Die Festhalte-Therapie: Therapie, Pro und Contra, Kritik

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Festhalte-Therapie

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Die aus Tschechien stammende Psychologin Jirina Prekop propagiert das „Festhalten“ für die Behandlung schwieriger, „herrschsüchtiger“, hyperaktiver und autistischer Kinder. Sie legte ihr Konzept, das auf dem „forced holding“ der amerikanischen Kinderpsychiaterin Martha Welch basiert, Eltern, Therapeuten und Erziehern in Bestsellern wie „Der kleine Tyrann“ (1998) oder „Hättest du mich festgehalten“ (1999) ans Herz.

In der Standardhaltung sitzt das Kind dabei rittlings auf dem Schoß der erwachsenen Bezugsperson, die Arme vor dem Bauch verschränkt. Dann wird es – auch stundenlang – fest umklammert. Größere und stärkere Kinder liegen mit dem Rücken auf dem Boden, der Erwachsene setzt sich auf sie und drückt sie mit seinem Körpergewicht zu Boden.

„Wie Ringkämpfer“ seien Eltern und Kinder oft stundenlang ineinander verschlungen, sagt Ute Benz. Sich-Sträuben und Schreien der Kinder gelten als Ausdruck psychischer Blockierung. Auf dringende Bedürfnisse kann keine Rücksicht genommen werden, notfalls uriniert das Kind während der Umklammerung. Erst wenn es Blickkontakt aufnimmt und den Widerstand aufgibt, wird sie aufgelöst. Die Kritik an der Therapie ist nicht neu. Doch das „Festhalten“ wird nach wie vor von Kinderärzten und Ergotherapeuten empfohlen und von Eltern auf ihren Rat hin angewandt. Eine Gratwanderung.


Lin Burian, Leiterin des Jirina-Prekop-Instituts in Wien, verteidigt die Festhaltetherapie: „Keinesfalls darf das Recht des Stärkeren gelten, und es darf keine körperliche oder sprachliche Gewalt angewendet werden.“ Sie kann aber nicht ausschließen, dass jemand die Therapie „als Erziehungs- und Druckmittel missversteht“.

„Solange die Kinder das als liebesvolles Gehaltenwerden wahrnehmen, ist es unproblematisch“, sagt der Kinderpsychiater Wilhelm Rotthaus, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie. „Es gibt schließlich Situationen, in denen Eltern ihre Kinder festhalten, um sie vor Schlimmerem zu bewahren.“

Rotthaus unterscheidet jedoch zwischen dem Rat, ein außer sich geratenes kleineres Kind eine Weile auf dem Schoß festzuhalten, und stundenlangen, gewaltsamen Sitzungen, vor allem mit älteren Kindern. „Ich persönlich wurde damit durch Patienten zwischen vier und 21 Jahren und durch ihre Eltern konfrontiert, die alle durch die Behandlung traumatisiert waren“, sagt Ute Benz.
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Und bist du nicht willig - Gesundheit - Welt - Tagesspiegel

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Die Therapiesitzung besteht aus drei Phasen, die Prekops geistige Mentorin Welch wie folgt beschreibt:
die Auseinandersetzung (Konfrontation)
der Zurückweisung (Rejektion) und
der völligen Auflösung der Spannung (Resolution)(Anm. 9)
"In der Standardhaltung sitzt das Kind dabei rittlings auf dem Schoß der erwachsenen Bezugsperson, die Arme vor dem Bauch verschränkt. Dann wird es - auch stundenlang - fest umklammert. Größere und stärkere Kinder liegen mit dem Rücken auf dem Boden, der Erwachsene setzt sich auf sie und drückt sie mit seinem Körpergewicht zu Boden."(Anm. 10)
Laut Prekop werde das Kind in der ersten Phase von der Mutter in den Arm genommen. Zwar solle durch die "dichte Umarmung" keine Atemnot entstehen oder zu sehr gedrückt werden, allerdings darf es weder "über seine Lage, noch über seine Bewegung entscheiden, der Umarmung entfliehen können, oder sich durch Gegenstände und stereotype Verhaltensweisen ablenken lassen"(Anm. 11).

