Reizbarkeit, Nervosität

Themenstarter
Beitritt
04.04.06
Beiträge
50
Hallo,

ich habe das Problem, ich bin oft schnell gereizt, reagiere überschießend, weine nur wenig, auch wenn ich manchmal mich sehr traurig fühle, aber bin irgendwie so nervös, dass ich die "Pforten nicht öffnen". Ich habe einen verspannten nacken und rücken, mir ist teilweise schwindelig, habe morgens und abends gerötete augen und die haut juckt ziemlich stark am körper und im genitalbereich, ich schlafe nicht sehr gut, bzw. wache nachts meist so zwischen 1 und 3 Uhr auf, habe leicht erhöhten Blutdruck. Sehe teilweise verschwommen, vor allem abends, ist aber vom neurologen abgeklärt worden und alles klar. Habe oft kalte füße und hände und leichten tremor in den händen. Meine Blutwerte wurden untersucht, Harnsäurewerte stark erhört, zwei Leberwerte erhöht, Cholesterin und Trigliceride erhöht.

Ich bewege mich im moment kaum, mache eigentlich viel vor dem pc, ernähre mich meist eher von fertignahrung und trinke recht gerne kaffee.

Was könnte mein Problem sein? und was könnte ich tun, um wieder ruhiger zu werden bzw. wieder meine gefühle besser unter kontrolle zu bekommen.?

LG, Oliver
 
Hallo Oliver,
ist bei Dir eindeutig abgeklärt worden, ob Du

- Diabetes oder das Metabolische Syndrom hast?
Nebenbei haben Patienten mit einem metabolischen Syndrom auch noch häufig eine gestörte Blutgerinnung, erhöhte Harnsäure/Gicht, Gallensteine und erhöhte Leberwerte. Die moderne Medizin sieht diese Symptome (eigentlich keine eigenständigen Krankheiten) nicht mehr losgelöst, sondern geradezu in ganzheitlicher Sicht als untrennbar miteinander verbundene funktionelle Einheit. Es gilt daher auch nicht mehr, die Symptome nur einzeln zu behandeln, sondern die gemeinsame Ursache zu bekämpfen
Naturheilkundlicher Newsletter Juli 2004)

- und ob die Schilddrüse in Ordnung ist?

Wenn zwei Leberwerte (welche und wie hoch sind sie im Vergleich zu den Normwerten) und die Harnsäure erhöht sind und die Fettwerte auch nicht stimmen, dann ist körperlich etwas durcheinander bei Dir. Die Frage stellt sich, was da nicht stimmt.
Wie sieht es bei Dir mit den Zähnen und Zahnfüllungen aus? Seit wann hast Du diese "Zustände" schon?
Ist Deine Wohnung evtl. mit E-Smog belastet durch Telefon, WLAN usw.?

Daß Du Dich kaum bewegst, fast food ißt und hauptsächlich am pc sitzt, macht es sicher nicht besser - ganz im Gegenteil. Aber das dürfte Dir bewußt sein. Daß Kaffee meistens aufputscht und damit bestimmt unruhig, weißt Du auch?

Manche Leute haben ähnliche Werte wie Du (so in etwa). Die Werte haben sich normalisiert, nachdem die Leute die intoleranten Lebensmittel gemieden haben, z.B. Laktose, aber auch Gluten und Fruktose oder Histamin.
LIbase.de - Forum: erhöhte leberwerte durch LI !? - brauche dringend erfahrungswerte
 
Hallo Oliver,

Leberwerte teils erhöht und Aufwachen nachts zwischen 1 und 3 Uhr und außerdem Hautjucken:
Die Leber könnte krank sein.
Sie arbeitet nachts zwischen ein und 3 Uhr am meisten und Menschen, die es mit der Leber haben, wachen dann meist auf und können dann auch schlechter schlafen.
Wenn die Leber krank ist, hat man oft Juckreiz (besonders wenn die Werte deutlich erhöht sind.
Wie hoch sind denn Deine Leberwerte und welche 2 sind denn erhöht?


Dazu hast Du einige neurologische und psychiatrische Symptome wie Schwindel, Tremor, Nervosität, Reizbarkeit, Depressionen (=Traurigkeit). Diese 5 Symptome sind ganz typisch bei einer bestimmten Leberkrankheit, nämlich dem M. Wilson (Kupferspeicherkrankheit).
Die anderen Symptome, die Du hast, passen teils auch dazu, denn diese Krankheit kann eine Vielzahl anderer Probleme nach sich ziehen, wenn sie nicht rechtzeitig diagnostiziert wird.

