Massive Darmprobleme

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08.12.14
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Hallo Community,

seit einem guten Jahr plagen mich massive Darmprobleme.

Begonnen hat alles als ich wegen einer Pneumokokken-Infektion im Krankenhaus mit Antibiotika und Cortison behandelt wurde. Danach hatte ich lange Zeit nur Durchfall und auffällig viel Flatulenzen. Der Durchfall hat sich mit der Zeit gegeben, der Stuhl wurde aber nie wieder ganz normal. Der Stuhl blieb immer zu weich und verursachte Stuhlschmieren. Die extrem häufigen Flatulenzen blieben bis heute. Hinzukamen mit der Zeit noch starke Bauchkrämpfe, punktuelle Schmerzen (Mitte-links) 2-3 Stunden nach dem Essen und häufigen Aufstoßen von Luft.

Folgende Untersuchungen wurden schon gemacht:

  • Koloskopie: ohne Befund
  • Gastroskopie: ohne Befund
  • Kapselendoskopie: ohne Befund
  • Allgemeines Blutbild: ok
  • Calprotectin im Stuhl: schwankt zwischen 150-200 (Referenz: <50)
  • Selektorisches IgA im Stuhl < 277,5 ug/ml (Referenz: 510 bis 2040)
  • Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa schließen die Ärzte auf Grund der Befunde und der ANCA und ASCA Werte aus
  • Stuhlkultur: negativ
  • Stuhl auf Pilze: negativ
  • Stuhl auf Würmer: negativ
  • Zölliakie: negativ
  • H2 Atemtests: Non-Producer
  • Schilddrüse und Bauchspeicheldrüse: ok

Eine Analyse meiner Darmflora hat folgendes ergeben:
  • Enterococcus species: <10^4 (statt zwischen 10^6 und 10^7)
  • Bifidobakterium species <10^7 (statt 10^9 – 10^11)
  • Lactobacillius species <10^4 (statt 10^5 – 10^7)
  • pH-Wert 7,0 (stat bis zu 6,5)
Auf Grund der Fäulnisflora nehme ich seit Monaten Probiotika, allerdings ohne spürbare Besserung der Symptome.

Laut einem Bluttest (IgG) auf Nahrungsmittelallergien bin ich gegen folgendes allergisch:
  • Milch und Milchprodukte
  • Eier
  • Weizen, Reis und Roggen
Obwohl ich diese Produkte früher immer gut vertragen habe, habe ich sie nun gänzlich gemieden. Ebenfalls ohne, dass Besserungen eintraten.

Auffällig in diesem Zusammenhang ist jedoch, dass mein IgE Blutwert im Verlauf steigt:
  • September: 260 kU/l
  • Oktober: 327 kU/l
  • Dezember: 352 IU/ml
Ich fürchte daher, dass sich da möglicherweise als Folgeerkrankung gerade eine Nahrungsmittelallergie entwickelt.

Über euren Rat wäre ich euch sehr dankbar!
 
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Hallo Markus,

der gestiegene IgE-gesamt deutet - wie DU schon schreibst - auf Allergien und/oder Parasiten hin:

...Erhöhung von (Gesamt-) IgE (Immunoglobulin E)
(damit sind nicht die allergen-spezifischen IgE-Spiegel gemeint)

- Allergische Erkrankungen
"Heuschnupfen", Asthma bronchiale, Neurodermitis und andere Krankheitsbilder.
Eine normale IgE Konzentration schließt diese Erkrankungen aber nicht aus.
IgE kann bereits beim Neugeborenen im Nabelschnurblut bestimmt werden. Dies ist aber nur bei erblicher Vorbelastung mit allergischen Erkrankungen sinnvoll, und kann helfen, das Risiko des Kindes, ebenfalls an einer allergischen Erkrankung zu leiden, einzuschätzen.
- Manche angeborene Immundefekte (=Abwehrschwächen)
- HIV-Spätstadien
- Hyper-IgE-Syndrom
- Graft-versus-Host-Reaktion (Organ-Transplantat schädigt Empfänger)
- Hautverbrennungen
- Manche maligne Tumoren
- Wurmerkrankungen (Wurmparasiten)
- Aspergillose (Pilzerkrankung; bei Immungeschwächten vorkommend)
...
Immunglobuline - ?bersicht

Weißt Du etwas über Parasiten bei Dir?

