Stärkung der emotionalen Intelligenz

So, ächz, und heute der erste Kipper...

Irgendwann heute Vormittag spürte ich wieder diese lähmende Müdigkeit und Trauer. - Vermutlich habe ich mir zu wenig Pausen gegönnt und bin zu schnell und zu sehr in den Alltag eingestiegen. -

Aber ich will gut auf mich achten, gut für mich sorgen, meinen Körper ernst nehmen, auch für ihn gut sorgen. Das ist mein nächstes klares Ziel!

Mal sehen! - Jetzt einfach nicht mich selber unter Druck setzen. -
 
Ich bin überrascht und frustriert wie überwältigend dieses (Zwischen-)Tief ist. Vom Verstand her weiss ich haarscharf, wie stabil gut es mir in der vergangenen Woche gegangen ist. Ich durfte wirklich neue Erfahrungen machen im Urlaub.

- Schön, jetzt, wo ich das formuliere und aufschreibe, spüre ich es auch wieder. Noch vor einer Minute hätte ich schreiben wollen: "Aber ich kann es nicht mehr emotional abrufen." - Das stimmt nicht. Während dem Schreiben ist es wieder präsent geworden in mir und fühlbar. Das tut unendlich gut!

Eigentlich wollte ich über mein Gefühl der Verzweiflung schreiben, das sich so sehr breit gemacht hat in mir - und zwar war das gestern Vormittag, als ich eine Arbeit nach der anderen ausführte und dabei wieder ins Muster rutschte, nur noch den riesigen Berg von Arbeiten zu sehen, den ich nie wirklich abtragen kann. Da werde ich lieber müde und verzweifelt und depressiv.

"Hurra!" - Eine positive Absicht der Verzweiflung entdeckt! Ein weiterer Gewinn: Mein Partner gibt mir Aufmerksamkeit und Zuwendung, Sympathie. Ich fühle mich dann geliebt. - NUR, ICH FÜHLTE MICH VERGANGENE WOCHE AUF EINE VIEL SCHÖNERE ART GELIEBT! Dabei fühlte ich mich energievoll und lebenslustig!

Es ist Zeit, mal meine langjährige Verzweiflung anzusehen, vor allem deren sekundäre Gewinne, aber auch den primären Nutzen des Gefühls von Verzweiflung an sich.

Mal sehen! - Für den Moment habe ich eine neue Perspektive! Und ich sehe das Gefühl im Zusammenhang mit dem Double Bind - Thema, das mich schon so lange begleitet und oft beherrscht: "Was auch immer ich mache, es ist nicht gut genug." Da ist Verzweiflung angemessen. Da WAR Verzweiflung angemessen. - Nur ist jetzt auch ein neuer Standpunkt für meine Wahrnehmung angemessen.

Gestern habe ich in meiner Verzweiflung eine Meditation mit einer Besprechung mit meinem "inneren Team" gemacht. Heute habe ich das neue Thema von Ignatia "Der innere Heiler" entdeckt. - Vielleicht war es mir ja gestern möglich zu vertrauen? - Mehr als ich mir zugestehen kann? - Denn, auch hier merke ich, dass ich beim Schreiben entdecke, dass ich ja doch Vertrauen in meine inneren Helfer habe.

Wer weiss? Vielleicht ist halt diese Verzweiflung, die ich spüre, genau das richtige im Moment für mich, - ein Hinweis halt, womit ich mich beschäftigen soll!
 
Boah, die Fahrt an den Bodensee heute war schön! - Aber auch kühl! - Ganz viele blühende Bäume! - Es hat auch sehr gut getan! - Rund 40 km immerhin!

Nachher Yoga und eine Karottensuppe. - Ein gelungener Tag!
 
Ja, und vergangene Nacht plagten mich wieder Gefühle von Verzweiflung und Selbstzweifel. *ächz*

Heute Morgen bin ich ganz zerknittert, wollte eigentlich für die Schule arbeiten, möchte mich aber nicht zwingen. Der tägliche Zwang früher hat mich knirre gemacht.

Irgendwann nach stundenlanger Schlaflosigkeit merkte ich dann, dass ich nicht nur meinen Gefühlen mein Herz öffnen kann, sondern auch meinen Gedanken. Dabei machte ich eine spannende Erfahrung: Öffne ich mein Herz meinen Gedanken, spüre ich, dass ich nicht meine Gedanken bin, sondern, dass es "mich denkt". - Das ist ähnlich wie beim Atmen. Ich kann meinen Atem beobachten, wie er einfach kommt und geht. "Es" atmet. Genauso denkt "es". Ich gehe davon aus, dass "es" auch fühlt, ähnlich wie es denkt und atmet.

Dieses beobachten aller Verzweiflungs- und Selbstzweifelgedanken tat seht gut und entspannte schnell. Ich konnte wieder schlafen.

Genau DAS ist ja zur Zeit mein Thema und mein Fokus: meinem inneren Team (meinem Unbewussten) zu vertrauen, dass es einen guten Weg findet, meine Ziele zu erreichen, meine Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen. Dafür muss ich das bewusste Denken lockern und mich nicht mehr ausschliesslich mit ihm identifizieren.

