Glyphosat verbieten

James

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Hallo,

die Weltgesundheitsorganisation warnt: Der Unkrautvernichter Glyphosat von Monsanto, Syngenta und Co. verursacht wahrscheinlich Krebs. Demnächst entscheidet die EU unter deutscher Federführung, ob das Pflanzengift für weitere 10 Jahre zugelassen bleibt.

Deutschland spielt also eine entscheidende Rolle. Ich habe deshalb gerade einen Appell an Bundesagrarminister Christian Schmidt unterschrieben. Er muss Glyphosat stoppen. Unterzeichne bitte auch Du den Campact-Appell:

https://www.campact.de/Glyphosat-verbieten
 
Hier noch ein Auszug aus dem Newsletter des Umweltinstitites München eV., der die Gefährlichkeit des Ackergiftes deutlich macht:
"Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts,

erste Stichproben-Untersuchungen geben Anlass zur Sorge: Das gefährliche Ackergift Glyphosat findet sich inzwischen fast überall, in Gewässern und Lebensmitteln, in menschlichem Urin und sogar in der Muttermilch.

Würden auch Sie gerne wissen, ob Sie Glyphosat im Körper haben? Dann können Sie jetzt nicht nur Ihre eigenen Werte erfahren, sondern gleichzeitig an einer bislang einzigartigen, deutschlandweiten Studie teilnehmen. Denn bisher wurde nicht hinreichend untersucht, welches Ausmaß die Glyphosatbelastung in der Bevölkerung tatsächlich hat. Das wollen wir ändern: Über 1000 Urinproben von Freiwilligen sollen die Datengrundlage für eine belastbare Studie schaffen. Initiator ist die Kampagne "Ackergifte? – Nein Danke!", die 2014 von der Bürgerinitiative Landwende zusammen mit dem Umweltinstitut und weiteren Partnerorganisationen ins Leben gerufen wurde.

Bundesweit finden in vielen Städten Veranstaltungen statt, bei denen man zum Selbstkostenpreis von 45 Euro ein Urinprobenset mit nach Hause nehmen und im Labor auswerten lassen kann. Sie können sich die Sets auch direkt zuschicken lassen. Auf unserer Homepage finden Sie mehr zu den Hintergründen der Aktion und erfahren, wie und wo Sie den Urintest bestellen können.

Sie wollen uns im Kampf um Glyphosat & Co. unterstützen? Dann haben Sie drei Möglichkeiten, sich am Protest zu beteiligen:

1.) Nehmen Sie an der Studie teil

Alle TeilnehmerInnen erfahren dabei nicht nur die eigenen Glyphosatwerte, sondern werden gleichzeitig Teil einer großen deutschlandweiten Studie.

Jetzt mitmachen!"

...auch dort finden Aktionen, Spendenaufrufe usw. gegen Glyphsat statt.
 
Danke, daß Du hier darauf hinweist! :fans: Hatte schon unterschrieben. Hoffentlich bewegt sich da was.
___________________
Die Politik ist ein produktiver Zustand. Man darf sie bloß nicht als Katastrophe sehen.
TheFriendlyFox, deutscher Bürger und Forenmitglied
 
Die Efsa (Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit), hat Glyphosat heute in einem in Parma veröffentlichten Gutachten als für den Menschen vermutlich nicht krebserregend eingestuft.

Sie kommt damit zu einem anderen Ergebnis als die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation, IARC. Die IARC hatte im März auf Grundlage epidemiologischer Studien erklärt, sie sehe eine erhöhte Gefahr für Lymphdrüsenkrebs.

Es geht um die Neuzulassung von Glyphosat für die nächsten 10 Jahre.
Darüber entscheidet die EU-Kommission gemeinsam mit den EU-Staaten, wobei die Stellungnahme der EFSA die Grundlage für die Entscheidung der EU-Kommission ist, d.h. die Kommission wird der Einschätzung der EFSA folgen.

40% der landwirtschaftlichen Flächen in der EU werden mit Glyphosat besprüht. Die Landwirte dürfen das Pflanzenschutzmittel sogar ins Getreide spritzen, aber das Stroh dürfen sie nicht verwenden z.B. als Einstreu im Stall.

