Hagebuttenmus im Mixer, ohne Zucker, evtl. auch roh - wie?

Kate

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Hallo zusammen,

ich habe zum ersten Mal Hagebutten gesammelt. Toll - zumal ich oft an vielen Hagebuttenbüschen vorbeifahre (radl).

Ich finde es aber garnicht einfach
  • den richtigen Reifegrad zu erwischen
    (Sie sollten schon irgendwie weich sein, aber wenn sie zu weich sind, platzen sie schon beim Pflücken - gibt's da Tricks, den richtigen Reifegrad vorab zu sehen? - Ich fand bisher nur heraus, dass die reifen Exemplare oft an kahlen Büschen hängen.)
  • sie von den nicht essbaren Teilen zu befreien, sprich: die Kerne rauszupulen
    (Sind sie zu weich, klappt das schonmal garnicht, weil das Fruchtfleisch mit rausgeht; aber auch wenn sie härter sind, ist das ja unglaublich mühsam und die Ausbeute gering.)
  • Infos zur Verarbeitung zu finden
    (Als Mus/Marmelade, aber ohne Zucker, gekocht oder auch roh, falls das geht; mir erzählte jemand, es gäbe eine Stevia+Gelierzucker-Mischung fertig zu kaufen, kennt jemand die? Was nimmt man sonst zum Gelieren oder wie kann man rohes Mus evtl. haltbar/er machen?
Wenn jemand Tipps für mich hat: Immer gern her damit :)

Eine einzelne Hagebutte habe ich übrigens schon pur & roh verzehrt und fand sie recht lecker :lolli:

Gruß
Kate
 
Hagebutten aufwandsminimiert verarbeiten
(hedonistin.blogspot.de)

"Hagebutten waschen, Stiele und Blütenansätze abschneiden, Früchte halbieren,
Kerne und Härchen auskratzen ..."​

Solche Anweisungen mögen die Freizeit von Galeerensträflingen :) abwechlungsreich gestalten, sind aber nichts für Leute, die Kochen als vergnügliches Hobby betrachten. Mal abgesehen davon, dass je nach Rosensorte sehr, sehr, sehr viele Früchtchen so behandelt werden müssten, ehe auch nur ein Kilo voll ist, sodass man ob der schieren Menge kirre würde, möchte man doch auch jeden Kontakt mit den juckenden Härchen tunlichst vermeiden.

Zum Glück besteht aber gar keine Notwendigkeit, sich die Butten zur Verarbeitung einzeln vorzunehmen ......
Das ist ja nicht roh, aber vielleicht einen Versuch wert...:idee:

Grüße - Gerd :)
 
Hallo Gerd,

danke für den guten Link (Du hast es ja sehr spannend gemacht, indem Du nur die Einleitung zitiert hast ;)).

Ja - das klingt für mich realistisch (bin nicht so die Hausfrau). "Flotte Lotte" musste ich erstmal kucken, was das ist, und habe ich auch nicht. Aber vielleicht braucht man die auch nicht unbedingt.

Nun muss ich noch nach zuckerfreien Kombinationen suchen (Zucker einfach durch Stevia ersetzen funktioniert schon mengenmäßig überhaupt nicht, mit Geliermitteln und deren Dosierung kenne ich mich nicht aus, d.h. eine brauchbare Fertigmischung wäre da schon toll; alternativ würde ich noch Kokosblütenzucker aktzeptieren).

Grüße :)
Kate
 
Hm, ich war ja damit 'beschäftigt', das richtige HagebuttenRot zu finden, Kate :rolleyes:
Sie können Hagebutte roh essen, allerdings sollten zuvor die kleinen Kerne entfernt werden. Sie können starken Juckreiz auslösen. Es bietet sich daher außerdem an, beim Entkernen der Hagebutte Einweg-Handschuhe zu tragen, falls Sie empfindlich sind.
In Schweden erhält man eine Fertig-Suppe aus Hagebutte namens "Nyponsoppa". Mit kleinen Stücken von Makronen oder Knäckebrot wird diese Variante der Hagebutte genossen.
essen-und-trinken.de/ hagebutte

Und noch ein kleiner 'Trick' zum RohEssen .....



Das werd ich auch mal ausprobieren :p) lecker!

Gerd :)
 
Bei Wikipedia findet man auch was ... Hagebuttenmark
Kaltes Verfahren
Zur traditionellen (schwäbischen) Herstellung des Hagebuttenmarks werden die Hagebutten aufgeschnitten und dann gelagert, bis sie weich werden (ca. 5 Tage bei ca. 12 °C); danach werden sie, ohne vorher gekocht zu werden, aber unter Zusetzung von möglichst wenig Wasser durch ein Sieb passiert (meistens durch zwei Siebe: ein gröberes zur Entfernung der Kerne, ein feineres zur Entfernung der Fruchthaare). Das so gewonnene Rohmark wird dann mit normalem Kristallzucker auf mind 62 °C, max. 75 °C erhitzt. Dieses Rohmark kann auch mit Honig kaltgerührt, mit Frucht- oder Rohrzucker gesüßt werden und mit Rotwein, Weißwein, Orangensaft oder Apfelsaft verfeinert werden. Das auf diese Weise hergestellte Hagebuttenmark ist relativ reich an Vitamin C.

