Wieso macht mein Kind alles kaputt?

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Hallo allerseits,

mein Sohn ist 5 Jahre alt und ich beobachte schon immer, dass er seine sachen gerne kaputt macht. Sei es ein toll gemaltes Bild von ihm selbst oder etwas gebasteltes oder auch spielsachen die er kaputt. Bei seinen Autos begründet er es damit, dass er sie in der Werkstatt reparieren will (er ist der Mechaniker) bemerkt aber schnell, dass so ein zerstörtes Auto nicht mehr reparierbar ist. Aber er macht es mit der Begründung trotzdem immer wieder. Es ist nicht so, dass er immer wieder neue Dinge bekommz, aufgrunddessen kriegt er seit langem nichts neues mehr. Teure Spielsachen habe ich in den Keller gebracht und ihm dabei erklärt wieso.
Das gleiche bei Bildern und Basteleien. Kurze Freude daran und danach wird es in kleine Stücke gerissen.
Natürlich spreche ich ihn drauf an, liebevoll und verständnisvoll aber auch mal konsiquent und wütend. Hilft alles nichts.

Manchmal ist man so drin, dass man das offensichtliche nicht sieht, daher frage ich euch. Was können seine Gründe und Ursachen sein? Wie kann ich damit umgehen?

Lieben Dank!
 
Vielleicht langweilt er sich - geh mit ihm viel in die Natur und zeige ihm Tiere und Pflanzen, z. B. wie fleißig die Ameisen sind und warum man den Ameisenhaufen nicht zerstören darf usw.
 
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mein Sohn ist 5 Jahre alt und ich beobachte schon immer, dass er seine sachen gerne kaputt macht. Sei es ein toll gemaltes Bild von ihm selbst oder etwas gebasteltes oder auch spielsachen die er kaputt.
Bei seinen Autos begründet er es damit, dass er sie in der Werkstatt reparieren will (er ist der Mechaniker) bemerkt aber schnell, dass so ein zerstörtes Auto nicht mehr reparierbar ist. Aber er macht es mit der Begründung trotzdem immer wieder.
Sollte es wirklich einen "Grund" in ihm dafür geben? Sollte ein Kind irgendwas aufschnappen können, das ihn dazu bringen kann?
Vielleicht sowas wie "Das lässt sich alles wieder reparieren", bei irgendeiner Gelegenheit gesagt?
Wie geht Dein Sohn dann mit Sachen anderer um, wenn andere etwas gebaut oder gemalt haben? Macht er das auch kaputt? Das kennt man ja häufig(er).
Und scheint er in so einem Moment wirklich aggressiv zu sein? Wie macht er so ein Auto kaputt? Haut er mit etwas darauf, oder wie macht er es?

Das fällt mir spontan dazu ein - Gerd
 
Vielleicht sowas wie "Das lässt sich alles wieder reparieren", bei irgendeiner Gelegenheit gesagt?

Kann ich mir gut vorstellen. Vielleicht ist Dein Sohn einfach sehr klug, und möchte wissen, wie die Dinge aufgebaut sind. Vielleicht ist er entwicklungsmäßig noch in einem Stadium, wo er sie zwar kaputt machen, aber noch nicht aufbauen kann. Der nächste Schritt wäre, daß er die Sachen nicht nur kaputt macht, sondern sie auch wieder zusammenbaut. 5 Jahre wäre das Alter dafür, daß er die Sachen hinterfragt - also wie sie zusammengebaut sind.

Wenn Du sie für ihn zusammenbaust, kann es vielleicht sein, daß ihn auch das frustriert, weil er das ja selbst können möchte.

Ich habe drei mittlerweile jugendliche (einer ist erwachsen) Kinder. Manches, das mich irritiert hat, hat sich mit der Zeit einfach herausgewachsen.
 
