Klassische Musik 2.0 - natürlich gestimmte klass. Musik in 432...

Medizinmann

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...Hertz...

Ich habe die Forumssuche bemüht und offenbar gibt es noch keinen Thread über dieses Thema, daher schreibe ich dies mal hier.

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Als Ivan Yanakiev zum ersten Mal ein auf 432 Hertz gestimmtes Instrument spielen hörte, sagt er, war ihm so, als ob er auf einmal die Stimme Gottes hören könne.

Es geschah am "Musical Drama Theatre Konstantin Kisimov" in (der Stadt) Veliko Tarnovo, Bulgarien, als Yanakiev, ein junger, an der bulgarischen Nationalakadamie ausgebildeter Dirigent, seinen Freund Velimir in der Männerumkleide bat, sein Cello um acht Hertz tiefer als die sonst üblichen 440 Hertz zu stimmen, um ein Experiment durchzuführen.

Velimir, "ein geübter Cellist", wie mir Yanakiev sagte, begann daraufhin, das Präludium von Bachs "Cello Suite Nummer 1 in G Dur" zu spielen.

"So, la, si, so, si so, si, so/ So, la, si, so, si, so, si, so," singt Yanakiev, um zu verdeutlichen, um welches Stück es sich handelt. "Das ist eines der am häufigsten gespielten Stücke Bachs, aber in dieser "Hinterzimmer-Vorstellung" klang dieses Stück auf einmal aufregend und neu, und das, obwohl das Stück nicht einmal eine "halbe Klaviertaste" tiefer gestimmt war."

"Es kam mir so vor, als ob eine Welle aus reiner Liebe und purem Licht durch den ganzen Raum fließen würde", sagt Yanakiev. "Es war neu...es war brilliant!".

Im November 2013 gründete Yanakiev, gemeinsam mit Alexandros Geralis, das 432 Hertz Kammerorchester. Die Gruppe besteht aus 12 Streichinstrument-Musikern - einige davon "ausgeliehen" von den besten professionellen Ensembles des Landes - und wird von zwei Dirigenten geleitet. Alle vereint der Wunsch, sich näher mit dieser bestimmten Frequenz auseinanderzusetzen. Bis jetzt haben sie zwei Aufnahmen gemacht und versuchen derzeit, Geldmittel für eine Konzerttour durch Europa zu sammeln.

Yanakiev lässt keinen Zweifel daran, dass er es ernst meint:
"432 Hertz ist eine Schwingung, die um die Welt gehen muss."
Seiner Einschätzung nach schmeichelt sie nicht nur dem Ohr, sondern er ist sogar der Meinung, dass ihre besonderen Eigenschaften möglicherweise dazu beitragen könnten, einige der Geheimnisse des menschlichen Bewusstseins zu entschlüsseln.
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Siehe
https://www.patreon.com/432chamberorchestra

Ich halte die Qualität und Wirkung der Musik für sensationell!
 
@Oregano
Leider ist die Sache nicht ganz so einfach - das ganze Youtube ist voll mit dieser so genannten 432 Hertz Musik, die per Computer entweder verlangsamt oder "heruntergepitcht" wurde.

Echte 432 Hertz Musik muss aber dummerweise mit korrekt gestimmten Instrumenten frisch aufgeführt werden, am besten in Kombination mit einem natürlichen Stimmungssystem und DANN "frisch" aufgezeichnet werden.

Deswegen gibt es auf Youtube fast keine echte 432 Hertz Musik, schon gar nicht klassische Musik.

Deswegen hab ich eben auf dieses eine klassische Orchester hingewiesen, derzeit glaube ich das einzige weltweit, das 432 Hertz Musik UND natürlich gestimmte Instrumente (reine Quinten) verwendet...
 
Was bedeutet in dem Zusammenhang dann "natürlich gestimmt" bzw "natürliches Stimmungs-System"?
Woran in der Natur, oder vielleicht am Hören, orientiert sich das?

Gerd

.​
 
Nun das ist eine Definitionsfrage, wie man natürlich gestimmt definieren will, bzw. ob das besser ist, als die "moderne" gleichstufige Stimmung.