Das Kulinarische Erbe der Schweiz beschreibt ein ähnliches Verfahren, bei dem man als vorbereitenden Schritt die Früchte einmal einfriert und wieder auftaut, damit sie weich werden und Fruchtfleisch und Nüsschen sich besser voneinander lösen. Außerdem erfolgt die Zerkleinerung mit einem Fleischwolf. Ansonsten stimmt das Verfahren etwa mit dem vorbeschriebenen überein.
Das hört sich ja durchaus machbar an.
Da man das früher oft gemacht und verwendet hat, dürfte es viele verschiedene Verfahren und Rezepte geben.

Gerd
 
Hey,

danke für Eure Beteiligung :)

Ich hatte die paar Hagebutten, die ich hier hatte, damit sie nicht vergammeln, am Sonntag ca. eine Stunde lang gekocht in etwas Wasser und dann durch ein normales Küchensieb gestrichen. Das ist sehr mühsam, infofern wohl auch der Tipp, es in zwei Schritten zu machen (zunächst mit einem größeren Sieb).

Das, was da raus kam, war sehr sehr sauer. Der Fruchtsäuregehalt könnte für mich problematisch werden (vertrage auch so gut wie keine roten Johannisbeeren). Eine Mischung mit Kokosblütenzucker schmeckte mir spontan eher nicht. Stevia habe ich nicht mehr probieren können, weil die Menge zu klein war. Und normalen Zucker gibt es in meinem Haushalt nicht und wird auch nicht verwendet werden. Bleibt also noch für mich zu klären, wie das mit Stevia+Geliermittel funktioniert.

Und dann muss ich mir wohl irgenwie noch ein anderes Sieb besorgen. Und dann mal wieder sammeln, bei Gelegenheit. Leider habe ich momentan nicht viel Zeit, mich mit diesem leckeren Thema zu beschäftigen.

Grüße
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das ist spitze, Gerd, so habe ich es schön einfach und muss mich um das Thread-Thema nicht mehr kümmern ;)

Nee, aber Scherz beiseite, um zu probieren, ob ich das überhaupt vertrage und sich die Mühe (--> Thread-Titel) überhaupt lohnt, ist das eine gute Idee (nachdem ich ein Hagebuttenmus im Bioladen neulich stehenließ wegen des vielen Zuckers).

Was ich schade finde: Dass hier niemand einen Tipp für mich hat bezüglich Stevia. Hat das denn niemand von Euch MItlesern :wave: ausprobiert?

Nun gut, ich werde dann nächstes Mal im Reformhaus gleich nach Beidem fragen. Und - Oregano - ich bin auch schon gespannt, was Du ggf. von Deinen Versuchen (auch mit Zucker) berichten wirst.

Grüße
Kate
 
Was ich schade finde: Dass hier niemand einen Tipp für mich hat bezüglich Stevia....

Hallo Kate,
ich befürchte, ohne Zucker ist schwierig, weil er auch ein Konservierungsmittel ist, es sei denn, du machst es wie ich, ich lege die Hagebutten eine Zeitlang in Essig und filtere, dann hab ich Hagebuttenessig.
 

Dieses Pulver habe ich mir wie "angekündigt" besorgt. Mal abgesehen davon, dass getrocknete Hagebutten einen großen Teil ihres Vitamin C-Gehaltes einbüßen, gibt das leider geschmacklich garnichts mehr her - von dem betörender Duft, der beim Köcheln der Hagebutten die Wohnung durchströmte, ist nichts mehr da. Es ist so gut wie geruchslos und eigentlich so nur noch eine Nahrungergänzung (soll für die Knorpelbildung gut sein). Aber immerhin - ich scheine es zu vertragen.

--> Der Thread bleibt für mich interessant, selbermachen ist angesagt, und ich danke Euch für die weiteren Tipps :) Mit Honig hab ich's nicht so (ich mag den Eigengeschmack nicht, außerdem wäre mir was möglichst blutzuckerneutrales lieb), aber es ist einen gute Idee, einfach mal andere Sorten zu probieren :) Und der Aspekt der Konservierung ist natürlich wichtig.