Hallo Pomegranate,

ich finde, dieser Artikel beschreibt das Problem, das ja vor allem auf Seiten der Eltern besteht, recht gut:

Kinderzimmer-Havarie oder Warum Kinder Dinge kaputt machen | Vaterfreuden.de - der Treffpunkt für Väter

Mein erster Gedanke war auch: vielleicht braucht das Kind mehr Bewegung und Austoben in der Natur?
Vielleicht sind die Spielzeuge letztlich nicht wirklich geeignet, weil sie zwar gut auseinander zu nehmen sind, aber eben nicht mehr zusammen setzbar?

Braucht das Kind mehr Aufmerksamkeit und holt sich die schlaged über die Destruktion? Das klappt ja offensichtlich sehr gut?

Ganz wichtig sind wohl jetzt gute Nerven und das Bewußtsein, daß Dein Kind keine bösen Absichten hat , von "Forscherdrang" beseelt ist, nach Aufmerksamkeit sucht.


Grüsse,
Oregano
 
Hallo in die Runde,

mein Sohn hatte in diesem Alter auch jegliches Spielzeugs, vor allem Auto, *auseinandergebaut* um sich das Innenleben anzusehen, bzw. deren Funktionsweise zu studieren. Zum Teil auch teurere Modelle (ferngesteuerte Autos ect.) . Kein Spielzeug war vor ihm sicher °°

Heute würde ich sagen, er hat eine technische Begabung.

Beste Grüße
Sofie
 
Heute würde ich sagen, er hat eine technische Begabung.....

So sehe ich das auch, wenn es nicht aus reiner Aggression, bzw. Zorn passiert, in dem Fall würde ich zuerst an zuviel Zucker o.a. fragwürdigen Zusatzstoffe in der Ernährung oder Umwelt denken, als zweites an Erziehung.
 
Wenn er Dinge kaputt macht ist er keinesfalls frustriert oder agressiv. Ganz im Gegenteil er macht es mit aller Ruhe und eben bei den Autos mit großem interesse.
Wir sind relativ viel unterwegs, die Möglichkeit sich so richtig auszutoben hat er also alle mal. Aufmerksamkeit kriegt er als Einzelkind und einziger Enkel mehr als genug. An Wochenenden sind wir gern am Wasser oder im Wald oder am Spielplatz. Daher sehe ich die Gründe überhaupt nicht wieso er das tut.
Wir malen beispielweise gerne gemeinsam mit Wasserfarben und er hat riesen Freude daran wenn ich mit am kleinen Kindertisch sitze und mit male. Sobald das Bild aber getrocknet ist brennt es ihm förmlich unter den Fingernägeln das Bild in schnippsel zu reißen. Ich habe ihn sehr oft auch einfach machen lassen, in der Hoffnung dass das Interesse und das Bedürfnis damit irgendwann getan ist.
Sein Roller, seine Bausteine, ja sogar sein Bett wird von ihm am liebsten auseinander gerissen. Ich erkläre es ihm und er entschuldigt sich. Trotzdem passiert es immer wieder.
Ich sitze auch mit ihm da und wir bauen tolle Sachen mit Bausteinen aber sobald wir fertig sind fliegen die Teile durch den Raum. Er räumt danach brav auf und ist dabei nicht aggressiv aber er tut es nun mal.

Ich bin manchmal einfach etwas irritiert. Wenns normal ist, na gut. Wenn nicht, würde ich ihn gerne unterstützen.
 
Hallo Pommegranate, es gibt Menschen , die arbeiten professionell mit Kindern.....auf seelischer Ebene. Egal ob Coach oder Psychoterapeuth. Ich würde da mal nachfragen . Dh. nicht, dass das Kind nun unbedingt eine Therapie machen muss...zumindest nicht, wenn man so eine Konsultation aus eigener Tasche zahlt. Es gibt auch Erziehungsberatungsstellen, auch dort kennt man ein solches Phänomen eventuell.

Alles Gute.
Claudia
 
Wenn er Dinge kaputt macht ist er keinesfalls frustriert oder agressiv. Ganz im Gegenteil er macht es mit aller Ruhe und eben bei den Autos mit großem interesse....

Dann ist es einfach ein Hobby, bzw. auch Talent von ihm, vielleicht wird es später zum Beruf und er führt eine Abriss- oder Autoverwertungsfirma?

