Es kommt keine Entschuldigung

Ich versuche aus meiner Situation rauszukommen.
Keine Trennung, denn das ist nicht die Lösung für meine Situation.
Ich strebe ein Zusammenleben in Liebe und Geborgenheit an.


Ich habe mich zurückgezogen und kümmere mich nicht so um ihn.
Ich will ihm damit zeigen, dass ich unzufrieden mit der Situation bin. Sagen kann ich es ihm nicht.

Er reagiert folgendermaßen:

Er entschuldigt sich nicht.
Er fragt nicht nach.
Er ist aber sehr unruhig. Er sagt nichts. Er redet nicht.
Ich merke, dass er möchte, dass ich mich um ihn kümmere. Er selber weiß nicht recht, was er tun soll. Redet aber nicht. Er sagt nichts.

Vielleicht ist er unfähig, schwierige Gespräche über Gefühle, Probleme, Verletzungen, Schuld, Ansprüche zu führen? Vielleicht verunsichert ihn das? Er würde es aber vielleicht niemals zugeben und zeigen, weil er Angst hat als Schwächling und Feigling und Sündenbock dazustehen? Wenn das der Fall wäre, dann könnte er tatsächlich eine narzisstische Persönlichkeit haben. Das kannst aber nur Du wissen oder herausbekommen, und das kann nur ein Fachmann für solche Fälle richtig beurteilen. Es sind nur Vermutungen von mir.
 
Hallo Juttarosa,
wenn Du nicht mit ihm über Deine Bedürfnisse reden kannst, wird er nicht wissen, was Du brauchst und willst. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, ihm das aufzuschreiben. Du könntest da alles so formulieren wie Du es wirklich meinst, was oft in einem Gespräch nicht so gut klappt, und er würde nicht der Konfrontation eines (Streit-)Gespräches ausgesetzt sein.
Klar scheint mir aber zu sein, ohne Gespräche, ohne offenes und ehrliches Miteinander-Reden wird es auf Dauer keine positiven Veränderungen in der Beziehung geben.
Ob es sie mit Reden geben wird, kann ich nicht beurteilen.

Viele Grüße, Hexe
 
Ob Narzisst oder nicht, viele Menschen reagieren überempfindlich und zu emotional auf Kritik und (miss-)verstehen sie oft als Vorwürfe und Beschuldigungen, die womöglich ihr Selbstwertgefühl verletzen könnten. Je stärker das eigene Selbstwertgefühl, desto besser kann man mit Kritik umgehen, egal ob sie sachlich und gut oder aber bewusst verletzend und angreifend gemeint ist. Ein Mensch, der weiß, dass er wertvoll ist und ein gut entwickeltes Selbstbewusstsein hat, kann auch nicht so gut gemeinte Kritik vertragen, weil er versteht, dass das Problem in diesem Fall beim Kritisierenden liegt.
 
Auf jeden Fall sollte man in einem klärenden Gespräch versuchen herauszufinden, wo vielleicht die Missverständnisse und Verständigungsprobleme liegen, um sie in Zukunft zu vermeiden. Je besser man lernt, den anderen zu kennen und zu verstehen, desto besser kann man ihm die eigenen Gefühle und Wünsche vermitteln und desto positiver kann sich eine Beziehung entwickeln. Zugegeben, das ist keine leichte Sache, aber ich finde es spannend.

Am besten ist es, die eigene Unzufriedenheit und Wünsche nicht als Vorwürfe und Forderungen (negative Färbung), sondern positiv gefärbt zu formulieren und mit einem Kompliment (motivierende Wirkung) für die guten Seiten des Partners (die nun jeder Mensch hat) zu kombinieren.
 
Hallo Juttarosa,
natürlich wäre es optimal, klärende Gespräche zu führen oder die Gedanken in schriftlicher Form ihm mitzuteilen. Vielleicht bewegt sich dann was. Ich würde es dir sehr wünschen, kann aber nach deinen Schilderungen nicht so recht dran glauben.

Aber was wäre dann, wenn keine Annäherung durch Gespräche gelingt...?