"Glauben Sie nicht alles, was Sie denken" - Dieser Satz gefällt mir schon lange. Aber das was ich gestern ein kleines Stück erfahren durfte, hat eine andere Bedeutung für mich. Eben, dass ich nicht bin, was ich denke. Vielleicht ist es auch die Erfahrung, dass ich tatsächlich nicht alles glauben muss, was ich mir da so zusammen denke...

Wer bin ich dann?

Mal sehen...
 
Wieder ein schöner Tag nach einer schlechten Nacht:

Am Vormittag ging ich zögerlich hinter meine Vorbereitungen für nächste Woche. Mein Ziel ist so weit erreicht und eigentlich sind es Lektionen, auf die ich mich freue. Vor allem mit den beiden Kids, denen ich Deutsch als Zweitsprache unterrichte, habe ich viel Freude, aber auch mit den beiden Klassen mit denen ich mit den Elementen arbeite ist es wirklich cool.

Dann war ich noch einkaufen und habe ein wunderbares, feines Rindfleisch nordafrikanisch mit Couscous gekocht. Die Sauce würze ich jeweils mit scharfem Pfeffer, Zimt und Kreuzkümmel und Knoblauch. Die lange verkochten Zwiebeln machen die Sauce ganz sämig. - War wirklich lecker! - Wieder alles weggeschmatzt.

Der Nachmittag war einfach nur schön. Mit meiner Tochter und deren Tochter haben wir einen Spaziergang an einem schönen Weiher entlang und zu einem tollen Holzaussichtsturm auf einem Hügel gemacht. Die Frühlingsstimmung war wieder herrlich. Wärmende Sonne, in der Ferne die Alpsteinkette, der Gipfel vom Säntis hat aus den weissen Schleierwolken geguckt. Die Bäume knospen oder blühen. Die kleine Enkelin jauchzte vor Freude - in beiden Händen je eine Blüte des Löwenzahns! Sie wollte Enten und Tauben streicheln und freute sich an Ziegen und Hühnern, die wir unterwegs entdeckten. Mit der Tochter konnte ich wunderbar plaudern. Wir sind eine Art Freundinnen geworden....

Zuhause waren Sohn mit Freundin am Vorbereiten des Abendessens (Karotten-Käse-Quiche - ebenfalls lecker).

Ein schöner Tag!
 
Heute gibt es einen richtigen Chill-Tag! :)

ICH HABE DIE GANZE NACHT DURCHGESCHLAFEN! :) (Nur einmal habe ich kurz unsere Katze maunzen gehört, bin aber sofort wieder eingeschlafen-):freu:

Ja, und eben habe ich heute beschlossen, dass ich heute einfach das Lustprinzip walten lasse. Wenn es am Abend nicht regnet, wandere ich mit meinem Mann zu einem Berg- oder Landgasthof, wo wir etwas Kleines essen.
Mittags brate ich einen feinen Fisch und sonst lese ich, schlafe ich und tue ich gar nichts... hihi ... mal sehen! Es wird mir schon beim Drandenken langweilig... hihi ...

Eben bin ich nochmals im Bett gelegen, habe den Womo-Führer Südnorwegen studiert. Mit grosser Wahrscheinlichkeit werden wir im Sommer für einen Monat mit dem Bus dorthin fahren. Ich freue mich. - In solchen Landschaften fühle ich mich daheim: weit, wild, vielfältig, naturbelassen. - Dort spüre ich, dass ich verbunden bin mit allem. Es ist ein Gefühl von Geborgenheit und Liebe. Schon jetzt kann ich es geniessen und abrufen. :)

Felsen- und Sandstrände, Seen, Badeplätze, Fjorde, Brücken, Tunnels, Fähren, Wanderungen, Gletschertouren...

Das mit dem Lustprinzip langweilt und stresst mich heute überraschenderweise nicht. - Ich könnte ja wieder einmal Zopf (Schweizer Nationalsonntagsgebäck) backen! - Und Lust auf den Wochenendeinkauf habe ich auch. Heute kann ich völlig gemütlich in den Supermarkt schlendern. Wenn ich arbeite, mache ich das so nebenher. - Heute NICHT! - Ist doch schön!
 
Es hat Spass gemacht, mit unserer Tochter und ihrem Mann DOG zu spielen. Zweimal haben meine Tochter und ich gewonnen ... - ... eigentlich aussichtslosen Situationen. :) - Unsere Männer waren frustriert, aber es war witzig.

Die kleine Tochter der Tochter versucht sich gerade im Nachsprechen von Wörtern und übt Melodien zu pfeifen. :) - Einfach nur schön!

Es beginnt bei uns bald zu schneien. Es ist bitter kalt und ich sorge mich ein wenig um unser neues Aprikosenbäumchen. Wir haben es in den Windfang gestellt, damit es keine Minustemperaturen erhält. - Mal sehen.

Was ich mich getraue: Vor mir selber zuzugeben, dass ich nächste Woche keine grosse Lust zu arbeiten habe. Und ich getraue mich auch, die Gefühle nicht zu verdrängen, aber auch nicht reinzuflutschen. In der Regel ändert sich das ja immer wieder! Und morgen ist ja erst Sonntag! Wir werden die ersten Spargeln kochen und in Rohschinken einwickeln und mit einer milden Senfsauce gratinieren. Mal sehen!

