigen Strauss an beruflicher Erfahrung: Unterricht auf allen Stufen von Kindergarten bis zum 9. Schuljahr, heilpädagogische Arbeit, Familienarbeit, eigene Praxis, pädagogische Mitarbeit im Erziehungsdepartement, Erwachsenenbildung....
Dies habe ich durch die Schwarzseherlupe gesehen bis jetzt und war sehr unzufrieden, weil ich "nichts erreicht habe". - Jetzt kann ich die Erfolge sehen. Das tut gut.


Ich habe einen langen therapeutischen und persönlichkeitsentwickelnden Weg hinter mir und das Gefühl, langsam, aber sicher "ernten" zu können.
Nach der zweiten langen Traumatherapie bei einem guten Therapeuten war ich in einem depressiven Loch gewesen. Aus dem kam ich durch diese Therapie nicht raus. Dieser Thera hatte mir damals geraten, mich mal Zeit zu geben und zu kündigen. Das machte ich dann auch, ganz einfach, weil ich vor vier Jahren nicht mehr arbeiten konnte und auch auf diese Art nicht mehr wollte. Ich war sozusagen ausgebrannt - resp. kurz davor, völlig vor dem Stillstand zu sehen.

Damals habe ich mir 3-5 Jahre Zeit gegeben, um wieder eine selbständige Arbeit aufzubauen. Es wollte mir nicht gelingen. Meine Energie ist bei jeder Initiative zusammengefallen. Mein Mann und ich waren auch in einem intensiven Prozess mit unserem Sohn, der sehr schwierig war, dem wir das "Zimmer gekündigt hatten" und der unbedingt wieder zurück kommen wollte.

Wir liessen uns darauf ein und ich begann vor nun bald 3 Jahren nochmals mit den Sitzungen in einem interdisziplinären Zentrum. Die Sitzungen finden dort nur alle paar Wochen oder Monate statt. Zwischen den Sitzungen wird das Gelernte umgesetzt. Ich war damals enttäuscht, weil ich nicht direkt das Thema "Arbeit" angehen konnte, sondern mit dem Thema "Sohn" einsteigen musste. - Aber es war der richtige Weg. In der Familie entwickelte es sich gut bis sehr gut.

Nach einiger Zeit wohnte auch noch die arbeitslose Freundin bei uns. Sie hatte wirklich kein Daheim. Es gab keine andere "logsiche" Lösung, bei der wir hätten entspannt weiter unseren gemeinsamen Weg gehen können. Da ich ihr in unserem Haushalt Arbeit gab: Kochen, Reinigung, Garten etc. musste ich mehr aus dem Haus, auch das Geld für ihren Lohn verdienen. ;) :)
Ich fand sofort diesen Job (innerhalb von einer Woche hatte ich den Vertrag!) - Aber ich war immer noch im Burnout-Zustand und musste so den anspruchsvollen Job beginnen!

Mit den begleitenden Sitzungen musste ich zuerst noch einen Nachbarschaftsstreit angehen. Erst dann konnte ich direkt auf das Thema "Arbeit" zugehen! .... - Rund 18 Monate brauche ich um dieses neue Grundgefühl zu entwickeln. Es ist für mich eine wunderbare Erfahrung!

Wenn ich das schreibe, taucht noch ganz wenig das "Schwarzsehergefühl" auf, das mich vor einer Enttäuschung schützen will. Aber ich kann es erkennen.

In dieses Muster bin ich mit rund 17/18 Jahren gekommen. Zuhause in meiner Herkunftsfamilie merkte ich damals so richtig, dass all mein "Opfer", das ich gebracht habe, für die Katze gewesen waren. - Meiner Mutter waren die Beziehungen zu meinem Vater und meinem Bruder wichtiger als die zu mir. Sie sagte mir, es sei besser, wenn ich ausziehen würde. - Klar war es auch mein Wunsch! Aber ich war tief enttäuscht.
Unbewusst begann ich überall, wo ich mit Menschen zu tun hatte mich mit der inneren "Schwarzseherlupe" zu schützen vor jeglicher Enttäuschung. Ich konnte anderen Menschen fast nicht nahe kommen und Freundschaften brachen plötzlich ab, gute Freundschaften sogar.
Nur in der Beziehung zu meinem Mann war das Muster nicht stärker.

Das Muster hatte sozusagen in mir gewuchert wie die die Dornen das Schloss von Dornröschen zugewachsen hatten. - Mein langer therapeutischer Weg (fast 30 Jahre!) führte mich an diesen Punkt und ich spüre nicht nur Dankbarkeit, sondern grosse Freude! - Das ist neu.
 