Mache spätestens dann für dich eine absolut ehrliche Bestandsaufnahme.
Was ist das Angebot deines Mannes für eure Beziehung? Was ist er freiwillig bereit zu geben und was nicht? Möglicherweise ist das nur die finanzielle Absicherung, aber nicht mehr. Das ist nicht nichts, aber natürlich nicht alles, was du dir wünschst. Akzeptiere es, auch wenn es erstmal schwer fällt! Langfristig wird es dir aber gewiss helfen. Gib es auf, ihn ändern zu wollen, es hat keinen Sinn, um Liebe/Gefühle zu betteln, die er nicht bereit ist zu geben.

Aber wie dann weiter....?
Es kann ein Weg sein, in deinem Kopf an eure Wohnungstür das Schild „Wohngemeinschaft....“ zu schreiben und das Wort „ Beziehung“ zu streichen. Vielleicht ist es dir durch diese Änderung möglich, zumindest eine ehrliche und erfreuliche Wohn-/Versorgungsgemeinschaft mit ihm zu leben statt einer schlechten Beziehung.Mir scheint es die einzige Möglichkeit zu sein, ohne Schaden in einer freudlosen Beziehung halbwegs gut miteinander klar zu kommen, wenn das aus praktischen Gründen (Schule Kinder...) nötig erscheint.
Das würde trotzdem bedeuten, dir deine unerfüllten Wünsche einzugestehen. Sie sind da und durchaus berechtigt. Versuche sie aber allgemeiner zu formulieren und nicht (nur) auf deinen Mann zu beziehen. Pflege die Wünsche wie liebe Freunde, sie sind ein Teil von dir. Schiebe sie aber ganz bewusst auf, da die Zeit dafür im Moment noch nicht gekommen ist, solange die Kinder noch zur Schule gehen. Irgendwann wird aber der Tag kommen, an dem die Zwänge vorbei sind. Freue dich drauf.

Das Modell mit dem Austausch der Schilder im Kopf würde aber auch bedeuten, dass auch du nur noch das gibst, als es zu einer Wohngemeinschaft passt. Versuche mit deinem Mann zu leben, wie du auch mit jedem anderen Mitwohner einer WG leben würdest. Nicht mehr und nicht weniger.

Alles Gute beider Suche nach deinem persönlichen Weg wünscht Anne
 
Ich hatte versucht meine Wünsche aufzuschreiben.
Das ist ihm zuviel geworden.

Er wollte nichts von mir noch hören, noch lesen.

Der Gedanke in einer "Wohngemeinschaft" mit ihm leben, hieße zumindest seine Ignoranz würde mich nicht verletzen.

Denn wenn man in einer Beziehung lebt, fordert man natürlich Nähe und Liebe. Da ich das alles nicht bekomme, könnte ich mir schon vorstellen, ihn eher wie ein Kollege zu sehen, der mit mir eine Wohnung teilt.

Ich werde es versuchen. Ich muss mich auf der Gefühlsebene auf jeden Fall von ihm distanzieren.
 
Liebe juttarosa,
ja, ganz genau so habe ich es gemeint.

Und denk darüberhinaus über neue, eigene Ziele ohne ihm nach, da er ja ohnehin nichts mit dir machen will. Vielleicht findest du etwas, was dir Freude macht. Darüber nachzudenken lohnt auf jeden Fall, unabhängig davon, ob du mit ihm als WG noch zusammenwohnst oder nicht.
 
Die Ideen von Anne finde ich als ersten Schritt auch ganz gut, zumal du eine sofortige Trennung noch nicht wünscht.
Earl Grey
 
Du schreibst, dass Du Nähe und Liebe suchst. Hat Dein Mann Dir dies von Anfang an nicht geben können/wollen? Habt Ihr nicht aus Liebe geheiratet sondern aus Versorgungsgründen?
Wenn Du Deine Wünsche umsetzen kannst ohen Deinen Mann der Dich, wie ich herauslese, nicht liebt, mußt Du für Dich Entscheidungen treffen. Für Eure Kinder ist er genauso verantwortlich wie Du. Und Kinder fühlen sehr genau ob in der Beziehung der Eltern etwas nicht stimmt.

Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung fpr Dein zukünftiges Leben!
 
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