Un-, Stör-, Zwischenfälle & Ereignisse

nicht der papa

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Hab da eine Zusammenstellung auf dieser Seite Störfälle in kerntechnischen Anlagen | Hier. Blog. Meins. gefunden, die ich mit einigen Tricks sichtbar gemacht habe und hier einstelle.
Leider nicht ganz chronologisch und zu gross für einen Beitrag.

Un-, Stör-, Zwischenfälle & Ereignisse

Kernkraftwerk Oskarshamn, Schweden
21. Mai 2008

Die Polizei fand eine kleine Menge des Sprengstoffes
Triaceton-Triperoxid (TATP) bei zwei Handwerkern. Es
könnte sich aber auch um Schmauchspuren eines
Gewehres handeln. Das Kraftwerksgelände wurde daraufhin
abgeriegelt.

Kr!ko, Slowenien
4. Juni 2008

Im Hauptkühlsystem (Primärkreislauf) war Kühlflüssigkeit
ausgetreten und die Reaktorleistung daraufhin gedrosselt
worden. Der Reaktor wurde heruntergefahren und um
20:10 Uhr komplett abgeschaltet, um die Ursache für das
Problem untersuchen zu können. Laut Angaben der
slowenischen Atomsicherheitsbehörde wurde das
ausgetretene radioaktive Wasser durch das so genannte
Containment, einen Sicherheitsbehälter, aufgefangen. Es
habe keinerlei Auswirkungen außerhalb des
Kernkraftwerkes gegeben. Der Vorfall wurde als
„ungewöhnlich“, der niedrigsten Gefahrenstufe, eingestuft.

Kernkraftwerk Unterweser, Deutschland

Juli 2006 – Juli 2007

Gemäß E.ON-Meldung vom Juli stand einer von vier
Strängen des Not- und Nachkühlsystems während einer
nicht umschriebenen Zeit „nur eingeschränkt zur
Verfügung“. Zudem seien an einem zweiten Strang
periodisch Reparaturarbeiten durchgeführt worden. Die
verbliebenen zwei Stränge (2 x 50 %) hätten aber bei
Anforderung auch dann noch eine genügende Kühlleistung
für den limitierenden Störfall erbracht. Das BMU ergänzte
und kritisierte dann diesen Sachverhalt: Der Fehler im
betreffenden Strang sei dem Betreiber über ein Jahr lang
bekannt gewesen, aber nicht behoben worden. (Kategorie E
und INES 1)

Kernkraftwerk Krümmel, Deutschland
28. Juni 2007

Saint-Alban, Frankreich
Juli 2008

Nach einem Bericht der Tageszeitung Le Figaro wurden bei
Inspektionsarbeiten 15 Mitarbeiter radioaktiv kontaminiert.
Der Betreiber der Anlage teilte mit, dass die Fachleute „nur
leicht“ durch radioaktive Strahlen belastet wurden.

Eurodif, Frankreich
8. Juli 2008

Am 8. Juli liefen in der Uran-Anreicherungsanlage Eurodif
30 Kubikmeter radioaktive Flüssigkeit aus und gelangten
teilweise in umliegende Flussläufe (Quellen: ASN/IRSN)

Penly 2, Frankreich
April 2007

Beim Wiederhochfahren des Blocks nach der Revision
wurde nach zwei Tagen bei Tests bemerkt, dass alle
Pumpen der Notkühlung während der zwei Tage im
Anforderungsfall unverfügbar gewesen wären (Quelle: ASN)

Auf dem Gelände des KKW begann ein Brand an einem
Transformator, welcher innerhalb weniger Stunden gelöscht
werden konnte. Durch einen Kurzschluss aus nicht geklärter
Ursache soll sich Transformatorenöl entzündet haben. Nach
Angaben der Behörden bestand keine Gefahr für den
Nuklearbereich des Kernkraftwerks. Verletzte hat es nicht
gegeben. Der Kernreaktor wurde per Schnellabschaltung
heruntergefahren.
Nach Auffassung des für die Atomaufsicht zuständigen
Kieler Sozialministeriums sind die Vorgänge „auf jeden Fall
meldepflichtig“. Ein Sprecher des Betreibers bestritt dies
jedoch zunächst, da das Ereignis außerhalb des Reaktors
stattgefunden habe. Später räumte das zuständige
Ministerium ein, dass auch der Reaktor sekundär betroffen
war. Ein zu schnelles Druckabsenken des Reaktors aufgrund
menschlichen Fehlverhaltens – der Reaktorfahrer hatte eine
Anweisung seines Vorgesetzten falsch verstanden und zwei
Sicherheits- und Entlastungsventile von Hand geöffnet – und
„unplanmäßiger Ausfall einer von mehreren
Reaktorspeisewasserpumpen“ führte zu einem „schnellen
Druck- und Füllstandsabfall im Reaktordruckbehälter“ von
65 auf 20 bar. Durch die automatische Zuschaltung eines
weiteren Sicherheitssystems konnte der Wasserstands- und
Druckabfall ausgeglichen werden. Bei der
Schnellabschaltung kam es auch zu Problemen mit der
Eigenstromversorgung des Kraftwerks und mit der
Datensicherung. Des Weiteren gelangten Rauchgase des
Brandes durch das Lüftungssystem in den Leitstand, sodass
der Reaktorfahrer seinen Dienst nach Öffnung der Ventile
vorsorglich nur mit einer Atemschutzmaske fortsetzen
konnte. Aufgrund dieser Pannenserie schaltete sich die
Atomaufsicht des Bundesumweltministeriums ein.

Kernkraftwerk Yeonggwang, Südkorea
27. Dezember 2003

Bei Routineuntersuchungen im Reaktor 5 wurde ein Leck
entdeckt. Der Reaktor musste bis April 2004 abgeschaltet
bleiben.

Kernkraftwerk Leningrad, Russland
15. Dezember 2005

Explosion eines Schmelzöfen einer unter fragwürdigen
Umständen auf dem Kraftwerksgelände errichteten
Metallhütte, in der leicht radioaktive Metallabfälle
wiederverwertet werden. Radioaktivität wurde außerhalb des
Anlagengeländes nicht freigesetzt, jedoch wurden durch
den Metallauswurf mindestens drei Arbeiter verletzt, von
denen mindestens einer an seinen Verletzungen starb.

Kernkraftwerk Onagawa, Japan
11. März 2011

Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi, Japan
12. März 2011

Wiederaufbereitungsanlage Kyschtym, Sowjetunion
29. September 1957

Auch bekannt als Unfall von Majak. Abfallprodukte lagerten
in großen Tanks. Durch den radioaktiven Zerfall der Stoffe
entsteht Wärme, weswegen diese Tanks ständig gekühlt
werden müssen. Nachdem im Laufe des Jahres 1956 die
Kühlleitungen eines dieser 250 m# fassenden Tanks undicht
geworden waren, und deshalb die Kühlung abgestellt
wurde, begannen die Inhalte dieses Tanks zu trocknen.
Ausgelöst durch einen Funken eines internen Messgerätes
explodierten die enthaltenen Nitratsalze und setzten große
Mengen an radioaktiven Stoffen frei (INES 6). Die Belastung
der Gegend um Kyschtym, Russland entsprach, da die
kontaminierte Wolke bodennäher blieb, nahezu der
doppelten Menge des Tschernobyl-Unfalls. Da die
Kontamination sich auf den Ural beschränkte, schlugen
Messgeräte in Europa nicht Alarm, wodurch der Unfall 30
Jahre vor der Weltöffentlichkeit geheim gehalten werden
konnte.

Kernkraftwerk Belojarsk, Sowjetunion
1977

Bei einem Unfall schmolzen 50 % der Brennstoffkanäle des
Blocks 2, einem Druckröhrenreaktor ähnlich dem RBMK.
Die Reparatur dauerte etwa ein Jahr. Das Personal wurde
hohen Strahlenbelastungen ausgesetzt. (INES: 5)

Kernkraftwerk Braidwood, Illinois, USA

1996 – 2003

Im März 2006 wurden mehrere Klagen gegen Exelon und
Commonwealth Edison wegen Tritium-Freisetzungen in das
lokale Wassersystem im Zeitraum eingereicht.

Kernkraftwerk Kalinin, Russland

1990 – 1994

Es wurden 120 (nicht näher bekannte) Störungen gemeldet,
was auf Fahrlässigkeit seitens der Belegschaft hindeutet, aber
auch auf schlechte Materialwartungen, vor allem im
nichtnuklearen Bereich der Anlage

Kernkraftwerk Krümmel, Deutschland
4. Februar 2008

Im Kraftwerk ereignete sich am Vormittag ein Schwelbrand
in einer Lüftungsanlage, dieser konnte durch die
Werkfeuerwehr binnen einer Stunde mit einem Feuerlöscher
gelöscht werden, externe Hilfe war nicht notwendig.
Daraufhin entsandte die Atomaufsichtsbehörde einen
Sachverständigen. Radioaktivität war jedoch zu keiner Zeit
ausgetreten, da der Unglücksort außerhalb des
Reaktorgebäudes lag. Dieser Vorfall erregte erneut hohes
Interesse der Medien und wurde von zahlreichen
Umweltschutzorganisationen zum Anlass genommen, das
Kernkraftwerk Krümmel und die Sicherheit der Kernenergie
wiederholt anzuzweifeln. Das Kraftwerk stand zu dieser Zeit
seit 2007 still.