Inzwischen findet sich Glyphosat nicht nur auf den Feldern, sondern auch in Muttermilch und in Urinproben.

Bei Landwirten, die Glyphosat versprühen, wurde eine erhöhte Rate an Hodenkrebs gefunden.

Für die EFSA entscheidend war das Gutachten des Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin (BfR) von 2014, in dem es heißt, daß bei richtiger Anwendung von Glyphosat nicht von einem Krebsrisiko für Menschen auszugehen ist. Dieses Gutachten war deshalb entscheidend für die EFSA, weil die EU-Behörde schlicht kein Geld für eigene Studien zu dem Pestizid hat.

.... der zuständige Abteilungsleiter der EFSA, Jose Tarazona: "Wir gehen davon aus, dass Glyphosat wahrscheinlich nicht DNA-schädigend ist und wir empfehlen auch nicht eine Einstufung als krebserregend. Für eine solche Einstufung nutzen wir die entsprechende EU-Regulierung für die Klassifizierung von Chemikalien, die ist nicht speziell für Pestizide, sondern für Chemikalien. Aber nach diesen Kriterien können wir eine Einstufung als krebserregend nicht empfehlen".

Allerdings, so der EFSA-Fachmann heute, müsse die Toxizität von Glyphosat neu definiert werden. Die Behörde schlägt demnach vor, die Aufnahme von Glyphosat auf 0,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht zu beschränken.
Mit der heutigen Stellungnahme stellt sich die EFSA gegen eine Bewertung der Internationalen Agentur für Krebsforschung, die wiederum zur Weltgesundheitsorganisation gehört. Die hatte Glyphosat im Sommer als wahrscheinlich krebserzeugend bei Menschen eingestuft

Die unterschiedliche Bewertung erklärt die EFSA so: Das BfR habe das reine Glyphosat bewertet, während die WHO-Agentur sprühfertige Gemische bewertet hätte, die auch andere Substanzen enthalten. Es gäbe aber über 100 verschiedene Mischungen, und die könne man nicht alle einzeln untersuchen. Außerdem sei die Zulassung von Einzelsubstanzen Ländersache. Auf die Felder werden aber Gemische gesprüht.
Deutschlandfunk
bluewin.ch
 
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Ärzteblatt
Wissenschaftler kritisieren Glyphosat-Bewertung von EU-Behörde
30. November 2015

Im Streit um das auch in Deutschland viel verwendete Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat haben 96 Wissenschaftler aus aller Welt den europäischen Behörden gravierende Mängel vorgeworfen. In einem offenen Brief an EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis kritisieren sie, dass die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) den Stoff kürzlich als „wahrscheinlich nicht krebserregend“ eingestuft hat. Auch gegen das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erhoben die Wissenschaftler schwere Vorwürfe.

In dem Schreiben fordern die Wissenschaftler die EU-Kommission auf, bei ihren Entscheidungen „die fehlerhafte Bewertung der Efsa nicht zu beachten“. Die Analyse des BfR sowie die darauf aufbauende Bewertung der Efsa enthalte schwerwiegende Mängel, ... Sie sei in Teilen „wissenschaftlich inakzeptabel“, ihre Sprache „irreführend“. Außerdem seien die Ergebnisse „durch die vorliegenden Daten nicht gedeckt“ und „nicht auf offene und transparente Weise erzielt worden“. …...

Koordinator des offenen Briefes ist der Krebsforscher Christopher Portier, ehemaliger Direktor des US National Toxicology Program, einer wichtigen Einrichtung der US-Regierung zur Chemikalien-Prüfung. Er begründet sein Engagement damit, dass der wissenschaftlichen Risikobewertung ein „schlechter Dienst“ erwiesen werde, „wenn sorgfältig entwickelte Methoden zur Analyse und Interpretation von Informationen zugunsten spontaner Herangehensweisen beiseite gelegt werden, die entweder falsch sind, oder für eine genaue Untersuchung durch eine breitere wissenschaftliche Gemeinschaft nicht zugänglich sind“.