Laut einem Bluttest (IgG) auf Nahrungsmittelallergien bin ich gegen folgendes allergisch:
Milch und Milchprodukte
Eier
Weizen, Reis und Roggen
Sind diese Allergien mit einem Prick- bzw. RAST-Test wiederholt worden? Der IgG-Test ist sehr umstritten. Deshalb würde ich den RAST auf jeden Fall beim Allergologen machen lassen und die wichtigsten anderen Allergene auch.

Bist Du nach der Antibiotika-Gabe auch auf Clostridien untersucht worden?:
Clostridium difficile - Pseudomembranöse Enterokolitis - Medizin.de

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

danke für deine Fragen/Hinweise:

  • Ja, Stuhl wurde auch negativ auf Parasiten getestet.
  • Prick- und RAST-Test vor ca. 3 Monaten hat keine Nahrungsmittelallergie ergeben.
  • Clostridien wurden mittels Schnelltest ebenfalls ausgeschlossen.
 
Gluten- (Zölliakie) und Histamin-Intoleranz konnte übers Blut ausgeschlossen werden, die anderen können bei mir nicht getestet werden, da ich ein H2 Non-Producer bin. Ich habe daher selbst probieret, die betroffenen Lebensmittel jeweils einige Tage komplett weg zu lassen, aber ohne Besserung.
 
Gluten- (Zölliakie) und Histamin-Intoleranz konnte übers Blut ausgeschlossen werden

Hallo Markus,

über das Blut kann man beide Intoleranzen nicht ausschließen. Die Zöliakie wird üblicherweise bei einer Magenspiegelung mit Blick in den Darm (auf die Darmzotten) abgeklärt. Es gibt Blutwerte (Antikörper), die auf eine Glutenintoleranz hinweisen können, aber eindeutig sind die nicht.
Gleiches gilt für die Histaminintoleranz.
Da kann nur eine Auslaßdiät über längere Zeit - ca. 3-4 Wochen - Klarheit bringen.
https://www.histaminintoleranz.ch/histaminose_hnmt-abbaustoerung.html

(In vielen Beiträge von bestnews finden sich Einzelheiten zur Unverträglichkeit von Gluten.)

Grüsse,
Oregano
 
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  • Calprotectin im Stuhl: schwankt zwischen 150-200 (Referenz: <50)
  • Selektorisches IgA im Stuhl < 277,5 ug/ml (Referenz: 510 bis 2040)
  • Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa schließen die Ärzte auf Grund der Befunde und der ANCA und ASCA Werte aus
Laut einem Bluttest (IgG) auf Nahrungsmittelallergien bin ich gegen folgendes allergisch:
  • Milch und Milchprodukte
  • Eier
  • Weizen, Reis und Roggen
Obwohl ich diese Produkte früher immer gut vertragen habe, habe ich sie nun gänzlich gemieden. Ebenfalls ohne, dass Besserungen eintraten.

Auffällig in diesem Zusammenhang ist jedoch, dass mein IgE Blutwert im Verlauf steigt:

  • September: 260 kU/l
  • Oktober: 327 kU/l
  • Dezember: 352 IU/ml
Ich fürchte daher, dass sich da möglicherweise als Folgeerkrankung gerade eine Nahrungsmittelallergie entwickelt.
Auf jeden Fall sind ja auch noch Calprotectin erhöht und sekretorisches IgA deutlich unter Normwert.

Zu IgA findet man z.B. Hinweise auch auf Allergien bzw. "Funktion: Bindung von Nahrungsmittel-Antigenen". Diese Funktion im Darm wäre bei Dir demnach vermindert, also Nahrungsmittel-Antigene könnten weniger gebunden werden.

https://www.dsai.de/fileadmin/user_upload/Vortraege/2013_10_12_Leipzig_Vortrag_Graf.pdf (Seite 6/7)

Welche Werte (Stärke) waren denn angegeben bei dem IgG-Test (den ich übrigens nicht für völlig unsinnig halte)?