Ich selbst habe diese Krankheit und kenne die o. g. Symptome sehr gut.

Bei M. Wilson ist es so, dass die Leber nicht in der Lage ist, das Kupfer aus der Nahrung auszuscheiden. Folge ist, dass es zu einer Kupfervergiftung kommt. Wenn die Leber das Kupfer nicht mehr speichern kann, dann geht es über das Blut meist zuerst ins Gehirn. Das hat zur Folge, dass Du die von Dir genannten neurologischen und psychiatrischen Probleme bekommen kannst.
Hier kannst Du etwas zu dieser Krankheit lesen:
EuroWilson - Wilson's disease - > Leben mit Morbus Wilson > Leitfaden zu Morbus Wilson

.:: www.morbus-wilson.de ::.

Und Fachkliniken/Fachambulanzen findest Du hier:
www.morbus-wilson.de/klinik.html

Es gibt hier im Forum eine Rubrik über M. Wilson. Außerdem habe ich sehr viele Beiträge dazu bereits geschrieben. Mit der Suchfunktion findest Du von mir dazu auch noch viele Beiträge.

Also anhand der Beschreibungen, die Du über Deine Symptome abgibst, würde ich sagen, dass bei Dir ein starker Verdacht auf diese Krankheit besteht.

Wichtig zu wissen, ist, dass die meisten Ärzte sich mit der Krankheit nicht auskennen und Du solltest Dich daher sehr gut informieren, damit Du bei Deinem Hausarzt z. B. schon mal einige Voruntersuchungen durchsetzen kannst.
Z. B. Kupfer im Serum, Coeruloplasmin im Serum, Kupfer im 24 Stunden-Urin.
Ebenso solltest Du zu ein oder 2 erfahrenen Augenärzten gehen und den sog. Kayser-Fleischer-Ring im Auge mit der Spaltlampe ausschließen lassen.

Melde Dich rechtzeitig bei einer Fachambulanz an, Du musst mit Wartezeiten rechnen.
Ein guter Neurologe für diese Krankheit ist Prof. Hefter in Düsseldorf (s. oben Fachkliniken).

Wurde schon eine VEP-Messung beim Neurologen gemacht wegen des Sehens?
Wurde beim Augenarzt eine Gesichtsfelduntersuchung gemacht?
Wurdest Du schon auf trockene Augen beim Augenarzt untersucht?
Diese 3 Untersuchungen sollte man machen (sie sind bei mir alle auffällig, was aber nicht heißen muss, dass jeder, der die Krankheit hat, damit Probleme haben muss).

Wichtig zu wissen ist auch, dass die Krankheit sehr viele unterschiedliche Symptome machen kann und man nie alle Symptome hat, wenn man die Krankheit hat. Die einen haben mehr Zittern, die anderen mehr Sprachprobleme, andere wiederum mehr Gleichgewichtsprobleme.

Unbehandelt kann man mit der Krankheit ein Leberversagen oder eine akute Hämolyse bekommen. Beides kann lebensbedrohlich sein.
Daher rate ich Dir, diese Krankheit bei der typischen Symptomatik bald ausschließen zu lassen.

Wenn Du die Krankheit haben solltest, dann können unter einer effektiven Therapie viele der Symptome wieder ganz verschwinden.


Gruß
margie
 
Hallo,

ein Teil Deiner Symptome kommt mir sehr bekannt vor, weil ich sie selbst auch hatte. Mit ff. Aussage hast Du Dir Deine Frage zum Teil auch schon selber beantwortet:
Ich bewege mich im moment kaum, mache eigentlich viel vor dem pc, ernähre mich meist eher von fertignahrung und trinke recht gerne kaffee.
Bei so einer Lebensweise ist es kein Wunder, dass Dein Körper streikt!
Deine Leber scheint wirklich total überlastet zu sein. Du hast ein Entgiftungsproblem und solltest schleunigst etwas dagegen unternehmen. Als allererstes solltest Du die Fertignahrung weglassen! Da sind Konservierungsstoffe, Aromastoffe und sonstige Gifte drin, die Deine Leber belasten. Dann solltest Du Deinen Mineralstoffhaushalt in Ordnung bringen. Dazu solltest Du tägl. Obst und Gemüse essen. Die zusätzliche Einnahme von Zink (so 15 - 30 mg) und Vitamin C (so um die 3 g) wird Deiner Leber auch helfen. Dann solltest Du ein Basenpulver nehmen, z.B. Dr. Jacobs oder Dr. Auer.