Ich sehe das nicht schlimm und würde es nicht unterdrücken, sondern ihn eher anleiten, teure wertvolle Dinge nicht zu zerstören, aber ihm dafür Altes zum Zerlegen geben, was sowieso auf den Müll muss.
 
In die Richtung habe ich auch schon mal gedacht: Er will einfach untersuchen. Aber Bilder die er malt, will er untersuchen, indem er sie zerreist? Vielleicht ist aber das Zerreissen der Anfang von etwas Neuem für ihn.
Ich verstehe aber Pomegranate, mich würde das Verhalten auch beunruhigen .

Mini-Rambos in Action: Wenn Kleinkinder alles kaputt machen

Ein Klick....

Schönen Tag.
Claudia
 
Vielleicht verpufft dieses Verhalten, wenn sich sein Verstand noch etwas entwickelt und er versteht, warum manche Dinge nützlich sind oder wertvoll, obwohl sie gerade langweilig sind.
Ich würde auch die meisten Spielsachen vom Flohmarkt holen und die teuren Dinge dann absichern.
Sicherheitshalber würde ich auch noch zu einem Experten gehen, um mich weiterzubilden, ob man hier was tun muss.
Lieben Gruß
Earl Grey
 
Sicherheitshalber würde ich auch noch zu einem Experten gehen, ....

Woher soll ein "Experte" denn sein Wissen haben? :)
Ich würde eher Mütter fragen, die ein oder mehrere wohlgeratene Kinder großgezogen haben...

Er will einfach untersuchen. Aber Bilder die er malt, will er untersuchen, indem er sie zerreist?

ja, warum nicht? Er lernt ja gerade erst und hat noch nicht viele Erfahrungen.

Ich würde ihm erklären, woraus Papier gemacht wird, selber Papier herstellen und zeigen, was man aus den Schnipsel machen kann - Figuren aus Papiermaché, eine Collage oder ein Puzzle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Woher soll ein "Experte" denn sein Wissen haben? :)
Ich würde eher Mütter fragen, die ein oder mehrere wohlgeratene Kinder großgezogen haben...
.... und woher sollen Mütter "wohlgeratener" Kinder Wissen von Kindern haben, die ihre eigenen schönen Zeichnungen, Bilder immer wieder in Schnipsel zerreißen? ;) Ein Experte, eine Fachfrau wäre bestenfalls jemand, der und die andere Kinder mit ähnlichem, vergleichbarem Verhalten kennen.

Gerd
 
wohlgeratene Kinder

"Wohlgeratene Kinder" ist relativ. Ich meine auch, daß wir stabile und gesunde Kinder haben, zumindest wenn sie woanders sind, ist das so - zuhause brauchen wir Eltern phasenweise gute Nerven.

Ich glaube aber nicht, daß immer nur die Erziehung schuld ist, wenn mal was schiefgeht. Die Eltern prägen die Kinder zum Teil, aber auch das Umfeld (Schule, Freunde, auch die virtuelle Welt, usw) spielt eine große Rolle.

Sicherheitshalber würde ich auch noch zu einem Experten gehen, um mich weiterzubilden, ob man hier was tun muss.
Lieben Gruß
Earl Grey

Das würde ich persönlich nur, wenn sich das über ein gewisses Alters hinaus nicht ändert. Wie mit den Ärzten braucht man auch bei Therapeuten etwas Glück - ein Therapeut kann auch unnötig verunsichern.

Wir waren mit unserer Tochter mal bei einem Therapeuten - sie war damals leicht autoaggressiv unterwegs, das war in der 1. Volksschule. Hintergrundthema war eine Lehrerin, die in der Schule ein Tempo vorgab, wo unsere Tochter völlig überfordert war. Der Therapeut hat uns damals insofern unterstützt, daß wir Schule gewechselt haben, das Thema war ab da erledigt.

Vieles andere, teilweise waren auch unerlaubte Dinge dabei, die phasenweise ausprobiert wurden, haben sich herausgewachsen. Ich finde schon, daß man als Eltern seinen Unmut zeigen darf. Wichtig ist immer, daß differenziert wird, daß nicht das Kind schlimm ist, sondern daß man nicht damit einverstanden ist, was es TUT.
 
