Petition ins Leben rufen (Nano+Kennzeichnung)

Themenstarter
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04.02.08
Beiträge
838
Liebe User, Moderatoren und Admins,

wer hat bereits Erfahrung eine neue Petition zu erstellen
und könnte mit Tipps und Anregungen behilflich sein?

Die o.g. Frage resultiert durch die zwei nachfolgend aufgeführten Threads:

Gesundheitsgefährung durch Nano
und
BioRepair Zahncreme.

Es reicht nicht, daß wir uns darüber aufregen, wir müssen etwas tun!

Je mehr sich beteiligen, umso eher stoßen wir auf offene Ohren,
denn eines ist klar, es betrifft nicht eine kleine Minderheit,
sondern uns ALLE!!!

VG Destination
 
Hallo,

hier ein Text vom BUND, der als Grundlage für eine Petition dienen könnte:
Höchste Zeit, Nanomaterialien zu regulieren!

Noch immer gibt es für viele Nanomaterialien kaum verlässliche Daten zur Bewertung ihrer möglichen Risiken. Diese Wissenslücke zu schließen, ist eigentlich Aufgabe der europäischen Chemikaliengesetzgebung. Doch die meisten Gesetze, die Chemikalien und Produkte regulieren, enthalten bisher keine, oder nur eingeschränkte Vorgaben zum Umgang mit Nanomaterialien. In ihrer Mitteilung vom Oktober 2012 hat die Kommission es erneut versäumt, Gesetzesänderungen vorzuschlagen, die geeignet wären, die Schlupflöcher in der EU Gesetzgebung zu schließen.

Gemeinsam mit dem Center for International Environmental Law (CIEL) und der Anwaltsorganisation ClientEarth hat der BUND daher nun einen eigenen Vorschlag zur Regulierung von Nanomaterialien vorgelegt. Unser Vorschlag sieht eine neue, horizontale EU-Verordnung vor. Er beinhaltet zum einen generelle Prinzipien für die Regulierung von Nanomaterialien und zum anderen konkrete Anpassungen einzelner EU-Verordnungen, insbesondere der europäischen Chemikalienverordnung REACH.

Wir fordern
  • Übernahme der bereits 2011 von der EU-Kommission vorgeschlagenen, bisher aber unverbindlichen, Definition für Nanomaterialien in alle relevanten Gesetze
  • eine generelle Meldepflicht für alle Nanomaterialien und -produkte. Diese sollen in einem EU-weiten Nano-Register geführt werden
  • Kennzeichnung von Nanomaterialien auf Produkten im Verzeichnis der Inhaltstoffe
  • Schließung der Lücken für Nanomaterialien in REACH
  • Ein Monitoringprogramm zur Bewertung der Belastung von Arbeitnehmern mit Nanomaterialien
BUND Gesetzesvorschlag - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Demnach hat sich der BUND bereits direkt an die EU-Kommission gewandt und die Forderungen unterbreitet. Bislang ohne Erfolg.

Gruß,
Clematis

PS: Bei change.org würde ich diese Petition vorsorglich nicht einstellen, zumindest nicht bis geklärt ist, ob und was an diesen Vorwürfen dran ist:
https://blog.campact.de/2015/11/datenschutz-campact-ist-anders/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

bei https://weact.campact.de/ kann man ebenfalls Petitionen einstellen.
Weitere Informationen von Campact zu Kampagnen/Petitionen:
https://support.campact.de/kb/articles/152-wie-entscheidet-campact-sich-f-r-ein-kampagnenthema
https://support.campact.de/kb/articles/153-ich-m-chte-eine-kampagne-vorschlagen

Aufgrund letzteren Links habe ich Campact eine Mail geschickt und eine entsprechende Kampagne vorgeschlagen. Desgleichen an den BUND.

Warum? Das sind Profis auf dem Gebiet, sie haben die Kontakte, bei denen das Petitionsergebnis eingereicht werden kann usw.

Ähnliche Mails könnten noch an weitere Organisationen geschickt werden, die sich mit diesen Themen befassen. Vielleicht greift eine das auf und macht es mit professionellem Geschick weit besser als wir es vielleicht könnten. Selbst wenn sie uns nur helfen, könnte das schon nützlich sein.

Liebe Grüße,
Clematis
 
Hallo Destination,

ich finde es toll, dass Du hier einen Anfang gemacht hast. :)

Hallo Clematis,

danke, dass Du schon mal die wichtigsten Forderungen vom BUND dazu eingestellt hast,
ich bin mal auf die Antwort von denen gespannt.
Ich denke auch, dass professionelle Hilfe von Experten nötig ist.
Die haben ja auch viel mehr Informationen und Hintergrundwissen.

