HOMA-Index ausrechnen?

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29.12.09
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Hallo,

früher wurden bei mir folgende Werte bestimmt:

Insulin i.S. (ECLIA): 7.3 μU/ml (Referenz 2.6-24.9)
Glucose i. Fluoridplasma (nüchtern): 88 mg/dl (Referenz 60-99)

HOMA-Index=Insulin x Blutzucker mg/dl / 18 x 22.5 = 1.59

jetzt war ich bei einem anderen Arzt und habe die folgenden Werte bekommen:

Insulin mIE/l: 3.50 (Referenz 3.21-16.32)
Glucose mg/dl: 84.00 (Referenz 60-100)

kann man von diesen Daten auch den HOMA-Index ausrechnen?
 
Hallo jetzaber,

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In der zeitlichen Abfolge der Ereignisse beim Typ-2-Diabetes erscheint die Insulinresistenz lange bevor die Hyperglykämie manifest wird. Mit der Bestimmung des HOMA-IR ist ein zuverlässiger Nachweis der Insulinresistenz möglich. Die nachfolgende Formel berechnet die Insulinresistenz anhand der Originalformel nach Metthews et al. Diabetologia 1985. Einen Rechner für die Formel von Levy et al. Diabetes Care 1998 finden Sie unter: HOMA-2-Calculator (HOMA Calculator : Overview)

(Bitte beachten: im HOMA-2-Calculator sollte der Insulin-Wert als "Specific Insulin" eingetragen werden. Achtung: der HOMA-2-Calculator hat einen anderen, niedrigeren Cut-Off-Wert für die Insulin-Resistenz. Je nach Studie und untersuchtem Kollektiv liegt der Cut-Off bei 1,4 bis 1,8)
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HOMA-Rechner - Labor Limbach

Das klingt einfach, scheint es aber doch nicht zu sein. Warum rufst Du nicht einfach im Labor an? Bzw. fragst Deinen Arzt?

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Diagnosestellung anhand einer Blutuntersuchung (Nüchtern-Insulin und Nüchtern-Glukose) und des Gewichts:
Ein vereinfachtes Verfahren, um Insulinresistenz zu bestimmen, ist der sogenannte HOMA-Index (HOMA = homeostasis model assessment). Um den HOMA-Index zu berechnen, werden die Werte für das Nüchtern-Insulin und die Nüchtern-Glukose (mmol/l) miteinander multipliziert und das Ergebnis durch 22,5 geteilt.

HOMA-Index = Insulin (µu/ml) x Glukose (mmol/l) , geteilt durch 22,5

Eine Person ist mit großer Wahrscheinlichkeit insulinresistent, wenn eines der folgenden Kriterien zutrifft:

HOMA ist größer als 4,65 oder
HOMA ist größer als 3,6 und der BMI größer als 27,5 kg/m2.
Diagnosestellung ausschließlich anhand von klinischen Zeichen:
Eine Person ist mit großer Wahrscheinlichkeit insulinresistent, wenn eines der folgenden Kriterien zutrifft:

Der BMI ist größer als 28,7 kg/m2 oder
der BMI ist größer als 27,0 kg/m2 und die Person hat erstgradige Verwandte (Eltern, Geschwister) mit Diabetes.

Diagnosestellung anhand einer Blutuntersuchung der Fettwerte:
Eine Person ist mit großer Wahrscheinlichkeit insulinresistent, wenn die Triglyzeridspiegel oberhalb von 2,44 mmol/l (215 mg/dl) liegen.
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Insulinresistenz in der Praxis erkennen

Besteht denn bei Dir der Verdacht auf eine Insulinresistenz oder auf Diabetes?

Grüsse,
Oregano
 
BMI = 22, Triglyzerid = 106 bei mir.

Da der HOMA-Index > 1.0 bei mir war, wurde mal eine Insulinresistenz bestätigt.

Jetzt wollte ich mal ausrechnen, ob ich die Insulinresistenz noch immer habe, allerdings wurde das Insulin jetzt in mIE/l angegeben, kann man das in μU/ml umrechnen?
 
Da muß ich passen, jetztaber.

Allerdings: was sagt denn ein Diabetologe zu diesem HOMA-Wert bzw. zu einer anderen Möglichkeit, eine Insulinresistenz festzustellen?

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Zwischen dem Beginn eines metabolischen Syndroms und dem Ausbruch eines Typ-2-Diabetes können mehrere Jahrzehnte liegen, umso wichtiger ist es daher, die Veranlagung frühzeitig zu erkennen.