Unter den 96 Unterzeichnern sind anerkannte Wissenschaftler, die für international renommierte Institute arbeiten, etwa die Deutsche Forschungsgesellschaft oder das Krebsforschungszentrum Heidelberg sowie Universitäten in den USA, Australien oder Japan. Die Forscher weisen allerdings ausdrücklich darauf hin, dass sie für sich selbst sprechen, nicht für ihre Institutionen.
 
In einer Untersuchung des Umweltinstitutes von beliebten Biersorten kamen erschreckende Ergebnisse zu Tage. Während beim Trinkwasser ein Höchstwert von 0,1 µg/Liter Glyphosat nicht überschritten werden darf, hatten alle untersuchten Biersorten wesentlich höhere Werte, die z.B. beim Hasseröder Pils um das fast 300-fache über dem Grenzwert von Trinkwasser liegt. Da es für Bier aber keinen verbindlichen Grenzwert gibt, kann man dazu nur "Prosit" sagen.:mad:

https://www.umweltinstitut.org/file...lyphosat_Untersuchung_Umweltinstitut_2016.pdf
 
1996 ist das sehr sachliche aber zutiefst beunruhigende Buch Die bedrohte Zukunft erschienen

Autoren:

Dr. John Peterson Myers, Wissenschaftler
Dr. Theo Colborn, Wisswenschaftlerin
und Dianne Dumanoski, Wissenschaftsreporterin, ausgezeichnet vom MIT

Jetzt haben sie zusammen mit anderen Wissenschaftlern Stellung zu Glyphosat genommen:

Environ Health. 2016
John Peterson Myers et al.
Concerns over use of glyphosate-based herbicides and risks associated with exposures: a consensus statement

Und dies sind Veröffentlichungen, die Einflüse von Glyphosat auf des Darmmikrobiom beschreiben:

Current Microbiology
April 2013
Awad A. Shehata et al.
The Effect of Glyphosate on Potential Pathogens and Beneficial Members of Poultry Microbiota In Vitro

Sciencedirect
Monika Krüger et al.
Glyphosate suppresses the antagonistic effect of Enterococcus spp. on Clostridium botulinum

Current Microbiology
2015 Mar
Ackermann W. et al. T
he influence of glyphosate on the microbiota and production of botulinum neurotoxin during ruminal fermentation.
 
Hallo,

plötzlich wieder ein Glyphosat-Hype, okay, ich habe mit- unterschrieben. Aber dieses Thema liegt doch schon sehr lange auf dem Tisch. Nicht erst seit vorgestern. Nicht ärgern - nur wundern.

LG Moringsflower.
 
Hallo,

zum Thema Glyphosat heute ein Artikel aus scinexx:

Glyphosat und kein Ende: Gerade erst wurde das Herbizid in Bier nachgewiesen, jetzt finden Tester es auch in Wattepads und Wattestäbchen. Parallel dazu hat das Umweltbundesamt festgestellt, dass sich Glyphosat in immer höheren Mengen auch im menschlichen Urin nachweisen lässt. Heute und morgen diskutieren EU-Vertreter übe die Neuzulassung des umstrittenen Herbizids.

scinexx | Glyphosat in Wattest?bchen und im Urin: Ab heute ber?t die EU ?ber Neuzulassung des umstrittenen Herbizids

Anahata
 
Am Dienstag wollte die EU über eine weitere Zulassung von Glyphosat entscheiden. Jetzt wurde die Abstimmung in letzter Minute verschoben. Voraussichtlich im Mai wollen die EU-Länder nun beschließen, ob das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel für weitere Jahre zugelassen wird. Das ist schon einmal ein toller Teilerfolg - unser gemeinsamer Protest wird also gehört. Aber wir dürfen nicht locker lassen! Daher:

www.glyphosat-aktion.foodwatch.de
 
Glyphosat verbieten ACHTUNG - JETZT zeichnen - morgen Mi 13.4. is

ACHTUNG - JETZT zeichnen - morgen Mi 13.4. ist Abstimmung über die Verlängerung auf 15 !!! Jahre