Flamanville, Frankreich
April 2008

Kernkraftwerk Bugey, Frankreich
1993

Bei mehreren Reaktoren wurde an den Deckel-
Durchführungen der Steuerstäbe massive Bor-Korrosion
entdeckt. Die Aufsichtsbehörde sprach von einem
gravierenden Problem. Alle betroffenen Reaktorbehälter-
Deckel wurden in der Folge ausgewechselt.

Kernkraftwerk Loviisa 2, Finnland
1993

Im WWER-Reaktorblock russischer Bauart brach eine
Speisewasser-Leitung vom Durchmesser 0,5 Meter (Quelle:
STUK)

Kernkraftwerk Onagawa, Japan
März 2007

Die Betreiberfirma musste zugeben, dass es im Rahmen von
Wartungsarbeiten an Onagawa 1 zu einer Notabschaltung
gekommen war und die zuständigen Behörden nicht
informiert wurden.

Kernkraftwerk Columbia, Washington, USA
Oktober 1998

Ein sogenannter Wasserhammer brachte das Ventil einer
Hilfsanlagenleitung im Reaktorgebäude zum Bersten. Rund
650 Kubikmeter Wasser strömten aus und überfluteten die
Pumpenräume der Niederdruck-Notkühlpumpen sowie der
Kondensationskammer-Pumpen, deren Türen nicht gegen
solche Wassermassen ausgelegt waren und aufbrachen. Der
Reaktor konnte mit Hilfe der normalen Betriebssysteme
runtergekühlt werden; hätten diese aber versagt, wäre eine
Notkühlung stark erschwert gewesen.

Kernkraftwerk Ringhals, Schweden
14. November 2006

Störfall in Block 3 des Kernkraftwerks, als in einem der zwei
Haupttransformatoren ein Feuer ausbrach und er danach
explodierte. Der Reaktor wurde schnell herunter gefahren
und laut Behördenangaben wurde keine Radioaktivität
freigesetzt.

Vandellòs 2, Spanien
Dezember 2007

Die acht spanischen KKW-Blöcke verzeichnet in nur drei
aufeinander folgenden Monaten 14 INES-Störfälle.

Am laufenden Reaktor waren unvorgesehen einige
Abschaltstäbe in den Kern eingefallen. Das habe, schreibt
die Aufsichtsbehörde CSN, zu einem Druckabfall im
Reaktor-Kreislauf geführt, und damit zur Auslösung der
Notkühlung. Der danach erfolgende Druckaufbau führte
auch zum Ansprechen von Reaktor-Sicherheitsventilen und
Ausströmen von leicht kontaminiertem Kühlwasser in den
Containment-Sumpf. Es wurde ein interner Notfall-Voralarm
ausgelöst.

National Reactor Testing Station, Idaho Falls, Idaho, Vereinigte Staaten
13. Januar 1961

Der experimentelle SL-1-Reaktor erlitt einen kritischen
Vorfall mit einer Dampfexplosion und schwerer Freisetzung
radioaktiven Materials, bei dem die dreiköpfige
Bedienungsmannschaft getötet wurde. Mit Ausnahme von
131Iod blieb die Verbreitung der Strahlung auf eine Fläche
von 12.000 m" begrenzt. Im Umkreis von 30 km um den
Reaktor war die Kontamination der Vegetation durch 131Iod
etwa 100-mal so hoch wie die natürliche
Strahlungsintensität. Selbst 80 km entfernt war die Belastung
der Vegetation noch doppelt so hoch, unter anderem auch
in einem Landschaftsstreifen entlang des Snake River nahe
Burley und American Falls. Der Reaktor hatte manuell
betätigbare Steuerstäbe. Das Bewegen eines einzigen Stabes
könnte den Kritikalitätsvorfall ausgelöst haben. Es war
bekannt, dass sich die Stäbe im leichten Aluminiumgehäuse
verklemmen konnten. Einige Ermittler glaubten, dass eine
solche Stange feststeckte und sich plötzlich löste, was den
Unfall ausgelöst haben soll. Ein Bediener wurde von einem
Steuerstab an der Decke aufgespießt gefunden. Der Stab
wurde anscheinend vom Dampfdruck herausgeschleudert.
Der Reaktorkern bestand aus hoch angereichertem Uran (ca.
50 %). Das schnelle Herausziehen des Steuerstabs führte
damit zu einer superschnellen Kettenreaktion (Leistungs-
Exkursion), welche die Dampfexplosion auslöste. Die
Dosisleistungswerte überschritten noch hundert Meter vom
Reaktorgebäude entfernt 2 mSv/h. Die Rettungsmannschaft
konnte zuerst weder ein Feuer noch die Opfer finden, aber
sie fand Strahlungswerte von etwa 10 mSv/h innerhalb des
Reaktorgebäudes. Als geeignete Schutzausrüstung
eingetroffen war, drang ein Team in das Reaktorgebäude ein
und fand einen Toten und ein weiteres Mitglied der
dreiköpfigen Bedienmannschaft noch lebend. Er wurde
sofort geborgen, starb aber wenige Stunden später an akuter
Strahlenkrankheit. Von den Rettungskräften erhielten laut
einem Bericht der Atomenergiekommission der USA 22 eine
Äquivalentdosis in der Größenordnung von 30 bis 270
mSv. Der Reaktor wurde demontiert und der 12 t schwere
Reaktorkern und das Druckgefäß einige Monate später
entfernt. (INES: 4)

1961

Kernkraftwerk Philippsburg, Deutschland
März 2006

Ein Schlüsselbund, der unter anderem Schlüssel zu den
Sicherheitsredundanzen von Block 1 enthält, verschwand
spurlos, woraufhin die Staatsanwaltschaft eingeschaltet
wurde. Einige hundert entsprechende Schlösser wurden
ausgetauscht.

Los Alamos, New Mexico, Vereinigte Staaten
21. Mai 1946

In der Atomwaffenfabrik führte der kanadische Physiker
Louis Slotin im Beisein von mehreren Wissenschaftlern Tests
zur Kritikalität von Plutonium durch. Die
Versuchsanordnung bestand aus einem unterkritischen,
etwa 6 kg schweren Plutonium-Kern (demselben, der in den
Unfall von 1945 verwickelt war und der in der Folge als
„Demon Core“ bezeichnet wurde) und zwei
Halbkugelschalen aus Beryllium, die als
Neutronenreflektoren dienten und den Kern umschließen
konnten. Je näher die Halbkugelschalen zusammengeführt
wurden, desto weniger Neutronen konnten entfliehen und
desto geringer wurde die zur Kritikalität notwendige Masse.
Normalerweise fungierten zwei 3,2 mm dicke Distanzstücke
als Sicherheitsvorrichtung, Slotin hatte diese jedoch vor
Beginn des Versuchs entfernt. Stattdessen platzierte er einen
Schraubendreher im Zwischenraum, durch dessen Drehung
er die Halbkugelschalen langsam einander annähern
konnte, während er mit der anderen Hand die obere Schale
festhielt. Der Schraubendreher rutschte jedoch heraus und
die Anordnung wurde prompt überkritisch. Die Beteiligten
spürten eine kurze Hitzewelle und der Versuchsraum war in
ein bläuliches Schimmern (Tscherenkow-Licht) gehüllt.
Slotin konnte die obere Halbkugelschale abheben und
damit die Reaktivität wieder reduzieren. Er wurde jedoch
durch den Unfall einer tödlichen Energiedosis von etwa 10
Gray ausgesetzt, die sieben Beobachter erhielten bis zu 1,7
Gray. Slotin starb am 30. Mai an der Strahlenkrankheit.
(INES: 4)

Kernkraftwerk Greifswald, DDR
7. Dezember 1975

Als ein Elektriker einem Lehrling zeigen wollte, wie man
elektrische Schaltkreise überbrückt, löste er auf der
Primärseite des Block-Trafos des Blocks 1 einen Kurzschluss
aus. Durch den entstehenden Lichtbogen brach ein
Kabelbrand aus. Das Feuer im Hauptkabelkanal zerstörte die
Stromversorgung und die Steuerleitungen von 5
Hauptkühlmittelpumpen (6 sind für einen Block in Betrieb).
Eine Kernschmelze hätte drohen können, da Reaktor 1 nicht
mehr richtig gekühlt werden konnte. Das Feuer konnte
jedoch durch die Betriebsfeuerwehr schnell unter Kontrolle
gebracht und die Stromversorgung der Pumpen
provisorisch wieder hergestellt werden. Der Fall wurde erst
nach der Wende 1989 im Fernsehen publik gemacht.
Sowjetische Stellen informierten bereits wenige Stunden
nach dem Zwischenfall die IAEO, die diesen später in INES 3
(Vorläufer zu einem Unfall, hier einem „Station-Blackout“-
Schmelzszenario) einstufte.

Wiederaufarbeitungs-Anlage La Hague, Frankreich
1981

Es fielen die beiden Transformatoren für die
Stromversorgung aus und damit alle Elektro-Pumpen,
welche die Nachzerfalls-Wärme aus den diversen
Brennstoff-Lagerbecken abführen. Da weitere Redundanzen
fehlten, musste vorübergehend von Hand eine
Notversorgung aufgebaut werden. Weil die Nachzerfalls-
Wärme des Brennstoffs in diesem Stadium bereits teilweise
abgeklungen ist (degressiver Verlauf), bestand dazu
einigermaßen genügend Zeit. Das Vorkommnis wurde mit
INES 3 (ernster Störfall) eingestuft.