Jetzt bin ich müde, sehr müde und bin ganz neugierig, ob ich auch diese Nacht gut schlafen kann. Erstaunt bin ich, wie gut ich gestern und heute chillen konnte, ohne mich zu stressen und ins Kopfkino oder in den inneren Dialog zu gehen. - Auch hier: Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt!

Die wichtigste Erkenntnis für mich: VIELES KANN ICH NICHT ÄNDERN! - Vieles übergebe ich besser dieser grossen Macht, die alles - auch mich - geschaffen hat. Dann bekomme ich auch Lust, das zu tun, was ich tun kann - und fühle mich nicht gestresst dabei. - Es geht mir nicht um Fatalismus, sondern um Entlastung und Vertrauen, in diese unendliche Kraft, die auch in mir ist
 
Ratschläge erlebe ich oft als Zeichen von Hilflosigkeit. Auszuhalten wie es einem anderen Menschen wirklich geht, würde viele schwierige Gefühle auslösen. Verdrängen, Abspalten, Übergehen ist da oft (tatsächlich) im Moment die beste Lösung für diese Menschen, denn sie wären tatsächlich überfordert.

Achtung: Das ist meine persönliche Meinung und hat keinen Anspruch darauf, die absolute Wahrheit zu sein!

Heute geht mir durch den Kopf, dass diese Menschen auch ein Spiegel sind für meine inneren Ansprüche: Mach dies! Warum bist du nur so? Du solltest! ...

Wenn mir jemand sagen würde, ich sei ein violett-grün gepunktetes Eichhörnchen, dass gerade im Fluss badet, würde ich mir an den Kopf tippen und den Kopf auch schütteln. Davon ist nichts wahr - und genau die Absurdität würde mich zum Lachen bringen.

Genau so absurd sind oft diese Ratschläge, leider merke ich es nicht, weil ich in mir selber oft auch die selbe (mehr oder weniger versteckte) Vorwurfshaltung habe. (Was sind "Warum-Fragen" in der Regel anderes als versteckte oder schlecht getarnte Vorwürfe).

Dadurch merke ich, dass ich nicht darum herum komme für mich selber gut zu sorgen. Das schreibt sich nun wieder mal sehr einfach. Was heisst das im Umgang mit diesen Menschen konkret? -
Für mich heisst das oft, dass Rückzug der beste Schutz ist. Oft heisst es auch, dass ich für das unzensurierte Auskotzen eine Anmeldung habe. ("Du, ich muss mich mal auskotzen und mein Selbstmitleid ausleben. Magst du resp. kannst du einen Moment zuhören, ohne mir einen Tipp zu geben. Ich muss mal das Gefühl wirklich fühlen können und Verständnis dafür haben.") - Das wird zum Teil verstanden. Und das ist gut! Die schlechten Phasen zeigen mir also auch, wer eine richtige Freundin ist. Eigentlich habe ich nur eine, die das versteht und die ist selber durch eine tiefe Krise gegangen. Wir haben nur sporadisch Kontakt, aber der ist ehrlich und gut. Sie ist für mich die beste Freundin.

Manchmal macht mich das einsam, auch wenn ich eine sehr tolle Familie habe. Wir haben wenig Freunde, aber die sind, wie gesagt gut.

In den letzten Tagen habe ich bemerkt, dass ich aber nie wirklich ganz alleine bin. In mir drin fühle ich mich sehr, sehr oft verbunden mit allem, was ist. So kann ich nicht allein sein. Das tut mir gut.
 
Ein interessanter Tag heute.

Am Vormittag konnte ich in Ruhe vorbereiten, auch ohne grössere innere Ablehnung. Der Untersuch bei der Gynäkologin war wie jedes Mal. Und wie jedes Mal bin ich erstaunt wie unlustig die Frau ist. Wenn ich nicht schon eine so reiche Erfahrung mit Ärztinnen hätte, würde ich wieder wechseln. Aber ich gehe ja nur in den geraden Jahren und diese Viertelstunde krieg ich hin. Das ist weniger aufwändig, als wenn ich eine neue Frau suchen müsste.

Nachher habe ich in verschiedenen Möbel- und Inneneinrichtungsgeschäften nach bruchfesten Tellern für den Camperbus Ausschau gehalten. Am Schluss habe ich zwei grüne und zwei blaue aus Bambus- und Maismehl gekauft, zu 100% biologisch abbaubar.
Der Verkäufer verstand mich nicht, als ich ihn fragte, wie das konkret funktioniert. Ob ich die Teller, wenn sie nicht mehr gebraucht werden, im Wald vergraben muss. Immerhin brauchen sie 2-3 Jahre zum Verrotten. - Naja...
Die Teller sind schön, auch das Besteck, das ich uns geleistet habe. Leider ist das kommende WE wettermässig auch nicht geeignet, um auf Skitour zu gehen. Im Frühjahr ist das Wetter immer ein wenig schwierig. - Schade! - ich liebe das Gefühl, im Bus wegzufahren. Auch wenn wir irgendwo übernachtet haben und dann weiter ziehen kribbelt es so schön im Bauch und das Herz wird ganz leicht.

Zur Zeit studiere ich viele Internetseiten zu Trekking in Norwegen.
Quer durch die Hardangervidda? - oder soll es eine Gletschertour sein? Auch mit dem Rad wäre schön! *seufz*- Die schöne Qual der Wahl!
 