Liebe Grüße
Kate
 
P.S. Hagebutten-Essig klingt ja auch sehr lecker :)
 
Tolle Ideen, wenn auch die Hagebutte nicht genannt wird: Gesunde Marmelade ohne Zucker zum Selbermachen! - mydailygreen.de

Z.B. Datteln zum Süßen (einer dann allerdings nicht haltbaren) "Marmelade" (Mus), Chiasamen zum Eindicken.

Mein Lieblings-Reformhausverkäufer meinte heute, Honig würde auch haltbar machen, also werde ich mir das doch nochmal überlegen (probieren), wohl mit Akazienhonig, der mild ist.

Gruß
Kate
 
P.S. zu o.g. Link

Schlau, die Frau:
Die Rohkostvariante lässt sich wunderbar einfrieren. Ich bereite immer eine größere Menge zu und friere dann einzelne Portionen in Schraubgläsern oder Eiswürfelgefäßen ein. Die kann man dann sehr einfach portionsweise wieder entnehmen und im Kühlschrank auftauen lassen. Hält sich bei mir tiefgefroren mehrere Monate.

Die Idee hatte ich auch schonmal, wollte Dr. Jacobs Granatapfel-Elixier portionsweise einfrieren. Das klappte nicht, wurde nicht fest, sondern blieb Sirupartig. Aber bei Marmelade/Fruchtmus sollte das wohl klappen.
 
Und hier noch was ganz einfaches (zum Sofortessen?):

Zusammenfassung von mir

Zutaten:
  • 1 kg Hagebutten
  • 200 ml Wasser
  • evtl. etwas Honig
Zubereitung:
  • die Stiele von den Hagebutten entfernen
  • länglich durchschneiden, Kerne entfernen
  • gründlich waschen, damit sich die Härchen ablösen
  • die gewaschenen Hagebutten in einen Kochtopf geben und mit dem Wasser knapp überdecken
  • Kochtopf verschließen und über Nacht stehen lassen
  • die Hagebutten samt dem Wasser einmal aufkochen
  • für weitere 30 Minuten weiterköcheln lassen
  • die Masse durch ein Sieb streichen
  • nach belieben ein bisschen Honig unterrühren
Das war es auch schon.
:)

Außerdem steht's hier nochmal schwarz auf weiß:
Man kann die Hagebutten auch mit Kernen kochen und dann durch das Sieb passieren! Ist genauso gut bzw. noch besser, da die Kerne sehr wertvolle Bestandteile wie Kieselsäure und Vit.C beinhalten und es und macht weniger Arbeit! Ebenso kann man Hagebutten trocknen und dann als Tee benutzen oder mahlen und z.B.übers Müsli geben!

Quelle für beides: Hagebuttenmus – Schnell und einfach hergestellt | Katuschka´s Celticgarden

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann die Hagebutten auch mit Kernen kochen ...
Dazu hatte ich vorhin mal gefunden und gelesen ... eatsmarter.de/ Hagebutten
Zubereitungstipps für Hagebutten:
Das Roh-Essen von Hagebutten ist schon wegen ihrer intensiven Säure nicht ratsam.(??)
Außerdem reizen die Stoffe in den kleinen Kernchen die Schleimhäute, erst Hitze zerstört diese Eigenschaft.
Ich hatte das jetzt so verstanden, dass sich das auf die juckenden Härchen an den Kernen bezieht...obwohl da steht "Stoffe IN den Kernchen" ??

Fruchtige Grüße - Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo an alle, die hier mitschrieben,

ich habe erst heute morgen geschafft, Eure Links mal genauer anzuschauen: Es sind gute Links, und feine Bilder drin (Oregano). Ich denke, ich bekommen so langsam eine Idee, wie ich es machen könnte (wenn ich denn mal dazu komme... erstmal zum Sammeln, ein Kilo sollte es dann wohl auch sein).

Hallo Gerd,

also - aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass ich beim roh essen kein grundsätzliches Problem sehe. Ich habe allerdings nur das Fruchtfleisch gegessen - die Kerne vorher rausgeschabt und das Fruchtfleisch aus der Schale in den Mund gedrückt - und fand das lecker. Es piekste auch nicht und die Säure fand ich zumindest bei der kleinen Menge ok.

Sehr säuerlich roch und schmeckte es erst nach dem Kochen. Der Duft sehr lecker, der Geschmack für mich fast zu sauer. Geht Fruchtsäure überhaupt durch erhitzen weg?

Was für evtl. reizende Stoffe in den Kernen sind, weiß ich nicht. Über wertvolle Inhaltsstoffe stand in Deinem Link weiter oben etwas. Die juckenden Härchen sitzen m.W. auf den Kernen.

Übrigens fand ich die Quellen zu Deinem letzten Zitat nicht (dachte, die wäre hier irgendwo im Thread), könntest Du diese noch angeben?

Gruß
Kate
 
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