Stärkung der emotionalen Intelligenz

Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt.

Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen. Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du?

Man muss immer nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.

Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste. Das ist wichtig.“

(Michael Ende)

Diese schöne Geschichte habe ich von einer Bekannten bekommen. Sie passt wunderbar zu dem, das ich gerade lernen möchte: genau DAS zu geniessen, was ich JETZT mache. Ich bin genial, fast perfekt, mich selber unter Druck zu setzen und durch den Tag zu hetzen, immer nur das zu sehen, was ich noch tun muss oder was ich nicht geschafft habe.

Atme ich aber ruhig, bin ich mit meinen Gedanken bei dem, was ich gerade JETZT mache, geht es mir sehr viel besser. - Gestern habe ich mich sogar auf ein paar Hausarbeiten gefreut, die ich mir vorgenommen hatte. Ganz spontan freute ich mich an jedem Schritt, an jeder Teilaufgabe, die ich mir gestellt hatte. - Am Abend hatte ich nicht alles gemacht, aber vieles! - Und ich merkte schon vor dem Mittagessen, dass ich nicht alles würde erledigt haben. - Ich hätte aber genügend Zeit gehabt. Doch wollte ich mich am Abend nicht mehr zwingen, den Sonntagszopf zu backen, was ich eigentlich als Plan hatte und wonach ich auch wirklich Lust hatte am Freitag. - Trotzdem war ich zufrieden mit mir! Das ist ein toller Schritt, den ich gemacht habe. - Aber ich möchte das noch weiter üben, bis es zur absoluten Gewohnheit geworden ist, gelassen im aktuellen Augenblick zu arbeiten, fokussiert zu sein, klare Entscheidungen zu treffen: Das mache ich. Das lasse ich. - Auch Pausen gehören dazu und in der Regel Zufriedenheit mit meiner Arbeit.

Ja, das möchte ich erreichen.
 
Ich habe das "Zitat der Woche" von Safi Nidiaye abonniert. Das heutige:

Sehnsucht zu unterdrücken bedeutet, den Kontakt mit der Seele zu unterbrechen, und geht immer mit einem Verlust von Lebensfreude und Energie einher.
(Safi Nidiaye, "Die 10 Herzensschlüssel")

Das ist ein Schlüssel für ich. Das Zitat spricht mich an. Lange Zeit wusste ich nicht, was mir eigentlich fehlt. Ich war anfällig auf Depris. Die PTBS-Symptome wie Flashs, Intrusionen etc. war aber auf ein "normales" Mass reduziert. Die Leere, Selbstzweifel, Zweifel, mangelndes Selbstvertrauen, manchmal eben depressive Phasen, Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit etc.

Letzthin bin ich einigen Alltagstriggern (die kleinen halt, nicht die, welche in Flashs führen) nachgegangen, habe meine Reaktionen angesehen und mich gefragt, welches Bedürfnis dahinter steht. - Das Bedürfnis nach Anerkennung steht weit oben, vielleicht zuoberst zur Zeit. Wie lange konnte ich das nicht zugeben vor mir selber, dass ich mir von anderen Menschen Anerkennung wünsche! - Es löst diesen tiefen Schmerz in der Herzgegend aus, diese Trauer, die ich solange mit mir herumgetragen habe. Auch jetzt, wo ich darüber schreibe taucht das auf, aber es macht rasch etwas anderem Platz: Freude, Freude darüber, dass das sein darf und dass ich mich nach Anerkennung sehnen darf. - Irgendwie witzig, dass diese Erlaubnis Freude auslösen kann (wenn auch vermischt mit der Trauer :) ) - Die Erlaubnis, "zu dürfen" und "nicht zu müssen" tut mir sehr gut.... -

...und beim Schreiben spüre ich zum ersten Mal in meinem Leben noch etwas Weiteres, das ich mir zwar wünschte, ersehnte, aber nie spüren konnte: Mein eigenes Anerkennen und "Ja sagen", wie mein Leben ist/war. Dass da viel Verletzendes war und dass das zu meinem Leben gehört. Es tut so gut, mich nicht dagegen wehren zu müssen. Vielleicht können sich die traumatischen Erfahrungen doch integrieren, so dass sie sein dürfen, mich aber nicht mehr so sehr behindern in einem erfüllten Leben?

Diese Gedanken mit den dazu gehörenden Gefühlen einfach zuzulassen, zu denken und zu fühlen tut gut. Ich kann dazu tief atmen und ruhig werden und nahe "bei mir selber" sein.

Ich wünsche allen einen guten Start in die Woche.
 
Ja... und dann gibt es auch wieder Tage wie heute: schlecht geschlafen (schon die dritte aufeinanderfolgende Nacht). Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen - grippig. - Ev. dauert das schon ein paar Tage, deshalb auch der schlechte Schlaft.

Heute habe ich mich entschieden, die Schule durchzuziehen. Es standen Präsentationen von Schüler/innen auf dem Programm. Sie wären sehr enttäuscht gewesen, wenn wir es auf den Januar hätten verschieben müssen. - Nein! Eine gute Entscheidung. Auch für mich wäre es ein grosser Meeraufwand gewesen.

Aber wenn ich körperlich nicht auf der Höhe bin, schlägt sich das bei mir regelmässig auf meinen inneren Zustand: alte Gewohnheiten von innerer Kritik, Unsicherheit, schlechte Selbstorganisation und Konzentrationsschwächen usw. zeigen sich wieder. - Sch...

Aber, wenn ich hingucke: ich stehe an einem anderen Ort als noch vor einem Jahr, auch als vor einem halben und auch als vor ein paar Wochen... - Ja, diese schlechten Gedankenspiralen und unangenehmen Gefühle werden vorbeigehen wie meine Bauch- und Kopfschmerzen.

Ich frage mich, welches Bedürfnis diese Muster zeigen. - Wahrscheinlich Ruhe, Pause! - Ok. gebe ich sie mir!
 
So richtig und wirklich war mir eine Pause nicht möglich. Dazu ist/war die Zeit zu dicht gefüllt mit verschiedenen "to does". Etwas ruhiger bin ich aber geworden.

Gut schlafen ist gerade schwierig. Aber ich merke, dass der "Körperscan" mir sehr hilft, mich zu entspannen und loszulassen. Trotzdem erwache ich nach kurzer Zeit wieder, kann dann aber wieder den Körperscan machen.