Der lange Dienstag ist hinter mir. - Ganz so gut konnte ich nicht mehr schlafen. Müde und etwas überreizt war ich um 7.15 Uhr in der Schule. - Ein anstrengender Tag!

Um 19.15 Uhr bin ich wieder abgefahren... - 12 h Schul- und Sitzungsbetrieb. Irgendwann dazwischen eine Stunde Mittag zusammen mit Kolleginnen und am Abend noch etwas klönen mit dem anderen Schulischen Heilpädagogen.

Pausen konnte ich nicht machen. Einerseits gab's kaum Zeit, andererseits hätte ich gar nicht abschalten können. - Schwierig! -

Ich bin einfach ganz schnell reizüberflutet, spüre so viel, was es zu tun gäbe, komme z.T. mit den Kolleginnen nicht weiter, die aber wirklich sehr sympathisch und nett sind. Ein gutes Team...

Keine Ahnung, wie ich damit fertig werden werde. Im Moment kann ich mir nur im Rest meines Lebens Zeit geben, um mich zu erholen. Aber das ist sehr unbefriedigend!

Am besten kuschle ich mich an meinen Mann und rieche ihn ein wenig hinter dem Ohr. So spüre ich Geborgenheit.
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fauna
 
Das Schlafen, vor allem das Durchschlafen ist sehr schwierig, wenn ich so überreizt bin. Das ganze Nervensystem kam zwischen halb zwei und halb vier nicht zur Ruhe, dh. gegen halb vier konnte ich mehr und mehr meinen Atem beobachten, ohne etwas verändern zu wollen. - Das hat dann entspannt und half mir nochmals gute drei Stunden tief zu schlafen.
Im Grossen und Ganzen war es die bessere Nacht als vorletzte.

Keine Ahnung, wie ich aus diesem Stress raus komme. Aber ich habe im vergangenen halben Jahr viel erreicht. Ich müsste noch eine neue Lösung in diesem Thema finden, dann habe ich mein Ziellevel von Selbstvertrauen, Lebensqualität und Wohlsein erreicht. Meine Intuition sagt mir, dass ich das schaffe. :) - Nur habe ich keinen Schimmer von einem Dunst wie. -

Aber GENAU DAS könnte ja die Lösung sein: Nicht wissen wie, aber trotzdem das Vertrauen haben. - Das zu denken und zu schreiben fühlt sich gut an, sehr gut sogar. Ich reagiere sogar mit Berührtsein und einem klitzekleinen Bisschen Augenwasser.

Mal sehen!

Heute Morgen im Internet gelesen: "Ohne Vergleich kann ich kein/e Versager/in sein." - Byron Katie
 
Letzte Nacht bin ich nach einer Stunde gutem und tiefem Schlaf um halb zwölf erwacht. - Danach wurde es mehr als nur schwierig!- Mehr als Dösen lag fast nicht drin.

Letzte Woche war Verzweiflung dran, davon war gestern nichts mehr da. - Nein, es ging um die Angst, zu vertrauen. Damit meine ich einerseits das Loslassen vor dem Einschlafen, andererseits auch ein Weg aus meiner Reizüberflutung oder weg von der Überreizung des Nervensystems. Ich spürte, dass ich mich entscheiden will, was ich will, was mir wichtig ist. - Im schulischen Berufsalltag fühle ich mich rasch dauerüberreizt im Wahrnehmungs- und Nervenstystem.

Ich spüre auch, dass es um eine Hyperwachsamkeit handelt und eine Gewohnheit, alles über den Verstand zu kontrollieren. Das ist eine absolute Überlastung meiner geistig-mentalen Kraft. Emotional geht es mir gut, sogar mit der Schlaflosigkeit... AUCH WENN ICH MIR DEFINITIV ETWAS ANDERES WÜNSCHE!

Klar ist auf der emotionalen Ebene noch diese Angst vor Vertrauen, vor allem Angst davor mir SELBST zu vertrauen. Ich habe die Gewohnheit, alles für meinen Unterreicht bis ins Detail zu planen und dann noch ein paar Dinge zusätzlich für alle Fälle vorrätig zu haben. - Das funzt überhaupt nicht, denn es ist dann sehr überladen und ganz viel muss ich streichen.

Ich spüre, dass sich das am Verändern ist - und die Veränderung findet auf der Ebene der "Delegation an das innere Team" statt. Meinen Fähigkeiten und Talenten, aber auch meinen Werten kann ich absolut vertrauen. Die sind gut.

Nur eben, ich spüre viel Angst vor dem Vertrauen in diese Fähigkeiten und in meine gute Intuition. - Eine positive Absicht des Verstandes, der alles planen und kontrollieren möchte: Er schützt mich vor Emotionen, die mich überfordern könnten oder überwältigen oder überfluten. - Aber da habe ich ja viele Muster erforscht, neutralisiert und verändert. Das spüre ich sehr im Alltag. Ich bin viel souveräner, aber auf eine humorvolle, ruhige Art, die mir selber sehr gefällt und mit der es mir sehr wohl ist. Es ist nicht nur mir wohl damit, sondern auch meiner Familie und meinen Schüler/innen mit Schulschwierigkeiten. :) - Darüber freue ich mich sehr.