Kernkraftwerk Tsuruga, Japan

18. Januar 1981 – 20. Januar 1981

Während 3-tägiger Reparaturarbeiten wurden 45 Personen
einer Strahlung von bis 0,92 mSv pro Tag ausgesetzt

Ein Feuer brach aus, welches einen Generator und den
zugehörigen Notstromgenerator beschädigte. Problematisch
dabei war, dass diese Generatoren für die Kühlung des
Reaktor zuständig waren. Diese lief nur noch über
Akkumulatoren. Als Ursache wird mangelhafte Wartung
vermutet.

Kernkraftwerk Tschernobyl, Sowjetunion
1. September 1982

Im Block 1 wurde durch Fehler des Personals ein
Brennstoffkanal in der Mitte des Reaktors zerstört. Eine große
Menge radioaktiver Substanzen wurden über den
industriellen Bereich der Kernkraftanlage und die Stadt
Prypjat verteilt. Das Personal, das mit der Liquidation der
Konsequenzen dieses Unfalls beschäftigt war, erhielt hohe
Strahlendosen. (INES: 5)

Kernkraftwerk Davis Besse, Ohio, USA
9. Juni 1985

Bei der Inbetriebnahme des Kühlsytems kam es zu einer
Störung an einer Pumpe, die aufgrund der Fehlbedienung
eines Operators eine zu hohe Drehzahl aufwies. Um dem
entgegenzuwirken, wurde die Förderleistung gedrosselt.
Kurz darauf gab es an einer weiteren Pumpe einen
Überdruck. Die Operatoren schalteten die Pumpe ab.
Allerdings wurde die Zirkulation des Kühlmittelflusses
dadurch gestoppt. Um dem entgegenzuwirken, aktivierte ein
Operator die Notspeisewasserpumpen. Erst wurde das
Ereignis als „außergewöhnlich“ eingestuft; später
untersuchte man den Vorfall genauer und fand heraus, dass
es beinahe zur Kernschmelze (Schmelzen des
Reaktorkernes) gekommen wäre. (INES 4)

Kernkraftwerk Dukovany, Tschechien
1994

Der Fehler eines Elektrikers beim Netz-Unterhalt führte zur
Abkopplung aller vier Reaktorblöcke vom Netz. Zwei der
Blöcke erreichten nach Lastabwurf Eigenbedarfs-Produktion,
die anderen zwei verfehlten diese Prozedur und mussten
nach Schnellabschaltung von ihren Notstrom-
Dieselgeneratoren versorgt werden. Dabei startete einer der
Diesel nicht automatisch und musste vor Ort manuell in
Gang gesetzt werden. Daneben gab es noch eine große Zahl
kleinerer Fehlfunktionen (Quelle: SKI-Report IRS)

Kernkraftwerk Biblis A, Deutschland
1. März 1994

Cattenom, Frankreich
17. Februar 2002

Forsmark, Schweden
29. Juni 2005

Aus dem Zwischenlager für schwach und mittelstark
strahlenden Abfall gelangte radioaktives Wasser in die
Ostsee. In den Gewässern in der Nähe des Kraftwerks wurde
das Zehnfache des Normalwerts radioaktiven Cäsiums
gemessen. Dies liegt laut schwedischem
Strahlenschutzinstitut SSI jedoch noch innerhalb der
zulässigen Grenzen. Schuld an dem Leck waren vermutlich
korrodierte Blechbehälter mit radioaktivem Abfall.

Kernkraftwerk Point Beach, Wisconsin, USA
15. Januar 2007

Problemen an einem Transformator von Block 1. Diese
elektrischen Probleme wurden als außergewöhnliches
Ereignis bei der NRC auf der niedrigsten Bewertungsstufe
eingestuft.

Kernkraftwerk Rajasthan, Indien
5. Mai 1998

Nach einem Leck in einem Wärmeübertrager lief eine große
Menge Tritium in den Stausee.

Kernkraftwerk Beznau, Schweiz
31. Januar 2008 06:00

Im Reaktorblock 2 kam es zu einer unvorhergesehenen
Schnellabschaltung. Zuvor war die Stromversorgung
mehrerer Anzeigeinstrumente im Haupt-Kommandoraum
des KKW ausgefallen. Dadurch fielen auch zur Regelung der
Reaktorleistung benötigte Signale aus. Das wiederum führte
zu einer automatischen Reduktion der Reaktorleistung. Das
zuständige Personal reduzierte deshalb auch die
Turbinenleistung. Weil ihr die dazu notwendigen
Anzeigeinformationen fehlten, konnte es nicht verhindern,
dass auch ein automatisches Abblasen von Frischdampf
ausgelöst wurde. Um 6:19 Uhr löste das Betriebspersonal
aus Sicherheitsgründen schliesslich manuell eine
Schnellabschaltung des Reaktors aus und die Anlage wurde
stabilisiert.

Kernkraftwerk Tianwan, China
26. August 2008

Explosion eines Transformators des ersten Reaktorblocks.
Daraufhin wurde der Reaktor sofort heruntergefahren. Der
Brand wurde nach fünf Stunden gelöscht. Es sei eine Person
verletzt worden. Der Transformator wurde in der Ukraine
gefertigt. Der Störfall im Kernkraftwerk wurde vorerst
vertuscht und erst im September 2008 bekannt gegeben.

Kernkraftwerk Doel 2, Belgien
1979

Der Bruch eines Dampferzeuger-Heizrohrs führte zu einer
leichten Abgabe von Radioaktivität in die Umgebung. Die
Beherrschung dieses Störfalls erfordert vom Personal die
korrekte Handhabung komplizierter Prozeduren. Die vier
AKW-Blöcke von Doel liegen nur 8 km vor Antwerpen
(Quelle: NEA-OECD)

Kernkraftwerk Buenos Aires, Argentinien
1983

Durch das Vernachlässigen von Sicherheitsregelungen starb
ein Operator während einer Modifikation des Reaktorkerns.
Er befand sich nur wenige Meter entfernt und erhielt mit ca.
20 Gy eine tödliche Strahlendosis (INES: 4)

Kernkraftwerk Hatch, Georgia, USA
3. Dezember 1986

In einem Lager für abgebrannte Brennstäbe auf dem
Gelände des Kernkraftwerks kam es zu einem Unfall, bei
dem etwa 500.000 Liter (141.000 Gallonen) radioaktives
Wasser aus den Lagerbecken ausgelaufen sind. Davon sind
etwa 300.000 Liter (84.000 Gallonen) über die
Regendrainage in ein Feuchtgebiet auf dem Gelände des
Kraftwerks gelangt.

Kernkraftwerk Oldbury, Großbritannien
1987

Nach einem Kurzschluss kam es zum Verlust von
Kühlwasser in einem der Reaktoren.

1987

Brennelementefabrik Dessel, Belgien
1992

Ein Brennstab brach und MOX-Staub wurde freigesetzt. Dies
führte bei mindestens einem Beschäftigten zu Plutonium-
Einatmung. Plutonium ist radiotoxisch (Quelle: Öko-Institut).

Kernkraftwerk Yankee Rowe, Massachusetts. USA
26. Februar 1992

Abschaltung, da Untersuchungskommission der Nuclear
Regulatory Commission (NRC) fand, das der Stahl des
Reaktorbehälters in den 32 Jahren Betrieb zu brüchig
geworden war.

1992

Kernkraftwerk Ignalina, Litauen
11. Juli 1994

Ein defekt montierter Schalter zum Ein- und Ausfahren der
Kontrollstäbe aus dem Reaktor wurde entdeckt. Dies
geschah bei der Prüfung des Schalters. Der Schalter wurde
daraufhin ausgetauscht. (INES 1)

Kernkraftwerk Ringhals, Schweden

Januar–Juni 2009

Am 8. Juli 2009 meldete die schwedische
Atomaufsichtsbehörde SSM, dass im ersten Halbjahr bereits
60 Zwischenfälle in dem Kraftwerk gemeldet wurden. Zwei
seien in der höchsten von drei Gefahrenkategorien
eingestuft worden. Sicherheitsmängel, die von der Behörde
seit 2005 beanstandet wurden, seien von dem Betreiber bis
diesem Zeitpunkt nicht behoben worden.

Kernkraftwerk Krümmel, Deutschland
4. Juli 2009

Ursache war eine Störung in einem der beiden
Maschinentransformatoren, wodurch es zu einer
Unterspannung an zwei der vier Eigenbedarfsschienen des
Kernkraftwerks kam. Zusätzlich gab es Kühlprobleme bei der
Reaktorwasserreinigung sowie (bei der zusätzlichen
Fixierung eines Steuerstabes) Hinweise auf ein defektes
Brennelement (INES 0)

Kernkraftwerk Mihama, Japan
1974

Block 1 musste wegen Leckagen an den
Dampferzeugerrohren abgeschaltet werden. Es stellte sich
als Problem des Primärwassers heraus. Die Anlage wurde
umgebaut und das Natriumphosphat wurde durch Hydrazin
ersetzt.