Noch immer lähmt mich die Müdigkeit. Ich sehe heute viel "Berg", weiss aber, dass das nicht wirklich so ist. Es würde mir frei stehen, die einzelnen, nicht allzu vielen Aktivitäten zu geniessen. Es werde es versuchen! Das Schreiben jetzt gibt mir Gelegenheit, etwas Zeit für mich zu nehmen und etwas Abstand zu den von Weihnachten ausgelösten Emotionen und Gedanken zu bekommen.

Mit der Wirkung der Sitzung im ZIS im November war ich nach etwas Zeit sehr zufrieden. Als jetzt die innere Unruhe und Schlafprobleme wieder begannen, bekam ich Zweifel. Beim Wort "Zweifel" schmunzle ich. Die behandle ich nämlich zur Zeit mit einer Klopfübung. Ich klopfe möglichst mehrmals täglich kurz den Punkt unter dem Mund mit dem Satz: "Meine Angst, meine Zweifel und Selbstzweifel loszulassen, meine Angst, mir selber, meinen Mitmenschen und dem Leben zu trauen." Er ist etwas lang, aber ich glaube, er wirkt.

Und wenn ich wirklich hingucke, hat die Sitzung einiges bewirkt: Der grosse Schmerz in der Herzgegend verbunden mit tiefer Traurigkeit, auch Verzweiflung hat sich gelöst! Auch ist es nicht mehr der Druck, den ich mir bei der Arbeit mache, der meine innere Unruhe auslöst. Ich habe zu einem schönen Teil gelernt, mit den Gedanken, die mich antreiben und unter Druck setzen, auch abwerten, umzugehen, so dass ich auch anderes erkennen und wahrnehmen kann. Gerade gestern hat mir ein Schüler nochmals mitgeteilt, wie begeistert er vom Projekt bei mir war. Auch andere Schüler von anderen Klassen sind zu mir gekommen und haben gefragt, ob sie auch mal kommen dürfen.... - und eine für mich unbekannte, neue Stimme hat mir gesagt: Hast du das gehört und mitgekriegt? - Da ist jemand, der dein Projekt, deine Arbeit cool findet! - Ich habe gestaunt und bin jetzt noch berührt, dass ich es nicht sofort ausgeblendet habe.

Nein, es gab definitiv eine Wirkung, eine sehr gute sogar. - Nur, das Thema darunter: Umgang mit Menschen, meine Gehemmtheit unter Menschen oder so etwas Ähnliches löst diese Unruhe aus. Das ist nicht schlecht, denn in gut drei Wochen habe ich einen nächsten Termin. Ich glaube daran, dass dann das Thema reif für die Bearbeitung ist.

Jetzt werde ich mich den Vorbereitungen für den heutigen Abend widmen und sie möglichst geniessen. - Mal sehen!

Allen wünsche ich einen guten Abend, wie immer ihr ihn auch verbringt.
 
Heute Morgen bin ich gemütlich im 365-Tage-offen-Markt frisches Brot holen gegangen. Alle Bäckereien haben geschlossen. Das gönne ich dem Personal von Herzen.
Gemütlich bin ich durch die Strassen gegangen. Alles ist ruhig. Kaum Menschen sind unterwegs. Einige vereinsamte Menschen treffen sich im kleinen Café des Migrolino-Marktes und trinken eine Tasse Kaffee, essen dazu ein Gipfeli. - Seltsame Stimmung dort. - Froh gehe ich wieder nach Hause, lasse den gestrigen Abend an mir vorbei ziehen. Es war sehr schön. Wir haben sogar die Gitarre geholt, ein paar Lieder gesungen und viel gelacht dabei, auch diejenigen, die nicht singen wollten. Das Essen war eher einfach. Ich war bereit, dass beide Kids mit Partner/innen zu uns kommen und auf die zweijährige Enkelin war ich sehr gespannt... - Das Dessert lieferten die Kids, der Baum wurde auch schön geschmückt. Dann der Familiengottesdienst mit Weihnachtsspiel von Kindern. Eigentlich gingen wir hin, um die Nachbarkinder zu sehen. Sie hatten beide eine Hauptrolle. *lach* - Aber wir sind - wie gewohnt - in die Kirche in unserer Strasse gegangen. Sie spielten aber in einer anderen... :) Naja... - Es war trotzdem schön. Mit dem Friedenslicht, das wie jedes Jahr von Bethlehem mit dem Flieger in die Schweiz kommt und in Zürich von einer Familie geholt wird, sind wir nach Hause gegangen. Die Nachbarn freuten sich, dass wir es mit ihnen teilten.

Wunderschön war die Bescherung. Meine Tochter hat initiiert, dass wir die Geschenke runterschrauben und möglichst Selbstgemachtes verschenken oder etwas für höchstens 20 Fr. - Es war eine Herausforderung. - Mein Mann und ich haben nur eines der Geschenke selber gemacht. Aber das ist dafür super gelungen: ein wunderschönes DOG-Spiel. Für die anderen kauften wir etwas zum SELBER machen... :)- Der Sohn machte in erster Linie Gutscheine. Ich freue mich sehr auf einen Znacht bei ihm und auf das von ihm gewaschene Auto! :) Die Tochter hat obercoole einfache Geschenke gemacht: Knoblauchöl, selbergemachtes Knuspermüesli, eine Futterstelle für Vögel, Pasta .... - Wirklich obercool! :)
Die ganzen Weihnachten wurden so eigentlich schöner, weil wir alle vor allem das Zusammensein sehr geniessen konnten. Dass die kleine Enkelin eine Magen-Darmgrippe ziemlich spektakulär ausleben musste, trugen alle gemeinsam. Sie konnte sich trotzdem über ihre Geschenke freuen und fuhr mit dem neuen gelb-grünen Laufrad durch den Korridor! :) (Für sie galt die 20 Fr. -Regel nicht.)

Irgendwann meinte meine Tochter, sie geniesse es wirklich sehr, einen solchen Ort zu haben, wo wir alle es an Weihnachten zusammen so gut haben. - Das sei überhaupt nicht selbstverständlich. - Ja, alle gaben ihr aus ganzem Herzen recht. - Ich ergänzte noch, dass ich wirklich froh bin, dass mein Mann und ich sie beide zu uns genommen haben, denn wir kriegen soviel Wertschätzung und Freude zurück.