Ganz kann ich es mir nicht erklären, warum ich mich trotzdem noch nicht entspannen kann. Aber ist nun mal so. Zum Glück stresst es mich emotional nicht sehr. - So kann ich mich jetzt auf die neue Lösung verlassen, die sich irgendwie selber entwickelt. Mit meinem Verstand kann ich es nicht. Punkt. - Also muss ich mich darauf verlassen, dass es irgendwie anders gesteuert wird.

Wenn ich das so aufschreibe, merke ich, dass das eigentlich super ist: Ich möchte meiner Intuition und meinen Fähigkeiten (meinem inneren Team) tiefer vertrauen. Dafür finde ich selbstverständlich keine rationale Lösung - ich muss bei dieser Zielsetzung vertrauen. Punkt.

Und DAS holt nochmals das ganze alte überfällige Muster hoch. -

Aber ich freue mich wirklich auch sehr an meinen Schritt und am guten Schultarbeitsmorgen heute. Es war obercool. - Ich habe wirklich sehr intuitiv gearbeitet. (Selbstverständlich werde ich mich weiterhin seriös vorbereiten).
Dann war ich vorgestern in meiner Praxis und habe ich mich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder auf diese Arbeit gefreut. Da ist definitiv etwas in mir passiert. :) - Und es waren auch wirklich gute Coachings, es hat den Klientinnen einiges gebracht. Das war in der Körpersprache leicht zu erkennen! :) Ja, und irgendwie habe ich eine noch nicht sehr vertraute Neugier und Vorfreude auf das, wie sich mein Leben weiter entwickelt. :)
 
Etwas habe ich noch vergessen:

Gestern, als ich merkte, dass ich eigentlich tief drinnen überzeugt bin, dass innere Arbeit hart und schwierig sein muss, Arbeit überhaupt sehr anstrengend sein muss, und dass ich eben so tief eingegrabene Muster habe, die sich NIE, wirklich NIE ändern werden, merkte ich, dass da eine SEHR rechthaberische und sture Seite in mir ist, vor allem rechthaberisch.

Die hat mir jahrzehntelang weisgemacht (und ich bin immer wieder verzweifelt und trotz "besserem Wissen" darauf reingefallen!), dass ich eben irgendwie zerstört bin seelisch oder sonst irgendwie nicht in Ordnung oder gut genug....

Ja, und jetzt merke ich, dass ich da eine sehr rechthaberische Seite habe. - Und spannend ist es jetzt, mich zu fragen, was die wohl für eine gute Absicht hat, wozu Rechthaberei eigentlich gut ist, was deren Vorteile sind.

Wer rechthaberisch ist
- nimmt einen Standpunkt ein
- weiss, was ihre oder seine Meinung ist

Aber wieso war ich so rechthaberisch bezüglich meiner Möglichkeiten zu heilen und umzulernen und dazuzulernen etc.? - Obwohl ich bei JEDEM Menschen, auch bei mir ja sehe, was jede/r lernt. NIEMAND VERÄNDERT SICH NIE. - Jede/r passt sich neuen Situationen an, freiwillig und/oder unfreiwillig.

Klar haben wir alle Muster, gewohnheitsmässige Reaktionen. Doch verändern auch die sich immer wieder mal. Sonst würde ich mich ja noch genauso verhalten wie vor 20 Jahren. -

Wozu ist das gut, wenn ich das unfreiwillig und sehr unbewusst jahrzehntelang nicht wahrhaben konnte, sondern sehr rechthaberisch auf meinem Standpunkt blieb, dass ich eben emotional nie heilen kann, nie ganz vergeben, vor allem nie ganz heilen...?

Vielleicht, weil ich eben wirklich hochsensibel bin und eine sehr differenzierte Wahrnehmung habe, so muss halt auch sehr differenziert umgelernt werden. - Irgendwie befriedigt mich diese Antwort.
Zusatz: Die frühen Verletzungen bewirken in einem sensiblen Nervensystem halt auch starke Abwehrmechanismen. Eigentlich ist es egal, ich freue mich, dass ich Lebensfreude und geistig-emotionale Gesundheit sprüre. - Eigentlich auf diese Art zum ersten Mal in meinem Leben. - ok. es ist über Jahre und Jahrzehnte schrittweise gekommen, immer wieder unbemerkt, aber jetzt kann ich es erleben und dafür bin ich tief dankbar.
 
Mein Erleben hat sich sehr verändert. Oft kann ich einfach meinen Impulsen folgen. Manchmal habe ich auch einfach Lust, das zu tun, was ich tun muss oder wozu ich verpflichtet bin.

Heute konnte ich einfach Dinge tun, die zu tun sind und spürte dabei meinen Atem, spürte dabei eine unendliche Energie.

Am Vormittag holte ich unseren Bus, der für eine Reparatur in einer Werkstätte war. Eine Stunde Fahrt durch blühende Wiesen mit blühenden Bäumen, vor allem Apfelbäume. Die Berge noch bis tief hinunter verschneit. Der Gegensatz zwischen den hellen, weissen Gipfeln oben und dem satten Grün unten ist gross. Nach der Überquerung eines kleinen Passes war der Blick auf den Zürichsee wunderschön. Hinten die Dreitausender der Glarner Alpen. Vom Rickenpass aus kann ich mir immer sehr gut vorstellen wie in der Eiszeit die riesigen Gletscherzungen diese Hügellandschaft geschliffen haben, in deren Mulden sich viele Seen gebildet haben. - Einfach nur schön! :)

Zuhause habe ich mit Freude den Camper geputzt und wieder frisch gemacht für unsere Auffahrtstour (Auffahrt ist Himmelfahrt). Camper Putzen finde ich wider Erwarten regelmässig sehr schön, weil es ein sehr kleiner Raum ist. Es lohnt sich auch meistens sehr nach einer Woche Ferien. :cool:, so dass der Erfolg sehr sichtbar ist. - .... Und.... das schönste: Ich mache in frisch für die nächste Tour, auf die freue ich mich jeweils schon beim Reinigen!