Dass die gleichstufige Stimmung keineswegs immer besser ist, schon gar nicht bei klassischer Musik, zeigt dieses Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=rOFlvUJHreg
(beide Male 440 Hertz, das zeigt, was alleine das Stimmungssystem ausmacht. Ein modernes Klavier sei übrigens angeblich ungeeignet, um auf 432 Hertz gestimmt zu werden, da das viele Nachteile habe)
 
....und was bedeutet dann "gleichstufige Stimmung"? Welche "gleichen Stufen" sind damit gemeint? Tonabstände? - Und was hat das dann mit den Zahlen 440 oder 432 zu tun? Das wäre ja erst einmal nur ein andrer Ausgangspunkt für das weitere Stimmen.

Gerd
.​
 
@Gleerndil
Die Frage ist, ob Dir seitenweise technische Beschreibungen etwas nützen würden...wichtiger ist meiner Meinung nach, ob man den Unterschied hören und fühlen kann.
 
Schade, ich dachte, Du wüsstest etwas mehr darüber, Medizinmann, Du sprichst ja von "natürlich gestimmt", kannst aber leider nicht sagen, was Du darunter verstehst, wie Deine Definition dafür und für ein "natürliches Stimmungssystem" ist. Das sind ja keine alltäglichen Begriffe/Worte, man muss ihnen ja irgendeine Bedeutung geben (können). Rausgehört habe ich nicht, was natürlich oder modern gestimmt bedeutet.
Ansonsten ist ein anderer, veränderter Kammerton gar nicht so ungewöhnlich im Laufe der Geschichte....
Im Jahr 1788 einigte man sich zunächst in Paris auf 409 Hz für das eingestrichene a, die (frühe) Pariser Stimmung.
Es hätte mich interessiert, was es meint: "natürlich", da ich vor Jahren in dem Buch "Nada Brahma, Die Welt ist Klang" von Joachim-Ernst Berendt gelesen hatte von einem Erd-Ton, dem Ton der Erde, den man wohl in der indischen Musik kennt, und den Berendt mit der Umdrehung der Erde um die Sonne in Verbindung bringen konnte - also irgendwie ein "natürlicher Ton", wenn man diese Umdrehungszahl ins Hörbare transponiert. Das fand ich total spannend. Hab leider das Buch mal verliehen......auf Nimmerwiedersehen :cool:

Gruß - Gerd
 
Gleerndil
Ja was versteht man unter natürlicher Stimmung, das ist eine gute Frage.

Erklär mir mal, wie eine Rose riecht, oder wie die Farbe rot aussieht, oder wie Musik klingt...

Aber wenn es Dir um technische Erklärungen geht, bitte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Reine_Stimmung
Taschenrechner nicht vergessen!
 
.....und die Reine Stimmung nennt man auch Natürliche Stimmung? Es geht aus dem Artikel nicht hervor - und wie gesagt, es würde mich interessieren, wer was "natürlich" nennt an einer Stimmung, an einem Stimmungssystem. Ja, und wie das vielleicht "natürlich" mit der Höhe eines bestimmten Tones, in dem Fall des Kammertones zusammenhängt.....wenn ich grade denke, dass die Zeit-Sekunde ja auch kein naturgegebenes Maß ist, dann könnte der Kammerton ja vielleicht auch mit 432,5 Herz angegeben werden. Das wären 865 Schwingungen in 2 Sekunden.....

Zu dem Vergleich mit der Rose, das wäre meiner Meinung nach eher der Punkt, dass jemand den Geruch, den Duft der Rose den "natürlichen Geruch" nennt, vielleicht im Gegensatz zu einem unnatürlichen, synthetischen Duft.

Meine Frage war also nur, warum man diese Stimmungsart "natürlich" nennt, denn das hört man, wie ich meine, nicht aus der Musik heraus.