.
Gruß - Gerd
 
Hallo,

Bei mir hat dieser IgG Antikörpertest genau die Sachen als unverträglich angezeigt, auf die ich wirklich deutlich reagiere. Ich reagiere stark auf Milcheiweiss und Eieiweiss, ergab der IgG Antikörpertest. Das habe ich ausprobiert und seit dem ich diese beiden Sachen nicht mehr esse, schlafe ich deutlich besser, bzw. ich kann es provozieren. Wenn ich Milch trinken oder Eier esse merke ich eine starke innere Unruhe. Wenn ich abends Eier esse, habe ich Probleme einzuschlafen. Allerdings müssen es schon 4 Eier bzw. ein volles Glas Milch sein. Eine Scheibe Käse macht sich noch nicht bemerkbar.

Ich wusste jahrelang nicht woher die Schlafstörungen kommen und der IgG Antikörpertest hat mich darauf gebracht. (Ein Vitamin D Mangel hatte bei mir ausserdem noch eine Rolle gespielt.)

Ich hatte beides testen lassen, IgG4 Antikörper und es gab noch einen zweiten wo auf "IgG" Antikörper gestestet wurde, ich glaube das bedeuet, dass IgG 2, 3 und 4 gemessen wurden. Egal, die Ergebnisse waren fast identisch.

Ich halte die IgG Antikörpertests für sinnvoll, das einzige was ich zu kritisieren habe, sind die hohen Preise, welche von den Laboren verlangt werden. Das fginge bestimmt preiswerter und es es interessiert mich auch nicht, ob ich auf irgend ein Gewürz reagiere, was ich 2 mal im Jahr esse, sondern wichtig wäre die üblichen Verdächten zu testen, die man regelmässig konsumiert wie Milch, Ei, Weizen, Lauchgemüse, Wurzelgemüse, ...

Da könnten die Labore vielleicht auch nen kleinen Test mit den wichtigsten Sachen anbieten, was sie aber nicht tun.

Nur weil es Krankenkassen nicht bezahlen, bedeutet nicht, dass es sinnlos ist. Krankenkassen bezahlen auch kein Hormonmessung im Speichel.

Grüsse
derstreeck
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Markus,

über das Blut kann man beide Intoleranzen nicht ausschließen. Die Zöliakie wird üblicherweise bei einer Magenspiegelung mit Blick in den Darm (auf die Darmzotten) abgeklärt.

Hallo Oregano,

danke für deine Antwort. Es wurde eine Probe aus dem Beginn des Zwölffingerdarm entnommen und untersucht. Zölliakie war auch dort negativ.

Auf jeden Fall sind ja auch noch Calprotectin erhöht und sekretorisches IgA deutlich unter Normwert.

Welche Werte (Stärke) waren denn angegeben bei dem IgG-Test (den ich übrigens nicht für völlig unsinnig halte)?

Hallo Gerd,

danke für deine Antwort. Die Werte lagen für die unterschiedlichen Getreidesorten, Gliadin, Eiweiß und Milchprodukte lagen bei ca. 70-100 U/ml.

Auf was deutet der sekretorische IgA Mangel, bzw. wie kann man den sinnvoll behandeln?
 