Und dann noch ein Präparat für Deine Verdauungsorgane. Ich habe immer Taraxacum S (Synergonnr. 164) dazu genommen. Da sind Extrakte von Löwenzahn, Mariendistel, usw. drin, die den Verdauungsorganen helfen. Artischockensaft oder -Kapseln sind auch sehr hilfreich. Ich kann Dir ein Buch empfehlen, wo noch mehr zur Entgiftung und Unterstützung der Leber drin steht: Dr. Sandra Cabot: "Das Leberreinigungsprogramm - So verbessern Sie Ihre Leberwerte und entgiften ihren Körper". Das Aufwachen zwischen 1 und 3 Uhr kenne ich auch noch sehr gut von der Zeit her, als mein Körper auch dieses Entgiftungsproblem aufgrund schlechter Nahrungsgewohnheiten usw. hatte.

Mit erhöhten Harnsäurewerten ist nun gar nicht zu spaßen: Ernährung - Ernährungstipps - Gicht . Ich kannte mal einen, der war erst 24 Jahre alt und hatte schon Gicht! Er hatte ähnliche Lebensgewohnheiten wie Du, also keine Bewegung und schlechte fleischreiche Ernährung. Nach einer "Crash-Diät" bekam er dann die Gichtanfälle, die gar nicht "lustig" sind. Ach ja, und dann solltest Du Dich natürlich auch mehr bewegen! Spazierengehen, Joggen, Walken, ...

Du kannst Dich natürlich auch der Schulmedizin "anvertrauen" und Medikamente nehmen, die Deine Leberwerte usw. künstlich regulieren. Ich würde es jedoch bevorzugen meine Werte mit natürlichen Mitteln zu regulieren, weil Medikamente die Leber nur noch mehr belasten und Du so auch ein Leben lang abhängig von Medikamenten wirst.

Viele Grüße
Sabine
 
Hallo Oliver

Ernährung sofort umstellen.
Denke auch, dass Du unter candida leidest (gerötete Genialien etc) schaue hier uinter Candida im WIKI.

Ursache ist das gestörte Immunsystem und der damit zusammenhängende Metabolismus. Die Ernährung ist dabei ein wenn nicht der hauptsächliche auslöser. Du hast jetzt wahrscheinlich diiv defizite. Deshalb solltest du Dich gesund ernähren und als Starthilfe NME zu Dir nehmen.
 
Hallo,

danke erst einmal für Eure Antworten. Morbus Wilson wurde bei mir abgeklärt, weil mein Arzt zuerst den selben Verdacht hatte, aber ist negativ, d. h. die Krankheit liegtr nicht bei mir vor. Ein metabolisches Syndrom liegt lauf meinem Hausarzt bei mir vor. Bei mir sind die Leberwerte GOT und GPT leicht erhöte, d. h. beide sollten bei 50 liegen und GOT liegt bei 90 und der andere bei 55, also leicht erhöht. Ansonsten sind wie schon gesagt Cholesterinspiegel erhöht, Triglyceride und Harnsäure und Eosinophile. Sonst ist alles ok zum Glück. der Arzt hatte eine Ultraschalluntersuchung bei mir durchgeführt und eine stärker ausgeprägte Fettleber bzw. Fettleberhepatitis festgestellt. Schilddrüse habe ich nochn nicht überprüfen lassen. Ich habe eine Bekannte, die Heilpraktiker ist, sie sprach von Leberdepressione bei mir, sie meint, dass man oft an Reizbarkeit oder depressiver Verstimmung leiden kann, wenn die Leber nicht richtig funktioniert. Sie hat gesagt, ich solle mehr trinken, mehr bewegen, damit der "Engergiestau" beseitigt wird, weniger Kaffee, darüber hinaus soll ich mir ein Basenbad und oder Leberwickel machen und ein Mittel namens Hepatik von Soluna nehmen vor dem Schlafengehen, kennt das einer hier?
 