Gerd
 
Vermutlich kann niemand "wirklich" belegen, dass die alten, klassischen Systeme "natürlich" oder "natürlicher" sind als die moderne, gleichstufige Stimmung, aber es geht genau in die Richtung:
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Zu dem Vergleich mit der Rose, das wäre meiner Meinung nach eher der Punkt, dass jemand den Geruch, den Duft der Rose den "natürlichen Geruch" nennt, vielleicht im Gegensatz zu einem unnatürlichen, synthetischen Duft.
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Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich eine Zeitlang mit elektronischer Musik und verschiedenen Stimmsystemen beschäftigt. Die 'natürlichen' Stimmungen leiten sich von den Obertönen einer schwingenden Seite ab. Dabei zeigt sich, dass die so gewonnenen Töne nur ungefähr mit den Tonstufen der gleichtemperierten Stimmung übereinstimmen. Natürliche Akkorde (just chords) klingen weicher. Andererseits muss man mit vielen harmonischen Einschränkungen kämpfen, so gibt es z. B. verbotene Akkorde und Tonartwechsel sind nicht möglich, was die Möglichkeiten des Komponisten einschränkt. Die vielen historischen Stimmungen sind alles Kompromisse zwischen besserem Klang auf der einen und besseren Kompositionsmöglichkeiten auf der anderen Seite. Ein Musikstück muss wegen der genannten Einschränkungen auch speziell für natürliche Stimmungen bearbeitet werden, Runterpitchen genügt also nicht.

Mit der Höhe des Kammertons hat das aber nichts zu tun. Meiner Meinung nach ist die wurscht, solange sich nur die Musiker einig sind. :cool:
 
.....interessant, und dann noch dazu etwas:
Es hätte mich interessiert, was es meint: "natürlich", da ich vor Jahren in dem Buch "Nada Brahma, Die Welt ist Klang" von Joachim-Ernst Berendt gelesen hatte von einem Erd-Ton, dem Ton der Erde, den man wohl in der indischen Musik kennt, und den Berendt mit der Umdrehung der Erde um die Sonne in Verbindung bringen konnte - also irgendwie ein "natürlicher Ton", wenn man diese Umdrehungszahl ins Hörbare transponiert. Das fand ich total spannend.
Mit einer Suche - ton der erde indische musik - findet man z.B. www.planetware.de/ Der Jahreston OM
Der Jahreston Cis mit 136,10 Hz ist die 32. Oktave des Erdenjahres. ... Grundlage dieses Tones ist der Umlauf der Erde um die Sonne. Durch diese astronomische Gegebenheit kommt es auf der Erde zum Jahreslauf, den Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Dies ist der zweite kosmische Rhythmus unseres Planeten. So wie der Tagesrhythmus primär auf den Körper wirkt, so wirkt der Wechsel der Jahreszeiten vor allem auf das "Gemüt", die Sphäre des Herzens.

(Text aus "Die Töne der Kosmischen Oktave" von Hans Cousto)
oder Klangwirkstoff - Kosmische Oktave
Die 'Planetentöne' oder 'Harmonikalen Kammertöne' wurden auch unter dem Namen 'Ur - Töne' durch die Arbeit, des inzwischen verstorbenen Musikjournalisten Prof. h.c. Joachim-Ernst Berendt bekannt.
Um einen oktav-analogen Ton des Umlaufs der Erde um die Sonne zu erhalten, wird die ultratiefe Frequenz des Erdenjahres (0,00000003168 Hz) so oft oktaviert (mal 2 genommen), bis der Hörbereich erreicht wird.
Dies geschieht zum ersten Mal in der 30. Oktave. Richtig gut hörbar wird der Ton des Erdenjahres in der 32. Oktave. Dieser so errechnete Ton ist ein Cis mit 136,10 Hz, welches somit etwas tiefer gestimmt ist als das 'Norm-Cis' nach Kammerton A mit 440 Hz.
Der dem Erdenjahr entsprechende Kammerton A hätte eine Frequenz von 432,10 Hz. Um den oktavanalogen Ton des Umlaufs der Erde um die Sonne zu spielen, muss die Grundstimmung von A = 440 Hz auf A = 432,10 Hz verstellt und dann der Ton Cis angeschlagen werden. Die so errechnete Frequenz ist identisch mit dem Grundton in der klassischen indischen Musik sowie mit dem Ton, in dem die Tibeter das Om intonieren.

oder ganz schön esoterisch www.sein.de/ Neue Musik in 432 Hertz

und total physikalisch www.planetware.de/ Cousto, Stimmdaten Ton der Einheit

Da brauchts neben Taschenrechner vielleicht auch noch ein gutes Physikbuch :cool:

Gerd ;)
 
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