Hallo Pomegranata,

was mir noch einfällt:

was mir sehr geholfen hat, wenn die Kinder was gemacht haben, was mich irritiert hat, war, daß ich ihnen immer das gesagt habe, was für mich nicht gepaßt hat. Gleichzeitig habe ich ihnen gesagt, was die positive Seit an dem ist, was sie gemacht haben.

In Deinem Fall wäre das z.B. so: "Du machst was kaputt ist, was ich dann wieder zusammenbauen muß. Das ärgert mich." Oder: "Wir haben Dir so was schönes geschenkst, und Du machst es kaputt. Das ärgert mich". Und gleichzeitig: "Du bist sehr, und möchtest wissen, wie z.B. das Spielzeug zusammengebaut ist. Das ist sehr gut, denn Du weißt dann Dinge, die jemand anders nicht weiß."

Bei mir war es so, daß sich so vieles von selbst erledigt hat, weil dem Kind klar war, daß es nicht um seine Person geht, wenn ich als Mutter mich von seinem Verhalten irritiert oder verletzt fühle, sondern um sein Tun. Ich mußte nicht mal eine Lösung anbieten. Wichtig war, daß das Kind meine Emotion kannte, und auch annehmen konnte. Kinder können Emotionen der Erwachsenen sehr gut annehmen, wenn sie wissen, daß sie uns Erwachsene durch ihr Tun verletzen, und nicht dadurch, daß sie irgendeine Persönlichkeit haben, die uns nicht gefällt.

Ich weiß nicht, ob Dir das was nützt, aber für mich haben sich dadurch sehr viele Konflikte mit den Kindern von selbst erledigt.

LG Eva
 
Liebe Pomegranata,
als Mutti von zwei Söhnen haben wir uns früher auf Arbeit viel über dieses Phänomen unserer Kinder ausgetauscht. Also so ungewöhnlich ist das nicht und zeigt, dass Kinder ein ganz anderes Universum haben als wir.
Gott sei Dank!
Ich finde den Austausch hier toll und wollte auch gern meine Gedanken dazu schreiben.

Wie verhält sich Sohni denn im Kindergarten? Untersucht er dort auch das Spielzeug und zerreißt seine Bilder?
Macht er es schon immer so zu Hause oder ist es nur eine Phase?
Wenn du ein glückliches, unbeschwertes und gesundes Kind hast, würde ich mir nicht allzu große Sorgen darüber machen und es so ähnlich wie evalesen handhaben.

Mein ältester Sohn zerlegte auch immer sein Bett und wenn ich früh ins Zimmer kam lag er mit Matratze und Bettzeug auf dem Boden.

Dann habe ich eine 5 jährige Enkelkin und wenn sie die Tür beim Spielen zu macht, dann weiß ich, dass sie wieder etwas anstellt.
Zur Zeit sind es die Haare der Puppen die daran glauben müssen. Sie macht es bewusst, denn irgendwoher hat sie ja die Schere. Spielt sie dann mit ihrer größeren Schwester ärgert sie sich selbst sehr darüber, dass sie nicht mehr kämmen kann. Da kann ich reden was ich will, nun fehlen sogar den Einhörnern die Schwänze.

Ich glaube, jedes Kind macht Dinge die wir einfach nicht nachvollziehen können.

Ich habe bei mir zu Hause für beide Enkelkinder eine Spickwand für ihre Zeichnungen und Basteleien. Sie sind so stolz darauf, so dass ihre Werke aus der Schule und dem Kindergarten sofort bei mir landen.
Wenn die Wand zu voll ist kommt das Alte in eine Kiste und im Winter wird gemeinsam alles angeschaut.
Vielleicht zieht das auch bei deinem Sohn.

Ich wünsche dir, dass diese Phase deines Sohnes bald zu Ende geht, aber glaub mir, dann wird es so wie wir es auch erlebt haben etwas anderes sein.

Ich wünsche euch alles Gute.:)

Liebe Grüße von Wildaster
 
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