In der nächsten Phase gilt es nunmehr das Kind zu reizen, um die Konflikte anzuheizen. Reagiert das Kind nicht auf die Umarmung, dann wird es provoziert. Trost könne nämlich nur der empfinden, der in einer unerträglichen Situation steckt. "Die Krise ist ausgebrochen (oder wurde durch Provokation erzeugt; Anm. M.K.) und der Sinn des Festhaltens ist es, sie anzunehmen, durch sie hindurchzugehen, indem die affektive Ambivalenz ausgelebt und geordnet wird."(Anm. 12) Man setzt das Kind also bewusst Situationen aus, die ihm unangenehm sind, wovor es Angst hat und die es folglich meidet. "Dem Kind werden die zwanghaften Stereotypien verboten und es wird mit Wahrnehmungsangeboten, auf die es überempfindlich reagiert (die aber durchaus zum Normalen gehören) überflutet".(Anm. 13) Äußert das Kind Bedürfnisse z.B. auf die Toilette zu gehen oder fragt nach dem Grund der zwanghaften Umarmung, so sind dies nach Prekops Deutung Ausflüchte, auf die sie eine Reaktion verbietet. "In dieser Umarmung sollst du spüren, dass du lieben kannst."(Anm. 14) Notfalls uriniert das Kind während der Umklammerung.(Anm. 15)

Wird das Kind zu aggressiv und reichen die Kräfte der Mutter oder des Therapeuten nicht aus, dann darf das Kind schon mal mit Haltegurten, die der Psychologe Colin Goldner als eine Art Zwangsjacke für zwei bezeichnet- an der Mutter festgeschnallt werden.(Anm. 16) Diese hat dann die Hände frei zur Abwehr oder um das Kind zu trösten. Auch der Einsatz mehrer Erwachsener gegen das unbotmäßige Kind kann angezeigt sein.(Anm. 17)

Getröstet wird das Kind aber erst dann, wenn es aggressiv wird. Es soll dann von der Mutter ohne Rücksicht auf die Reaktionen des Kindes mit Trostzeichen überhäuft werden (Streicheln, Schmusen, Küssen, Zureden). Dies sind Berührungen, die nämlich gerade autistischen Kindern unangenehm sind. Auf Anzeichen des Kindes soll die Mutter dabei nicht reagieren. Reagiert das Kind auf diese "aufheiternden Angebote" noch nicht mit "Lust", geht es weiter, weil das Kind noch "nicht durch" ist. Gegebenenfalls ist das Festhalten eben wieder aufzunehmen. Wird es von sich aus nicht aggressiv, dann darf nachgeholfen werden. "Wo das Kind von sich aus keine Unzufriedenheit zeigt, soll diese provoziert werden."(Anm. 18) Wird es heiter, dann ist die Wende eingetreten. Prekop spricht von einer "dynamischen Kurve" in jeder Sitzung. Einem immer weiter folgenden Anstieg von Anspannung, Flucht, Angst, Wut, Trauer und Hass folgen ab einem Wendepunkt Entspannung, Bindung, Geborgenheit, Lust, Freude und Liebe.

Darauf folgt die Entspannungsphase, das Kind beginnt Kontakt aufzunehmen, die Körperspannung lässt -vielleicht auch in erster Linie erschöpfungsbedingt (Anm. U.S.)- nach und die Atmung wird ruhiger. Nunmehr geht die Mutter auf die Bedürfnisse des Kindes ein, indem sie es streichelt und mit ihm spricht. Die Umarmung soll jedoch auch jetzt nicht gelöst werden, so lange bis das Kind "die negativen Gefühle in Liebe umgewandelt hat".(Anm. 19) Wann das Kind wieder losgelassen wird bestimmt die Mutter.
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Festhaltetherpie nach Prekop

Im gleichen Link wird klare Kritik an dieser Methode geübt:
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Kritik