Kernkraftwerk Tomari, Japan
1995

Einige Arbeiter wurden schwer verletzt, als ein Tank mit
radioaktivem Abfall Feuer fing.

Kernkraftwerk Philippsburg, Deutschland
25. August 2001

Im Kernkraftwerk Philippsburg übersah die
Bedienmannschaft beim Anfahren von Block 2, dass das
Notkühlsystem nicht die Anforderungen des
Betriebshandbuches erfüllte. Das Notkühlsystem reichte aus
um den kalten und unkritischen Reaktor zu kühlen. Nach
Wiederanfahren des Reaktors wu

Kernkraftwerk Hamaoka, Japan
7. November 2001

Im Block 2 wurde gem. der Aufsicht ASN "starke Korrosion"
in den Motor-Kühlleitungen beider Notstrom-
Dieselaggregate festgestellt. Die Sicherheitsreserven für einen
Notstromfall waren daher klein.

Cruas 4, Frankreich
Mai 2008

Dieser Block befand sich im Revisions-Stillstand mit
geöffnetem Reaktor. Plötzlich wurde bemerkt, dass zwei
Ventile der Nachwärme-Abfuhr volle vier Tage nur teilweise
offen standen, was die Nachzerfalls-Wärmeabfuhr deutlich
behinderte. Von einem automatischen Alarm schreibt ASN
nichts, es ist somit denkbar, dass das ganze nach diesen vier
Tagen erst durch Dampf-Erscheinungen im Reaktor-
Flutbecken bemerkt wurde. Dass offenbar keine
ungewöhnlichen Dosen registriert wurden, ist dadurch
erklärbar, dass das Reaktorwasser vor dem Runterfahren
technisch gereinigt wird.

Kernkraftwerk Leningrad, Russland
15. Mai 2008

Automatischen Abschaltung nach einem Fehler im System.

Riwne, Ukraine
10. Juni 2008

Austritt von etwa einem Kubikmeter Kühlflüssigkeit. Es
wurde keine Radioaktivität außerhalb der Anlage gemessen.
Der Reaktor wurde aus Sicherheitsgründen abgeschaltet.

Kernkraftwerk Monticello, USA
19. November 1971

Ein lief Wasserspeicher über. Es gelangten 190 m# radioaktiv
kontaminiertes Wasser in den Mississippi. Radioaktive
Substanzen dringen auch in das flussabwärts gelegene
Wassersystem von St. Paul ein

Kernkraftwerk Santa María de Garoña, Spanien
1972

In den Anfangsjahren seines Betriebes verzeichnete dieser
Siedewasserreaktor regelmäßig bedeutende
Überschreitungen der - seinerzeit noch weniger restriktiv
festgelegten - Abgabe-Grenzwerte (Quelle: IAEO)

1972

Kernkraftwerk Isar, Deutschland
1988

An 4 Ventilen in Block 1 werden leichte Beschädigungen
durch Knallgasexplosionen festgestellt

In Block 1 öffnete sich unvorhergesehen ein Ventil in einer
Anschlussleitung an den Reaktorkühlkreislauf. Es habe eine
"erhebliche Freisetzung" von leicht kontaminiertem
Primärkühlwasser ins Containment gegeben, schreibt die
Behörde ASN. Um das Ventil zu schließen, musste sich ein
Team in Schutzmontur ins Containment begeben
(Einstufung INES 1).

Kernkraftwerk Davis Besse, Ohio, USA
März 2002

Bei einer länger hinausgezögerten Inspektion stellte man
fest, dass Borsäure nahe einer Steuerstab-Durchführung am
Deckel des Reaktordruckbehälters aus dem Reaktor
ausgetreten war. Aufgrund dessen kam es zu starker
Korrosion am Reaktordeckel, dass nur noch eine einige
Millimeter dünne Schicht der Deckel-Innenauskleidung
übrig blieben. Fachleute des Oak Ridge Laboratory
berechneten anschließend, dass es im schlimmsten Fall
noch fünf Monate gedauert hätte, bis sich ein großes Leck
im Reaktordeckel gebildet hätte.

Kernkraftwerk Point Beach, Wisconsin, USA
4. Mai 2004

Eine Düse im Reaktordruckbehälter-Kopf musste für bis zu
2,5 Millionen US-Dollar repariert werden. Der
Reaktordruckbehälter-Kopf ist ein 150 mm dicker
Stahldeckel, der den Kernreaktor abdeckt.

Kernkraftwerk Ōi, Japan
5. Mai 2004

Borsäure tritt an einem Ventil des Reaktors aus.

Kernkraftwerk Susquehanna, Pennsyvania, USA
6. Juni 2005 12:33

Automatischen Abschaltung von Block 2 aufgrund eines
Problemes mit der elektrischen Übertragung in das
öffentliche Netz.

Kernkraftwerk Krümmel, Deutschland
16. März 2005

Reaktorschnellabschaltung wegen fehlerhafter Simulierung
des Kondensatorfüllstands bei einer Prüfung des
Reaktorschutzsystems.

Kernkraftwerk Susquehanna, Pennsyvania, USA
28. April 2005

Block 2 musste vom Netz genommen werden, da es ein
Problem mit einem Transformator gab

Kernkraftwerk Oldbury, Großbritannien
August 2006

Abschaltung des Reaktors 1 wegen starker Korrosion am
Reaktorkern

Kernkraftwerk Leningrad, Russland
15. August 2006

Der erste Reaktorblock wurde wegen eines Kurzschlusses
automatisch vom Netz genommen und heruntergefahren

Cattenom, Frankreich
Juni 2007

Das Werk entließ Zink in einer Konzentration in die Mosel,
die über dem erlaubten Grenzwert lag. Unklar bleibt, ob es
sich um Normal-Zink (Schwermetall) oder um das
radioaktive Isotop handelte.

Kernkraftwerk Belojarsk 3, Russland
10. Juli 2007

Blitzeinschlag in der Nähe des Kraftwerkes. Der Generator
lieferte nur noch eine Leistung von 400 MW statt 600 MW.
Die Techniker konnten den Reaktor mit Mühe wieder auf
volle Leistung bringen.

Kernkraftwerk Balakowo, Russland
4. Mai 2007

Automatische Abschaltung von gleich zwei Blöcken. Ein
Schaden an einen Stromumwandler in der Verteilerstation
am Kraftwerk hatte dazu geführt. Die Reaktoren wurden auf
10 % Nennleistung abgefahren und am Samstag den 5. Mai
2007 wieder auf volle Leistung hochgefahren.

Kernkraftwerk Philippsburg, Deutschland
7. Mai 2007

Der Sicherheitsbehälter wurde nach einer Revision "wegen
eines nicht exakt geschalteten Endschalters" nicht richtig
geschlossen. Auf beiden Seiten der Personenschleuse stand
ein Ventil offen (Kategorie E und INES 1).

Kashiwazaki-Kariwa, Japan
16. Juli 2007

Ein Erdbeben der Stärke 6,6 auf der Richterskala in der
Region führte zu einem Transformatorbrand im
Kernkraftwerk, der nach etwa zwei Stunden gelöscht werden
konnte. Nach ersten Angaben der TEPCO kam es dabei
nicht zur Freisetzung von radioaktivem Material, diese
Aussage wurde jedoch später revidiert: Austritt unterhalb der
Dosis-Grenzwerte. Nach derzeitigem Informationsstand sind
größere Mengen Wasser aus dem Reaktor ausgetreten,
wobei radioaktives Material ausgeschwemmt wurde.

Einer von zwei elektrischen Strängen, welcher auf dem
Kraftwerksgelände das Netz mit den beiden Blöcken
verbindet, fiel aus. Damit waren beide Blöcke für
Abschaltung und Abfuhr der Nachzerfallswärme nicht mehr
mit genügend Strom versorgt. Bei Block 1 sprang ein
Notstrom-Dieselgenerator an und funktionierte
ordnungsgemäß. Der für den zweiten Block vorgesehene
Diesel fiel nach kürzerer Zeit aus.

Kernkraftwerk H. B. Robinson, South Carolina, USA
28. März 2010

Im Block 2 brach während des Volllastbetriebs ein Brand
aus, was zur Schnellabschaltung des Reaktors führte.
Während des Runterkühlens brach an anderer Stelle ein
weiterer Brand aus. Die Brände hatten unter anderem zur
Folge, dass ungeplant ein Ventil der
Komponentenkühlungs-Leitung schloss. Damit war
temporär kein Hochdruck-Sperrwasser mehr verfügbar, das
zur Abdichtung der Wellenlager der Reaktor-
Kühlwasserpumpen dient. (INES 2)

Ausbruch eines Feuers in einem separaten
Turbinengebäude infolge des schweren Tōhoku-Erdbebens,
dessen Epizentrum nur 75 km von der Kraftwerksanlage
entfernt lag. Das Kraftwerk wurde abgeschaltet. Der Betreiber
Tohoku Electric erklärte zwar am Nachmittag des 13. März
(Ortszeit), dass ein Strahlungsanstieg auf das 400fache des
normalen Strahlungsniveaus festgestellt wurde

Aufgrund der Schäden an Stromversorgung und
Kühlsystem, welche durch das große Tōhoku-Erdbeben
vom 11. März und den darauf folgenden Tsunami
verursacht wurden, sowie wegen fehlender Kabel für mobile
Stromgeneratoren kam es im Kernkraftwerk Fukushima-
Daiichi (Fukushima I) in drei von sechs Reaktorblöcken zu
einer Überhitzung des Reaktorkerns. (INES 7)

Kernkraftwerk Dukovany, Tschechien
1. April 2011

Wegen eines Lecks in einem Rohr mit verstrahltem Wasser
wurde einer der vier Reaktoren heruntergefahren

AVR Jülich, Deutschland
2. April 2011

Die nordrhein-westfälische Landesregierung muss zugeben,
dass Unklarheit über den Verbleib von rund 2285
Brennelementekugeln aus dem 1988 stillgelegten
Forschungsreaktor besteht. Das Forschungszentrum Jülich
widersprach Pressemeldungen, die Kugeln könnten im
Lager Asse gelandet sein. Die Gesellschaft für Strahlenschutz
und Umweltforschung bestätigte jedoch die Einlagerung
("BE-Kugeln in Blechdose"), was vom Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS) dementiert wurde.