In einem wunderbar ausgeglichenen, zufriedenen Gefühl innerer Ruhe und Freude kam ich zuhause an mit frischem Brot, das wir zu viert zum Frühstück assen. Mein Sohn und seine Freundin haben bei uns übernachtet. - Das neue Müesli schmeckte wunderbar. Das werde ich gleich noch meiner Tochter rückmelden!

Allen heute einen schönen, entspannten Weihnachtstag.:)
 
Als Kind war Weihnachten sehr zwiespältig. Die "normale" Spannung, ob mein Vater wieder betrunken und aggressiv ist - oder nicht, war noch viel grösser. Ich habe an Weihnachten beides erlebt: Vater nüchtern, Vater betrunken und aggressiv. - Das begann schon am Abend vorher. Denn wenn er sich dann so richtig betrank, bestand die Chance, dass er am nächsten Tag nicht weg ging und so verändert heim kam. Ganz sicher bis Mittag am 24. Dez. zeigte es sich... - Ab dann ging es dann darum, mich darauf einzustellen und zu schützen. Schwierig war es, dass ich mich auch noch verpflichtet fühlte, meine Mutter zu schützen... - Einmal als Achtjährige bat ich meine Mutter um acht Uhr ins Bett gehen zu dürfen. Ich hatte keine Lust auf diese Art Weihnachten (wobei "keine Lust auf diese Art Weihnachten" ziemlich untertrieben ist). - Naja, das ist definitiv vorbei, auch wenn diese Gefühle öfters mal noch anklopfen.

Silvester war bei uns nichts Besonderes.

Als ich dann vor vielen Jahren mit meinem Mann zusammen kam, habe ich mit ihm Weihnachten zu zweit gefeiert. Danach sehne ich mich wieder und freue mich auch darauf, dass wir das wieder so machen. - Ein Spaziergang im (wenn es sein darf) verschneiten Wald. Ein feines Essen in einem Restaurant, das offen hat. Zurückwandern und dann die Mitternachtsmesse besuchen. - Ruhig, schön, friedlich, besinnlich. - Einmal begleitete uns der Bruder meines Mannes, der gerade frisch von seiner Frau getrennt und deshalb alleine war. Da haben wir sogar im Wald einen Baum mit Kerzen geschmückt und im Schein der Lichter im Kanon Lieder gesungen. - Ah... es war schön!

Silvester lernte ich mit meinem Mann zusammen zu feiern. Anfangs öfters mit Freund/innen, dann auch in den Bergen zu zweit in einer Alphütte. Mittlerweile feiern wir Silvester so wie früher Weihnachten: Eine kleine Wanderung, wenn es eindunkelt. Ein Essen in einem Restaurant - und dann um 22 Uhr das Orgelkonzert des Domorganisten in der Kathedrale. Nachher ist der Platz draussen voll von Menschen, die miteinander auf den Jahreswechsel warten. Ein paar Bläser stehen auf einer Terrasse und spielen auf. - Regelmässig sehen wir einige Bekannte, die wir schon lange nicht mehr getroffen haben. - Wenn es zu kalt ist, fahren wir heim. Ist es erträglich, bleiben wir.

Dieses Jahr werden wir den Jahreswechsel zu viert mit einem anderen Paar auf diese Weise verbringen.

Obwohl mittlerweile Weihnachten eine sehr schöne und geheimnisvolle Zeit geworden ist, die wir auch mit lieben Menschen (Kinder, Verwandte) verbringen, klingen alte Gefühle von Verzweiflung, Scham, Schuld, Hoffnungslosigkeit, Trauer an. - Ich weiss, dass diese nicht die Wahrheit sind. Trotzdem brauchen diese Gefühle Raum und Anerkennung.

Was ich aber wirklich sehr mag, sind die eher ruhigeren Tage "zwischen den Jahren". Da ist Zeit für Wanderungen oder Skitouren draussen in den nahen Hügeln oder Bergen und für Treffen mit Freund/innen, auch einfach gemütliches Sein und Lesen eines Buches...

Allen wünsche ich je nach Lust und Bedürfnis einen geruhsamen oder fröhlichen Jahreswechsel.
 
Hoi mitenand! :)

Diesen Segensspruch habe ich heute von einer Bekannten bekommen. Ich möchte ihn allen hier weiter geben und mit ihm allen einen guten Rutsch und alles Gute fürs Neue Jahr wünschen:

Nicht, dass jedes Leid Dich verschonen möge,
noch dass Dein zukünftiger Weg stets Rosen trage,
keine bitt’re Träne über Deine Wange komme,
und dass kein Schmerz Dich quäle,
nein, dies alles wünsche ich Dir nicht.

Sondern:
Dass dankbar Du allzeit bewahrst
die Erinnerung an gute Tage,
dass mutig Du gehst durch alle Prüfungen,
auch wenn das Kreuz auf Deinen Schultern lastet,
auch wenn das Licht der Hoffnung schwindet.

Was ich Dir wünsche:
Dass jede Gabe Gottes in Dir wachse,
dass Du einen Freund hast,
der Deiner Freundschaft wert ist.
Und dass in Freud und Leid*
das Lächeln des Mensch gewordenen Gotteskindes
Dich begleiten möge.

(Irischer Segensspruch)
 
Liebe fauna, :)
als stille Mitleserin ein Danke für Deine vertrauensvolle Offenheit.

Der Segensspruch ist wunderschön.

Wünsche auch Dir einen guten Rutsch ins Jahr 2017 im Kreise Deiner Lieben.
Wünsche Dir alles Liebe für das Jahr 2017.

alles Liebe
flower4O
 
Liebe flower
Herzlichen Dank für dein Mitlesen und deine guten Wünsche! :)
Ich hoffe, dass du gut im Neuen Jahr angekommen bist und es geniessen kannst!
Auch dir alles Liebe
Fauna
 
Sonntag bis gestern verbrachte ich ein paar Tage in den Bergen in einem ganz kleinen, verschlafenen Dorf in deinem Öko-Hotel. Der Schnee fehlte, aber die Sonne war da und wir machten drei schöne Wanderungen und haben "rote Skifahrerköpfe" von der Sonne und der eiskalten Luft. Vorgestern benutzte ich zum ersten Mal in meinem Leben Schneeschuhe. Einmal stand ich mir selber auf die Schuhe, so dass ich in hohem Bogen hinfiel.:)

