Empfindungsstörung Beine, unfit, Blutbild auffällig

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sollich

Hallo,

hatte vor 10 Jahren die letzte Blutuntersuchung, weil ich mich da schon etwas schlapp fühlte. Damals war Eisen wohl etwas zu gering, Hämoglobin noch im Normalbereich und ich habe ein/zwei Packungen Eisentabletten genommen...

Jahrelang kein Arztbesuch, weil eigentlich auch keine konkreten Beschwerden vorlagen. Mal hier ein Abszess, dort ein bisschen Magen-Darm Probleme, das war es eigentlich.

Aktuelles Problem ist Müdigkeit, Gefühl von Entzündung im Körper, schnelles schwitzen. Das ganze hat sich rückblickend die letzten Jahre so entwickelt.
Ausserdem habe ich eine Empfindungsstörung in den Beinen.
Wegen dieser Empfindungsstörung, welche ich allerdings jetzt auch schon das dritte mal habe, innerhalb der letzten 5 Jahre, war ich letzt Woche beim Orthopäden. Dachte eigentlich der drückt mal hier und dort und dann wird sich das schon wieder bessern. Kann mich noch an das erste Mal erinnern, da hat nach ca. 1 Monat Beschwerden, eine Heilpraktikerin irgendwie meinen Rücken "eingerenkt" und kurz darauf bzw. direkt danach hörten die Empfindungsstörungen auf. Danach wollte ich eigentlich zum Hausarzt und mich um den Rest kümmern...

Der Orthopäde war allerdings recht erstaunt, warum ich mit einem neurologischen Problem zu ihm kommen, hat mich eine halbe Stunde bequatscht, warum er nichts machen kann und ich solle doch zum Neurologen gehen. Kann alles möglich sein Restless Legs, MS, und ähnliche nette Krankheitsbilder nannte er mir noch. Also am nächsten Tag, schon etwas in Panik zum Neurologen. Sämtliche neurologischen Tests, VEP, SEP, EEG, etc. völlig unauffällig. Sein Verdacht war dann auch, deckungsgleich mit meinem Empfinden ein Problem bei TH8/9. Im MRT (HWS/BWS) war allerdings nichts auffällig, ausser einem kleinen Entzündungsherd HWS1/2. Der Radiologe meinte.. "könnte ihre Beschwerden erklären", also die Empfindungsstörung.

Zurück beim Neurologen, hat er 10sec das MRT angeschaut und dann Liquoruntersuchung vorgeschlagen. Ich hätte wohl MS... Dann hat er mir noch vorgeschlagen direkt Cortison Stoßtherapie zu machen, noch bevor überhaupt ein Termin für Lumbalpunktion gemacht wurde. Cortsion habe ich abgelehnt.
Liquruntersuchung hätte am nächsten Tag im Krankenhaus stattfinden sollen, ich war auch dort, aber habe einen Rückzieher gemacht. Mir ging das jetzt doch zu schnell alles.

Termin beim Hausarzt habe ich erst heute bekommen, also bin ich Freitag selbst in ein Labor und habe einige Werte bestimmen lassen.
Hausarzt hat mich erstmal an einen Internisten verwiesen, wg. unkl. Anämie.

Hier die Werte:
Leukozyten 11,9 /nl (4-10)
Erythrozyten 4,8 /pl (4.5-5.9)
Haemoglobin 8.6 g/dl (13.5-17.5)
Haematokrit 0.29 l/l (0.4-0.53)
MVC 59 fl (80-98)
RDW 19,8 % (11.9-14.5)
HBE=MCH 18 pg/Ery (28-33)
MCHC 302 g/l (320-360)
Thrombozyten 255 /nl (150-400)

Eosinophile 0.16 /nl (< 0.6)
Basophile 0.07 /nl (<0.3)
Monozyten 0.85 /nl (0.1-0.9)
Neutrophile Segmentkernige 8.8 /nl (1.7-7.2)
Lymphozyten 2.0 /nl (1.1-4.5)
Eisen 8.7 ug/dl (33-193)
Transferrin 334 mg/dl (200-360)
Transferrinsättigung 2 % (16-45)

CRP < 0.3 mg/dl (<0.5)

Vitamin B12 224 pg/ml (210-950)
Holotranscobalamin 24 pmol/l (niedrig normal 21-50)
Vitamin D 25-OH (ECLIA) 11 ng/ml (<30 Mangel, 30-40 ausreichend, 41-60 optimal)


Wer hat eine Idee?