Als langjährige stille Mitleserin wünsche ich Dir von ganzem Herzen alles Liebe liebe fauna. :)

alles Liebe
flower4O
 
Liebe flower40
Ganz herzlichen Dank für dein Mitlesen und deinen lieben Wunsch!
Auch dir von Herzen alles Gute
Fauna
 
"Deine Probleme mit mir, sind nicht meine Probleme. Das sind deine Probleme."

Diese Überzeugung möchte ich mir aneignen und dazu ganz viel Vertrauen und Selbstvertrauen. Ich bin sicher, dass ich dann mit sehr viel mehr Leichtigkeit leben.

Also los!

Klar werde ich weiterhin die Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche anderer respektieren, ABER ich bin NICHT dafür verantwortlich!
 
Wir sind heute mit dem Rad trainieren gegangen. Nicht besonders weit, aber doch so, dass ich etwas ins Schwitzen gekommen bin: eine Rundtour von 20 km mit ein paar kleinen Steigungen mit insgesamt 350 Höhenmetern.

Ich freue mich, dass ich mich recht fit fühle und bin guten Mutes, wenn ich an unsere grosse Tour nach Elba denke. Eigentlich bin ich schon ganz schön aufgeregt vor Vorfreude.

Bei uns soll es diese Nacht auf 1000 m runter schneien. - Unsere Tour führt uns am ersten Tag von St. Moritz auf den Malojapass mit immerhin rund 1900 m. Es ist gut, dass es schon kalt ist. So sind wir sensibilisiert und nehmen warme Sachen mit. Von da oben an den Comer See runtersausen macht einfach mehr Spass, wenn frau Handschuhe und einen guten Wetter- und Windschutz mit dabei hat!

Lieder geht es unserer Nachbarin, eine grosse Katzenfreundin, gesundheitlich nicht gut. So mag ich sie nicht auch noch mit einer Anfrage wegen unserer Katze, die ja zweimal täglich Medikamente braucht, belasten. Nun freue ich mich, dass unsere beiden Kinder bereit sind, je ein paar Tage bei uns zu sein und das zu übernehmen. - Zudem werde ich unsere neuen Nachbarn auch noch fragen. Sie haben selber eine Katze und ich glaube, dass sie auch einen Teil übernehmen werden. - Mal sehen...



Nach der Radtour heute war ich müde und verschwitzt. Was gibt es an einem kalten Sonntag nach einer solchen Anstrengung Schöneres als ein warmes Bad? - Also habe ich diese Entspannung so richtig schön genossen. - Dabei übte ich mich in Achtsamkeit und öffnete mein Herz einem dumpfen, schmerzhaften Gefühl, eigentlich ein Druck auf der Brust, der körperlich fühlbar war.

Mittlerweile habe ich geübt, so dass es doch etwas rascher geht, bis ich bei unangenehmen Gefühlen auf die Idee komme, mir Zeit fürs Fühlen zu nehmen. Mehr und mehr merke ich, dass das ein Akt von Selbstliebe und Selbstannahme ist, die mir sehr, sehr gut tun. Heute entdeckte ich wieder einmal grosse Scham. Scham ist sehr schmerzhaft, aber wenn ich sie trotzdem fühle, verzieht sie sich relativ schnell und ich spürte heute, nachdem ich mir Zeit dafür genommen hatte, tiefe innere Ruhe und Entspannung. - Schön!

Ebenfalls mache ich die Entdeckung, dass ich neu denke, handle und reagiere. Gestern machte ich eine Liste meiner geleisteten Arbeitszeit in der vergangenen Woche: wenig mehr als 37h!!!!! - Ich habe eine Soll-Arbeitszeit von 21 h in der Woche! -
Die gute Erfahrung dabei: Glasklar und ohne zu zögern wusste ich, dass ich das etwas ändere. - Das hat mir sehr gut getan. - Es gibt Wochen, da werden es 25h - ok. - Aber das ist die absolute Schallgrenze! Es dürfen auch gern mal nur 20 oder 18 h sein. - Das erlaube ich mir!

Ich bin sicher und spüre das Vertrauen in mich, dass ich da einiges abbauen werde und mir Zeit nehmen werde für Dinge, die ich auch noch machen möchte. Und.... was ebenso neu wie gut war für mich: Glasklar spürte ich, dass meine Arbeitszeit so wertvoll ist, dass ich sie nicht einfach so wegschmeissen darf! - Viele meiner Kolleg/innen arbeiten mit einem Pensum von 70 oder 80 %. Die können sich sowas gar nicht leisten! -

Sehr neugierig und gespannt bin ich darauf, was ich weglassen werde und wie ich "nein" zu zu viel Arbeit sagen werde. - Mal sehen!
 
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