Hallo Blunsi,
mein Fleisch ist mein Gemüse!
Genauso halte ich es auch. Dann kann man auch auf die Qualität achten und Biofleisch kaufen. Ich mochte als Kind schon Gemüse viel lieber als alles andere, aber Fleisch immer noch lieber als Nudeln.
Ein völliger Verzicht auf Fleisch (oder Fisch) wäre für mich dauerhaft nicht denkbar (ich muss mich ketogen ernähren), allerdings auch keine konventionelle Ernährung mit täglich Fleisch und Sättigungsbeilagen, meistens Nudeln oder Spätzle. Auch Paleo mit dem hohen Anteil an tierischen Eiweißen ist nichts für mich.
Am besten bekommt mir eine vitalstoffreiche Frischkost mit nur sehr wenig Getreide und mit hochwertigem Fleisch, wobei der Rohkost-, Gemüse-, Obst- und Frischsäfteanteil weit überwiegt. Ich esse auch nicht täglich Fleisch. Dazu hochwertige Fette und Öle und der weitgehende Verzicht auf Zucker und Industrienahrung. Wurst und verarbeitete Fleischprodukte, mehrere Tage hintereinander genossen, tun mir nicht gut, obwohl ich sie gelegentlich esse (aber selten). Industriefette meide ich, hat man aber leider oft im Essen bei Restaurant- oder Imbissgerichten. Eine gute Schokolade oder Kekse gönne ich mir, wenn ich Appetit drauf habe, und das ist (oh Wunder!) äußerst selten. Früher war das anders.
Ich habe mich früher mal mit der Blutgruppen-Diät befasst und festgestellt, dass die für meine Blutgruppe geltenden Ernährungskriterien fast vollständig mit dem übereinstimmten was ich schon immer bevorzugt oder gemieden habe. Leider ernährt man sich ja nicht immer so wie es einem die Sinne sagen, weil Mama kocht, weil man eine Familie mit anderen Ernährungswünschen bekochen muss, weil man unterwegs ist, etc.
Ich bin überzeugt, dass "richtige" Ernährung nicht für alle das gleiche bedeutet, und noch nicht mal für einen selbst zu jeder Zeit. Aber was man intuitiv gerne mag ist auch das, was meistens gut tut (außen den Junkfood-Süchten).
Ich hatte mal am Abend enormen Appetit auf Dosenchampignons. So was hatte ich nicht im Haus und bestimmt seit Jahren nicht benutzt. Das letzte an das ich je dachte waren Champignons. Aber ich konnte die regelrecht riechen und wäre um ein Haar zur Tanke gefahren, um welche zu kaufen. Unter Tags hatte ich schon zwei Schokobananen (ein Gebäck mit einer halben, frischen Banane unter Schokoglasur) statt der üblichen pikanten Brotzeit beim Bäcker gekauft und verdrückt, ganz gegen meine Gewohnheit. Ich war unterwegs gewesen und bin am Vormittag gestürzt und auf die Wirbelsäule und den Hinterkopf gefallen. Später hat mir mein Osteopath gesagt, wegen des Aufpralls mit dem Kopf bräuchte ich jetzt viel Kalium. Ein Blick in die Liste der kaliumreichen Lebensmittel hat dann die komischen Gelüste erklärt: beide kaliumreich.
Unser System ist ziemlich klug, auch ohne dass wir sowas wissen, und die Ernährung hat meiner Erfahrung nach einen erheblichen Einfluss auf unser Befinden und die Regenerationsfähigkeit bei Störungen.
Den Ansatz von Müller-Burzler, dass man bestimmte LM nicht mit anderen zusammen gleichzeitig essen soll finde ich noch ganz interessant, besonders wenn man Verdauungsprobleme hat. Demnach ist z.B. von Vollkorn zusammen mit Zucker im Darm schädlicher als die Verbindung von Auszugsmehl mit Zucker. Daher empfiehlt er, wenn man schon Marmelade isst, dies nicht mit Vollkornbrot sondern mit einer normalen Semmel zu tun. Auch die Verbindung von VK mit Fleisch, Wurst, Ei etc. ist demnach zu meiden, genauso wie Gemüse oder VK zusammen mit sauren Früchten (also im Salat keine Zitrone, im Saft nicht Gemüse und Obst mischen) oder rohes Getreide und rohe Nüsse nicht mit Salz. Ich probiere das gelegentlich mal aus.
Ich glaube, alleine dass man sich bewusst ernährt ist schon richtig, egal wie. Wenn man dann nicht stur nach Plan sondern auch nach Wohlbefinden und Appetit isst kann man wahrscheinlich nichts falsch machen.
Insofern: Guten Appetit! Ich geh jetzt an den Kühlschrank...
Viele Grüße
Lealee