Zum Mittagessen gab es weisse Spargeln mit Kräuterquarksauce, Schinken und Kartoffeln in der Schale. Nachher noch ein paar Einkäufe für die "Bratwurstparty" morgen. Mein Mann feiert seinen Geburtstag.

Jetzt höre ich den Rasenmäher, mein Mann möchte noch den Garten etwas in Schuss bringen. Nachher wollen wir mit dem Rad an den Bodensee fahren.

Es ist ein wunderbares Gefühl, Energie zu spüren und Lust, etwas zu tun. Eine Art Grundgefühl von Neugier, wie was kommen wird, hat sich breit gemacht in mir. Sie entspannt mich sehr.

Diese Freude, die ich zeitweise ganz bewusst loslassen muss, damit ich nicht das Gefühl, bekomme, dass sie Zuviel wird, würde ich gerne teilen, weiter schenken. Sie ist so schön!. Wenn ich mich auf sie konzentriere, werde ich sofort meiner tiefen Atmung bewusst, Freudentränen drücken und ich spüre - wie schon geschrieben - diese enorme Energie. Es ist die Energie des Frühlings, der spriessenden Bäume und Pflanzen. Jedes Mal wenn ich durch den Garten gehe zur Haustüre, sehe ich die Farben und Formen und kann diese Energie aufnehmen. Es ist wunderschön!

Im Supermarkt machte ich auch eine neue Erfahrung. Anstatt, dass ich von den vielen Sinnesreizen auf allen Ebenen und von den vielen Gefühlen der anderen Kaufenden, die oft so stark spüre, überwältigt und ermüdet werde, scheine ich mehr Raum einzunehmen. - Es fühlt sich so an! Es ist, wie wenn ich grösser geworden wäre. Es scheint mir, dass ich durch den Platz den ich fülle besser vor den Gefühlen anderer Menschen geschützt bin.

Ich bin zwar noch offen, aber ich nehme nicht mehr alles auf, bin kein "emotionaler Staubsauger" mehr. Als den habe ich mich sehr, sehr lange gefühlt.
 
Meine Verdauung und damit mein Stoffwechsel sind :confused: - Geschlafen habe ich überraschend gut! Eigentlich sogar sehr gut!

Trotzdem heute Morgen fühle ich mich knirri - und ich spüre meine Gewohnheit, all die Dinge, die ich tun "muss" miteinander zu sehen. So entsteht ein wunderbar stressiger Berg, der mich noch müder macht als ich schon bin. :confused:

Es ist mir auch übel. - Kein Wunder bei dem, was ich gestern und in den letzten Tagen gegessen habe. Dann stresst mich auch, dass da ein paar Projekte in der Arbeit auf mich zukommen und das Stressmuster, bei dem ich mich selber runtermache und lauter Kritik von anderen erwarte, gibt noch das seine dazu...

Eigentlich ein guter Moment: Mal sehen, wie sich das entwickelt, was passiert!

Ein neuer Gedanke ist gekommen: Ich könnte ja mein Online-Programm, das mir so sehr geholfen hat, Stress abzubauen AUS LUST zu nutzen und nicht, weil ich es muss. - Überhaupt merke ich, dass ich trotz Übelkeit und müdem Tag, auch trotz emotionalem Müdesein, neue Gedanken habe: Ich kann das "mich selber Stressen" sein lassen und beim Lustprinzip bleiben. Meist entdecke ich in mir selber eine Lust zu dem, wozu ich mich verpflichtet habe. (Abmachungen, Arbeit etc.) -

Mal sehen! ;)
 
Das kleine Geburtstagsfest ist Geschichte.

Es war schön und sehr locker-entspannt. Die Familie meines Mannes war vor allem da. Wir haben angeregt und interessiert erzählt und einander zugehört. Ein Nachbar und ein befreundetes Paar sind auch noch gekommen.
Es war kurzfristig angesagt, deshalb gab es auch Absagen, die wir gut verstehen konnten.

Wir waren 17 Erwachsene und zwei Kinder in guter Stimmung. Weil es regnete bauten wir ein Plasticdach über einem Sonnenschirm und brauchten eine Gasgrill anstelle der offenen Feuerstelle, wo wir eigentlich lieber grillen. Geplant war, dass jede/r sich selber auf den Grill legt, was er oder sie ist. Der Apero war lecker und das Dessertbuffet ein Gedicht.

Anfangs war ich etwas unter Druck, konnte es aber gut annehmen und nachher geniessen. Ok. es gab für mich ziemlich zu tun, nicht vor dem Fest eher während dem Fest, denn ich machte den Service (Getränke, Tisch abräumen, Dessert richten etc.) - immer wieder bekam ich Hilfe und die beiden jungen Männer (Sohn und Schwiegersohn) übernahmen den Grill.

