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Die Tryptase ist ein Stoff, der zu den so genannten Mastzellmediatoren gehört und in der Mastzelle gespeichert wird. Die Mastzellen sind die einzigen Zellen, die Tryptase speichern und kontinuierlich ausschütten. Auswirkungen von Tryptase können zum Beispiel Verwachsungen und Narbenbildung sein.
Verschiedene Tryptaseformen
Es gibt unterschiedliche Formen der Tryptase, die die Mastzellen speichern und ausschütten können. Vereinfacht dargestellt, handelt es sich um die alpha-Tryptase, die bei Routine-Blutuntersuchungen gemessen wird. Während die Ausschüttung der beta-Tryptase zusätzlich bei Mastzellreaktionen (Anaphylaxie) stattfindet.
Für uns ergibt sich daraus, dass der Tryptasewert bei Mastzellreaktionen insgesamt höher ist als bei Routinemessungen. Nach einer anaphylaktoiden Reaktion bleibt der Tryptasewert 3 – 6 Stunden signifikant erhöht und kann so innerhalb dieser Zeit als Nachweis für die Anaphylaxie dienen. Er kehrt erst innerhalb von 12 – 24 Stunden auf seinen ursprünglichen Wert zurück.
Doch auch hier gibt es Ausnahmen, denn der Tryptasewert muss während einer Anaphylaxie nicht zwingend ansteigen.
Tryptase-Werte:
Normalwert 1 – 11,4 ng/ml
Hautmastozytose bis 20 ng/ml
Systemische Mastozytose > 20 ng/ml
- Patienten mit Idiopathischer Anaphylaxie haben Tryptasewerte im Normbereich.
- Patienten mit einer Hautmastozytose haben in der Regel Werte unter 20 ng/ml, diejenigen mit einer systemischen Mastozytose haben dagegen Werte, die über 20 ng/ml liegen.
Diese Angaben muss man allerdings fließend betrachten, da es sowohl Patienten mit systemischer Mastozytose und einem Tryptasewert unter 20 ng/ml, als auch Patienten mit einer Hautmastozytose und einem Tryptasewert über 20 ng/ml gibt. So geht man bei Patienten mit einem Tryptasewert von über 30 ng/ml zu über 90% davon aus, dass eine systemische Mastozytose vorliegt.
Weitere Ursachen für erhöhte Tryptasewerte
Die Tryptase ist kein spezifischer Mastozytosemarker, denn sie ist nicht nur im Fall der systemischen Mastozytose erhöht, sondern kann auch im Rahmen einer Anaphylaxie sowie bei verschiedenen Leukämien (akute und chronisch myeloische Leukämie, Myelodysplastisches Syndrom), bei der chronischen Urtikaria oder bei dialysepflichtiger Niereninsuffizienz erhöht sein.
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