Säureschutzmantel der Haut und basische Körperpflege

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20.06.07
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Hallo zusammen!
Ich beschäftige mich seit einiger Zeit aufgrund eigener Beschwerden intensiv mit dem Säure - Basen - Haushalt, habe dazu auch unter dem Thema "rezidivierende Blasenentzündung" viel diskutiert. Was ich nicht verstehe: Es heißt doch, die Haut muss einen ph - Wert von ca. 5,5 haben (stimmt das?!), den berühmten Säureschutzmantel. Wenn ich aber jetzt basische Bäder mache, verschiebt sich der Wert ja zum - hm - für die Haut unguten basischen Milieu hin, oder nicht? Dazu kommt, dass doch vor allem die Vaginalschleimhäute sauer sein müssen, da sich hier ja die guten Döderlein - Bakterien tummeln, die das saure Milieu hervorrufen und gerade da kann es durch basische Körperpflege/ Bäder leicht zu Reizungen kommen. Was bewirkt die basische Körperpflege genau? Einen schnelleren Abtransport der Säuren AUS dem Körper? Dann wäre das kurzzeitige "Kippen" des Haut - ph ins basische Milieu quasi etwas, was man billigend in Kauf nimmt, um die Säuren besser aus dem Körper herauszubekommen. Wer weiß Bescheid? Vielen Dank und viele Grüße!
Nadi
 
Hallo nadi,

deine Bedenken sind angebracht. Der Säureschutzmantel der Haut schwankt um eine PH-Wert von 5,5. Nimmst du basische Bäder verändert sich natürlich der PH-Wert. Allerdings erhöhst du damit den Hautstoffwechsel. Das regt zum Ausscheiden weiterer Säuren an. Der PH-Wert der Haut kehrt relativ bald nach einem basischen Bad wieder auf seinen Normalwert zurück. Anders ist es mit basischen Pflegemitteln, die die Haut lange daran hindern zum PH-Wert von 5,5 zurückzukehren.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Horaz!
Vielen Dank! Könnte man dann sagen, dass es o.k. ist, ab und zu ein Basenbad zu nehmen, aber generell basische Körperpflege nicht angezeigt ist? Es gibt doch diese vielgepriesenen Basenprodukte (Jentschura usw.) für den Körper, das heißt, die sind dann für den Dauergebrauch nicht geeignet. Seh ich das richtig?
Gruß,
Nadi
 
Hallo nadi,

ein Basenbad schadet dir sicher nicht; es bietet sogar die Chance den Hautstoffwechsel anzuregen und damit zu einer vermehrten Säureausscheidung anzuregen (auch die vaginalen Schleimhäute kehren rasch zum sauren Milieu zurück). Bei den Pflegemitteln gibt es eine Besonderheit, die sehr genau zu beachten ist! Es gibt welche mit dem Vermerk PH-hautneutral, die sollten auf einen PH-Wert von 5,5 eingestellt sein. Dazu würde ich allerdings immer zur Überprüfung das Gespräch mit einer Fachfrau suchen. Tatsächlich basische Pflegemittel sind hautunnatürlich und können deshalb zu allerlei Hautproblemen führen.

Viele Grüße, Horaz
 
Seit ich regelmäßig Salzbäder mit Massagen mache, ist meine Haut im Winter nicht mehr trocken und rissig und im Sommer nicht mehr fettig und unrein, sondern einfach geschmeidig und gesund. Jede Art von sogenannten Hautpflegemitteln (Lotionen, Cremes, selbst reine Öle) habe ich abgeschafft. Wenn ich merke, dass die Haut aus dem Gleichgewicht gerät, nehme ich ein Salzbad, und für die nächsten Wochen ist Ruhe.

Ich neige aufgrund dieser Erfahrung eher zu der These, die besagt, dass das mit dem Säureschutzmantel Unfug ist, vielmehr die Haut ein wichtiges Entgiftungsorgan ist und versucht Säuren und Schlacken abzutransportieren. Ist dieser Reinigungsmechanismus gestört oder überlastet, kommt es zu Unreinheiten, Pickeln, Ekzemen etc.

Als ich anfing mit den Bädern, verstärkten sich diese Unreinheiten zunächst. Zwei Wochen saß ich fast täglich in der Wanne, bis der stärkste Ausleitungsschub durch war. Seitdem ist es nur noch heilsam.

Ich habe schonmal den Tipp irgendwo gelesen, dass man sich, wenn man nach den ersten Bädern Hautprobleme bekommt, kurz mit Essigwasser abreiben soll. Allerdings mangels Bedarf nicht selbst getestet.

Gruß
mezzadiva
 
Das ist natürlich eine interessante Frage, ob die Haut nicht doch von Natur aus basisch ist und nur sauer wird, um die ganzen Säuren aus dem Körper zu schaffen. Wie auch immer, ich werd mal die Basenbäder ab und zu machen und gleichzeitig was für meine Vaginalflora tun, der tut nämlich das basische Milieu nicht wirklich gut.
Liebe Grüße,
Nadi
 
hallo nadi,
das finde ich eine gute Idee.
Noch eine Anregung dazu: Viele der Frauen mit chronisch rezidivierenden Harnwegsinfekten versuchen doch immer wieder, ihre Vaginalflora durch die handelsüblichen Milchsäure-Bakterien-Präparate (Vagiflor und so) wieder aufzubauen. Offenbar doch ohne großartigen Erfolg. Meine Erklärung dafür: Unverträglichkeit von Milch(bestandteilen, auch in kleinster Menge) auf ALLEN Häuten. Allergologen enmpfehlen SCRATCH-Test auf Hautoberfläche für "unverträgliche" Nahrungmittel. Und Vagina und Darm sind beides Schleimhäute, empfindlicher noch als normale Oberhaut.
Daher eher eine Essigspülung machen. (pH ca. 5, leicht drunter).
 
Hallo Siklinde!
Mir ist nochwas eingefallen: Ich hatte und habe immer mal wieder sehr gereizte Vaginalschleimhäute ohne Befund - einfach nur gereizt und gerötet, es juckt und brennt (es wurde schon alles mögliche rauf und runtergtetestet, ohne Erfolg). Mal ist es ganz übel, dann wieder kurze Zeit später deutlich besser.
Natürlich hab ich auch die Palette der "Ansäuerungsmittel" durchprobiert, Vagiflor, Döderlein med, auch Multi Gyn Gel, was ja den ph - Wert der Scheide wieder ins saure (normale?) Milieu bringen soll. Das war alles nicht der Brüller, das Multi Gyn Gel hat sogar gebrannt wie Hölle. Die Erklärung einer befreundeten PTA: Darab könne man erkennen, dass die Flora aus dem Gleichgewicht sei (zu basisch), deshalb brennt es. Hä?? Wenn dem so wäre, dann müsste es doch eigentlich guttun und die Beschwerden besser werden, oder denke ich jetzt verkehrt? Ich glaube eher, dass ich einfach extrem empfindliche Schleimhäute hab, nicht nur in der Blase, und irgendwas in diesen Cremes und Zäpfchen mag ich nicht...
 
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