Grüße

Tom
 
Hallo sollich,

ich finde, daß Deine Werte auf jeden Fall auf einen Eisenmangel hinweisen. Ist auch das Ferritin bestimmt worden?

Auch das Vitamin B12 (HOlotranscobalamin) ist nicht gerade üppig, ebenso wie das Vitamin D3.

Ich denke, Du solltest anfangen, die Mängel auszugleichen und dann schauen, was sich tut.

Zu B12, D3 und Anämien findest Du hier über die Suche viele Hinweise.

Ist Deine Schilddrüse schon einmal angeschaut worden?
Wie ernährst Du Dich?

Grüsse,
Oregano
 
Wer hat eine Idee?

Der Eisenmangel deutet für mich auf einen Parasitenbefall hin, diese werden schulmedizinisch aber kaum gefunden. Ich an deiner Stelle würde auf alle Fälle Parasitenkräuter nehmen, Wermut frisch, frischen Knoblauch, frisch gemahlene Gewürznelken, Curcuma, Kalmuswurzel, Cayennepfeffer, Wachholderbeeren, ... bittere Stoffe werden heute viel zu wenig konsumiert, deshalb und aus anderen Gründen wie zuviele Antibiotika, Massentierhaltung, Reisen um die Welt, ...nimmt die Parasitenbelastung wieder zu.

Müdigkeit, Gefühl von Entzündung im Körper und Empfindungsstörung in den Beinen, deuten auch darauf hin, vermutlich auch Schwächung der Bauchspeicheldrüse, Leber und Gallenblase, Schilddrüse, Nebennieren ... verrichten ihre Arbeit nicht ordentlich, eine Schwermetallbelastung oder andere Gifte könnten beteiligt sein, krank ist aber immer der ganze Körper.

Gesunde Ernährung nach der Parasitenbekämpfung ist auf alle Fälle immer ratsam um den Körper wieder zum Laufen zu bringen, dann kommt auch die Energie zurück.
 
Hallo Oregano,

Esien und B12 Mangel sind klar, aber wie, warum, durch was entwickelt sich sowas über 10-15 Jahre?
Momentan ist die Ernährung, im Vergleich zu z.B. Studentenzeiten sicher als absolut vollwertig und ausgewogen zu bezeichnen. (Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst).

Bin momentan 35 Jahre, 184cm, 75g und so wie es aussieht haben sich diese Blutwerte in den letzen 15 Jahren so entwickelt.
 
Hallo Ullika,

das wäre ja schon mal eine Ursache... Schwermetalle habe ich auch schon in Betracht gezogen.
 
Ausserdem habe ich eine Empfindungsstörung in den Beinen.
Hallo Tom,
wie sieht die Störung genau aus - kannst Du sie etwas genauer beschreiben?

Haemoglobin 8.6 g/dl (13.5-17.5)
Haematokrit 0.29 l/l (0.4-0.53)
MVC 59 fl (80-98)
Wegen dieser Werte und deinen Empfindungsstörungen würde ich mindestens noch Vitamin B6 testen (lassen).
Das Problem dabei ist jedoch, dass mit der normalen B6-Blutuntersuchung nicht zweifelsfrei ein Mangel festgestellt werden kann, da auch eine Verwertungsstörung vorliegen kann. Mich hat deswegen der erhöhte, vermeintlich gute B6-Blutwert, 2 Jahre zusätzlicher Suche gekostet. Statt dessen bietet sich Cystathionin im Urin als indirekter Marker an,
siehe Laboruntersuchungen Pyrrolurie
Allerdings braucht man für die Cystathioninuntersuchung wohl ausreichende B12- und Folsäureblutspiegel. Diese Untersuchung ist wegen deines geringen B12-Gehaltes deshalb zurzeit vielleicht nur eingeschränkt zu gebrauchen.