Hepatik von Soluna ist ein Mittel aus der Spagyrik. Hier werden die Inhaltsstoffe gezeigt: Soluna Heilmittel GmbH
Es ist das Solunat Nr. 8.
Aber ohne eine Lebensumstellung wird das nicht viel bringen...

Für mich stellt sich außerdem die Frage, ob es nicht noch andere Gründe gibt für die schlechten Werte?
Da würde ich z.B. denken an
- Amalgamfüllungen + andere Metalle im Mund
- entzündete Zähne bzw. entzündeter Kiefer
- überlastete Bauchspeicheldrüse (wie ist der HbA1C-Wert?)
- Wohngifte


Gruss,
Uta
 
Hallo Oliver,

Du schreibst, M. Wilson sei bei Dir abgeklärt worden.
Wie oft wurde denn das Kupfer im 24-Stunden-Sammelurin bestimmt und wie hoch waren die Werte?
Wie hoch war Dein Coeruloplasmin und das Serum-Kupfer?
Warst Du denn bei einem Wilson-Experten?

Ich vermute mal stark, dass bei Dir vielleicht nur ein Mal Blut genommen wurde und darin vielleicht das Coeruloplasmin und das Kupfer bestimmt wurden.
Da diese Werte auch bei Patienten, die die Krankheit haben, oft normal sind, kann man damit den M. Wilson nur dann bestätigen, wenn sie gerade mal nicht normal sind.
Bei mir wurden diese Werte auch mal 1996 bestimmt, damals wurde mir gesagt, ich hätte keinen M. Wilson. Ich kannte mich mit der Krankheit nicht aus und habe dies eben geglaubt. Nachdem ich dann 2004 selbst darauf gekommen bin, dass ich M. Wilson doch haben müßte, ich hatte ja diese typischen Symptome, die Du auch hast, dann habe ich nochmals sämtliche Blut- und Urinwerte wiederholt bestimmen lassen. Die Werte schwankten tatsächlich stark, was aber bei diesen Werten möglich ist. Es ergab sich aber aus den ca. 6 Bestimmungen, dass ich zuviel freies Kupfer habe.
Das freie Kupfer ist das schädliche Kupfer, das sich in den Organen ablagert und sie schädigt. Es wird errechnet aus Coeruloplasmin und dem Serum-Kupfer (nach einer bestimmten Formel) und es kann durchaus sein, dass das Serum-Kupfer und das Coeruloplasmin normal sind, dafür aber das freie, schädliche Kupfer erhöht ist.
Doch diese Formel ist den meisten Ärzten nicht bekannt und sie wird daher auch wohl nie bei einem Nicht-Wilson-Experten angewendet.
Ein erhöhtes freies Kupfer ist aber ein sehr wichtiger Hinweis auf eine mögliche Schädigung durch zuviel Kupfer.
Bei mir war das freie Kupfer oft 6-fach erhöht, bei sonst normalem Serum-Kupfer und normalem Coeruloplasmin.
In der Leberbiopsie, auf der ich dann bestanden habe, wurde dann auch ein erhöhtes Leberkupfer gemessen, das ebenfalls auch um ein Mehrfaches des Normwertes erhöht war. Und das Leberkupfer ist eine sehr entscheidende Größe, ebenso wie ein evtl. erhöhtes Kupfer im 24h- Urin.

Noch eine Frage:
Hast Du, als Dein Arzt bei Dir Blut abnahm, evtl. Zink oder gar DMPS/DMSA genommen?
Das würde die Werte ganz entscheidend verfälschen, ebenso werden die Werte verfälscht, wenn Du eine Entzündung oder einen Infekt hast oder hattest.
Sogar die Leberentzündung, die man meist beim M. Wilson hat, kann die Werte nach oben in den Normbereich anheben und deshalb sind ja diese Werte auch bei Wilson-Patienten oft im Normbereich, weil die Leberentzündung mal mehr mal weniger aktiv ist (Anmerkung: Erniedrigtes Coeruloplasmin und erniedrigtes Kupfer wären ein typisches Zeichen für einen M. Wilson).
Und außerdem hängen die Werte, insbesondere das Serum-Kupfer vom Stadium der Erkrankung ab. Jemand, der bereits neurologische Symptome wie Du hat, hat, wenn er den M. Wilson hat, eher ein Serum-Kupfer im Normbereich. Nur ganz zu Beginn der Krankheit ist das Serum-Kupfer erniedrigt.