Bin auch mal gespannt, was Campact zu dem Petitionsvoschlag meint, auch von denen können wir professionelle Ratschläge gebrauchen.

Wir müssten uns dann auch noch eine prägnante Formulierung für die Forderung überlegen, auch dazu brauchen wir wieder Information, welche Forderung in der Nano-Gesetzgebung am dringendsten nötig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Rauke,

kein Thema, hoffe nur, daß sich noch mehr hier beteiligen.

Habe auch eine Anfrage an openPetition Deutschland geschrieben
und um Unterstützung gebeten.
Mal schau'n, ob es etwas bringt.

LG
Destination
 
...hier die Antwort:

danke für Ihr Interesse an unserer Plattform.

Auf unseren Hilfeseiten haben wir verschiedene Artikel veröffentlicht, die viele Fragen beantworten und hilfreiche Tipps geben. Schauen Sie sich doch einfach mal auf folgenden Seiten um:

https://www.openpetition.de/blog/hilfe/hilfe-petenten/
https://www.openpetition.de/blog/hilfe/erfolgreiche-petition/
https://www.openpetition.de/blog/hilfe/online-petition/

Sollten Sie weiterhin Fragen haben können Sie sich jederzeit bei uns melden.

Mit freundlichen Grüßen,
Monika Butterweck

VG Destination
 
Wie man auf die einzelnen Seiten deren Homepage kommt, weiß man ja selbst.
Die sind ja lustig. :rolleyes:
 
Hallo,

vom BUND habe ich nun per Mail eine Antwort erhalten, die ich nachstehend zitiere:

für eine Petition zur Kennzeichnung von Nanomaterialien in Zahncremes besteht nach unserer Einschätzung derzeit keine Notwendigkeit.
Nanomaterialien in Kosmetischen Mitteln, also auch in Zahncremes, unterliegen bereits einer Kennzeichnungspflicht, nähere Informationen hierzu finden Sie im anhängenden Faltblatt.

Entsprechende Kennzeichnungspflichten gibt es jedoch ansonsten nur für Lebensmittel und Biozide, so dass wir uns auch weiterhin für eine Ausweitung der Kennzeichnung von Nanomaterialien in weiteren verbrauchernahen Produktbereichen einsetzen werden, um die Wahlfreiheit zu gewährleisten. Entsprechend fordern wir auch eine grundsätzliche Registrierung von Nanomaterialien und deren Anwendungen in einer Datenbank ein, um eine höhere Transparenz zu erreichen.

Da es sich bei Apatit um ein naturidentisches Material handelt, wird in der Risikobeurteilung von Apatit in Zahncremes die Anwendung des mikrokristallinen Hydroxylapatit bisher als unbedenklich angesehen und ist daher zugelassen.

In einer aktuellen Bewertung<https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/consumer_safety/docs/sccs_o_191.pdf> vom Oktober 2015 durch das Scientific Committee on Consumer Safety (SCSS) der EU wurden jedoch die vorgelegten Studien Ergebnisse zu Nano-Hydroxylapatit als nicht aussagekräftig genug gewertet, um eine abschließende Beurteilung zur Sicherheit von dessen Anwendung abzugeben.
Falls das Nano-Hydroxylapatit jedoch in der nadelförmigen kristallinen Form vorliegt, sollte lt. SCSS eine Anwendung in kosmetischen Mitteln jedoch in keinem Fall erfolgen, da hier Hinweise auf ein Risikopotential bestehen.

Soweit also Produkte mit Nano-Hydroxylapatit auf dem Markt sind, würden wir daher derzeit von einer Anwendung abraten, solange bis durch das SCSS eine abschließende Bewertung vorgelegt wird.

Eine Petition bei der EU können Sie hier einreichen https://petiport.secure.europarl.europa.eu//petitions/de/main<https://petiport.secure.europarl.europa.eu/petitions/de/main> .

Bei den verschiedenen öffentlichen Plattformen (Change.org, openpetition.de) können einfach eigene Petitionen erstellt werden, diese haben jedoch keinen offiziellen Charakter und stellen eine zivilgesellschaftliche Form der Meinungsäußerung dar.
Mit freundlichen Grüßen (Namen entfernt)
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Am Köllnischen Park 1, D - 10179 Berlin Germany Fon: 030 27586-482
Fett Hervorgehobenes von mir.

Und hier der Link zum Faltblatt des BUND im Anhang:
https://www.bund.net/fileadmin/bund...nd_nanotechnologie_nanokosmetik_faltblatt.pdf

Demnach ist Nano-Kristallines, wie in BioRepair enthalten, besonders riskant!