Grüße
Hans
 
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Hallo sollich,

Internisten können auf jeden Fall Blutwerte zur Schilddrüse bestimmen. Allerdings ist es besser, gleich zu einem guten Endokrinologen/Nuklearmediziner zu gehen, damit der auch einen Ultraschall macht und alle Werte bestimmt (TSH, fT3, fT4, TPO-Ak, TG-Ak, TRAK).
von Patienten empfohlene ?rzte (Bens Liste)

... Bei Schilddrüsenerkrankungen kommt es häufig zusätzlich zu einer Eisenmangelanämie, welche sich ebenfalls in Herz-Kreislauf-Beschwerden äußern kann. Eine mögliche Ursache ist eine veränderte Hämoglobinsynthese (Hämoglobin = roter Blutfarbstoff). Außerdem ist sowohl bei einer Schilddrüsenunterfunktion, als auch bei einer Überfunktion der Schilddrüse die Aufnahme aller Nährstoffe, einschließlich Eisen, verschlechtert. Eisen ist zudem wichtiger Bestandteil des Enzyms Schilddrüsen-Peroxidase (TPO). Die Bildung von Schilddrüsenhormonen ist also nicht nur von Jod, sondern auch von Eisen abhängig. Die typischen Antikörper bei der Hashimoto-Thyreoiditis, die TPO-AK, richten sich genau gegen dieses Enzym. Zu den Hauptursachen für eine begleitend auftretende Eisenmangelanämie gehören jedoch unterfunktionsbedingte Zyklusstörungen mit starken Menstruationsblutungen durch die es zu abnormen Blut- und damit auch Eisenverlusten kommt.

Eisen ist besonders wichtig für die Bildung der roten Blutkörperchen und des roten Blutfarbstoffes. Fehlt der Baustein Eisen kann der Körper diese nicht mehr in ausreichender Menge herstellen. ...
Schilddrüse und Begleiterkrankungen (Komorbitäten, "Nebenbaustellen")

Ein Vitamin B12-Mangel kann viele Ursachen haben:
Vitamin B<sub>12</sub> (Cobalamin) Vitamin-B12-Mangel - Onmeda.de
Vitamin B12 Lebensmittel | Dr. Schweikart

Momentan ist die Ernährung, im Vergleich zu z.B. Studentenzeiten sicher als absolut vollwertig und ausgewogen zu bezeichnen. (Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst).
Nur vergessen oder ißt Du bewußt kein Getreide? Hast Du da eine Unverträglichkeit?

Grüsse,
Oregano
 
Esien und B12 Mangel sind klar, aber wie, warum, durch was entwickelt sich sowas über 10-15 Jahre?
Eine Möglichkeit:
Eisen, B12 und Vitamin D-Mängel, neurologische Störungen kommen gehäuft bei HPU vor, einer noch nicht schulmedizinisch anerkannten Stoffwechselstörung, bei der, laut HPU-Lehre zumeist genetisch bedingt, zu viel defektes Häm gebildet wird - was zu leichten, chronischen B6- und Zinkmangel führt/führen soll und dann in der Folge weiter zu einer ganzen Reihe von anderen Nährstoffmängeln und entsprechenden Beschwerden.
Was mich betrifft kann ich die mit HPU assoziierten Nährstoffmängel und auch viele der daraus resultierenden Beschwerden bestätigen.

Gruß
Hans
 
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Hallo Tom,
Mal hier ein Abszess, dort ein bisschen Magen-Darm Probleme, das war es eigentlich.
Aktuelles Problem ist Müdigkeit, Gefühl von Entzündung im Körper, schnelles schwitzen. Das ganze hat sich rückblickend die letzten Jahre so entwickelt.
Ausserdem habe ich eine Empfindungsstörung in den Beinen.

Haemoglobin 8.6 g/dl (13.5-17.5)
Eisen 8.7 ug/dl (33-193)
Transferrinsättigung 2 % (16-45)
Das ist eine GANZ ERHEBLICHE Eisenmangelanämie!

Leukozyten 11,9 /nl (4-10)
Neutrophile Segmentkernige 8.8 /nl (1.7-7.2)
Leukozyten (weiße Blutkörperchen) sind erhöht = bei Entzündung. Und im Differentialblutbild sind die Neutrophilen (größte Gruppe der WBK) erhöht = zeigen auch Entzündung an = segmentkernige Neutrophile bekämpfen Entzündungen und Infektionen (Bakterien, Pilze, Parasiten). Erstaunlich, daß der Entzündungswert CRP nicht erhöht ist.

Außer Entzündung gibt es noch andere Ursachen für die Erhöhung der WBK (Leukozyten, Neutrophile), aber Entzündungen sind die häufigste Ursache.

Eine Entzündung kann Eisenmangel machen. Ob so starken Eisenmangel, das weiß ich nicht. Aber das scheint ja unterschwellig schon länger bei dir zu gehen.

Jedenfalls würde ich bei solchen Werten erst mal nicht auf die Idee kommen, an MS zu denken. Solche Werte machen schon aus sich heraus Beschwerden. Es muß die URSACHE der Entzündung gefunden werden.