Kernkraftwerk Fessenheim, Frankreich
3. April 2011

Auf Grund eines Bedienungsfehlers kam es zu einer
automatischen Abschaltung des Reaktor 1. Nach
Überprüfung durch den Betreiber wurde das Kraftwerk
einen Tag später wieder in Betrieb genommen. Die
französische Atomaufsicht ASN bewertete den Zwischenfall
mit INES 1. Die Umweltschutzorganisation BUND registrierte
eine Erhöhung der Ortsdosisleistung auf deutscher Seite
östlich des KKW zwischen 20 und 45 Prozent. Eine
Meldung bezüglich freigesetzter Radioaktivität von offizieller
Seite blieb aus.

Kernkraftwerk Bradwell, Großbritannien
1966

Diebstahl von zwanzig Natururan-Brennstäben

1966

Melekess, nahe Nischnii Nowgorod (Gorki), Sowjetunion
7. Mai 1966

Im Atomic Reactor Research Institute Melekess ereignete
sich in einem experimentellen Siedewasserreaktor (VK-
Reaktor) eine Leistungsexkursion durch schnelle Neutronen.
Der Operator und der Schichtleiter erhielten hohe
Strahlendosen. (INES: 3–4)

Kernkraftwerk Chapelcross, Großbritannien
1967

Partielle Kernschmelze im Block 2. Ursache war ein
Versuchsbrennstab, in dem ein Graphitpartikel die Kühlung
verstopfte. Der Kern wurde erneuert und 1969 wieder in
Betrieb genommen

Rocky Flats, Colorado, Vereinigte Staaten
11. Mai 1969

In einem Container mit 600 t feuergefährlichem Material
kam es zu einer spontanen Entzündung von Plutonium. Das
Feuer verbrannte 2 t des Materials und setze Plutoniumoxid
frei. Durch die Entnahme von Bodenproben im Umfeld der
Anlage stellte man fest, dass die Gegend mit Plutonium
kontaminiert wurde. Da sich die Betreiber der Anlage
weigerten, Untersuchungen einzuleiten, wurden die Proben
im Rahmen einer nicht offiziellen Untersuchung
entnommen. (INES: 4–5)

Kernkraftwerk Aqtau, Kasachstan
1975

Zweistündiger Natriumbrand, da das Natrium mit Wasser in
Berührung gekommen war. (INES 1)

Kernkraftwerk Grundremmingen, Deutschland
1975

Zwischenfall, bei dem zwei Arbeiter durch austretenden
heißen, radioaktiven Dampf ums Leben kamen.

1975

Kernkraftwerk Dounreay, Großbritannien
10. Mai 1977

Zwei Kilogramm Natrium und Kalium wurden in einen 65
Meter tiefen Schacht hinabgelassen. In dem Schacht lagerten
unter anderem abgebrannte Brennelemente aus den 1960er
Jahren. Diese unterirdische Deponie war jedoch mit
Meerwasser geflutet und es kam zu einer gewaltigen
Explosion, durch die radioaktives Material in den Grund
gelangte und offenbar weithin verbreitet wurde.

Kernkraftwerk Davis Besse, Ohio, USA
24. September 1977

Es öffnete sich ein Druckentlastungsventil im Primärkreislauf,
weshalb Dampf ausströmte. Das Personal der Schaltwarte
konnte längere Zeit die Situation unter Kontrolle bringen.
Auf Dauer lag die Gefahr darin, dass durch den starken
Kühlmittelverlust der Kern des Reaktors freigelegt und
überhitzt werden könnte. (INES 3)

Kernkraftwerk Brunsbüttel, Deutschland
18. Juni 1978

Nur zwei Jahre nach Inbetriebnahme traten durch einen
Abriss eines Blindstutzens zwei Tonnen radioaktiver Dampf
in das Maschinengebäude und in weiterer Folge durch
Dachklappen ins Freie aus. Trotzdem lief der Reaktor noch
über zwei Stunden weiter. Die Betriebsmannschaft hatte das
automatische Sicherheitssystem manipuliert, um die Anlage
am Netz zu halten. Das KKW Brunsbüttel stand daraufhin
mehr als zwei Jahre still.

Kernkraftwerk Saint-Laurent, Frankreich
1980

Das Teil-Schmelzen einiger weniger Brennelemente führte
zu einer Kontamination des Reaktorgebäudes (INES: 4).[8]
Die beiden ersten in St. Laurent gebauten Reaktoren waren
graphitmoderiert und gasgekühlt. Die Notkühlung erfolgte
deshalb nicht mit Wasser, sondern mit aus der
Werksumgebung angesaugter Luft. Der Reaktor wurde nach
Reparaturen noch eine Zeitlang weiterbetrieben.

1980

Kernkraftwerk Tricastin, Frankreich
September 1980

Ein Reaktorblock musste heruntergefahren werden,
nachdem ein Rohr mit radioaktivem Abwasser geborsten
war. Nach offiziellen Angaben konnte das ausgelaufene
Abwasser aufgefangen werden.
 
Fortsetzung
Kernkraftwerk Mühleberg, Schweiz
1986

Ein unabhängiger Physiklehrer nahm Dosis-Messungen in
der Umgebung des AKW Mühleberg vor. Zu seinem
Erstaunen waren die Messwerte eines Tages ungewöhnlich
hoch. Der Betreiber musste einen Filterschaden einräumen,
der zu Freisetzungen bis knapp unterhalb des Grenzwertes
führte. Angeblich haben weder Betreiber noch
Aufsichtsbehörde HSK diese Freisetzung registriert. Die
Werte sind noch heute (unbek. Datum) etwas erhöht.

1986

Kernkraftwerk Genkai, Japan
6. Juni 1988

Wasser lief aus dem Primärkreislauf. Eine der Röhren litt an
Materialermüdung.

Kernkraftwerk Onagawa, Japan
Juli 1988

Durch einen Fehler im Handbuch wurden Kontrollstäbe
entfernt statt eingeschoben. Der Vorfall wurde nicht
gemeldet.

Kernkraftwerk Biblis, Deutschland
3. Oktober 1989

Teile der Notstromschienen sind 14 Stunden lang
abgekoppelt. Das hessische Umweltministerium gibt dies als
meldepflichtiges Ereignis der Kategorie E ('Eilt') bekannt.

Kernkraftwerk Creys-Malville, Frankreich
Dezember 1990

Nach andauerndem, starken Schneefall traten strukturelle
Schäden an der Gebäudesubstanz auf. Erst 1992 konnte die
Stromproduktion wieder aufgenommen werden

1991

Kernkraftwerk Bilibino, Russland
10. Juli 1991

Der bis dahin schwerste Störfall in diesem Kernkraftwerk
(weitere Informationen liegen nicht vor). (INES 3)

Kernkraftwerk Three Mile Island, Harrisburg, Pennsylvania, USA
Februar 1993

Pierce Nye fuhr mit einem Auto durch die Absperrungen vor
dem Atomkraftwerk, weiter durch ein Rolltor und blieb
schließlich in der Turbinenhalle stehen. Zu diesem
Zeitpunkt war der Atomreaktor voll in Betrieb. Der Mann
konnte erst einige Stunden später festgenommen werden.

1993

Kernkraftwerk Narora, Indien
31. Mai 1993

Folgenreichen Brand in der Turbinenanlage von Narora-1;
verstärkt durch das Schmelzen der Verkabelung des
Reaktors kam es fast zur Kernschmelze. Diese wurde
verhindert, als Arbeiter von Hand Bor in den Kern gossen,
um die Kettenreaktion zum Stehen zu bringen. Die Arbeiter
wurden dabei nicht unerheblicher Strahlung ausgesetzt. Der
Unfall wurde auf der INES der internationalen
Atomenergieorganisation in Stufe 3 (ernster Störfall)
eingeordnet.

Kernkraftwerk Big Rock Point, USA
1970

Ein B-52-Bomber stürzte auf einem Übungsflug mit scharfer
Bomben-Beladung unweit des Kraftwerkes ab.