In meiner Mail an den BUND hatte ich folgendes Argument für eine Petition genannt:

Selbst wenn der Erfolg gering wäre, so würde eine Petition im Netz doch für weit mehr Öffentlichkeit sorgen als bislang die Informationen auf der BUND-Seite erreichen können. Sie würde das Thema beim Verbraucher in den Vordergrund rücken und heftigere Reaktionen auslösen.
Dies könnte durch eine Petition bei change.org, openpetition.de usw. m.E. erreicht werden, selbst wenn es sich dabei nur um eine zivilgesellschaftliche Form der Meinungsäußerung handelt.

Eine Antwort von Campact steht noch aus...

Gruß,
Clematis
 
Hallo,

hier die Antwort von Campact - eMail:
herzlichen Dank für Ihre Email und Ihren Kampagnenvorschlag zum Thema Nanotechnologie.

Wir prüfen, ob wir tätig werden können. Leider kann ich Ihnen nicht versprechen, dass wir das Thema aufgreifen werden. Das hängt von mehreren Faktoren ab. Neben der Frage nach einem aktuellen Politikprozess, spielen dabei auch Fragen der Arbeitskapazität und der Zustimmung unseres Verteilers - regelmäßig überprüft durch Umfragen - eine Rolle. Näheres zu unseren Entscheidungskriterien finden Sie hier:
https://support.campact.de/kb/articles/152-wie-entscheidet-campact-sich-f-r-ein-kampagnenthema

Wir danken Ihnen in jedem Fall für Ihre Anregung. Es ist uns sehr wichtig zu erfahren, welche Themen die Campact-Aktiven bewegen, auch wenn wir nicht alle Vorschläge in eine Kampagne umsetzen können.

Bitte sehen Sie einmal auf unserer neuen Petitionsplattformhttps://weact.campact.denach, ob es dort möglicherweise eine entsprechende Kampagne bereits gibt. Anderenfalls können Sie dort auch selbst eine solche Kampagne starten.

Herzliche Grüße
Ihr Campact-Themenscout
Campact e.V. - Bewegt Politik!
Auf www.weact.campact.de gibt es keine Kampagne zu Nanotechnologie.

Gruß,
Clematis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke, Clematis für das Einstellen der beiden Antworten und das Faltblatt vom BUND.

Gut, es gibt also bereits eine Kennzeichnungspflicht bei kosmetischen Mitteln, Lebensmitteln und Bioziden.

Demnach ist Nano-Kristallines, wie in BioRepair enthalten, besonders riskant!

Wie man aber bei Biorepair gesehen hat, können Firmen die Kennzeichnungspflicht umgehen.
In einer aktuellen Bewertung<https://ec.europa.eu/health/scientific_committees/consumer_safety/docs/sccs_o_191.pdf> vom Oktober 2015 durch das Scientific Committee on Consumer Safety (SCSS) der EU wurden jedoch die vorgelegten Studien Ergebnisse zu Nano-Hydroxylapatit als nicht aussagekräftig genug gewertet, um eine abschließende Beurteilung zur Sicherheit von dessen Anwendung abzugeben.
Falls das Nano-Hydroxylapatit jedoch in der nadelförmigen kristallinen Form vorliegt, sollte lt. SCSS eine Anwendung in kosmetischen Mitteln jedoch in keinem Fall erfolgen, da hier Hinweise auf ein Risikopotential bestehen.

Soweit also Produkte mit Nano-Hydroxylapatit auf dem Markt sind, würden wir daher derzeit von einer Anwendung abraten, solange bis durch das SCSS eine abschließende Bewertung vorgelegt wird.

Es ist auch ein Unding, dass Produkte auf den Markt kommen, bevor es eine abschließende Beurteilung zur Sicherheit gibt.

Leider fällt mir momentan nichts Gescheites ein für eine mögliche Petition.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist auch ein Unding, dass Produkte auf den Markt kommen, bevor es eine abschließende Beurteilung zur Sicherheit gibt.
Dazu fällt mir grade ein, es gibt eine Technologie, die nachweislich und von allen anerkannt jedes Jahr 1,25 Millionen Tote nach sich zieht, also eine Million und 250 Tausend Tote, weltweit. Sehr viele kennen sogar Opfer dieser Technik/Technologie, die es auch schon viele Jahre gibt, und von der manche sagen, wenn man sie heute einführen wollte, und vorher sicherheitstechnisch untersuchen würde, man bekäme sie überhaupt nicht genehmigt ......... ich meine Autos bzw Autoverkehr.

welt.de/ Weltweit 1,25 Millionen Tote pro Jahr

Was nicht heißt, dass ich etwa für die Einführung weiterer Technik und Stoffe bin, von denen wir nicht wirklich viel wissen.

Gerd
 
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