Da es Sonntagabend ist, gingen die Leute auch eher früh wieder heim. So blieb das befreundete Paar noch etwas länger, es ist auch später gekommen. Wir plauderten noch eine Weile, tauschten über Ferien aus und machten Pläne für eine gemeinsame Tour.

Eben sind mein Mann und ich fertig mit Aufräumen geworden. Die Abwaschmaschine ist in Betrieb.

Etwas vom schönsten fand ich, dass die Freundin meines Sohnes mit seinem Sohn (Kind mit einer Exfreundin, sehr jung) lange mit einem Ball gespielt hat. Ich finde das grossartig, dass wir alle miteinander das hingekriegt haben, dass der kleine Junge mit seiner Mami fast regelmässig einmal in der Woche zu uns kommt und bei uns isst. Manchmal gehen wir in den Zoo oder an einen Fluss. - Dass das so geht, freut mich sehr.

Ein schöner Tag war es heute!

Morgen habe ich gut Zeit für meine Vorbereitungen für den Unterricht. Mit zwei Kindern werde ich Erdbeermarmelade für den Muttertag kochen. Mit einer Gruppe Kindern mache ich Experimente. Einen Mathetest bereite ich mit vier Kids vor, ev. noch mit einer zweiten Gruppe.

Viel zu tun habe ich nicht mehr dafür. Etwas Material bereitstellen und Erdbeeren einkaufen. Bis jetzt habe ich solche Dinge nicht als Arbeit angesehen, doch jetzt kann ich anerkennen, dass das auch Vorbereitung ist.

Am Mittwoch packe ich dann unseren Bus. Mit hoher Wahrscheinlichkeit fahren wir auf einen Alpenpass und steigen mit den Skiern auf zwei Gipfel. Am liebsten würde ich nachher weiter fahren und noch irgendwo tiefer unten den Frühling geniessen. -

Mal sehen.
 
Heute Morgen durfte ich eine schöne Erfahrung machen:

Ich bin um ca. Viertel vor sieben erwacht - und war wirklich angenehm wach, hatte Lust aufzustehen und spürte auch eine gute Stimmung in mir. - So etwas am Morgen, noch ziemlich früh!

Die Ausgeglichenheit und innere Ruhe, die sich immer mehr in mir ausbreitet fühlt sich sehr gut, manchmal auch noch etwas ungewohnt an. Ab und zu verspüre ich noch Trauer. Der Schutz des depressiven Musters hat mich wirklich lange begleitet und auch gute Dienste erwiesen... (so schrecklich lebenseinschränkend es auch war...)

Manchmal taucht in mir das Gefühl auf, dass es so lange und tiefe Krisen brauchte, mich da heraus zu schälen, damit ich viel Verständnis und Gelassenheit in der Arbeit mit Menschen entwickeln konnte - auch viel Vertrauen, dass sie genau am richtigen Ort in ihrem Leben stehen.

Noch etwas Schönes: Ich habe mehr Zuversicht entwickelt, wobei das noch ein sehr zartes Pflänzchen ist, das ich gut pflegen will, damit es weiter gut wächst und stark wird.
 
Ich bin noch etwas verkatert. - Das verlängerte Wochenende über Auffahrt verbrachte ich mit meinem Mann an der Donau, am Federsee und in Ulm. - Tolle, aber volle Tage!

Wandern, Rad fahren, Besichtigungen, Entdeckungen.

Eigentlich wäre ich lieber in die Berge auf Skitour gegangen. Doch ich hatte zwei Sonnenstiche und es wäre für mich kritisch geworden. Anstrengung in der doch schon starken, hochalpinen Sonne im Schnee wäre für mich gefährlich gewesen. Wider Erwarten machten mir aber die Tage im Flachland sehr Spass. Sie waren voll von neuen Erlebnissen.
Am Sonntag sind wir nach dem Mittag müde und zufrieden heimgekommen.

Am Montag ging ich es gemächlich an und ich hatte überhaupt keine Lust zu arbeiten. Gestern dann der lange Tag beim Unterrichten... - Wider Erwarten habe ich ziemlich gut geschlagen und war auch dementsprechend fit und gelassen.
Ebenfalls wider Erwarten war es ein obercooler Schultag mit viel Spass und guten Momenten.

Trotzdem bin ich heute müde. Aber der Tag ist wieder sehr voll. Am Vormittag interdisziplinäres Zentrum und am Nachmittag eine Veranstaltung unserer Schule. Morgen geht es so ähnlich weiter. Am Abend werden wir dann noch ins Stadttheater gehen, um ein neues Musical zu sehen. Unser Stadttheater ist dafür international bekannt, hochkarätige Musicalaufführungen zu zeigen. - Mal sehen.

Ja, das WE ist für ich dann nicht wirklich verlängert, da ich am Montag jeweils vorbereite und am Dienstag unterrichte. So ist das Feiertags-WE für mich eher belastend. Aber was soll's! Nicht wirklich tragisch.

Jetzt setze ich mich gleich mit einem guten Buch in den Zug.
 
Ich erlebe viel und ich erlebe auch viel Neues.