Es fällt schwer bei dieser pseudowissenschaftlichen Gewalt"therapie" nicht in Zynismus zu verfallen. Unterschiede zu einer Gehirnwäsche sind nur schwer auszumachen. Es stellt sich die Frage, ob Kinder nicht eine Art "Stockholm-Syndrom" zeigen, um dieser Art "liebevoller" Behandlung durch die Mutter oder den Therapeuten zu entkommen.
Interessanterweise hat sie nach eigenen Aussagen Ansätze Hellingers integriert. Dessen nicht minder umstrittene Pseudeotherapie des Familienstellens basiert auf einer ähnlichen autoritären Gedankenwelt, wie die der Jirina Prekop. Wie Hellinger mittels Stellen einer "Herkunftsfamile" Lösungsansätze für Probleme suggeriert, so verspricht Prekop mit Ihrer Haltetherapie ähnliche Möglichkeiten, denn "auch für die Eltern bedeutet das Festhalten ihrer Kinder eine Chance (...), die eigenen Beziehungen und die gemeinsame Beziehung reifen zu lassen". Für die Mutter bietet sie die Möglichkeit, ihr Verhältnis zum Mann und zur eigenen Mutter zu überdenken.(Anm. )

Prekop propagiert unter einem pseudotherapeutischen Ansatz, dass Eltern körperliche Überlegenheit gegen Kinder einsetzen sollen. Stundenlanges Festhalten gegen den Willen des Kindes, ist eine abstoßende Form psychischer Gewaltausübung unter dem Deckmantel der Therapie.
Passive Kinder mittels Provokation zu Abwehrhaltungen erst zu provozieren ist eine Art der Folter. Gleiches gilt für die bewusste Überflutung mit Reizen, die das Kind ablehnt und/oder auf die es überempfindlich reagiert.
Willensäußerungen des Kindes werden bewusst nicht ernst genommen. Dafür wird der Willensbegriff umdefiniert: "Es ist nämlich die Frage, was wir unter dem Willen verstehen und auf welchen Wachstumsstufen sich der Wille entwickelt. Über einen freien Willen verfügt der Mensch erst dann, wenn er zwischen Alternativen wählen kann, weil er aufgrund seines geistigen Kombinierens die guten oder die schlechten Folgen seiner willentlichen Entscheidung übersehen kann. So weit ist ein Kleinkind noch lange nicht. Es kann noch nicht darüber entscheiden, ob es sich beschützen lassen möchte oder nicht."(Anm. 23)
Durch derartige Zwangsmaßnahmen wird da Urvertrauen zwischen Mutter und Kind nachhaltig gestört, wenn nicht sogar zerstört. Spätfolgen bleiben ebenfalls völlig außer Betracht.
Gerade bei autistischen Kindern, die auf Berührungen in der Regel sehr sensibel, empfindlich und ablehnend reagieren, können erzwungenes Festhalten, zwangsweise Liebkosungen etc. zu einer Verschlimmerung ihres Krankheitsbildes führen. Prekops Ansätze zur Behandlung autistischer Kinder basieren auf Thesen Tinbergens, die von anderen Wissenschaftlern als "nicht nur einfältig, sondern falsch" eingestuft werden.(Anm. 24)
Auch bei Kindern mit einer Aufmerksamkeitsstörung (ADS/ADHS) hilft Prekops Methode nicht, sondern bewirkt eher das Gegenteil.
Ähnlich wie Hellinger wird das Festhalten als "Heilmittel" für viele Gelegenheiten, seien es streitende Geschwister, einnässende Kinder, Adoptivkinder etc. verkauft. Auch andere Aussagen erinnern stark an Hellinger. "Damit der Mensch einmal erwachsen werden kann, soll er seine Eltern ehren, wo möglichst auch lieben. Also laden wir die Oma oder den Opa ein, damit sie auf der Matte den langjährigen Schmerz mit ihrem erwachsenen Kind endlich einmal bewältigen. Nicht selten zieht sich der Schmerz von einer misslungenen Geburt her. In solchen Fällen dient das Festhalten der Rückführung und der Rehabilitation der Geburtserlebnisse."(Anm. 25)
Ähnlich wie Hellinger wird eine Art "Wunderheilung im Schnellverfahren" versprochen. Auch hier handelt es sich mehr um eine "Fast-Food-Therapie", als um einen fundierten und langfristig angelegten Heilungsprozess, sofern gerade bei autistischen Kindern eine Heilung überhaupt möglich ist.
Prekop überhöht ihren Ansatz zur Heilslehre, wenn sie behauptet ihre Vorgehensweise sei christlich-ganzheitlich und die Urform der Nächstenliebe.(Anm. 26)
Oder sie zieht Vergleiche zum Kampf Jakobs mit Gott in der Bibel.
Zwangsweises Festhalten ist eine Form der "Gewaltausübung ohne Schläge". Damit wird Wut von Eltern schwierigen Kindern gegenüber abreagiert. Damit hilft die Festhaltetherapie vielleicht den Eltern und dem Geldbeutel des "Therapeuten", für das Kind ist sie schädlich.
Es ist vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehbar und verständlich, warum Irina Prekop gerade in kirchlichen Einrichtungen ein Forum bekommt, um Ihre Thesen und Therapiemethode zu propagieren.(Anm. 27)
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Noch mehr Kritik:

Kritik

Wie der Deutsche Kinderschutzbund feststellt, bietet die Festhaltetherapie die »perfekte Maskerade und Rechtfertigung für Gewalt«. Prominente Erziehungswissenschaftlerlnnen und PsychotherapeutInnen haben sich entschieden gegen diese Therapie ausgesprochen, weil sie eine Strafe für nichtangepaßtes Verhalten in »Therapie im Interesse des Kindes« umdefiniert. Mit dem Festhalten kann therapeutisch verbrämt werden, daß in Wahrheit mit Gewalt die eigenen Vorstellungen durchgesetzt werden sollten. Jirina Prekop allerdings versteht ihre Methode als christlich, menschenfreundlich und humanistisch.

Das Kind wird in extrem negative Gefühle gestürzt, die bis hin zu akuter Todesangst reichen können. So wird der Wille des Kindes gebrochen.

Nachweislich kann die Methode zu Neurotisierungen und sogar zum Ausbruch schizophrener Störungen führen.

Festhaltetherapie ist zur Behandlung psychischer Störungen ungeeignet. Sie ist insgesamt abzulehnen.
https://vikas.de/federspiel - festhaltetherapie.html

ÖKO-TEST Online-Forum - Festhaltetherapie
https://www.sektenwatch.de/drupal/sites/default/files/files/prekop.pdf

Versuch einer Erklärung der Wirkung der Festhalte-Therapie bei Kindern:

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Durch das Umarmen und Festhalten des Kindes auch über den Widerstand und die Abwehr hinausgehend, bzw. auch durch das Verhindern von Selbst-Stimulation (z.B. Schaukeln, Hyperaktivität, Ausweichen vor Nähe etc.) wird dieser Ursprungskonflikt aktiviert und als therapeutische Situation genutzt, was zu ähnlichen Begleiterscheinungen wie bei Entzug Süchtiger führen kann (z.B. Schwitzen, Zittern). Durch das zusätzliche Ausschütten körpereigener Opiate (Endorphine) beginnt in dieser Situation auch in biochemischen und neuro-physiologischen Prozessen eine INPUT-Neuordnung, die der eigentlichen Verletztheit des Kindes Rechnung trägt und den tiefliegenden Bedürfnissen nach Bindung und Liebe entspricht. Erst in der erfahrenen Angst, die von jedem Kind unterschiedlich ausgedrückt Wird, kann der Körperdialog einer Umarmung und höchsten Konzentration entstehen. Ähnlich der Bioenergetischen Analyse basiert die Halte-Therapie auf der direkten Arbeit mit den Widerständen im Körper, die sich in Verspannungen, Verkrampfungen, gestörtem Rhythmus zwischen Anspannen und Entspannen äußert, und deren Wirksamkeit sich wohl auch auf die extreme Intensität des psychosomatischen (leiblich-seelischen) Geschehens zurückführen läßt.