Bevor die Ursache der Entzündung nicht geklärt ist, darf kein Eisen gegeben werden. Und ich würde auch nicht mit anderen Vitaminen dazwischenfunken, bevor nicht klar ist, was bei dir los ist. Und das gehört, meiner Meinung nach, in die Hände eines Fachmannes – das wäre, ja, ein Internist (oder auch Hämatologe).

Erst danach würde ich mich mit den anderen genannten Vorschlägen beschäftigen.

Und auch gucken, ob du eine Zöliakie hast.

Viele Grüsse
 
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....kommen gehäuft bei HPU vor, einer noch nicht schulmedizinisch anerkannten Stoffwechselstörung,

bei einer Parasitenbelastung funktioniert der Stoffwechsel auch nicht mehr richtig, was zu Nahrungmittelunverträglichkeiten, Schilddrüsenfehlfunktionen, Müdigkeit, Hautproblemen, Entzündungen ... führen kann, vielleicht sind ja die Parasiten die eigentliche Ursache für HPU?
 
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Danke schonmal für die weiteren Infos. B6 Wert bekomme ich noch.
Werde morgen etwas Zeit haben auf die restlichen offenen Fragen einzugehen.

Warum sollte ich kein Eisen nehmen, welche Probleme sind da zu erwarten, bzw. welche Erkrankungen machen da Probleme?
 
Warum sollte ich kein Eisen nehmen, welche Probleme sind da zu erwarten, bzw. welche Erkrankungen machen da Probleme?
Hallo Tom,

weil die Ursache deiner Entzündungsreaktion und deines eklatanten Eisenmangels noch nicht klar ist und du daher unter Umständen Öl ins Feuer gießt, da viele Pathogene von Eisen leben.

Chronische Entzündungsanämie
Die chronische Entzündungsanämie ist die häufigste Anämie bei hospitalisierten Patienten und findet sich vor allem bei Personen, die an chronischen Infektionen, Autoimmunerkrankungen und malignen Tumoren leiden. Alle der chron. Entzündungsanämie zugrunde liegenden pathophysiologischen Mechanismen sind durch die mit jener der Grundkrankheit assoziierten Immunaktivierung bedingt. Zytokine und Akutphaseproteine führen zu einer Retention von Eisen im retikuloendothelialen System und damit zu einer eisenlimitierten Erythropoese, da Eisen nicht für die Hämbiosynthese im Knochenmark zur Verfügung steht. Ferner hemmen vor allem pro-inflammatorische Zytokine die Proliferation und Differenzierung von erythroiden Vorläuferzellen, die Bildung und biologische Wirkung von Erythropoetin und führen wohl auch zu einer direkten Schädigung von Erythrozyten durch die Bildung von Radikalen und dadurch zu einer verminderten Lebensdauer der Erythrozyten. Die Entwicklung der chron. Entzündungsanämie hat auch potentielle Vorteile, da durch die Limitierung der Eisenverfügbarkeit das Wachstum von eingedrungenen Pathogenen blockiert wird. Weiters führt der Entzug von Eisen zu einer Stärkung der durch IFN-γ induzierten Immunabwehrmechanismen von Makrophagen, da Eisen einen negativen Effekt auf pro-inflammatorische, zellvermittelte Immuneffektorwege ausübt. Während diese Strategie bei Infektion und Tumorerkrankungen wichtig ist, erweist sich diese bei Autoimmunerkrankung wohl als kontraproduktiv. Während die alleinige therapeutische Gabe von Eisen zur Anämiebehandlung bei Patienten mit Infektionen und Tumorerkrankungen aufgrund der Wachstumsförderung von Pathogenen sowie der durch das Metall vermittelten negativen immunologischen Effekte im Regelfall kontraindiziert ist, kann diese umgekehrt bei Patienten mit Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises aufgrund der immunsupprimierenden Eigenschaften des Metalls positive Effekte auf die Krankheitsaktivität ausüben, was klinisch zu verifizieren sein wird.
 
Hallo Sollich,

Du hast einen sehr krassen Eisenmangel und evtl. einen leichten Mangel an B12.

Der Eisenmangel ist so krass, dass man auf jeden Fall die Ursache suchen und finden muss.
Vielleicht verlierst Du Blut?
Wie ist die Stuhlfarbe?
Hast Du Magen- oder Darmbeschwerden?