In der letzten Nacht fielen 5 cm Neuschnee, der glitzerte vorgestern beim Aufstieg zu einem kleinen, ausgetrockneten Bergsee unwahrscheinlich! - Dieses Gefühl der Helligkeit und Weite liebe ich. Der glitzernde Schnee löst regelmässig ein wunderbares Gefühl in mir aus. Als wir so zu viert (ein anderes Paar ist mit dabei) beim Picknicken auf einem Pass auf über 2'600m sassen und das Bergpanorama genossen, spürte ich so richtig, wie gut ich es habe. - Mein Mann und ich planen schon die nächsten Tage anfangs Februar in den Bergen mit hoffentlich mehr Schnee. Ich fühle mich wirklich privilegiert. - Und wenn ich noch daran denke, was für eine feine Küche unser Hotel hatte, ja, dann finde ich schon, dass ich ein schönes Leben lebe. -

*schmunzel über mich selbst*: Da schleicht sich ein schlechtes Gewissen ein, wenn es mir so gut geht und die Tage so schön sind! - Hmm... vielleicht schaffe ich es ja wirklich auch noch, all das Gute zu geniessen und es möglichst auch zu teilen!

Mittlerweile habe ich heute einen extrem vollen Arbeitstag hinter mir. Aber auch hier, wenn ich richtig hingucke, erkenne ich die Privilegien: Ich darf an einem Arbeitstag mit meinem Enkel schlitteln gehen! Ich darf meiner Schwester und einer Bekannten Blumen zum Geburtstag bringen. Ok. Ich habe auch wirklich sehr, sehr viel erledigt: Wäsche gewaschen und versorgt, Wohnung aufgeräumt, Unterricht vorbereitet, Katze zum Tierarzt gebracht, gekocht, in die Mediathek gegangen, eingekauft ...

Manchmal merke ich auch, dass ich mit den alten Gefühlen aus der Kindheit, denen ich so sehr ausgeliefert war, sehr viel besser umgehen kann. Sie klopfen immer noch an. Aber ich kann z.B. die innere Kritikerin als alte Helferin sehen, die mir ein psychisches Überleben ermöglichte. Das lässt mich mir selber gegenüber toleranter werden. Heute habe ich mich selber überrascht, in dem ich mich plötzlich fragte, welche neue Aufgabe sie und die Antreiberin wohl übernehmen könnten und möchten... :rolleyes: :):)

Wenn die alte Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit anklopft frage ich mich, wie ich mit einem zweijährigen Kind umgehen würde - und versuche mir genau DAS zu geben: Zuwendung, Vertrauen, Gelassenheit, Sicherheit...

Das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen haben zugelegt. Selbstverständlich sind die - wie bei jedem Menschen - keine fixen Grössen. Es gibt Tage, da fühle ich Vertrauen in meine Fähigkeiten und weiss ich dass ich unabhängig von dem, was ich tue, ein absolut wertvoller Ausdruck des Lebens bin - wie jede/r.

Manchmal tauchen diese alten Gefühle auf und ich spüre es weniger, weiss es aber mittlerweile trotzdem! - Absolutes Vergessen, hmm, das ist doch schon ziemlich lange her. Ich schliesse es nicht aus, dass das mal wieder auftaucht, bin aber sehr, sehr sicher, dass ich schnell wieder erinnere, dass diese Gefühle mit den dazugehörenden Gedanken(karussellen) nicht die Wahrheit sind.

Könnte es sein, dass mein Leben eine neue Zukunft hat? - Mttlerweile schliesse ich das nicht mehr aus.
 
In einem Video habe ich heute den Tipp bekommen Bedürfnissen eine Identität zu geben, sozusagen als "Teilpersönlichkeiten" zu sehen.

Das Bedürfnis nach Anerkennung kann ich in letzter Zeit ziemlich gut annehmen. Ich habe es mir mal als Gestalt vorgestellt. Es ist ein Mann, nicht schlecht aussehend. Ich habe in gefragt, was er gerne möchte, wie ich das Bedürfnis nach Anerkennung gerade am besten erfüllen könnte. (Ich mir selber und nicht irgend jemand anders!) Ganz spontan wusste ich, dass es Zuwendung ist, die ich diesem Bedürfnis geben kann, soll, darf, möchte...

Mir tut diese Vorstellung gut, meinem Bedürfnis nach Anerkennung Zuwendung zu geben. Es bedeutet einen weiteren Schritt auf meinem Weg und in meiner Übung, mich ganz anzunehmen. - Irgendwie schön! :)
 
Wünschen erlebe ich als schwierig. Wenn ich aber weiss, was ich möchte, dann erreiche ich es meistens auch. Irgendwie finde ich einen Weg.

Manche Wünsche sind aber auch Wunschträume - flüchtig und nur halbherzig.

Erst wenn ich in der Herzgegend eine bestimmte Körperempfindung habe, weiss ich: ja, das ist es! - Dann brauche ich in der Regel nur zu warten... bis ich weiss: Jetzt! - Dann weiss ich, was ich zu tun habe. Das kann längere oder kürzere Zeit dauern.

Neuerdings mag ich es aber, "Pläne" zu machen. "Pläne" sind für mich konkretisierte Ziele. "Ziele" stressen mich, setzen mich unter "Erfolgsdruck", das mag ich nicht. "Pläne" mag ich. Ein "Plan" ist für mich verbunden mit konkreten Tätigkeiten, die ich in eigener Kompetenz wirklich umsetzen kann. Pläne haben für mich auch eine andere Qualität als Vorsätze. Vorsätze verbinde ich eher mit Versagen und schlechten Gefühlen. Pläne - wie schon wiederholt geschrieben - mit konkretem Verhalten.

Jetzt zu diesen konkreten Plänen:

- Ich mag es 4-5 Stunden zwischen den Mahlzeiten zu warten, bis ich die nächste zu mir nehme. Das hilft mir, mich besser zu fühlen, weil meine Verdauung besser funktioniert.
- Ein weiterer Plan: Viel Wasser und Tee trinken. Möglichst 1,5 Liter pro Tag. Auch das hilft mir, mich in meinem Körper wohl zu fühlen
- Weiterhin nach den Unterrichtsvormittagen in der Schule bleiben und gut vorbereitet nach Hause zu gehen.
- Dann möchte ich weiterhin regelmässig ins Yoga gehen, weil mir auch das sehr gut tut.
- Weiter gehört zu meinem Plan fürs kommende Jahr: eine Reise nach Deutschland an eine Geburtstagsfeier, der Besuch der Ski-WM in St. Moritz, 3-4 Tage Skitour Ende Januar/Anfangs Februar, mind. einmal, lieber zweimal ans Meer fahren, mit einer Kindergartenklasse ein Weidenhaus pflanzen, noch mehr solche konkrete Pläne entwerfen.
 