Eine gestörte Glukoseverarbeitung lässt sich frühzeitig mittels eines oralen Glukose-Toleranztests feststellen.
Die frühzeitige Diagnose eines gestörten Zuckerstoffwechsels ist mit Hilfe des oralen Glukose-Toleranztests (OGTT) möglich. Häufig wird aber aus Kostengründen nur der "Nüchternzucker" gemessen. Er ist als Frühindikator ungeeignet, da der Wert erst bei schon bestehendem Diabetes mellitus auffällig wird. Der HbA1c-Wert eignet sich bedingt zur Diagnose und Überwachung einer Zuckerkrankheit. Blutzucker kann sich an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin binden, wodurch HbA1c entsteht. Je höher der Blutzuckerspiegel ist und je länger hohe Blutzuckerspiegel andauern, desto mehr HbA1c bildet sich.
Als direkte Warnsignale für das metabolische Syndrom dienen zudem erhöhte Konzentrationen an Entzündungsmarkern wie Interleukin 6, Resistin, Tumor-Nekrosefaktor TNFα oder C-reaktives Protein sowie reduzierte Werte an Adiponectin, einem Peptidhormon, das in den Fettzellen gebildet wird.
Diabetesinformationsdienst: Erkrankungsformen » Metabol. Syndrom » Diagnose

Da beim Verdacht auf einen Prädiabetes als Vorbeugung eine Änderung des Lebensstils (Ernährung, Bewegung, Gewicht) empfohlen wird, dürfte es auf jeden Fall gut sein, auf diese Punkte zu achten.

Grüsse,
Oregano
 
Die Insulinresistenz damals hat ein Arzt für Präventivmedizin festgestellt, seit ein paar Monaten ernähre ich mich nach der LOGI-Methode, jetzt war ich bei einem Endokrinologen, der hat einen allgemeinen Bluttest gemacht und mir gesagt, daß alles gut aussieht. Auf dem Bluttest ist mir aufgefallen, daß dort die Werte Glucose+Insulin draufstehen, dachte man kann da auch ganz einfach den HOMA-Index ausrechnen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
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HOMA-Index
Die direkte Messung der Insulinwirkung auf die Blut- zucker-Konzentration ist zwar möglich, jedoch aufgrund des hohen methodischen Aufwandes im Routinebetrieb nicht realisierbar.

Alternativ sind deshalb zur Abschätzung einer Insulinresistenz verschiedene Indizes im Gebrauch, in die je- weils die Nüchtern-Insulin- (= Regler) und Nüchtern- Blutzuckerwerte (= Stellgröße) im Plasma einfließen.
Einer der gebräuchlichsten Indizes ist der HOMA-Index (Homeostasis Model Assessment), der nach folgender Formel berechnet wird:
s. Original-Text

Der „HOMA-Index“ beinhaltet die Bestimmung von Insulin und Glucose und wird aus diesen beiden Para- metern berechnet.
Eine Absicherung der Diagnose einer Insulinresistenz ist durch die zusätzliche Messung des intakten Pro- insulins möglich (Sensitivität 48 %, Spezifität > 98 % ).
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https://www.bioscientia.de/de/files/2013/10/bericht-33_insulinresistenz.pdf

Ich habe vor kurzem mit einem Diabetologen gesprochen und gefragt, ob es üblich ist, den Homa-Index zu bestimmen. Er hat verneint; das sei viel zu aufwändig.

Grüsse,
Oregano
 
Wäre doch aber schon mal gut wenn man seinen HOMA-Index weiß, ich will einen Index < 1.0 haben. Ich ernähre mich wie gesagt nach LOGI, 30 Minuten Sport jeden Tag + 30 Minuten spazieren. Beim nächsten Arzt frage ich einfach ob ich "Insulin in μU/ml" + "Blutzucker in mg/dl" haben kann, dann rechne ich mir den HOMA-Index einfach selber aus. Was wäre daran laut Diabetologe zu aufwendig?
 
Er meinte, daß es nicht üblich sei, das Insulin zu bestimmen.
Was öfters bestimmt wird, ist das C-Peptid, was praktisch parallel zur Insulinausschüttung läuft und das länger im Blut meßbar ist als das Insulin:

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Wann werden Insulin und C-Peptid bestimmt?

C-Peptid und Insulin befinden sich in gleichen Mengen im Körper. Insulin wird allerdings rasch von der Leber aufgenommen. Etwa 5 Minuten nach seiner Ausschüttung ist nur noch etwa die Hälfte des Insulins im Blut. C-Peptid und Proinsulin sind dagegen viel länger im Blut nachweisbar. Deshalb können diese Werte besser herangezogen werden, um die körpereigene Insulinproduktion zu beurteilen.

Insulin alleine wird selten bestimmt, zum Beispiel wenn der Arzt den Verdacht auf einen bestimmten Tumor in der Bauchspeicheldrüse hat (Insulinom). Insulin lässt der Arzt auch bestimmen, wenn er vermutet, dass der Patient missbräuchlich Insulin oder Sulfonylharnstoffe verwendet. Dieses Verhalten heißt Hypoglycaemia factitia.

Insulin, C-Peptid und Proinuslin kann der Arzt nur in Verbindung mit der korrespondierenden Blutzuckerkonzentration beurteilen (also ist bei einer bestimmten Blutglukosemenge auch ausreichend Insulin vorhanden).

Woraus werden Insulin und C-Peptid bestimmt?

Beide Parameter werden im Blutserum nachgewiesen. Der Patient muss nüchtern zur Blutprobe kommen, das heißt er darf zehn bis zwölf Stunden vorher nichts essen.
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Insulin und C-Peptid - NetDoktor.de

Grüsse,
Oregano
 
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