Proteom-Analyse zur Erkennung der diabetischen Nephropatie

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Folge des Diabetes kann eine diabetische Nephropatie sein (Nephropathie: Nierenschaden bei Diabetes | Diabetes Ratgeber). Sie entsteht durch den chronisch erhöhten Blutzucker. Letztlich kann sie zu Nierenversagen führen. Wenn eindeutige Symptome auftreten, ist die Krankheit schon weit "gediehen".
Die Proteomanalyse wird als neue Methode beschrieben, mit der man früh schon eine diab. Nephropatie erkennen kann und damit früh behandeln kann - soweit möglich. Vor allem ist dann eine gute Blutzuckereinstellung angesagt.

So wird die Proteomanalyse beschrieben und beworben:
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Die Proteomanalyse erkennt gegenüber der klassischen Diagnostik (Albuminurie) die chronischen Nierenerkrankungen um 1-2 Jahre früher. Außerdem können auch Aussagen über das Fortschreiten der Erkrankung getroffen werden: Neueste Studien ergaben, dass 30 Prozent mehr Patienten, die ein schnelles Fortschreiten der Nierenerkrankung zeigen, mit dem Proteinmuster CKD273 erkannt werden, als mit dem derzeit gebräuchlichen Albumintest.
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RenOM Test | Deutsche Klinik für Prävention KG

So sieht das Fazit einer Studie am IQWiG aus:

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Der patientenrelevante Nutzen bzw. Schaden einer diagnostisch-therapeutischen Strategie mit Anwendung einer Proteomanalyse zur Erkennung einer DNP ist aufgrund fehlender geeigneter Studien unklar.
Die diagnostische Güte konnte nicht bewertet werden, da für den indikationsgemäß frühen Zeitpunkt der Proteomanalyse kein gültiger Referenztest vorliegt. Die prognostische Güte der Proteomanalyse ist aufgrund fehlender geeigneter Studien ebenfalls unklar.
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https://www.iqwig.de/download/D13-0...ng_Proteomanalyse-zur-Erkennung-einer-DNP.pdf

Da dieser Test sicher einiges kostet, finde ich so eine Information wichtig...

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Es tut sich etwas auf dem Gebiet der Proteom-Analyse:

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Untersuchungen des Proteoms sind bislang hoch komplex und bis jetzt eine Sache für Experten. Mit dem Projekt MSMed soll sich das nun ändern – die beteiligten Wissenschaftler wollen neue, robuste Technologien entwickeln die in jedem biologischen und medizinischen Labor routinemäßig einsetzbar sind. Die EU-Kommission fördert dieses Projekt in ihrem Programm “Future and Emerging Technologies” mit 3.7 Million Euro. MSMed wird die Arbeitsabläufe in der Proteinanalytik mittels Massenspektrometrie automatisieren, um damit den Probendurchsatz so zu beschleunigen wie für klinische Labore erforderlich.
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Gelingt dieses hochambitionierte Projekt, dann wird es die Grundlage legen für eine Systemmedizin auf Basis der Massenspektrometrie-basierten Proteomik. Die Automatisierung der Arbeitsabläufe wird einen Einsatz der Methode in unzähligen biomedizinischen Fragestellungen und in der Klinik ermöglichen, und damit einen Kristallisationspunkt bilden für neue Erkenntnisse – etwa zur Entstehung von Krankheiten – aber auch für die Entwicklung neuer Diagnostika.
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https://idw-online.de/de/news643770

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Definition

Unter dem Begriff Proteomik versteht man ein Fachgebiet, welches sich mit der Erforschung der Gesamtheit aller in einer Zelle oder einem komplexen Organismus vorliegenden Proteine beschäftigt. Die Gesamtheit dieser Proteine nennt man Proteom. Dieses Proteom ist im Gegensatz zum eher starren Genom hochdynamisch und unterliegt ständigen Veränderungen in Konzentration, Zusammensetzung und Funktion.
Ein Beispiel für die sehr große Variabilität des Proteoms im Gegensatz zum Genom ist die Metamorphose einer Kaulquappe zu einem Frosch: Während stets das selbe Genom vorliegt, unterliegt das Proteom des Amphibiums einer radikalen Modifikation.
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Proteomik - DocCheck Flexikon

Mikrobielle Proteomik - labor&more

Grüsse,
Oregano
 
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