Heute Morgen ist eher schwierig für mich. - Vermutlich hat mich ein grippaler Infekt, resp. ein Virus entdeckt und breitet sich aus. - Klar trinke ich viel Tee und nehme Ceres-Sambuccus -Tropfen. Trotzdem bin ich müde.

In solchen Situationen beschleichen mich eher wieder alte Gefühle. Ich brauche meine Selbstdisziplin, mein Selbstvertrauen und mein Selbstbewusstsein, die ich für mich entwickelt habe in den vergangenen Monaten.

Ich weiss, dass das vorbei geht und "nur" momentane Gedanken und Gefühle mit Wechselwirkung sind. Ein klitzekleines Bisschen bin ich stolz, dass ich mich nicht gehen lasse und mich nicht vom Gedankenkarussell vereinnahmen lasse. Das stärkt grad mein Selbstbewusstsein ein schönes Stück

Ja, spüre so etwas wie "Anerkennung mir selber gegenüber", dass ich einigermassen entspannt bleibe, obwohl ich mir einiges vorgenommen habe heute. Es steht gerade wie der "altbekannte Berg" vor mir. Diese Tendenz habe ich noch immer sehr: Bei jeder Kleinigkeit einen riesigen Berg zu sehen, auch wenn ich meistens gut Zeit dafür hätte.

Neue habe ich Zentangles entdeckt, kleine dekorative Zeichnungen, die mich entspannen. Auch da Üben von Cartoon-Zeichnen macht mir Freude.
 
Haaaaaach... :) ... ich bin gerade so schön wohlig müde... :)

Im Vorfeld war ich etwas skeptisch auf den heutigen Tag, fand ihn etwas überladen. - Aber er ist schön! - Aber er ist sogar SEHR SCHÖN! :)

Seit kurzem freue ich mich oft schon morgens auf den Tag. Es kommen mir spannende Dinge in den Sinn, die in meiner Agenda stehen - ( :) oder auch nicht, aber sie sind geplant ...)

Heute war dies eine neue Beratung in meiner Praxis, ein Kind mit grosser Angst vor der Schule. - Es war spannend und ich konnte an der Körpersprache auch einige Schritte erkennen, bin zuversichtlich, dass sich in dieser Beratung Gutes ergeben wird.

Nachher hatten wir eine kleine Skitour geplant. Anforderungsprofil: sanfte Hänge, kurz, kurze Anfahrt, auf dem Gipfel ein Restaurant. Das ist wichtig, weil es so sehr stürmt und schneit bei uns. Aussicht geniessen liegt eh nicht drin, dafür aber warmen Punsch oder Glühmost trinken...

Eigentlich mag ich es ja besonders, wenn der Schnee in der Sonne glitzert beim Aufstieg. Heute machten aber die Flocken einen so wunderschönen Tanz, dass es auch wunderschön war. Wenn es bis in die niederen Lagen schneit, ist das Schöne an den Touren, dass wir unterhalb der Baumgrenze sind. Das hat seinen speziellen Reiz im Hochwinter. :) Tannen und andere Bäume unter einer sanften Schneedecke. Das mag ich sehr in der einsamen Landschaft. - Im Bergrestaurant waren wir nur 6 Gäste, es war sehr gemütlich.

Die Abfahrt war einfach nur super :) :) :) :fans: - Der Schnee weich mit einer guten Unterlage. - Ein Traum für jedes Skifahrerinnenherz! Ok. Es waren nur 350 Höhenmeter, aber die Qualität des Neuschnees dafür 1 A.

Jetzt bin ich eben im Lavendelschaumbad gelegen, habe noch etwas in meinem Krimi von Donna Leon gelesen. Unterdessen macht mein Mann eine schöne Pizza. Ich habe mir Schinken, Artischocken und Peperoni (Paprika) gewünscht zur Tomatensauce und Käse.

Am Abend werden wir noch in ein Konzert gehen. - Ich bin gespannt. Der Dirigent ist der Partner einer Bekannten.

Morgen stehen auch schöne Dinge auf dem Plan: Der Geburtstag meiner Enkelin und ein gemeinsames Abendesse mit unserem Sohn und seiner Freundin. - Wer weiss, vielleicht gehe ich am Vormittag nochmals in den Schnee...

Allen wünsche ich auch ein so schönes oder noch schöneres Wochenende!
 
Das Konzert war spannend. Das Orchester war gut besetzt und spielte gut. Vor allem war es super geleitet. Der Dirigent hat eine ausserordentliche Ausstrahlung und die Fähigkeit, seine Begeisterung an die Musiker/innen weiter zu geben. - Auch sie begannen immer mehr zu strahlen. - Dass ich ihm am Schluss persönlich gratulieren konnte, war ein besonderes Erlebnis.

Zuhause spürte ich dann ein starkes Kratzen im Hals und nahm Ceres Sambuccus Tropfen. Sie haben mir diesen Winter schon mehrmals geholfen, einen Infekt abzuweisen. - Doch dieses mal scheint es nicht zu wirken... - :schlafend: - Gegen Morgen bin ich mit starken Hals- und Kopfschmerzen aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Jetzt habe ich einen halben Liter Tee getrunken.

Ob ich an den Geburtstag der Enkelin gehen kann, werde ich noch sehen. Ich möchte gehen. Das ist klar. Meine Tochter ist manchmal etwas ängstlich, dass ihre Tochter sich ansteckt. Kann gut sein, dass sie nicht möchte, dass ich komme. - Oder lieber nicht. - Das wäre für mich ok. , denn mein Verstand sagt mir eigentlich auch, dass ich besser im warmen Haus, resp. Bett bleiben soll... - Mal sehen.

Bisher wurde ich in ähnlichen Situationen öfters mal krank: Ich bin aktiv und "es" legt mich ins Bett. In der Regel habe ich das dann so verstanden, dass ich mich übernommen habe und Ruhe brauche... - Dieses Mal sehe ich es mehr als Muster, das mir nicht mehr hilft. Mein Körper und meine Seele reagieren noch so. Es ist eher eine Art Rückfall. Das gibt es und damit ist zu rechnen. Auch dieser Infekt geht vorbei und ich erlaube mir nachher wieder, die vielen Dinge zu unternehmen, nach denen ich Lust habe und die mir Freude machen...

