Überwachung - die digitale Pille

  • Themenstarter Luft
  • Erstellt am

Luft

https://www.medscape.com/viewarticle/854882

Verletzt die digitale Pille unsere Privatsphäre?
(Is the 'Digital Pill' an Invasion of Privacy?)
Arthur L. Caplan, PhD

December 03, 2015

Eine neuartige Tablette wartet auf Zulassung durch die FDA (Food and Drug Administration), nicht weil es sich dabei um eine neue chemische Zusammensetzung handelt, sondern weil es die erste digitale Tablette ist. Sie sendet ein Signal an den Arzt, wenn die Person, die die Tbl. nehmen soll, sie genommen hat.

Bei der Tablette handelt es sich um das Medikament Aripiprazol, das üblicherweise von Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie oder bipolarer Depression genommen wird. Das Pharmaunternehmen, das Aripiprazol fertigt, befand, daß es wichtig sei, zu wissen, ob die Leute ihre Medikamente auch einnehmen. Sie arbeiteten daher mit Proteus, einer anderen Firma, zusammen, wo man einen kleinen Chip entwickelte, der der Pille hinzugefügt wird, und ein Patch, das auf den Arm des Patienten geklebt wird. Wenn der Patient die Pille nimmt, geht ein Signal an das Patch, und wird von dort an die Arztpraxis weitergeleitet. So ist jeder ist glücklich, und wir wissen, dass Sie Ihre Medikamente einnehmen. ......

Die Technologie ist schön und gut, außer dass es genug Fragen gibt, um 100 Ethiker für das nächste Jahrzehnt zu beschäftigen. Es ist toll, dass der FDA dieser Antrag vorliegt, die digitale Pille zu genehmigen, aber dazu braucht es einige Regeln. ......

p.s. Wenn man den Titel - Is the 'Digital Pill' an Invasion of Privacy? - in eine Suchmaschine gibt, kann man den Artikel lesen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Überwachung

https://www.medscape.com/viewarticle/854882
Verletzt die digitale Pille unsere Privatsphäre?
wo man einen kleinen Chip entwickelte, der der Pille hinzugefügt wird, und ein Patch, das auf den Arm des Patienten geklebt wird.

Hallo Luft,

in dem Artikel werden eine Reihe Probleme aufgezählt. Mir fällt dabei auf, daß eines aber völlig ausgeklammert wird. Was geschieht mit dem Chip, wenn sich die Pille aufgelöst hat? Strahlt/sendet sie weiter? Ja! Denn sie wertet Schlaf- und Bewegungsmuster aus! Was richtet diese Strahlung/Frequenz in unserem Körper und Zellen an - Zellen reagieren sehr empfindlich auf Frequenzen? Kann es durch die Frequenzen etwa zur Entwicklung von Krebszellen kommen? Und was, wenn noch weitere Pillen mit Chips ausgestattet werden? Kommen die sich dann gegenseitig in die Quere? Können solche Chips noch weitere seelische Probleme verursachen?

Da der Chip in jeder Tablette enthalten ist, wird unser Körper dann zur Müllhalde vieler Chips? Denn, was der Körper nicht kennt, lagert er oftmals einfach irgendwo ein, statt es auszuscheiden.

Zudem halte ich es für besonders bedenklich, daß solche Chips erstmals an psychisch kranken Menschen erprobt werden sollen - weil sie sich am wenigsten dagegen wehren können? Welche nicht deklarierten Programme werden auf den Chips sonst noch gespeichert, schon jetzt wird nicht nur die Pilleneinnahme kontrolliert, sondern weit mehr s.u.? Soll das der Einstieg in eine Art Fremdsteuerung des Menschen sein?

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4904162
Keine Chance für Widerspenstigkeit: Diese Tablette kontrolliert die Compliance Ihrer Patienten Dr. Shari Langemak
Sehr fraglich ist zum Beispiel, ob viele Patienten der Weitergabe ihrer Einnahme-Daten an den Arzt zustimmen werden, insbesondere da die Tablette nicht nur die Einnahme selbst, sondern nebenher auch Schlaf- und Bewegungsdaten auswertet.
Gruß,
Clematis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...
Die digitale Arznei funktioniert folgendermaßen:
Ein sandkorngroßer Chip ist auf einer Seite mit Magnesium und auf der anderen Seite mit Kupfer beschichtet. Wenn dieser Chip auf Magensäure trifft, erzeugt er dank kleiner Spannung ein elektrisches Signal. Über ein spezielles Pflaster, das der Patient tragen muss, wird dieses Signal empfangen und an das Mobiltelefon weitergegeben. Von dort aus erreicht es wiederum den betreuenden Arzt oder Pfleger.
...
Medizin der Zukunft: Digitale Pille überwacht Patienten

Was ich daran sehr störend bis unmöglich finde: Der Patient ist damit gezwungen, auch noch mit einem Handy herum zu laufen, um die Übermittlung der Pillen-Daten zu ermöglichen. Nicht nur innerlich hat er dann also einen gewissen E-Smog sondern auch noch außen.

Außerdem: mit jeder Pille schlucke ich also einen kleinen Sensor mit Magnesium und Kupfer. Es ist doch anzunehmen, daß diese Elemente durch die Magensäure auf jeden Fall angelöst werden? Na denn... :mad:.