1970

Kernkraftwerk Belojarsk, Russland
7. Oktober 1993

Natrium-Leck in einer Leitung der Hilfsysteme. Dabei kam es
zum Austritt von etwa 1000 Litern Natrium und zur
Freisetzung geringer Mengen Radioaktivität. Der Reaktor
wurde heruntergefahren. Es brach ein kleines Feuer in
einem der Stromkreisläufe der Primärkühlung aus. (INES 1)

Kernkraftwerk Belojarsk, Russland
November 1993

Der Block wurde wegen erhöhter Strahlenwerte in der
Abluftanlage heruntergefahren. Dies ist auf ein Leck im
Oktober zurückzuführen. (INES 1)

1994

Kernkraftwerk Kuosheng, Taiwan
16. Mai 2001

54 der 157 Kontrollstäbe des Reaktors sollten nach
Presseangaben beschädigt sein. Da alle taiwanesischen
Kernkraftwerke das gleiche Design benutzen, wurde ein
sofortige Untersuchung aller Kontrollstäbe angeordnet

Innerhalb des Containments brannte der Motor einer
Hauptkühlmittelpumpe, weil es aufgrund eines bei
Wartungsarbeiten in dem Motor vergessenen Meißels zu
einem Kurzschluss gekommen war.

Kernkraftwerk Belojarsk, Russland
Mai 1994

Bei einer Generalüberholung brach ein Feuer aus, als
Natrium in den Sekundärkreislauf lief und mit Wasser
reagierte. Dabei wurde jedoch keine Radioaktivität in die
Umwelt freigesetzt. (INES 1)

Kernkraftwerk Oskarshamn 1, Schweden
1996

Bei dieser Anlage musste der Kernmantel wegen eines Risses
in dessen Rundnaht von nahezu Umfanglänge
ausgewechselt werden. Der Kernmantel ist Bestandteil der
Einbauten des Reaktorbehälters. Sein Bruch könnte die
Schnellabschaltung des Reaktors unmöglich machen.
(Quellen: IAEO, SKI)

1996

Kernkraftwerk Tōkai-mura, Japan
30. September 1999

In einer Brennelemente-Fabrik befüllten Arbeiter einen
Vorbereitungstank mit 16,6 kg Urangemisch (statt den
vorgeschriebenen 2,3 kg). Daraufhin setzte eine
unkontrollierte Kettenreaktion ein und Strahlung trat aus. Die
Zahl der Menschen die erhöhte Strahlendosen erhielten,
wird mit 35 bis 63 angegeben. Drei Arbeiter wurden einer
besonders hohen Radioaktivität von bis zu 17 Sievert
ausgesetzt. Ca. 300.000 Anwohner wurden aufgefordert,
ihre Häuser nicht zu verlassen. Dieser Unfall wird von
offizieller Seite mit INES 4, von einigen Wissenschaftlern
aber mit INES 5 bewertet.

Kernkraftwerk Dounreay, Großbritannien
Oktober 1996

Nach der Entdeckung eines kleinen Lecks im Kühlkreislauf
der Auflöser wurde der Betrieb zunächst vorläufig
eingestellt. Im Juli 2001 entschied die britische Regierung,
den Wiederaufarbeitungsbetrieb definitiv nicht wieder
aufzunehmen.

Kernkraftwerk Fugen, Japan

15. April 1997 – 16. April 1997

Ein Tritium-Leck wurde mit 30 Stunden Verspätung an die
zuständigen Behörden gemeldet. Bei der anschließenden
Untersuchung zeigte es sich, dass es bereits elf ähnliche
Vorfälle gegeben hatte.

Kernkraftwerk Bilibino, Russland
1998

Störfall der INES-Stufe 2

Kernkraftwerk Kakrapar, Indien
1998

Abschaltung von KAPS-1 wegen eines Lecks im
Kühlkreislauf für 66 Tage

Kernkraftwerk Unterweser, Deutschland
1998

Anlässlich eines Turbinentests während des Betriebs kam es
zu einer Turbinenabschaltung, was den Dampfstrom zur
Turbine unterband. Da die Umleitstation nicht verfügbar
war, musste der nicht radioaktive Sekundärdampf über
Überdruckventile in die Umgebung abgeblasen werden.
Dabei wurde festgestellt, dass sich eines der vier Ventile
nicht geöffnet hatte. Grund war, dass die zugehörige
Steuerleitung im Vorfeld fälschlicherweise durch eine
Handarmatur abgesperrt oder nicht mehr geöffnet worden
war. Wegen des menschlichen Versagens wurde der Störfall
mit INES 2 eingestuft.

1998

Kernkraftwerk Tricastin, Frankreich
1999

Ein Arbeiter erhielt von einem Strahlenschutzbeauftragten
die Erlaubnis, eine kurze Arbeit unter dem Reaktorbehälter
zu erledigen. Er erhielt eine als krebserzeugend geltende
Dosis von rund 300 Millisievert binnen drei Minuten. Der
Strahlenschützer hatte zuvor abgeschätzt, die Dosis betrage
nur 70 Millisievert.

Kernkraftwerk Maanshan, Taiwan
9. Februar 1999

Ein Lastwagen, der Brennstäbe für das Kernkraftwerk
transportierte, fuhr in ein Haus.

1999

Fleurus, Belgien
11. März 2006

In einer Bestrahlungsanlage zur Herstellung
radiopharmazeutischer Produkte beim Institut national des
radio-éléments (IRE) wurde aufgrund eines Hydraulik-
Versagens eine Kobalt-Quelle aus einem
strahlenabschirmenden Wasserbecken gehoben, obwohl
kein Bestrahlungsvorgang stattfand und die Tür zum Raum
offenstand. Aufgrund des ausgelösten Alarms betrat ein
Angestellter den Raum. Während des Aufenthaltes von nur
20 Sekunden erhielt er eine Strahlendosis von rund 4,6
Sievert, die mittelfristig lebensbedrohlich sein kann (INES 4).
(Unfälle in rein medizinischen Anlagen werden gewöhnlich
nicht INES-klassifiziert, beim IRE handelt es sich aber um
eine kerntechnische Anlage).

Kernkraftwerk Tsuruga, Japan
12. Juni 1999

90 Tonnen Wasser liefen aus dem Primärkreislauf von
Tsuruga 2, Ursache war ein Riss durch Materialermüdung.

Kernkraftwerk Onagawa, Japan
24. Februar 2000

Brand auf einem Stockwerk in einem Nebengebäude. Das
Feuer konnte nach einer halben Stunde gelöscht werden.

Kernkraftwerk Onagawa, Japan
1. Januar 2000 12:02

Die Radioaktivitätsüberwachung fällt für 10 Minuten aus

2000

Kernkraftwerk Grafenrheinfeld, Deutschland
5. Juli 2000

Brand des Motors der Hauptkühlmittelpumpe, die in
unmittelbarer Nähe des Reaktordruckgefäßes sitzt. (Kategorie
N)

Kernkraftwerk Belojarsk 3, Russland
9. September 2000

Es gab es in der Region und im Kraftwerk einen Stromausfall.
Dabei versagten gemäß der einen Darstellung die Notstrom-
Dieselaggregate; nach 36 Minuten seien die
Dieselgeneratoren repariert gewesen. Gemäß der anderen
Darstellung haben die Diesel deutlich früher funktioniert, da
nach einer halben Stunde ohne Strom bereits eine
"Explosion" im Reaktorsystem zu erwarten wäre.

Kernkraftwerk Maanshan, Taiwan
18. März 2001

Kernkraftwerk Angra, Brasilien
2001

150 Liter radioaktives Wasser gelangen in den Atlantischen
Ozean

Kernkraftwerk Chapelcross, Großbritannien
2001

Es gab einen Zwischenfall, als Reaktor 3 mit neuem
Brennstoff versorgt wurde.

Kernkraftwerk Chin Shan, Taiwan
2. März 2001

Bei einem Brennstabwechsel wurde ein Brennstab
beschädigt

Kernkraftwerk Wolseong, Südkorea

3. März 2001 – 7. März 2001

Schweres Wasser entwich aus dem Primärkreislauf, der
Reaktor Wolseong 2 wurde kurz abgeschaltet.

2001

Zerbersten einer Leitung des Notkühlsystem von Block 1.
Ursache war eventuell eine Wasserstoffexplosion.

Betreibergesellschaft Tepco, Japan
2002

Firmenvertreter hatten über 16 Jahre lang Reparaturberichte
über Tepcos Kernkraftwerke gefälscht und den
Aufsichtsbehörden in hunderten Fällen sicherheitsrelevante
Vorfälle verschwiegen. Der Vorstand von Tepco gab die
Fälschungen zu, trat zurück und wurde ersetzt. Alle Tepco-
Kernkraftwerke wurden heruntergefahren und drei Wochen
lang überprüft.

2002

Kernkraftwerk Tomari, Japan
September 2003

Kühlwasser lief aus dem Primärkreislauf von Tomari-2 aus.

Kernkraftwerk Susquehanna, Pennsyvania, USA
10. September 2003

Beide Reaktoren mussten leicht abgefahren werden, da es
zu einem Ölbrand in Block 1 gekommen war.