Eisenmangel führt zu schweren neurologischen Beschwerden. Du brauchst m. E. im Moment keine Liquoruntersuchung, denn der Eisenmangel erklärt wohl die neurologischen Beschwerden.

Was Du brauchst ist ein guter Internist.
Ich schließe mich Deinem Hausarzt und "Luft" hier im Forum an.

Eisenmangel kann z. B. zum Restless-legs-Syndrom führen. Das könnte evtl. Deine Beschwerden in den Beinen erklären.

Vielleicht hast Du ein Magengeschwür? Dann könnte es am Magen liegen, wenn Dein B12 so niedrig ist.
Aber ein Magengeschwür entwickelt sich nicht über 10 Jahre, sondern meist deutlich schneller.

Bei Eisenmangel gibt es eine breite Palette an möglichen Ursachen:

Zu spürbaren Eisenverlusten kommt es bei größeren Blutverlusten durch:
•starke Menstruationsblutungen
•chronische Blutungen im Magen-Darm-Trakt bei Geschwüren, Tumoren oder Krampfadern
•Blutspende
•Unfall oder Operation

Eisenmangel tritt jedoch nicht nur bei starken äußeren Blutungen auf, sondern auch bei lang andauernden, inneren Blutungen, z. B. im Magen und Darm oder Blut im Urin (Mikrohämaturie).
Eisenmangel - Ursachen & Risikofaktoren bei Eisenmangel

Auch hier erfährst Du einiges zu den möglichen Ursachen eines Eisenmangels:
Ursachen | Eisenmangel | Eisen-Netzwerk

Aber es macht keinen Sinn, einfach mal so Eisentabletten zu nehmen, denn so stark wie Dein Eisenmangel ist, muss man die genaue Ursache finden.

Ich würde auf jeden Fall zum Internisten gehen.

lg
margie
 
Hallo Tom

Anhand der bisherigen Beschreibungen vermute ich bei dir chronische Infektionen. Wie bereits erwähnt wurde, würde ich mit der Substitution von Eisen äusserst vorsichtig umgehen. Einerseits „verwerten“ viele Erreger Eisen direkt. Andererseits gehen die meisten chronischen Infekte mit Biofilmen einher, welche vorwiegend aus Eisen, Magnesium und Calcium bestehen. Wenn man folglich solche Stoffe substituiert, könnte dies den Biofilm (unter welchem sich die Erreger „verstecken“ und folglich sowohl vom Immunsystem als auch von Antibiotika etc. „geschützt“ sind) nur noch mehr stärken und dadurch die Behandlung stark erschweren. Allerdings ist ein derartiger Eisenmangel natürlich auch alles andere als „gesund“. Ich will nicht sagen, dass man im Falle von Infektionen gar nie substituieren sollte. Allerdings ist sehr grosse Vorsicht geboten. An deiner Stelle würde ich erst mal versuchen, z.B. über die Nahrung mehr Eisen aufzunehmen.