Und ich erlaube mir auch, krank zu werden, mache mich nicht mehr selber fertig deswegen, beschimpfe mich nicht (Ist ja wirklich nicht angemessen!) - Ganz vorsichtig kann ich spüren, dass ich trotz Kopf- und Halsschmerzen keine Schuldgefühle habe und mich auch nicht anders wie schlecht fühle, wie es für mich "normal" war. - Diesem neuen Gefühl gebe ich mal Raum und lasse mich von ihm berühren. -

Diese letzte Sitzung im ZIS hat sehr viel bewirkt. Ich durfte einen wunderbaren Prozess zu sehr viel mehr Lebensqualität machen. Ich bin mir aber bewusst, dass dies nicht allein auf diese Sitzung zurück zu führen ist, sondern dass diese sehr viel Vorarbeit brauchte. Mein ganzes Leben war irgendwie nötig, um an diesen Punkt zu kommen.
Diese versöhnlichen Gedanken berühren mich sehr. Auch andere Gedanken, die für mich neu sind, tauchten in den vergangen Wochen in mir auf: Die Erkenntnis, dass ich all meine innere Arbeit mache, damit es mir besser geht, damit ich mein Leben aus allen Zügen leben kann, damit ich dieses Geschenk "Leben" annehmen kann wirklich als Geschenk, damit ich Selbstbewusstsein entwickle und Selbstvertrauen.

Lange Jahre war ich zu innerer Arbeit wie getrieben. Dieser ganze Heilungsprozess "stiess mir zu" - wie auch die früheren Traumatisierungen. Ich fühlte mich sozusagen als "Opfer" dieses Weges. Dieses so tief eingegrabene, alles überschattende und beeinflussende Gefühl des "nicht Genügens" liess mich viel Therapie machen, um "perfekt" zu werden. - Ein hoffnungsloses Unterfangen. - Kein Wunder hörte ich völlig depressiv, müde, energie- und antriebslos mit der Traumatherapie auf. Dies war vor dreieinhalb Jahren.

Nach über sechs Jahren Therapie hatte ich zwar viel bearbeitet, viele Symptome der komplexen PTBS hatten sich zurückgebildet, wurden für mich händelbar oder lösten sich sogar ganz auf. - Nur eben diese lähmende Depression wurde ich damals nicht los... - Ich kündigte meine Arbeit, war auch darüber deprimiert, weil ich nicht mehr wusste, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. - Der Therapeut war der Meinung, dass ich eben etwas tun sollte, das mir mehr Freude bereitet als der damalige Job. - Ich konnte es aber nicht.

Ein halbes Jahr später meldete ich mich deshalb in diesem Zentrum an. Dort bearbeiteten wir aber zuerst die Beziehung zu meinem Sohn, die äusserst schwierig und belastet war. - Nachdem diese sich sehr positiv entwickelte, belastete mich ein Konflikt mit meinen Nachbarn sehr stark. Also bearbeitete ich diesen, meinte dann, jetzt.... geht es mir gut, jetzt brauche ich nur noch zu wissen, was ich beruflich will.

Das funzte aber nicht! - Dieser Glaubenssatz, dass ich "nicht gut genug bin", dass ich überfordert bin, dass ich es nicht verdiene, glücklich zu sein etc. hinderten mich. - Alles Symptome einer Depression... - Also zwei, drei weitere Sitzungen. In diesem Prozess öffneten sich innerlich weitere Türen...

Mehr und mehr lernte ich diese Symptome als das zu sehen, was sie sind: Symptome der Krankheit Depression - Und dadurch entdeckte ich auch Tools, die mir halfen, mich zu entspannen, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen, zu schlafen, mich selber zu anerkennen. - Mehr und mehr merke ich aber, dass ich all die vorangehenden Jahre ebenfalls schon an diesen Ort unterwegs war. Schon damals habe ich immer wieder gute, sehr gute und schöne Zeiten erlebt, wenn auch immer wieder behindert durch diese Muster von Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Angst, Panik, Unsicherheit.

Auch jetzt rechne ich noch mit Rückschlägen und schlechteren Zeiten, aber ich habe eine neue Lebenslust und Neugier auf meine Erfahrungen entdeckt. Dass ich morgens Lust auf den kommenden Tag haben kann, ist neu für mich. - Ich freue mich auf viele weitere solche "neuen Dinge".

Eins kommt mir gerade eben in den Sinn: Manchmal habe ich keine Lust ins Bett zu gehen und muss mich trösten, dass morgen ein neuer Tag ist, an dem ich die Dinge tun kann, die ich eigentlich vor dem Schlafen noch machen möchte...:cool: :) :) - Wenn ich das mit der bleiernden Müdigkeit vergleiche mit der ich mich früher nach Schlaf gesehnt habe, damit ich mich nicht spüren muss! - Da ist wirklich sehr viel passiert und ich bin sehr dankbar dafür!
 
Für mich ist EIN wichtiges Kriterium von "Gesundheit" (damit meine ich psychische Gesundheit), dass ich NICHT mehr an mir arbeiten muss.
Ich darf es, wenn ich möchte. Aber ich möchte es auch nicht mehr. :) Ich genüge, so wie ich bin. Ich bin gut genug! - :) - Seit ich mich gesund fühle, ist vielmehr die Frage "Was entspricht mir?" ins Zentrum meiner Aufmerksamkeit getreten. - Was könnte ich tun? Was mache ich heute?

Die Arbeit mit oder an Symptomen, Stressmanagement etc. interessieren mich nicht mehr. Mich interessiert plötzlich, was ich mir wünsche, was mir gut tut, was ich gerne mache, was ich wie erlebe... etc. - Aber auch von der Frage, was ich möchte, lasse ich mich nicht mehr stressen. Auch in dieser Hinsicht ist Druck weg. - Es geht nicht mehr so sehr wie früher, darum, mich zu ändern oder Schritte zu machen oder sonst wie zu Veränderung zu kommen. Es geht mir um bewusstes Leben und Erleben, um Beziehungen mit anderen, um lachen zu können und zu spielen, um das zu tun, was Freude bereitet, mir und anderen.
 