Grüsse,
Oregano

PS: wie wäre es mit einer Änderung des Thread-Titels
in "Überwachung - die digitale Pille" ?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin kein Befürworter dieser Technologie, falls das so aussieht. Im Gegenteil. Ich finde das nur gruselig - halt verräterische Träume der Pharmaindustrie.

Es hat mich überrascht, daß diese Technologie schon so weit gediehen ist, daß ein Antrag auf Zulassung bei der FDA liegt.

Immerhin erwähnt der Autor, Art Caplan, from the Division of Medical Ethics at New York University, … dass es genug Fragen gibt, um 100 Ethiker für das nächste Jahrzehnt zu beschäftigen.

Und er fährt fort:

Suppose the use of the digital pill expands? Would we all be comfortable having information about our gonorrhea, urinary incontinence, or mental illness sent to the doctor's office? I am not sure we would, with third parties in the office being able to access information about potentially stigmatizing illnesses.
Are these devices easy to hack? Thus far, even the best cyber-protections have not turned out to be very good. What privacy assurance do we have that some third party will not be able to listen to these messages?

What if a judge or a parole officer says this digital pill is great, and I am going to order you to take your medication as a condition of getting out of jail, getting out of prison, staying on parole, or being admitted to certain jobs? Suppose you have to let your boss know that you are taking this pill or you have to let legal authorities know that you are taking the pill.


Ich habe das zur Information gepostet, weil es immer gut ist, zu wissen, wie die Pharmazeutische Industrie tickt, und wie sie unsere Zukunft sieht.

Daß es gerade auch ein Pharmaunternehmen war, das Medikamente für psychisch Kranke herstellt, ist natürlich besonders perfide, aber ich dachte, daß ich das in diesem Forum nicht extra dazu schreiben muß.

Ich dachte auch schon, den Thread-Titel zu ändern und bitte darum, den Vorschlag von Oregano zu nehmen.
 
Ich bin kein Befürworter dieser Technologie, falls das so aussieht. Im Gegenteil. Ich finde das nur gruselig - halt verräterische Träume der Pharmaindustrie.

Hallo Luft,

daß Du KEIN Befürworter bist, davon bin ich ausgegangen. Ich finde das ebenfalls sehr gruselig und befürchte zudem noch weiter Nachteile gesundheitlicher Art, die weit schwerwiegender sein können, als das nicht regelmäßige Einnehmen einer Pille.

Gruß,
Clematis
 
Danke, Luft, für diese Info.

Ich bin einerseits entsetzt, andererseits nicht mal überrascht, passt es doch in den allgemeinen Trend zum gläsernen Menschen und Patienten (der im Gesundheitswesen u.a. durch die sogenannte "elektronische Gesundheitskarte" umgesetzt wird). Es mag ja sein, dass in manchen Fällen ein einwilligungsfähiger Patient ein Medikament, das er einnehmen möchte(!) öfter mal vergisst und für ihn eine "Erinnerung" nützlich ist, aber das geht auch ohne solche Risiken und Nebenwirkungen (die Einnahmezeiten ins Handy programmieren, das dann jeweils ein Signale gibt o.ä.).

(Nicht-einwilligungsfähige Patienten sind wohl i.a. sowieso irgendwie betreut, für sie ist es also irrelevant. Und einwilligungsfähige, die das Medikemant nicht nehmen wollen, müssen es auch nicht.)

Gruß
Kate
 
Hallo,

ich bin auch sehr erschrocken darüber, dass so eine Technologie schon bald umgesetzt werden kann, es wird sicherlich nicht lange dauern und jeder Mensch wir so einen Chip von der Krankenkasse bekommen um sicherzustellen, damit auch wirklich jeder das eine oder andere Medikament nimmt und wenn nicht, dass die KK dann zum Beispiel die Leistungen kürzt oder ähnliches, möglich wäre es auf jeden Fall.
 
Wo bleibt das Vertrauensverhältnis Arzt-Patient? Warum muss es solche Tabletten geben, um den Patienten zu kontrollieren. Wenn ein Patient Vertrauen zu seinem Arzt hat, dann wird er die verordneten Medikamente auch einnehmen, denn er hat ja ein ureigenes Interesse an einer Besserung und Genesung. Warum muss das kontrolliert werden? Wenn es um labile Patienten geht, dann sollten diese stationär und unter Aufsicht behandelt werden. Dann ist auch so eine Überwachung überflüssig.

Neben der Sinnhaftigkeit stellen sich mir weitere Fragen zur Anwendung einer solchen Pille. Ist diese wirklich nicht gesundheitsschädlich? Verbleibt diese im Körper oder wird sie wieder ausgeschieden und sammeln sich solche Sender dann im Abwasser? Aktivieren sich die Sender dann wirklich erst im Körper oder senden sie auch schon in der Packung oder im Trinkglas? ... Und ist mit so einem Sender auch wirklich die Wirksamkeit des eigentlichen Medikamentes gewährleistet? Was ist, wenn der Patient die Pille zwar geschluckt hat, diese bei ihm aber überhaupt nicht wirkt? ...
 
Oben