Hallo,
eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Europas fünf größten Ländern will das krebserregende Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat nicht auf dem Teller haben. In einer repräsentativen Umfrage gaben nur neun Prozent der Befragten an, die Europäische Kommission solle das Pestizid aus Monsantos Giftküche weiter zulassen.
Wir wollten von 7000 Befragten in Italien, Frankreich, Spanien, Großbritannien und Deutschland wissen, welche Entscheidung sie sich von der EU-Kommission wünschen: Das Gift zulassen, das die Weltgesundheitsorganisation als krebserregend einstuft - oder dem Votum der Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde folgen, die keine Gefahr sieht. Mit unserem Partner Campact beauftragten wir eine Umfrage bei YouGov. Das Ergebnis ist zu deutlich, um ignoriert zu werden: Die meisten Europäer wollen das Gift nicht.
Am morgigen Mittwoch wird im Europäischen Parlament über die verlängerte Zulassung von Glyphosat abgestimmt. [1] Die Abstimmung ist nicht bindend, aber sie legt die Richtung für die Entscheidung der EU-Kommission fest. Wir schreiben direkt an alle Abgeordneten und teilen Ihnen mit: Hunderttausende haben gegen Glyphosat unterzeichnet - und auch in repräsentativen Umfragen ist die Mehrheit dagegen.
Unterzeichnen Sie unseren Appell jetzt und senden Sie Ihr Signal an das Europäische Parlament und den zuständigen Kommissar.
Die Ablehnungsquote beträgt gemittelt über alle fünf Länder 64 Prozent, nur neun Prozent sind dafür und 27 Prozent sind nicht entschieden. Interessant ist auch, dass die Ablehnung in Italien (76%), Deutschland (70%) und Frankreich (60%) besonders hoch ist. Das sind die Länder, in denen unsere Kampagnenpartner und wir besonders aktiv waren und die Aufmerksamkeit der Medien erregen konnten. Wir ziehen den Schluss, dass die Menschen, die mehr unterschiedliche Meinungen zum Thema gehört haben, sich klarer gegen Glyphosat und seine Gesundheitsgefahren aussprechen.
Auch diese Ergebnisse werden wir allen EU-Parlamentarieren mit auf den Weg geben. Wir werden hinzufügen, dass wir in den vergangenen Monaten in allen Mitgliedsstaaten 198.952 Unterschriften gegen Glyphosat gesammelt haben. Und die Sammlung geht weiter.
Unterzeichnen Sie unseren Appell jetzt, dann rechnen wir Ihre Unterschrift noch hinzu.
Die Abstimmung im Europaparlament ist nicht der letzte Schritt, aber er ist ein wichtiger Wendepunkt. Danach geht die Debatte in der Kommission weiter. Wir bleiben für Sie dran.
Wir grüßen Sie herzlich
Jörg Rohwedder (Lübeck)
Virginia López Calvo (Madrid)
Rebecca Baron (London)
Mika Leandro (Bordeaux)
Olga Vuković (Rom)
und das gesamte WeMove.EU - Team

[1] Der Entschließungsantrag ist hier dokumentiert und ist wirklich lesenswert. Alle guten Argumente gegen Glyphosat: Entschließungsantrag zu dem Entwurf einer Durchführungsverordnung der Kommission zur Erneuerung der Genehmigung des Wirkstoffs Glyphosat gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates über das Inverkehrbringen von P
 
Auch hier geht es zur Kampagne gegen Glyphosat bei WeMove.EU, auf die ich Euch gerne hinweisen möchte. Monsanto und Co wollten einer Erlaubnis für das Ackergift für zehn Jahre. Die Europäische Kommission will ihnen 15 Jahre geben. Dabei verdichten sich alle Hinweise, dass Glyphosat krebserregend ist. Es eilt, denn morgen wird abgestimmt!

Bitte schaut Euch die Kampagne an und unterschreibt ebenfalls. WeMove Aktive werden am07. März in Brüssel sein und zeigen, wie viele von uns in Europa dagegen sind.
https://act.wemove.eu/campaigns/glyphosat
 

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