Bilirubin gesamt: 1.82 mg/dl (Referenz 0.10 - 1.10)
GOT (ASAT): 27 U/l (Referenz < 50)
GPT (ALAT): 33 U/l (Referenz < 50)
Gamma-GT: 12 U/l (Referenz < 71)
Alkalische Phosphatase opt.: 57 U/l (40 - 129)
Cholinesterase: 8.7 ku/l (5.3 - 12.9)
LDH: 173 U/l (120 - 246)
Kupfer: 92 ug/dl (65 - 165)
Kupfer scheint also sogar eher niedrig zu sein
Die GPT ist zwar im Normbereich, doch scheint sie mir, verglichen mit der GGT, schon etwas hoch zu sein.
Kupfer im Serum ist beim M. Wilson immer niedrig, sogar oft erniedrigt.
Das liegt daran, dass beim M. Wilson das Kupfer in der Leber sich speichert und solange die Leber noch nicht schwerst geschädigt ist, es nicht in den Blutkreislauf abgibt, so dass die Blutwerte beim Kupfer dann niedrig und oft sogar erniedrigt sind.
Doch in Deinem Alter (Du bist wohl 1979 geboren) kann es, wenn ein Patient einen unbehandelten M. Wilson hat, auch leicht steigen, so dass Dein Wert durchaus noch nicht gegen einen M. Wilson spricht.
Vor allem kann das erhöhte Bilirubin evtl. ein Grund dafür sein, dass das Kupfer leicht ansteigt.
Im Urin ist beim M. Wilson das Kupfer aber meist viel zu hoch und wenn man das Kupfer mobilisiert (durch Chelatbildner) ist es eben oft sehr, sehr hoch.
Auch Deine Alkalische Phosphatase ist wieder ziemlich niedrig wie sie eben bei Menschen, die einen M. Wilso haben, so vorkommen kann.
Was sagt denn Dein Arzt zu dem erhöhten Bilirubin?
Ein erhöhtes Bilirubin haben Menschen mit einem M, Wilson auch immer wieder. Bilirubin kann nämlich ansteigen, wenn man eine Hämolyse hat. Allerdings kann ich aus den og. Werten zu einer evtl. Hämolyse nicht viel sagen. Bei starker Hämolyse wären LDH und GOT höher. Aber ob Du nun eine -latente- Hämolyse mit diesem Bilirubinwert hast, ist schwer zu sagen.
Die Bestimmung von Haptoglobin könnte dazu mehr aussagen. Haptoglobin ist bei einer akuten oder latenten Hämolyse niedrig oder erniedrigt.
Hämolyse heißt, dass die roten Blutkörperchen vorzeitig absterben. Wenn das sich zu sehr beschleunigt, kann es einem sehr schlecht gehen und man sollte dann auch den Notarzt aufsuchen.
Bei leichterer latenter Hämolyse, die ich auch habe, fühlt man sich chronisch abgeschlagen und müde.
Die roten Blutkörperchen transportieren den Sauerstoff. Daher ist die Sauerstoffversorgung im Körper nicht optimal, wenn man eine leichte Hämolyse hat.
Auf jeden Fall sollte man das erhöhte Bilirubin abklären. Das ist schon ein Grund, zu einem Leberexperten zu gehen, wobei man dann auch die Werte für den M. Wilson untersuchen könnte.
Die Leberambulanzen von Unikliniken sind in der Regel für solche Fragen zu empfehlen.
Deine Cholinesterase ist hingegen unauffällig.
Aus dem Wert würde ich daher keine negative Aussage zur Leber ableiten wollen bzw. können.
Du hast aber keine erhöhten Blutfettwerte, oder? Wenn ja, würde der Wert höher ausfallen, als er bei normalem Fettstoffwechsel ist.
Aber ohne das m. E. viel wichtigere Coeruloplasmin kann man bei Deinen Werten nun zum M. Wilson immer noch nicht viel sagen.
Es passen wohl einige Werte darauf, aber entscheidende Werte wie das Coeruloplasmin oder auch das Kupfer im 24h-Sammelurin sollte man immer haben, wenn man konkreter etwas zum M. Wilson sagen will.
Es gibt für so gut wie jeden Laborwert, der von der Norm abweicht, mehrere mögliche Ursachen. Daher kann man, wenn man nur wenige Werte kennt, nicht sicher sagen, dass diese oder jene Krankheit es ist. Außerdem bin ich kein Arzt und kenne nur die Krankheiten, zu denen ich aus persönlichem Interesse mich informiert habe. Was bei Dir evtl. noch in Frage kommen kann, kann ich daher sicher nicht sagen.
lg
margie