Für mich ist EIN wichtiges Kriterium von "Gesundheit" (damit meine ich psychische Gesundheit), dass ich NICHT mehr an mir arbeiten muss.
Ich darf es, wenn ich möchte. Aber ich möchte es auch nicht mehr. Ich genüge, so wie ich bin. Ich bin gut genug! - - Seit ich mich gesund fühle, ist vielmehr die Frage "Was entspricht mir?" ins Zentrum meiner Aufmerksamkeit getreten. - Was könnte ich tun? Was mache ich heute?

Mich durch Veränderungsarbeit nicht perfektionieren zu müssen, sondern mich so entwickeln zu dürfen, dass es mir wohl ist, das berührt mich heute sehr. Dieses Thema hat für mich ein hohes Rückfallspotenzial. Aber auch das darf sein. Und auch das berührt mich sehr: Rückschläge dürfen sein. - Wer weiss, vielleicht haben sie sogar einen Sinn! - Sie zeigen mir mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Bereiche auf, die noch nicht so sind, wie sie mir entsprechen oder Bereiche von mir selbst, die ich noch verurteile.

Das Abschiednehmen vom Gedanken an "Schuld" oder "Schuldige" gehört auch dazu. Schuldzuweisungen haben etwas Abschliessendes und Hoffnungnehmendes. Wenn jemand - auch ich selber - Schuld ist, dann kann ich nichts ändern, dann kann ich mich nicht entwickeln. Denn Schuld bleibt Schuld. - Aber die Dinge sind ganz einfach, wie sie sind. Auch die Menschen. Punkt. Ich selber und alle anderen. - Und ich darf so sein, denken, fühlen, wahrnehmen, wie ich eben bin.

Solche Gedanken befreien mich, berühren mich und motivieren mich offen zu sein für mich selbst und meine Reaktionen auf andere.
 
Ich habe eine sehr intensive Woche hinter mir. Vor einiger Zeit hätte mich das völlig gestresst. Jetzt freue ich mich, dass ich mir das alles zumuten kann. Nein, "zumuten können" ist ein falscher Begriff. Ich freue mich, dass ich das alles kann, darf und vor allem auch geniessen kann, ohne Reizüberflutung und Systemzusammenbruch.

Nach einer Woche mit sehr wenig freier Zeit für mich selbst, werde ich morgen früh über 600 km an eine Geburtstagsfeier fahren. Am Montag wieder 6.5 h Rückfahrt und um 16 Uhr eine Sitzung in der Schule (Qualitätssicherung der Fördernden Massnahmen). Es geht dann weiter mit einer vollen Woche in der Schule und in meiner Praxis. Am Donnerstag ein freier Nachmittag, an dem ich mich auf einen Besuch freue.

Und am WE beginnen meine Winterferien. Wir wissen noch nicht wohin wir fahren, nur DASS wir fahren: mein Mann und ich wollen ein paar schöne Skitouren machen. Einen Tag werde ich für die Schule arbeiten und einen Tag meine Enkelin hüten, während ihre Mami im Krankenhaus eine kleine OP macht...

Alles - ausser die OP und der langen Fahrt nach Deutschland und wieder zurück - obercool!

Weiter werde ich hoffentlich als Teilnehmerin einer Studie über ein Onlineselbsthilfeprogramm zur Schlafverbesserung einer Schweizer Uni noch besser schlafen lernen können. Auch darauf freue mich- falls sie mich nehmen.

Heute haben wir ein paar Runden im Camperbus gedreht, um die Batterien wieder aufzuladen. Nachher noch zum Italiener für eine feine Pizza. Dort - und auch überhaupt heute - spürte ich wieder mal tiefe Dankbarkeit und spürte ganz tief, wie schön ich mein Leben finde, die Fülle, die ich erleben darf! :)

Es könnte sein, dass dies schon die erste Wirkung der Sitzung im interdisziplinären Zentrum ist. Die Sitzung im November hat mich enorm weiter gebracht und meine Lebensqualität vor allem bei der Arbeit, sehr verbessert.
 
Vor einer halben Stunde bin ich zurückgekommen von einer Sitzung in der Arbeit. Die war glücklicherweise sehr pünktlich fertig. Doch habe ich mich verleiten lassen mit einem Kollegen noch zu quatschen. - Das hat mich etwas überreizt gemacht. - In meinem Job kann man alles sehr verschieden ansehen und verschieden angehen. Vieles führt zum Ziel, wenn sich ein Mensch auf einen anderen echt einlässt. - Leider habe ich noch immer die Tendenz, mich in dieser Hinsicht zu überfordern oder "nicht gut genug" zu finden. - Das obwohl ich in den letzten Tagen die Überzeugung hatte, dass ich gut genug bin. - Daran erinnere ich mich jetzt wieder und an meine persönlichen Kriterien, ob ich gut gearbeitet habe oder nicht. Für mich macht es Folgendes aus:

- Klarheit, worum es mir JETZT geht, Präsenz, Fokussierung, klare Entscheidungen
- Kontakt mit den beteiligten und betroffenen Menschen
- Prozess wahrnehmen
- lernen über verschiedenen Sinne
- Pausen, Erholung

Ja, aber ich habe ja ein sehr intensives Wochenende hinter mir: 700 km Autofahrt, dann eine grosse Feier zum Geburtstag eines Bekannten. Wir waren ca. 50 Leute, ich kannte nur einen kleinen Teil davon. Es war ein toller Abend mit guten Gesprächen. Aus der Rückschau bedaure ich es, dass ich nicht mit einer mir sehr sympathischen Frau Kontakt aufgenommen habe. Sie arbeitet in einem ähnlichen Bereich wie ich und hat eine sehr positive und energievolle Ausstrahlung. - Nächstes Mal würde ich es machen.

Gestern frühstückten wir dann zusammen mit meinen Freunden und ihren erwachsenen Kindern mit Partnerinnen, wieder eine Runde von 10 Leuten, in der viel gelacht, erzählt und gescherzt wurde. Nachmittags wanderten wir in der uns unbekannten Gegend und nach dem gemeinsamen Nachtessen verabschiedeten wir uns. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.

Zuhause merkte ich, dass mir die das Wochenende wie ein Traum vorkommt. Eine so weite Reise, so viele Erlebnisse und nachher sofort noch Arbeit... - Was soll's? - :) - Was mich freut? - Meine Belastbarkeit ist wirklich schon auf einem wirklich guten Level. Und wenn ich heute durch dieses Gespräch mit dem Kollegen wieder mal etwas in Selbstzweifel gerutscht bin, ist das auch ok. - Sowas gehört zum Lernprozess und ich weiss, dass das bald wieder vorbei geht und dass es mir sicher auch etwas sagen will, das mir in Zukunft das Leben erleichtert. - Mal sehen.
 