Je nach benötigter Zeit dieses therapeutischen Prozesses tritt dann plötzlich und für den Außenstehenden nicht nachvollziehbar eine sichtbare Entspannung des Kindes ein. Der Muskeltonus wird normal, die oftmals verkrampften Gliedmaßen lockern sich, durchgestreckte Zehenspitzen nehmen wieder ihre natürliche Haltung ein, und das zuvor oftmals flache und hechelnde Atmen verändert sich zur tiefen entspannten Bauchatmung. Das Kind beginnt sich spontan anzuschmiegen, sich in den Rundungen der Mutter zu bergen und als signifikantes Zeichen einer erfolgreichen Therapie sieht man das Kind lächelnd den Augenkontakt mit der Mutter suchen. Ein fröhlicher, neugieriger Gesichtsausdruck tritt anstelle des manchmal verschlossenen oder stumpfen bzw. flüchtigen Vorbeisehens. Und das Kind wird weich und offen für die vielfältigen Kontakt- und Liebesangebote der Mutter, die nunmehr in Worten, Gesten, Berührungen und Kosungen - ähnlich den Augenblicken nach einer Geburt - das Kind in der Freiwilligkeit einer menschlichen Begegnung sichert.

Halte-Therapie ist deshalb sowohl für das Kind als auch für die Mutter bzw. die Personen, die im intimen leiblich-seelischen Bereich ein Kind betreuen und damit auch Fest-Halten können, die Grunderfahrung für vorbehaltslose, uneingeschränkte und endlose Liebe, was ursächlich heilend für eigentlich jeden Menschen ist. In der Überbrückung des affektiven Zwiespaltes, in dem sich Kinder bei chronischen Defiziten, suchtartigen Abhängigkeiten von Ersatzbindungen, Kontakt- und Wahrnehmungsstörungen, Ängsten und rückbezogenen Selbst-Stimulationen oftmals befinden, ist gerade die Lernerfahrung. diese Ambivalenzsituation verlassen zu können und die Sicherheit und Festigkeit mütterlicher Nähe zu bekommen, entscheidend für das Aufheben von Blockaden im kindlichen Energiefluß. Das Kind bekommt in dieser Lage mehr Liebe als es verlangt, prüft die Kraft der Mutter, ob diese stark genug ist, die haßerfüllte Angst auszuhalten, und ermüdet schließlich in der neuen Erfahrung, angenommen und erkannt zu sein.

Halte-Therapie gibt keine Heilungsgarantie, ist kein Patentrezept, aber wirksam bei vielen Indikationen psychischer Störungen, um im therapeutischen Prozeß grundlegende Bindungen und Beziehungen neu bzw. wieder strukturieren zu können. Oder wie es Irina Prekop sehr transzendent beschreibt: „Es ist diese grundlegende Erfahrung des Menschseins, daß wir von der Hand eines allmächtigen Gottes gehalten und getragen sind in bedingungsloser Liebe".
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Psychotherapie: Aspekte der Festhalte-Therapie in der Kinderheilkunde - Paracelsus Magazin - Naturheilkunde, Psychologie, Tierheilkunde und Wellness

Ralf Lemke, Festhaltetherapie, Bonding, Aufstellungsarbeit, bekip,

Grüsse,
Oregano
 

Hallo Oregano,

dieser Satz des Kinderschutzbundes "So wird der Wille des Kindes gebrochen" war mein erster Gedanke, bevor ich ihn las und er ließ mich von Anfang an bei der Lektüre nicht mehr los. Gewaltsames Festhalten seitens der Mutter soll Vertrauen in diese aufbauen? Bei gleichem Prinzip könnte man eine sexuelle Vergewaltigung als therapeutisch hilfreich benennen. Oh, Graus! Ein Kind, das seine Mutter nach einer solchen Mißhandlung nicht haßt, muß übermenschlich sein.

Bedingungslose Liebe, liebevolle Umarmung, sieht für mich anders aus. Sanfte, mitfühlende, den anderen respektierende Therapien gibt es viele. Echte Liebe heilt, Gewalt hat das noch nie vermocht, sie macht alles nur noch schlimmer. Das entspricht meiner persönlichen Erfahrung als Betroffene ebenso wie als Helferin.

Gruß,
Clematis
 
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