Kieferknochenentzündung? Schweres Krankheitsgefühl etc.
Hallo Dizzy,
ich kann Deine Situation (fast) nachfühlen, mir geht es im Moment genauso!!
Ich hatte am 7.6. (also vor mehr als zwei Wochen) einen externen (offenen) Sinuslift mit Knochenaufbau im Oberkiefer. Seitdem fühle ich mich hundeelend, habe ein starkes Krankheitsgefühl, wie bei einer heftigen Grippe, verschiedene andere Beschwerden und natürlich immer noch Schmerzen im OP-Gebiet.
Laut Oralchirurg, der mich operiert hat, sieht die Wunde gut aus und er sieht kein Zeichen für eine Entzündung. Mir gehts jedoch total mies. Das kenne ich so gar nicht. Ich hatte vor der OP zwar auch schon verschiedene Beschwerden (war nie ganz fit, häufiger mal Kopfschmerzen vom Nacken her, brauchte mehr Pausen, als andere Menschen, ständiger Sekretfluss vom Nasenraum den Rachen hinunter, wahrscheinlich chronische Sinusitis, aber auf dem Röntgenbild sieht man nix), aber ich konnte damit umgehen und ein normales Leben führen.
Aber so schlecht wie seit der OP ging es mir noch nie. Was mir am meisten Angst macht: es wird einfach nicht besser. Nahrungsergänzungsmittel, ausruhen, spazieren, mal nen Kaffee trinken etc., nichts hilft. Ich kann nicht richtig arbeiten gehen, bin kaum in der Lage, meinen Alltag zu bewältigen und mich um meine Kinder ( 5 und 10 Jahre) zu kümmern.
Der Oralchirurg meint natürlich, das käme nicht von der OP und nur weil man weiblich ist, wird man mal ganz schnell in die Psycho-Ecke geschoben, das kenne ich schon seit Jahren.
Ich bin ebenfalls ratlos, woran diese Stärke und das Ausmaß der Beschwerden liegen können. Im Internet habe ich auch schon recherchiert, ob es Leuten nach diesem Eingriff genauso geht/erging, aber da findet man nicht so viel. Dizzy, lass uns weiter austauschen!
Bei mir wurde übrigens cerasorb als Knochenersatzmaterial verwendet und irgendsoeine Membran. Kieferhöhle wurde angeblich - laut Arzt - nicht perforiert. Nach der OP habe ich ziemlich starke Schmerzen gehabt (die immer noch nicht ganz weg sind) und musste eine Woche Antibiotika nehmen. Hat aber nichts gebracht, Beschwerden kamen trotzdem.
Es handelt sich bei mir um das Zahngebiet 26 und 25. Dort saßen zwei Zähne: 26 war wurzelbehandelt und musste gezogen werden, weil abgebrochen. Danach Wundheilungsstörung, Antibiotika, mehrere Monate unklare Schmerzen. Später Diagnose: atypischer Gesichtsschmerz. Ging aber nach ein paar Monaten mit Osteopathie, Schmerztherapie und speziellen Übungen weg.
25 machte irgendwann Probleme, Wurzelbehandlung wurde begonnen. Da ich aber schon 4 weitere wurzelbehandelte Zähne habe, und keine Lust auf noch einen hatte, ließ ich ihn mir vor zwei Jahren ziehen. Damals recherchierte ich übrigens hier im Forum nach der ÖGRAM-Methode: eine schonende Methode, Zähne zu ziehen, bei der sich hinterher der Knochen nicht so schnell abbauen soll, damit man ohne Knochenaufbau ein Implantat setzen kann.
Gebracht hat es bei mir das Gegenteil: nach Extraktion von 25 mit der ÖGRAM-Methode wieder Wundheilungsstörung, wochenlange Schmerzen. Und zwei Jahre nach der Extraktion war das Knochenfach immer noch leer!!! Es hatte sich gleich mal gar kein Knochen gebildet. Im Zuge der OP vor zwei Wochen wurde dann - neben dem Knochenaufbau und Sinuslift - auch die Alveole von 25 noch mal ausgefräst und cerasorb reingemacht.
Außerdem wurde mir noch ein Fremdkörper im Kieferknochen entfernt: da war einem früheren Zahnarzt ein Stück Wurzelfüllmaterial reingerutscht.
Eigentlich unglaublich, was die Zahnmedizin so mit uns macht.....
Ich denke auch, dass meine Beschwerden zum großen Teil von den Zähnen kommen. Hatte übrigens auch als Kind schon alles voller Amalgamfüllungen - da haben wir in vielen Bereichen die gleichen Sachen erlebt, Dizzy.
Auch, wenn ich Dir im Moment nicht so viel Rat geben kann, wo Deine Beschwerden her kommen: aber die Beschwerden sind nicht psychisch, sie kommen wahrscheinlich zum Teil/oder zum großen Teil von diesen Zahn- oder Kieferbehandlungen. Und Du bist nicht allein mit Deinem Problem, vielleicht kann das auch ein wenig Halt geben.
Morgen habe ich wieder einen Kontrolltermin bei meinem Kieferchirurg, mal sehen, was der sagt.
Ich werde in den nächsten Wochen auch anfangen, die Ursachen abklären zu lassen, wenn er mir nicht weiterhelfen kann. Danke auch für die Tipps der anderen User hier bezüglich der IST-Diagnostik, DentalReflex-Methode etc.
Übrigens habe ich auch eine chronische Borreliose - hast Du das mal abklären lassen?
Liebe Grüße,
Ilona (blueday)