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In einem anderen Thread hat kuenzlefan auf die Beteiligung von Vitamin D u.a. bei Diabetes hingewiesen (https://www.symptome.ch/vbboard/nahrungsergaenzung/99397-vitamin-d-einnahme-muss-7.html#post1118298).

Hier noch mehr dazu:
...
Vitamin D stabilisiert auch den Blutzuckerstoffwechsel bei Menschen mit Diabetes: Im Muskel, in der Leber und an den Betazellen des Pankreas, den insulinproduzierenden Zellen, konnten Forscher die Wirkung nachweisen. „Im Hinblick auf die Insulinwirkung auf die peripheren Gewebe verbesserte sich die Insulinsensitivität um 60 Prozent, wenn der Vitamin-D-Spiegel von einem schweren Mangel von unter zehn ng/ml auf über 30 ng/ml anstieg“
...
Darüber hinaus werden, wenn Vitamin D im Körper ausreichend vorhanden ist, die insulinproduzierenden Zellen dazu angeregt, mehr des lebensnotwendigen Hormons zu produzieren.
...
Deutsche Diabetes Gesellschaft: Vitamin D unterstützt körpereigene Insulinproduktion und -empfindlichkeit (Kopie 1)

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,
kann man diese Erkenntnis so verstehen, dass man durch einen guten Vitamin d Spiegel
- mehr zuckerhaltiges wieder verträgt?
- aber auch besser auf Kohlenhydrate verzichten kann, weil der Insulinspiegel nicht so schwankt und der Heißhunger nicht so stark ist?
Grüße! EG
 
Earl Grey schrieb:
kann man diese Erkenntnis so verstehen, dass man durch einen guten Vitamin d Spiegel
- mehr zuckerhaltiges wieder verträgt?
Sehr wahrscheinlich ja. Wie so oft, hängt Vitamin D Mangel meistens auch mit Magnesiummangel zusammen und letzterer lässt sich nur schwer diagnostizieren.
Earl Grey schrieb:
- aber auch besser auf Kohlenhydrate verzichten kann, weil der Insulinspiegel nicht so schwankt und der Heißhunger nicht so stark ist?
Über die Mechanismen und Signalwege, die zur Insulinresistenz einerseits und der Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse andereseits führen, weiß ich noch zu wenig. Da spielen freie Radikale z. B. eine große Rolle, ebenso Medikamente als Nährstoffräuber, usw.

In der Stammzellenforschung wird versucht, die ß-Zellenmasse (und anderes Gewebe) in der Bauchspeicheldrüse zu erhalten bzw. zu erhöhen.

Bei Onmeda kursiert das Gerücht, dass sich ß-Zellen im Tierversuch angeblich mit dem Kraut Kletterrebe (enthält Glymnemoside) regenerieren lassen, leider ohne explizite Quellenangabe.

Dass jedoch Vitamin D Mangel bei Diabetes eine zentrale Rolle spielt, dürfte mittlerweile medizinisch gesichert sein.

Nachtrag:
In diesem Artikel Abs 3.42 habe ich den Hinweis gefunden, dass Bittermelone die Anzahl von Beta-Zellen im Tierversuch erhöht hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo, Oregano1
Als langjähriger Diabetiker kann ich dir nur danken für die Hinweise (Links).
Mit dem Thema habe ich mich auch beschäftigt.
Ich benutze inzwischen Vit-D auch als Nahrungs-Supplement, habe (subjektive) Besserungsgefühle, aber ich werde mehr in ein Paar Wochen wissen, wenn ich berufsbedingt einen gesundheitlichen Check mache.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

ich denke, das A und O bei Diabetes, vor allem von Typ 2, ist die Ernährung: Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischem Index, keine Zwischenmahlzeiten bzw. Zwischenmahlzeiten, die den Blutzucker nicht hochschnellen lassen, um ihn dann um so mehr wieder absinken zu lassen. Kohlehydrate s (Süsses mit Zucker aber auch mit Süßstoffen sollten eher gemieden werden). Bewegung hilft natürlich auch.
Wenn dann noch Nahrungsergänzungsmittel - u.a. Vitamin D - helfen: um so besser. Es macht natürlich einen Unterschied, ob jemand einen Diabetes Typ1 oder 2 hat.

Ich würde mich über Erfahrungen hier freuen !

Grüsse,
Oregano
 
Es macht natürlich einen Unterschied, ob jemand einen Diabetes Typ1 oder 2 hat.

Aber auch bei Typ 1 kann sich Vitamin D bemerkbar machen:
30. November 2016
Vitamin D senkt Insulinbedarf und verbessert HbAc bei Typ 1-Diabetes

Bogdanou et al. werteten Befunde von 39 Typ-1-Diabetespatienten aus, die in einer randomisierten Studie über 3 Monate mit 4.000 E/Tag Cholecalciferol (Vitamin D) oder Plazebo behandelt wurden (1). Das primäre Studienziel, eine Änderung der regulatorischen T-Zellen als Indikator für zugrundeliegende Immunvorgänge, wurde durch die Vitamin D-Gabe nicht erzielt, wenn auch die intraindividuellen Unterschiede bei den Männern (n=20) signifikant stärker waren als bei den Frauen (n= 19). Wohl aber wurde unter Vitamin D ein deutlicher Unterschied bei dem sekundären Studienziel, dem Insulinbedarf und dem HbA1c gefunden: Beide nahmen signifikant ab. Die C-Peptidspiegel stiegen bei 6 Patienten während der Verumphase an, bei diesen bestand ein Trend zu vermindertem Insulinbedarf.

Diese sehr sorgfältig, technisch und statistisch aufwendig durchgeführte Pilotstudie an 39 Typ-1-Diabetespatienten über 3 Monate brachte zwar nicht den Nachweis einer generellen, bei Frauen und Männern in gleicher Weise günstigen Beeinflussung des Immunprozesses durch Vitamin D, wohl aber fand sich eine Abnahme des täglichen Insulinbedarfs und ein signifikantes Absinken des HbA1c in der kurzen Zeit von nur 3 Monaten.

Man wird nun nicht gleich allen Typ-1-Diabetespatienten 4.000 E /Tag Vitamin D zuführen, sondern es müssen weitere, größere Studien abgewartet werden. Bei 6 Patienten fand man einen Anstieg des C-Peptidspiegels, so dass die Autoren hoffen, eine Besserung der residualen Betazellfunktion bei genotypisierten Patienten mit individualisierten Vitamin D – Dosen erzielen zu können.

Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie e. V., Helmut Schatz
Literatur:

(1) D. Bogdanou, M- Penna-Martinez, N. Filmann et al.
T-lymphocyte and glycemic status after vitamin D treatment in typer 1 diabetes: A ranomized controlled trial with sequential crossover.
Diabetes Metab Res Rev 2016. 1-10. DOI 10.1002/dmrr.2865
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27764529
 
Hallo M Kanth,

es ist schon eine Weile her... Liest Du noch mit?
Gibt es Neues von Dir in Bezug auf Vitamin D?

Grüsse,
Oregano
 
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