Heute Morgen hätte ich noch behauptet, dass ich zu 90% das erreicht habe, was ich mir vor zwei Jahren zum Ziel gesetzt habe. (*herzliche lach* - und damals wusste ich gar nicht genau, was dieses Ziel war. Ich wusste nur, dass ich alles daran gebe, wieder arbeitsfähig zu werden. - Hmm... also doch ein Ziel? :0504: )

Heute Abend spüre ich, dass es mehr geworden ist heute durch diese Sitzung. Ich spüre viel Entlastung und Zuversicht. Die Dankbarkeit für die viel grössere innere Ruhe und für all die Schritte, die sich auch stabilisiert habe ist durch eine Zuversicht ersetzt (in diesem Moment halt, Dankbarkeit ist auch noch da, aber nicht zuvorderst)

Es ist schön zuversichtlich zu sein. Es ist schön, ruhig zu sein, ohne genau zu wissen, wie die kommenden Herausforderungen gelöst sein werden. - Das ist wohl Vertrauen.

Etwas Wichtiges, das ich eigentlich schon gewusst habe, das mir heute nochmals sehr bewusst geworden ist: Es bringt nichts gegen meine Natur und gegen meine Überlebensstrategien zu kämpfen. Es sind Ressourcen - mit Nachteilen. - Immer wenn sie nachteilig sind, kann ich mich etwas anderem zuwenden, das ich lieber möchte (in diesem Moment).

Konkret: Eine tiefeingeschliffene Überlebensstrategie ist, zu "scannen", sozusagen durch den "Äther" zu spüren, was andere fühlen und brauchen, ob emotionaler Stress vorhanden ist und Verantwortung für diese Gefühle anderer zu übernehmen. - Das hat mir als Kind sehr geholfen. Es ist jetzt noch in meiner Arbeit in meiner Praxis sehr wichtig und hilfreich, auch in der Schule und auch in der Familie. - ABER, ich möchte wählen können, nicht vollautomatisch zu scannen. Und ich möchte auch nicht gegen das Scannen kämpfen, das ist Energieverschleiss. Ich möchte die ersten Zeichen nutzen, wenn ich merke, dass ich in einem Moment scanne, in dem es unangemessen ist. In diesen Momenten möchte ich vertrauen, dass andere Menschen selber alles in sich haben, um gut für sich zu sorgen. - Das heisst nicht, dass ich mich nie kümmern darf, nur dass ich nicht die Verantwortung für die Gefühle anderer übernehmen möchte. Mitgefühl ist selbstverständlich ok. - aber auch nicht in jeder Situation. Manchmal ist es angemessener Grenzen zu setzen.
 
In der Arbeit geht es mir recht gut. Ich bin zufrieden mit dem, wie es läuft. Vieles macht mir Spass, vor allem, wenn ich einen guten Draht spüre, zu Kindern, die entmutigt sind. Wenn ich ein Lächeln sehe oder ein Leuchten im Gesicht oder einen Fortschritt, dann spüre ich, dass der Tag ein Erfolg war.

Schritte sind für mich vor allem folgendes:
- Ein Kind freut sich über ein Lob und geht motiviert an die Arbeit.
- Ein Kind fällt in ein Loch, weil es einen Fehler gemacht hat, kommt aber wieder raus und arbeitet weiter.
- Ein Kind, das mehr oder weniger das schulische Arbeiten vermieden hat, freut sich weil es drei Seiten gerechnet hat.
- Ein Kind übt mit mir englische Vokabeln und macht zum ersten Mal in diesem Schuljahr eine genügende Note.
- Ein Kind fragt mich, ob es mit mir einen Test vorbereiten darf, es habe es noch nötig.
- Ein Kind, das kaum gesprochen hat, beginnt zu erzählen.

Wenn ich das notiere, lebt meine Freude an meiner Arbeit auf und breitet sich wieder aus in mir. Solche Erlebnisse sind für mich das schönste in meinem Beruf.

Aber es gibt auch anderes:
Vergangene Woche machte ich mit einer 2. Klasse Versuche mit Wasser: Was sinkt, was schwimmt? - Eine Knetekugel sinkt, aber man kann die Kugel formen.... - und plötzlich schwimmt die Knete... - Die freudigen Stimmen: "Hurra, ich habe es geschafft!" klingen noch immer in mir nach. Auch die inneren Bilder von den vertieften Kindern, die nun weiter ausprobieren, was sie alles schwimmen lassen können in den Knetebötchen.

Auch das war schön!

Ja, und heute haben mich so viele Schülerinnen mit Freude im Gesicht begrüsst, so dass ich merkte, dass sie sich freuen, wenn sie mich sehen. - Das sind wirklich schöne Momente. Dafür lohnt es sich locker aufzustehen! :)

Mittlerweile fühle ich mich auch besser mit der Zusammenarbeit mit den Kolleg/innen. Ich reagiere weniger empfindlich und nehme vieles weniger persönlich. Das macht mich entspannter und selbstsicherer.

Mein Sohn und seine Freundin möchten bei uns ausziehen. Das verstehe ich sehr gut. Trotzdem ist das eine nächste grössere Veränderung, die mich wider Erwarten (hmm... nicht wirklich wider Erwarten) etwas traurig macht. Da kommen ein paar Befürchtungen auf, dass ich den Kontakt mit meinem Sohn verliere. Aber das liegt ja auch an mir.

Mal sehen.
 
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