Natürlich stellt sich die Frage, welche Erreger denn für deine Beschwerden/Symptome verantwortlich sind. Leider ist dies stets sehr schwierig rauszufinden. Zumindest für mich. Deine bisherigen Beschreibungen reichen für mich derzeit bei Weitem nicht aus um irgendwelche Vermutungen machen zu können. Beispielsweise sind für mich die folgenden Fragen offen:
Jahrelang kein Arztbesuch, weil eigentlich auch keine konkreten Beschwerden vorlagen. Mal hier ein Abszess, dort ein bisschen Magen-Darm Probleme, das war es eigentlich.
Sorry, aber diese Beschreibung ist für mich ungenügend. Warum/wo genau hattest du einen Abszess? Welche Magen-Darm-Probleme hattest du genau wann und wie oft und warum? Mit welchen Symptomen? Hattest du (auch in der Vergangenheit) irgendwelche anderen Symptome oder Auffälligkeiten, welche du bis anhin noch nicht erwähnt hast? Bitte möglichst alles erwähnen, auch Dinge, welche du nicht unbedingt mit den jetzigen Beschwerden in Verbindung bringen würdest (welche evt. aber doch einen Zusammenhang haben könnten).
Aktuelles Problem ist Müdigkeit, Gefühl von Entzündung im Körper, schnelles schwitzen. Das ganze hat sich rückblickend die letzten Jahre so entwickelt. Ausserdem habe ich eine Empfindungsstörung in den Beinen.
Wie genau macht sich dieses Gefühl von Entzündungen im Körper bemerkbar? In welchen Körperregionen? Hast du insbesondere auch Nachtschweiss oder schwitzt du generell einfach schnell? Was meinst du damit, das Ganze hat sich die letzten Jahre so entwickelt? Welche Beschwerden genau sind wann dazu gekommen (und evt. wieder verschwunden)? Wie genau machen sich die Empfindungsstörungen in den Beinen bemerkbar?
Hast du Haustiere?
Kannst du dich an einen Zeckenstich erinnern – irgendwann in deiner Vergangenheit?
Welches war dein erstes Symptom der jetzigen Krankengeschichte? War damals etwas Besonderes geschehen (z.B. Magen-Darm-Grippe, Husten/Grippe, Lebensmittelvergiftung, Auslandaufenthalt, ausserordentlich Stress, Impfungen, starke Hormonschwankungen etc.)?
Cortsion habe ich abgelehnt.
Sehr gut. Bevor du nicht weisst, woran du leidest, würde ich keinesfalls eine solche Therapie machen. Insbesondere dann nicht, wenn meine Vermutung stimmt und du an (chronischen) Infektionen leidest.
Leukozyten (weiße Blutkörperchen) sind erhöht = bei Entzündung. Und im Differentialblutbild sind die Neutrophilen (größte Gruppe der WBK) erhöht = zeigen auch Entzündung an = segmentkernige Neutrophile bekämpfen Entzündungen und Infektionen (Bakterien, Pilze, Parasiten). Erstaunlich, daß der Entzündungswert CRP nicht erhöht ist.
Mich erstaunt nicht, dass der CRP nicht erhöht ist. Dieser Standard-Entzündungswert mag bei frischen/akuten (bakteriellen) Infektionen/Entzündungen eine wichtige Aussagekraft haben, ist jedoch bei chronischen Verläufen insbesondere bei gewissen Erregern i.d.R. nutzlos (was leider praktisch keinem Arzt bekannt ist). Da sich die Beschwerden über Jahre entwickelten, dürfte ohnehin ein chronischer Verlauf vorliegen.

Liebe Grüsse
 
Nachtrag zu meinem obigen Beitrag:

Bei so niedrigen Eisenwerten würde ich zum einen schnellstmöglich eine Untersuchung anstreben.
Denn so niedrige Werte können gefährlich sein oder werden.
Ich erinnere mich, als ich selbst im Krankenhaus war, an eine Bettnachbarin, die mit ähnlich niedrigem Hämoglobinwert sogar vom Hausarzt mit Krankenwagen sofort ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Sie konnte noch nicht einmal mehr nach Hause, um sich ein paar Sachen fürs Krankenhaus einzupacken.
Ihr wurde der Magen gespiegelt und sie hatte ein blutendes Magengeschwür. Sie bekam dann sogar eine Bluttransfusion wegen der Blutarmut.

Ich weiß natürlich nicht, wo bei Dir die Ursache für diesen Eisenmangel liegt. Aber ein Hämoglobinwert, der unter 10 liegt, ist eine ernste Sache. Der "Grenzwert" von 10 beim Hämoglobin ist bei allen Ärzten, die ich wegen meines Eisenmangels gesprochen habe, die Untergrenze. Wenn man weniger hat, wird es gefährlich, so war die Meinung der Ärzte. Du hast sogar einen Wert unter 9.
Du musst m. E. so schnell es geht, untersucht werden.
Spreche mal den Hausarzt darauf an, ob er Dich nicht evtl. ins Krankenhaus einweist.
Denn wenn Du noch lange auf einen Termin beim Internisten warten musst, kann das gefährlich werden.

Ich würde auch, ab und an Eisentabletten nehmen, wenn die Untersuchung nicht bald erfolgt.
Nur würde ich an Deiner Stelle jetzt nicht versuchen, mit Eisentabletten allein und ohne Untersuchung diese Sache lösen zu wollen. Denn was letztlich hinter dem Eisenmangel steckt, ist wichtig. Ob eine Entzündung oder was anderes, es muss dann behandelt werden, wenn man weiß, was es ist.
Wieviel Eisentabletten Du nimmst, würde ich mit dem Hausarzt besprechen.

Wegen der Verträglichkeit von Eisentabletten würde ich die immer zu einer großen Mahlzeit nehmen und dazu noch etwas Vitamin C nehmen oder Lebensmittel mit Vitamin C dazu essen.
Vitamin C fördert die Aufnahme von Eisen, wie Du sicher weißt.

lg
margie
 
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