ReneF

Hallo,

ich leide an Depression und Angst, nehme seit Jahren Psychpharmaka. Darunter wegen körperlicher Unruhe ein sedierendes Antidepressivum zum Schlafen. Jahrelang kein Problem. Reagiere seit einiger Zeit jedoch seltsam auf alle Medis für nachts. Schlafe nicht mehr ein oder durch. Wache gegen 3 Uhr auf, liege dann wach. Erst war es nur phasenweise, jetzt geht es gar nicht mehr weg. Ohne die Medis ist die Unruhe wiederum zu stark.

Was ist das, und was kann ich tun? Hat das jemand noch?

Vielen Dank für eure Antworten
Gruß, Rene
 
Hallo ReneF,
Psychopharmaka haben viele Nebenwirkungen und machen abhängig. Und Ängste entstehen durch Überforderung.

Bei Depressionen hat sich das Naturheilmittel Hypericum-D3-Tabl. (Johanneskraut) und bei Schlaflosigkeit Passiflora Urtinktur(Passionsblume) bewährt.

LG Rawotina
 
Rawotina
Von Nebenwirkungen weiß ich natürlich. Eine Abhängigkeit besteht bei mir nicht. Die Dosis habe ich sogar reduzieren müssen, da ich die Medis nicht mehr vertrage. Mich interessiert eher was sich bei mir verändert haben könnte. Denn jahrelang klappte es ja gut.
 
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Hallo, wäre noch für ein paar weitere Antworten dankbar.

Welche Gründe kann das haben, dass ich die Medis jahrelang gut vertrage, und dann nicht mehr? Ich habe natürlich in der Zwischenzeit auch andere Medis probiert. Doch das Problem ist immer dasselbe.
 
eine weitere mögliche theoretische Erklärung weshalb Medikamente die schon lange eingenommen werden nicht mehr adäquat zu wirken scheinen oder nicht mehr verträglich sein könnten, könnte vielleicht in einer Art "Wirkfluktuation" liegen?
 
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Hallo ReneF,

hast Du denn außer der Einnahme von Psychopharmaka auch eine Psychotherapie gemacht - oder mehrere, evtl. mit Psychosomatischer Klinik?

Es heißt ja immer, daß Pillen nur die Symptome unterdrücken. Wenn aber die Ursache nicht behoben wird, wird es auf Dauer nicht wirklich mit Pillen besser werden. Im Gegenteil: dann kommen fast immer Entzugserscheinungen dazu, die das ganz schlimm machen können.
Vielleicht solltest Du mal den Psychiater wechseln? Oder wer verschreibt Dir die Pillen?

Welche Psychopharma nimmst Du denn?

https://www.psychotherapiepraxis.at/pt-forum/viewtopic.php?t=24449

Grüsse,
Oregano
 
@desperado Was ist mit Wirkfluktuation gemeint?

@Oregano Psychotherapien habe ich bereits mehrere begonnen, jedoch nie beenden können. Die Entfernung zum Therapieplatz war immer zu groß. Ich bin jedoch nur eingeschränkt mobil. In meiner Nähe gibt es keine Therapieplätze. Das ist auch so ein Thema. Die Ärzte interessiert das nicht. Da redet man gegen eine Wand.
 
Hallo ReneF,

das ist sehr schade!
Wie sieht bzw. sah es evtl. mit einer Reha in einer psychosomatischen Klinik aus?

Grüsse,
Oregano
 
Aus eigener Erfahrung kann ich nicht viel zu "Wirkfluktuation" oder veränderte Wirksamkeit sagen.
Zitat Anfang: "Bei einigen Medikamenten kommt es zu einer Veränderung der Wirksamkeit. Man vermutet, dass sich im Gehirn das Zusammenwirken bestimmter Rezeptoren ändert. Diese Beobachtung scheint bei Beruhigungsmitteln zuzutreffen." Zitat Ende
Freies Zitat: Wonach Beruhigungsmittel sich zu Art Muntermacher verändern könnten.
Freies Zitat Ende
zitiert aus
MedizInfo®: Medizin und Gesundheit

(vielleicht kann es so eine Veränderung der Wirksamkeit von Medikamenten nicht nur bei älteren Anwendern bzw. Patienten geben)
 
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Hallo Rene, ist bei Dir mal nach körperlichen Ursachen der Depressionen und Angst geforscht worden?
Ich habe beides nämlich durch Nahrungsmittel immer mal wieder ausgelöst und das ist in Fachkreisen ( Gastroenterologen) sehr wohl bekannt.

Milcheiweiss, Gluten, Fructose, Histaminintoleranz lösen derlei bei mir aus.
Ich dachte früher immer , ich würde alles vertragen, hatte maskierte Unverträglichkeiten, deshalb kam auch niemand darauf. Das ist nicht selten.
Fructose macht bei mir die schlimmsten Depris.

Dr. Runow lässt sich darüber auch gerne aus in seinen Büchern.

Alles Gute.
Claudia.
 
Verlauf der Wirkfluktuation

Die Wirkfluktuationn setzte bei der Einnahme von Lyrica das erste Mal (Pregabalin) ein. Zunächst musste ich aufdosieren (bis 400mg), da die Wirkung nachließ. Dann wirkte Lyrica jedoch immer stärker. Musste die Dosis wieder reduzieren. Ich betrachtete das eigentlich als postiv, da ich dachte dass ich es nicht mehr brauche. Das eigentliche Problem erkannte ich jedoch erst, als ich bis auf 25 mg runterdosierte, es immer noch zu stark war, und die eigentlichen Symptome wiederkamen. Erst war die Fluktuation nur vorübergehend, normalisierte sich dann wieder. Nun ist sie leider dauerhaft. Das Lyrica habe ich übrigens schon lange abgesetzt, und andere Medis proobiert. Doch das Problem besteht leider auch bei anderen Medis fort.
 