Alle diese Dinge weiß aber ein Arzt nicht, der nicht gerade Wilson-Experte ist. Also wenn Du zu einem niedergelassenen Arzt (Hausarzt, Internist, etc.) gegangen bist, bin ich mir ziemlich sicher, dass der diese Details (und es gibt noch einige mehr, doch ich will hier keinen Roman schreiben) nicht weiß. Die erfährt man nur, wenn man sich alle verfügbaren Informationen über die Krankheit durchliest, Experten-Vorträge besucht (der Wilson-Verein lädt zu seinen Veranstaltungen immer Wilson-Experten ein, die Detailwissen über die Krankheit vermitteln) und evtl. auch Fachbücher liest (z. B. Morbus Wilson von G. Brewer - ein Patientenratgeber, in dt. Sprache übersetzt).

Also:
Wenn Du Werte zum Kupferstoffwechsel hast, kannst Du sie gern hier einstellen oder mir per PN mal schreiben. Ich bin wirklich gespannt darauf, weil ich es mir nicht vorstellen kann, dass Du mit den erhöhten Leberwerten und den typischen Symptomen keine typischen Werte hast. Ich fürchte nämlich, dass es bei Dir so ist, wie es 1996 bei mir war: Ich hatte damals grenzwertige Werte im unteren Normbereich. Da die Werte im Normbereich waren, hat mir der Arzt gesagt, M. Wilson hätte ich nicht. Ist aber falsch, wie ich heute weiß.


Gruß
margie
 
Hi Margie,

danke für Deine Antwort. Also zu Deiner Frage, Zink habe ich damals nicht als Nahrungsergänzung genommen und DMPA/DMPS muss ich zugeben, weiß ich nicht genau, was das ist. Es war damals so, ich hatte mich um eine Stelle als Beamter beworben und der ARzt beim Gesundheitsamt kam auf die Idee mit Morbus Wilson aufgrund meiner Symptome, welche, wie Du auch meinst, für diese Diagnose bzw. diese Krankheit sprechen. Er hat dann diese drei Werte messen lassen, Ceruloplasmin(oder so ähnlich) war normal und einer der beiden anderen Werte, ich glaube freies Kupfer, war leicht erniedrigt, aber minimal, und daraufhin sollte ich das beim Augenarzt und beim Hausarzt abklären lassen. Dieser hat mir nochmal Blut abgenommen, da waren alle drei Werte und ich musste auch 24-Stunden mein Urin sammeln in einem Behälter. Auch diese Untersuchung war ohne Ergebnis. Er meinte, dass alles in Ordnung sei und diese Diagnose auch eher unwahrscheinlich wäre, weil es das wohl sehr selten gäbe, diese Krankheit, bzw. sie sehr selten auftreten würde. WAr dann noch bei einem Augenarzt, der hatte die Augen auf den Kaiser-Fleischer-Ring oder wie das heißt, untersucht. Auch dies war negativ, war danach nochmal bei einem anderen Hausarzt, also Allgemienarzt, der hat auch nochmal untersucht und Blut abgenommen und Ultraschall, auch der meinte, das wäre sehr unwahrscheinlich. Mehr hab ich seitdem nicht mehr gemacht, nur die normalen Werte checken lassen. Mein Hausarzt meint, das liegt an meiner Lebensweise, da ich eine Essstörung habe und sehr viel fettes zu mir nehme und mich nicht bewege, bzw. kaum., also kein Sport. Die Werte hab ich hier noch irgendwo von damals, ist allerdings schon zwei Jahre alt, ich gucke gern emal nach. Wo gibt es denn so Ärzte, die das abklären, bzw. welcher Arzt ist für MW zuständig?=

LG, Oliver
 
Hallo Oliver,

ja, wenn Du mal die Werte, die Du noch hast, heraussuchen würdest. Interessieren würden die mich sehr. Wichtig sind Coeruloplasmin, Kupfer im Serum sowie Kupfer im 24h-Urin.

Du hast einfach ganz typische Symptome für die Krankheit und es ist oft so, dass die Blutwerte normal sind und man kann dennoch die Krankheit haben. Außerdem hast Du erhöhte Leberwerte, was ja auch für die Krankheit spräche.
Du schreibst, dass Kupfer erniedrigt gewesen ist. Ich vermute, dass es das Serum-Kupfer war und nicht das freie Kupfer, denn das freie Kupfer wird vom Labor nicht errechnet, dies müßte der Arzt tun und das hieße, dass er sich sehr gut mit der Krankheit auskennen müßte.