Gestern erlebte ich einen tollen Arbeitsmorgen. - Zwar müde, aber doch ausgeglichen und gut gestimmt war auch die Zusammenarbeit mit einer Kollegin wirklich super. Wir haben herzlich über einen Versprecher von mir gelacht, so dass es fast Tränen gab. Es ist mir gelungen meine Peinlichkeit anzuerkennen, aber doch das Lustige an der Situation anzuerkennen und nicht über das Lachen verletzt zu reagieren, sondern mit einzustimmen.
Die Kids waren super drauf und arbeiteten mit grosser Motivation und Ruhe an ihrer selber gewählten Arbeit. Einige organisierten sich selber das Material für ausgefallene Wünsche. Eine kleine Gruppe konnten wir sogar selbständig in einem anderen Raum malen lassen... :)

Nach der Pause waren vier kürzere Sequenzen mit einzelnen Jungs dran. Auch mit diesen kam ich schnell in guten Kontakt und konnte mit Freude und Genugtuung erkennen, dass die Arbeit der vergangenen Monate wirklich fruchtete: Ein Kind machte extreme Fortschritte im Speichern von Wortbildern in Deutsch und Fremdsprachen, es lernte auch die mentale Strategie fürs Lesen (für verschiedene Arten von Lesen). Ein sehr, wirklich sehr schwieriger Junge, der sich gestern bei der Klassenlehrerin verweigerte, wurde kooperativ, als ich ihn absolut ernst nahm - auch sein Verweigern, aber auch die Schulregeln. Ich zählte ihm verschiedene Möglichkeiten auf, wie das Problem gelöst werden könnte, bat ihn mitzudenken, skizzierte auch einen "schlimmsten Fall", erklärte ihm aber auch den Nutzen dessen, was die Klassenlehrerin von ihm fordert usw. - Plötzlich fragte er mich, ober die Sache auch selbständig erledigen darf - in Schritten, die wir gemeinsam ansehen können! :)

Ja - und dann habe ich noch einen Jungen, der seit der ersten Klasse die Hausaufgaben nur sehr sporadisch bringt. Ich habe mit ihm und seinen Eltern zusammen einen Plan gemacht. Den halte ich so konsequent wie nur möglich ein - von meiner Seite her. - Wir machen auch eine Liste über seine positiven Schritte, denn er hat sehr wenig Selbstvertrauen und ein sehr schlechtes Selbstbild.
Gestern sah ich ihm seinen Stolz über das Erreichte an seinem strahlenden Gesicht an. - Das war einfach ein sehr schöner Moment.

Dann war da noch ein anderer Junge, sehr sensibel und mit Schulschwierigkeiten, aber auch mit grosser emotionaler Instabilität. Die Eltern sehen keinerlei Möglichkeit zur Zusammenarbeit (bei der ich sehr offen wäre...) und haben mir "Zuckerbrot und Peitsche" empfohlen... - Ich habe mich davon sehr distanziert und geäussert, dass ich meine Aufgabe anders sehe...
Es ist aber schön, zu sehen, wie ich sehr schwierige Themen ansprechen kann mit ihm, dass er sichtlich überrascht ist, dass ich seine emotional schwierige Situtation anerkenne, sein schwieriges Verhalten aber klipp und klar anspreche, aber auch klar ausdrücke, dass ich ihn als Mensch mag und mit seinen Gefühlen verstehe. - Wir hatten ein sehr gutes, von Vertrauen geprägtes Gespräch. - Auch er hat eine "positive Liste".

Wenn ich mit einem Kind eine solche Liste einführe oder überhaupt am Anfang, wenn ich mit einem Kind oder einer Klasse arbeite, meinen die meisten, dass ich ein "Weichei" bin oder eine Frau, die "Laisser Faire" praktiziert. - Wenn ich dann aber "höfliche, anerkennende Konsequenz" ausfahre, zuhöre, kläre, in welchem Rahmen wir uns bewegen und dass die Schulregeln etc. eingehalten werden müssen und Abmachungen umsetze, kommen alle sehr schnell runter und werden plötzlich freundlich und respektvoll. - Anfangs war es sehr schwierig in der Klasse, in der ich am meisten arbeite, denn sie funktionierte sehr "autoritär": entweder bin ich stärker oder du... - und sie legten den Machtkampf so an, dass die LPs oft einfach keine Chance hatte, wenn sie darauf rein fiel. - Klar gab es schon am Anfang Kids, die sehr gut kooperierten.

Die Klassenlehrerin hat aber eine tolle Art. Alle ihre Handlungen sind klar und eindeutig aufs Fördern, Lehren und Unterstützen von positiven Lernprozessen ausgerichtetet. - Klar hat sie in der Arbeit mit der ganzen Klasse einfach nicht die Kapazität alles zu sehen und zu bearbeiten. Da ist meine Aufgabe einzuspringen, stofflich und pädagogisch. - Nach einem schwierigen Start vor eineinhalb Jahren ist die Klasse sehr gut arbeitsfähig geworden.

Heute habe ich unterrichtsfrei, Halsschmerzen, etwas Kopfschmerzen und Langeweile... :cool:- Am Vormittag gilt es den Haushalt in Schuss zu bringen, einzukaufen und dann am Mittag mit dem Sohn zusammen zu essen. Er kriegt "Rösti", eines seiner Lieblingsessen. Am Nachmittag treffe ich dann eine Bekannte, gehe wenn möglich mit ihr nach draussen.
Auf die Sitzung am frühen Abend habe ich zwar keine Lust, aber auch die wird sich ergeben. Morgen haben wir noch Sporttag. Und ich darf mir überlegen, wohin ich mit meinem Mann zusammen für ein paar Skitouren fahren möchte. Schätzungsweise wird das Arosa sein. Das Hochdruckwetter ist leider am Abklingen und es ist mit Föhn und nachher Schneefall zu rechnen. Mal sehen, ob uns nicht das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht. Wirklich Ferien nötig habe ich nicht. Ich würde gerne noch etwas warten, vor allem auf etwas weniger kaltes, aber schönes Winterwetter. - Mal sehen...
 
Oben