Biblis
8. Februar 2004

Störung, bei der nacheinander mindestens fünf der
Stromversorgungssysteme ausfielen. Während eines Sturms
gerieten zwei Hochspannungsleitungen in der Nähe des
KKW aneinander und verursachten einen Kurzschluss.
Daraufhin fiel im Kraftwerk ein Hauptnetzanschluss aus,
kurz darauf der zweite. Der Reserveanschluss funktionierte
ebenfalls nicht. Die Notstandsstromversorgung von Block A
und die Eigenbedarfsversorgung von Block B versagten
dann ebenfalls. Somit bestand die Gefahr, dass die
Sicherheitssysteme nicht mehr mit Energie versorgt werden
konnten. In Folge dieser Ereignisse wurde der Reaktor aus
Sicherheitsgründen automatisch heruntergefahren. Die
ordnungsgemäß arbeitenden Notstrom-Dieselgeneratoren
verhinderten Schlimmeres. In der Vergangenheit standen
einzelne dieser vier Notstromaggregate bei regelmäßig
wiederkehrenden Prüfungen mehrmals nicht zur Verfügung,
jedoch reicht eines aus, um die Aufrechterhaltung der
Reaktorsicherheit zu gewährleisten. (Kategorie E und N)

Kernkraftwerk Kakrapar, Indien
10. März 2004

Bei Wartungsarbeiten wurde die Stromversorgung für die
Steuerstäbe irreparabel beschädigt. In Folge wurde auch das
Automatic Liquid Poison Addition System durch einen
Bedienfehler unbrauchbar

Vandellòs 2, Spanien
2004

Die Aufsichtsbehörde CSN stellte fest, dass ihr der Betreiber
dieses Werks während Jahren eine Leitungskorrosion
verschwiegen hatte, welche die Funktionsfähigkeit der
Komponenten-Kühlung hätte in Frage stellen können.
Hätten die beiden Leitungen ca. gleichzeitig versagt (und
nicht nur eine, wie geschehen), wäre der Reaktor kaum
noch herunterkühlbar gewesen (INES 2)

2004

Balakowo, Russland
4. November 2004

Zwischenfall. Der Reaktor wurde heruntergefahren. Nach
Angaben des Betreibers Rosenergoatom trat keine
Radioaktivität aus.

Kernkraftwerk Cattenom, Frankreich
Dezember 2004

Über 30 Schläuche von Feuerlöschern der Anlage waren
angeritzt worden. Die zuständige Gendarmerie in Thionville
nahm Ermittlungen wegen Sabotage auf, die Feuerlöscher
wurden ausgetauscht.

2005

Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi, Japan
16. August 2005

Bei einem Erdbeben der Stärke 7,2 lief radioaktives Wasser
aus insgesamt drei Sammelbecken aus. Nach
Betreiberangaben gelangte es nicht in die Umgebung.

Kernkraftwerk Smolensk, Russland
19. Dezember 2005

Explosion eines Transformators an einer der
Verteilerstationen des Kernkraftwerks Smolensk, was einen
anschließenden Brand zur Folge hatte.

Kernkraftwerk Ōi, Japan
22. Dezember 2005

Wegen eines Orkans Problemen mit den Stromleitungen.
Das Kraftwerk wurde vorsorglich vom Netz genommen

2006

Kernkraftwerk Biblis, Deutschland
16. Oktober 2006

Außerplanmäßige Abschaltung der Blöcke A und B auf
Grund von nicht spezifikationsgerecht gesetzten
Dübelverbindungen an Rohrleitungshalterungen. Die
Spezialdübel waren unter Aufsicht eines Gutachters
nachgerüstet worden, um die Anlagen erdbebensicherer zu
machen. Stichproben zeigten, dass bei etwa 70% der 20 cm
langen Dübel eine rote Markierung nicht plan mit der
Betonwand abschloss.

Kernkraftwerk Leningrad, Russland
28. Oktober 2006

Aufgrund markanten Wetters kam es zu einer automatischen
Abschaltung des zweiten Blocks. Grund dafür war ein
Kurzschluss um 6:58 Uhr am Turbogenerator Nummer 4 im
330 kV-Netz. Um 7:15 Uhr kam es zum Stopp des
Turbogenerators Nummer 3. Daher musste der ganze Block
2 abgeschaltet werden.

2007

Kernkraftwerk Takahama, Japan
15. Januar 2007

Zwischenfall in Block 1. Es sollen 370 Liter leicht
radioaktives Wasser ausgetreten und vier Mitarbeiter
bespritzt worden sein. Ihre Gesundheit sei jedoch
unbeeinträchtigt gewesen.

Beznau 1, Schweiz
9. August 2007

Zu diesem Zeitpunkt war Block 2 in Jahresrevision. Die
blockgemeinsame Reservenetz-Einspeisung war für
Wartungsarbeiten abgeschaltet. Zur Kompensation wurde
der Notstands-Dieselgenerator des auf Volllast laufenden
Blocks 1 im Leerlauf zugeschaltet. Nach Retablierung des
Reservenetzes wurde bemerkt, dass dieser Diesel
störungsbedingt seine Notstrom-Funktion nicht erfüllt hätte.
Gemäß der Behörde HSK hätte theoretisch noch eine
Querverbindung zum Notstands-Diesel des abgeschalteten
Blocks 2 bestanden, dieser Diesel sei aber ebenfalls in
Wartung gewesen. Hätte sich ein Hochwasser wie nur zwölf
Tage zuvor eingestellt, hätte auch das Wasserkraftwerk nicht
mit genügend Notstrom zur Verfügung gestanden. Bei
zusätzlicher Unterbrechung des Hauptnetzes wären KKB 1
zur Verhinderung der Kernschmelze damit nur noch zwei
Dieselgeneratoren übrig geblieben, jeder davon mit nur 50
% der erforderlichen Notstrom-Leistung. Auch diese oder
die daran angeschlossenen Notkühl-Pumpen könnten
eventuell relativ kurzfristig nach Zuschaltung
störungsbedingt ausfallen.

Kernkraftwerk Vermont Yankee, USA
21. August 2007

Einer der beiden Kühltürme stürzte wegen verrotteter
Holzstrukturen teilweise ein, daraufhin musste die
Reaktorleistung auf 50 % gesenkt werden.

Kernkraftwerk Palo Verde, USA
3. November 2007

Auf dem Kleinlaster eines Mitarbeiters wurde eine
Rohrbombe gefunden, als dieser auf die Anlage fahren
wollte.

AVR Jülich, Deutschland
2008

Veröffentlichung des Berichts eines Mitarbeiters des FZJ, in
dem die übermäßig starke radioaktive Kontamination des
Reaktors auf eine unzureichende Überwachung des
Reaktorkerns sowie einen länger andauernden Betrieb bei
unzulässig hohen Temperaturen zurückzuführen ist. Dies
habe u. a. dazu geführt, dass Spaltprodukte aus den
Graphitkugeln austreten konnten.

2008

Kernkraftwerk Oyster Creek, New Jersey, USA
9. April 2009

Radioaktiv kontaminiertes Wasser (vor allem Tritium) ist aus
dem Kernkraftwerk ausgetreten.
Anfang Mai 2010 wurde bekannt, dass das kontaminierte
Wasser eine Grundwasserschicht erreicht hat, von der ein
großer Teil der Trinkwasserversorgung in der Region
abhängt.

Kernkraftwerk Calvert Cliffs, Maryland, USA
18. Februar 2010

Cruas, Frankreich
2. Dezember 2009

Im Block 4 des Kernkraftwerks Cruas sammelte sich Laub
und anderes Herbst-Schwemmgut im Fluss-
Kühlwasserkreislauf und verstopfte ihn. Der Reaktor wurde
abgeschaltet und mit der Fluss-unabhängigen Notspeisung
über die Dampferzeuger in den Hot Standby gefahren. Der
Reaktorkern muss jedoch auch nach diesem Vorgang mit
dem Fluss-Kühlwasser - wegen des andauernden
Nachzerfalls - im sog. Nachkühl-Betrieb weiter gekühlt
werden, damit er nicht überhitzt und schmilzt. Es wurde der
interne Notfallplan ausgelöst und als Notfall-Maßnahme der
Abklingbecken-Kühlkreis der abgebrannten Brennelemente
an den Reaktor-Kühlkreis angeschlossen. Nach 5,5 Stunden
war die Verstopfung im Einlauf-Bauwerk beseitigt und der
normale Nachkühl-Betrieb wieder hergestellt. Der Störfall
wurde mit INES 2 eingestuft.

2010

Kernkraftwerk Fessenheim, Frankreich
24. August 2010

Es wurden 50 Kubikmeter radioaktiver Gase "freigesetzt" wie
die staatliche ASN (Autorité de Sûreté Nucléaire) auf ihrer
Homepage meldet. "Die Zerfallsaktivität der radioaktiven
Abgase aus dem Reservoir wurde vor dem Entweichen nicht
gemessen."

Kernkraftwerk Tihange, Belgien
4. Oktober 2010 18:00

600 Liter säurehaltigen Wassers laufen aus einem Graben in
die Maas. Nach Kraftwerksangaben ist bei dem Unfall kein
radioaktives Material ausgetreten und die Säure soll sich im
Flusswasser schnell neutralisiert haben.
 