Hast Du denn auch noch folgende Werte?
Alkalische Phosphatase (abgekürzt AP)
Alpha-2-Globulin (dieser Wert wird bestimmt bei einer Eiweißelektrophorese, abgekürzt meist Elpho)
Bilirubin
LDH
Erythrozyten
Hb=Hämoglobin
Haptoglobin

Ist z. B. die AP niedrig, wäre dies auch ein kleiner Hinweis auf einen evtl. M. Wilson.
Ist Alpha-2-Globulin niedrig oder zu niedrig, könnte dies an einer typischen Folgereaktion, die beim M. Wilson vorkommt liegen, dies wäre eine Hämolyse.

Also wenn Du keinen Kayser-Fleischer-Ring hast, heißt das nicht, dass damit die Krankheit ausgeschlossen ist. Nur bei ca. 60 % der Wilson-Patienten kommt er vor und oft erst im Endstadium.
Wenn Du 1979 geboren bist ( ? ), dann kann es durchaus sein, dass Du, solltest Du die Krankheit haben, noch lange nicht das Endstadium erreicht haben musst. Die Krankheitsverläufe sind sehr unterschiedlich.

Hast Du denn mal an eine Leberbiopsie gedacht? Man hat ja nicht einfach so erhöhte Leberwerte. Bei einer Leberbiopsie könnte man das Leberkupfer messen lassen, das ist noch immer der entscheidende Wert beim M. Wilson. Allerdings auch da kann es sein, dass man gerade eine Stelle erwischt, an der das Leberkupfer nicht hoch ist und ein paar Zentimeter nebendran käme dann ein gigantischer Wert heraus. Wenn allerdings die erste Probe bereits einen hohen Wert ergibt, dann wäre dies so gut wie die Diagnose.

Die Diagnostik des M. Wilson ist oft ein Puzzlespiel, leider. Das wird wohl auch einer der Gründe sein, weshalb ca. 2 Drittel der Betroffenen nie ihre Diagnose erfahren. Oft wird die Diagnostik wohl vorzeitig abgebrochen, weil nicht bei der ersten Untersuchung gleich eindeutige Werte heraus kommen. Ich befürchte, dass dies auch bei Dir so gewesen sein könnte.


Dass alles vom Essen oder vom Lebenswandel kommt, das glaube ich auch nicht. Das ist eine beliebte Erklärung der Ärzte, wenn sie den Verdacht haben, dass jemand sich nicht ganz gesund ernährt oder sich nicht ausreichend bewegt, wobei es immer relativ ist, was gesund ist.
Und wenn Dir teils schwindelig ist, ist es auch nicht immer ungefährlich, Sport zu treiben. Also ich bin oft froh, wenn ich gerade laufen kann und da ist an Sport oft nicht zu denken.

Wegen Fachärzten solltest Du hier nachsehen:
www.morbus-wilson.de/klinik.html

Neurologisch wäre Prof. Hefter in Düsseldorf sehr zu empfehlen. So weit weg von Dir wäre das ja auch nicht.
Internistisch würde ich zur Medizinischen Uniklinik Heidelberg raten, weil die die meisten Patienten in Deutschland betreuen und weil man dort dann auch viel Erfahrung hat. Gerade so etwas wie die Leberbiopsie würde ich dort machen lassen.

Ich kenne natürlich viele Ambulanzen nicht und kann Dir daher nicht zu allen etwas sagen.

Wenn Deine Werte evtl. doch einen Wilson-Verdacht ergeben, so wäre auch an eine Genuntersuchung zu denken. Ich weiß, dass die Heidelberger Ärzte diese machen lassen, zum Teil bei Prof. Ferenci in Wien, der über M. Wilson Studien macht. Die Genuntersuchung wäre dann kostenlos.
Aber auch Prof. Dr. Schmidt in Münster ( er ist leider nicht auf der Liste) macht Genuntersuchungen. Soweit ich richtig informiert bin, schicken die Heidelberger Ärzte auch zu ihm Blut von Wilson-Verdachtsfällen.
Eine solche Genuntersuchung hielte ich bei Deinen typischen Symptomen bei Dir für sehr sinnvoll.

Gruß
margie
 
Oben