Hallo Rene,

nachts um 3 Uhr ist die Zeit, wo Menschen mit Leberproblemen leichter aufwachen.
Die Leber arbeitet nachts und wenn jemand Leberprobleme hat, wacht er daher gerade um ca. 3 Uhr nachts häufig auf.
Dabei macht eine kranke Leber nicht immer gleich erhöhte Leberwerte, so dass man bei Blutuntersuchungen mit normalen Leberwerten nicht gleich an die Leber denkt.
Die Leber ist ein großes Organ und kann lange Störungen bzw. eine Leberkrankheit kompensieren. Erst wenn die Leber schon deutlich geschädigt ist, gehen oft erst die Leberwerte hoch.
Außerdem verlaufen manche Leberkrankheiten schubweise, d. h. man hat dann evtl. auch schwankende Leberwerte.

D.h. entweder haben vielleicht Deine Medikamente eine Leberstörung verursacht oder aber, Du hast noch eine bisher nicht erkannte Leberkrankheit, die sich allmählich entwickelt?

Das wäre meine Interpretation Deiner Probleme.

Wenn Du an Ängsten und Depressionen leidest:
Es gibt sogar eine Leberkrankheit, bei der diese beiden Symptome häufig vorkommen. Das ist die Kupferspeicherkrankheit, die ich auch habe.
Natürlich musst Du diese nun nicht haben, weil man Angst und Depressionen aus 1000 und einem Grund auch haben kann.

Dennoch solltest Du, falls noch nicht geschehen, nach körperlichen Ursachen für diese Beschwerden suchen. Denn es gibt solche Beschwerden auch bei organischen Krankheiten.

lg
Margie
 
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Hi Margie,

wie hat du diese Kupferspeicherkrankheit bei dir erkannt, was muss man da untersuchen lassen?
Gruß
 
Nach Unverträglichkeiten wurde also nicht geschaut. Ärzte kennen sich hier in der Regel schlecht aus, ich musste mich komplett erst mal selbst diagnostizieren durch Auslass, obwohl die Problematik schon seit Jahrzehnten bestand und ich fast lückenlos seitdem in ärztlicher Betreung bin wegen einer Nierenerkrankung.

Zahnherde verlaufen auch häufig still und können auch Depressionen machen, Nährstoffmangel.

Schwermetalle wären auch eine Möglichkeit....

https://www.diagnostisches-centrum....2015/1266-schwermetalle-und-depressionen.html

Und all diese Dinge gehen auf die Leber.....Das mit dem nächtlichen Aufwachen ist mir auch bekannt aus eigener Erfahrung auch gegen 3 Uhr.

Wenn es keine äusseren , exogenen Ursachen für Depressionen und Ängste gibt, kommt es von innen, handelt es sich um ein endogenes Geschehen.
Wenn dann keine körperlichen Ursachen gefunden wurden, wurde nicht genug gesucht.

Bleib am Ball und Du wirst das Rätsel lösen.

Schönes WE.
Claudia.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Rene,

ist bei Dir die Leber schon mal aufgefallen?

wie hat du diese Kupferspeicherkrankheit bei dir erkannt, was muss man da untersuchen lassen?
Es ist eine seltenere Leberkrankheit, bei der die Diagnostik nicht immer einfach ist.
Zuerst sollte man m. E. die Leber mit Leberwerten und Ultraschall untersuchen, da es noch andere häufigere Leberkrankheiten gibt wie z. B. die Eisenspeicherkrankheit (hier ist ein hohes Ferritin und eine hohe Transferrin-Sättigung ein Hinweis auf diese Krankheit).
Ist bei Dir die Leber schon mal aufgefallen?
Erhöhte oder grenzwertige Leberwerte?

Leberwerte sind:
GPT, GGT, GOT, Cholinesterase (CHE), Bilirubin, Alkalische Phosphatase, GLDH, LDH
Oft werden nur ein Teil dieser Werte von den Ärzten bestimmt.

Für die Kupferspeicherkrankheit untersucht man zuerst folgende Werte:
-Kupfer im Blutserum
-Coeruloplasmin im Blutserum
Daraus lässt sich das sog. "freie Kupfer" -das ist das schädliche Kupfer- mit einer Formel berechnen (siehe auch den unten stehenden Link, wo man die Formel unter "Diagnostik" findet.
Auch ein 24h-Urin auf Kupfer ist sinnvoll.

Zink sollte man längere Zeit (Monate) nicht eingenommen haben, da Zink das Kupfer im Blut und im Urin vermindert.
Auch sollte man das Blut nicht auf Kupfer und Coeruloplasmin untersuchen, wenn man gerade einen Infekt oder eine Entzündung hat. Denn beides erhöht die Werte und nur niedrige Werte bei den Blutwerten sind verdächtig.
Ob und inwieweit Deine Medikamente diese Werte beeinflussen können, weiß ich nicht.
Hier ist ein Link zur dt. Selbsthilfegruppe:
Morbus Wilson e.V.
Dort sind auch unter "Fachkliniken" und unter "wissenschaftlicher Beirat" Ärzte genannt, die sich damit auskennen.
Auch hier im Forum ist eine Rubrik zu der Krankheit.

Wie gesagt, die Krankheit ist selten und daher rate ich, offen zu bleiben für evtl. andere Ursachen.

lg
margie
 
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