Eins kannste mir glauben,
Weihnachten redet kein Mensch mehr von Japan, dann ist alles vegessen.
Und unsere Atomkraftwerke bleiben so lange am Netz wie geplant.
Kann sich den keiner an Tschernobil erinnern. Die Grünen wollten auch alles dicht machen. Proteste in ganz Deutschland.
Was hat sich danach geändert. Die Laufzeit der AKWs wurden beibehalten auch mit der Stimme der Grünen. Danach ist alles geblieben wie vorher.
Wenn ich hier mit meiner Äusserung falsch liege, bitte ich mich zu berichtigen.
Der Mensch ändert sich nicht, die Politik schon mal garnicht.
Es geht nur uns Geld und sonst um nichts, auch wenn wir den Erdball vernichten und unbewohnbar machen.
Ich weis, klingt negativ aber ich bin auch Realist.
Natürlich wünsche ich mir das es anders wird und das die Menschheit aus ihren Fehlern lernt.
Gruss
Juppy
 
Eine weitere Zusammenstellung ist hier https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs...estand=22638&klassi=002&anzeigeKlassi=002.002 aufgeführt und unter
S Umweltschutz Nr. 415 Andere Reaktorunfälle im Ausland
zu bestellen.

Daraus ergibt sich, was nicht alles in der andere Tabelle aufgeführt scheint:
Oak Ridge; Chalk River 1952 und 1955;
Calder Hall 1956;
Kentucky 1956;
Atomkatastrophen UdSSR (u.a. Majak 1957) enthüllt von Medwedjew 1978;
New Mexico 1957;
Windscale 1957;
Oak Ridge 1958;
Kernforschungszentrum Vinca (Jugoslawien) 1958;
Radioaktiver Reis Marcoule 1959;
Kühlleitungsbruch Marcoule 1960;
Los Alamos Plutonium 1960;
Aldermaston Explosion 1960;
Idaho Falls Reaktorexplosion mit Toten, 1961;
Detroit 1961;
Explosion Saclay 1967;
Strahlenschäden Mol 1967;
Cordova (Illinois, 1974);
AKW Turkey Point Miami 1977;
Thiange (Belgien, 1978);
Fort St. Vrain (Denver, 1978);
Atommüll-LKW-Unfall Tennessee 1979;
Atomlabor Oak Ridge Plutonium 1959;
Atomforschungszentrum Mol 1965;
Chinon (F, 1967);
Chooz (F/B, 1967);
Explosion Saclay 1967;
radioaktive Grundwasserverseuchung USA 1973;
US-Flugzeug mit radioaktiver Fracht stürzt ab 1974;
japanischer Atomfrachter "Mutsu" leckt 1975;
AKW Browns Ferry (USA) Feuer 1975;
radioaktiver Dampf tritt aus Waterford/Connecticut 1976;
Oak Harbor (Ohio) 1985 Beinahe-GAU;
AKW Tsuruga (Japan) Wasser und Meeresboden verseucht 08.03.1981;
AKW Tomsk 1990;
WAA Tomsk 07.04.1993;
Schneller Brüter Monjou Japan 1995;
Forschungsreaktor Dimitrovgrad 1996;
Waldbrand Los Alamos 1997;
Explosion Uranfabrik Tokaimura 1999;
Waldbrand Los Alamos 2000;
 
Eins kannste mir glauben,
Weihnachten redet kein Mensch mehr von Japan, dann ist alles vegessen.
Und unsere Atomkraftwerke bleiben so lange am Netz wie geplant.
Kann sich den keiner an Tschernobil erinnern. Die Grünen wollten auch alles dicht machen. Proteste in ganz Deutschland.
Was hat sich danach geändert. Die Laufzeit der AKWs wurden beibehalten auch mit der Stimme der Grünen. Danach ist alles geblieben wie vorher.
Wenn ich hier mit meiner Äusserung falsch liege, bitte ich mich zu berichtigen.
Der Mensch ändert sich nicht, die Politik schon mal garnicht.
Es geht nur uns Geld und sonst um nichts, auch wenn wir den Erdball vernichten und unbewohnbar machen.
Ich weis, klingt negativ aber ich bin auch Realist.
Natürlich wünsche ich mir das es anders wird und das die Menschheit aus ihren Fehlern lernt.
Gruss
Juppy
Klingt realistisch.
Die setzen alle mit Erfolg darauf, dass der Mensch vergesslich ist und Japan ist verdammt weit weg.

Ich glaube jedenfalls erst das sich was ändert, wenn es sich ändert.
 
. . . wenn sich etwas ändert, braucht man nicht mehr daran zu "glauben", dass sich etwas ändert, oder? . . .


Gerd
 
Hier was vom Inhalt:

USA: Hochwasser bedroht Atomkraftwerk
20.06.2011
Vom Wasser eingeschlossen
Hochwasser bedroht im US-Bundesstaat Nebraska ein Atomkraftwerk. Die Fluten des Missouri-Rivers haben das AKW Fort Calhoun bereits völlig eingeschlossen. Mit Sandsäcken und Pumpen versuchen die Betreiber, den Reaktor vor einer Überflutung zu schützen.

Eindringendes Wasser könnte - ähnlich wie im japanischen Fukushima - die Kühlung beschädigen. Derzeit rechnen Experten aber nicht damit, dass es zu einem Störfall kommen würde.

Na, Mensch, dann ist doch alles in Butter :rolleyes:
 
Hochwasser bedroht Kernkraftwerk in Nebraska

Hochwasser bedroht Kernkraftwerk in Nebraska:
Viele Grüsse
Schwester E
Während in Texas die grösste Trockenperiode seit 1917 herrscht, wie damals massenweise Rinder umkommen und Farmer ihre Bestände verkaufen müssen, da es dort seit letztem Jahr nicht mehr geregnet haben soll.:eek:)
Falls es dort auch ausgetrocknete Flüsse geben sollte, die eigentlich AKWs kühlen, könnte es auch da Probleme geben.
 
Atomexperten sind besorgt: Das belgische Parlament hat gerade zwei uralte, brüchige Atomkraftwerke reaktiviert, die im Herzen Europas ein weiteres Tschernobyl-Desaster auslösen könnten!

Einer der Reaktoren hat vor einigen Wochen einen Brand und eine Explosion erlitten und der Chef der belgischen Atomaufsicht hat zu Kontrollen aufgerufen, nachdem 16.000 Risse entdeckt wurden! An den Grenzen zu Deutschland und den Niederlanden regen sich nun Bürgerproteste — und am Montag trifft sich Umweltministerin Hendricks mit ihrem belgischen Amtskollegen, um die Bedenken anzusprechen. Wenn wir in den nächsten 24 Stunden alle unsere Stimmen erheben, können wir sie davon überzeugen, den Wahnsinn zu stoppen und Belgien aufzufordern, die Reaktoren zum Stillstand zu bringen, bis eine gründliche Folgenabschätzung existiert.

Ein Atominferno in einem so überbevölkerten Gebiet würde Millionen von uns in Deutschland und der EU betreffen. Überreichen wir Frau Hendricks also dringend 500.000 Unterschriften, um eines klarzumachen: Wir lassen es nicht zu, dass Belgien uns der Gefahr eines weiteren Tschernobyls aussetzt. Unterzeichnen und verbreiten Sie die Aktion auf Facebook, Twitter oder per E-Mail… bevor es zu spät ist:

https://secure.avaaz.org/de/belgian_nuclear_shutdown_loc_de_rb_sig/?bPjoAab&v=72251&cl=9401816487

Wir treten in ein neues Zeitalter der Atomrisiken ein. Die 25 ältesten Atommeiler in Europa haben ihre 40-jährige Laufzeit fast erreicht oder bereits überschritten. Und je älter unsere Atomkraftwerke werden, desto höher ist die Störungs- und Unfallrate: Von 2000 bis 2006 soll die Zahl der unerwarteten Störungen um 50 Prozent gestiegen sein.

Belgien wird zum weltweiten Symbol für die Gefahren, die von alternden Atomkraftwerken ausgehen: 2014 hat das Land mit unerwarteten Störungen in seinen Kernreaktoren den Weltrekord aufgestellt: Lecks, Risse und sogar eine Explosion im Dezember. Experten sagen außerdem, dass einige der Risse "an einer der empfindlichsten Stellen" des Reaktors sind und wir deshalb "im Fall eines Druckausfalls im Reaktor einen weiteren Unfall wie die in Tschernobyl oder Fukushima haben".

Die Regierung sagt, sie müsse diese kaputten Reaktoren in Betrieb lassen, um das Land mit Strom zu versorgen. Doch in den letzten zwei Jahren waren sie die Hälfte der Zeit wegen Störungen geschlossen. Nun verlässt sich die Regierungskoalition auf ihre Mehrheit im Parlament, um zwei weitere uralte Kraftwerke am Leben zu erhalten… für weitere 10 Jahre!

Doch sie haben die obligatorische gemeinsame Folgenabschätzung mit Deutschland, Luxemburg und anderen Nachbarstaaten nicht durchgeführt. Wenn Barbara Hendricks am Montag vehement auf eine solche grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung besteht, könnten wir die Abstimmung stoppen und Belgien zu einer Kehrtwende bewegen. Dies ist unsere Chance ― unterstützen Sie den dringenden Aufruf, um diese atomare Zeitbombe zu entschärfen:
https://secure.avaaz.org/de/belgian_nuclear_shutdown_loc_de_rb_sig/?bPjoAab&v=72251&cl=9401816487

Atomkraft: Belgien muss Reaktor nach Panne wieder abschalten - DIE WELT

https://www.tagesschau.de/ausland/belgien-akw-101.html
 
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