Hallo Markus,

nur, damit das wirklich klar ist:

Eine Zöliakie ist bei Dir ausgeschlossen.
Das heißt aber nicht, daß nicht doch eine Glutensensitivität besteht, Dir also Gluten trotz allem nicht gut tut

Glutensensivität - Gluten-Unverträglichkeit erkennen

...
Selektiver IgA-Mangel
Menschen mit Selektivem IgA-Defizit haben einen Mangel an IgA, aber eine normale Zahl anderer Immunglobulin-Typen.
IgA-Mangel ist die meistverbreiteste unter den primären Immunmangel-Krankheiten. Patienten mit Selektivem IgA-Mangel können sehr unterschiedliche Symptome haben. Einige Patienten mit IgA-Mangel fühlen sich relativ wohl bei sehr milden, klinischen Erkrankungen, wenn überhaupt welche auftreten, während bei anderen wiederum eine Reihe signifikanter klinischer Probleme auftreten können.
...
HISTAMINBASE.at | IgA-Mangel - gestörte Darmflora

Orphanet: Immunoglobulin A Mangel

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Community,
Salut!
..wie ich deinen Testergebnissen entnehmen kann, fehlen Dir die 'guten Darmbakterien'. Ich hab mal gelesen, es gibt jetzt Kapseln mit (jaaa..ich weiss - tönt gruselig) Stuhl (also aufbereitet, getrocknet etc..)..die bei Personen mit fehlender guter Darmflora diese wieder ansiedelt. Ich weiss nicht, ob dies eine idee - einen Versuch wert - wäre? Vielleicht magst Du Dich ja mal darüber informieren..?
Alles Gute! Lg. B.
 
Die Werte lagen für die unterschiedlichen Getreidesorten, Gliadin, Eiweiß und Milchprodukte lagen bei ca. 70-100 U/ml.

Auf was deutet der sekretorische IgA Mangel, bzw. wie kann man den sinnvoll behandeln?
Kann ich Dir so leider auch nicht sagen, Markus, in dem von mir oben verlinkten pdf-Text steht nicht viel weiter über Ursachen. Unter anderem wird dort auch von IgA-Antikörpern geschrieben (die wohl u.a. so einen Mangel verursachen können, wenn ich das richtig verstehe).

Zu den IgG-Werten nochmal. Hast Du zu diesen Ergebnissen auch Normwerte angegeben? Ich kannte es von eigenen Untersuchungen nur als Angabe von 1 bis 4 (als schwach bis stark). Und ich denke, es macht auch schon einen Unterschied, ob das Immunsystem auf bestimmte Stoffe stärker oder schwächer reagiert. Bei mir war nur durch das Weglassen aller Milchprodukte das deutliche Gefühl, als würde etwas "runtergefahren" in mir - passte für mich dazu, dass die Werte vor allem Milchprodukte anzeigten.

Gerd
 
Magen-/Darmprobleme, häufige Flatulenzen

Hallo,

nachdem sich an meinen Beschwerden leider nichts gebessert hat, hier nochmals der aktuelle Status zusammengefasst:

Meine Beschwerden (häufige Flatulenzen) begannen nach einer Lungen- und Mittelohrentzündung mit heftiger Antibiotika- und Cortison-Therapie vor ca. 2 Jahren. Davor hatte ich nie irgendwelche Magen-/Darmprobleme.

Seit 2 Jahren jedoch starke Flatulenzen und weichen, voluminösen und häufigen Stuhl.
seit 1 Jahr stark aufgeblähten Bauch, Krämpfe und Schmerzen, starkes Bauchrumoren.
seit ½ Jahr Aufstoßen von Luft/Gase aus dem Magen.

  • H2 – Atemtests waren alle negativ, auch der Test von Lactulose, was den Schluss zulässt, dass ich ein H2 – Nonresponder bin.
  • Magen- und Darmspiegelung sowie CT und MRT ohne Befund. Kapselendoskopie zeigte lediglich eine viel zu schnelle Transportzeit durch den Dünndarm von nur 2 ½ Stunden, sonst auch ohne Befund. Chronische Darmentzündung ausgeschlossen.
  • Ultraschall zeigte einen „massiv überblehten Colonrahmen“
  • Nahrungsmittelallergien nach IgE alle negativ, nach IgG einige fragliche Unverträglichkeiten (diese Nahrungsmitteln lasse ich seit dem auch weg, jedoch ohne Erfolg). Histaminunversträglichkeit ausgeschlossen.
  • Derzeitige Diät: Kein Gluten, keine Lactulose, wenig Kohlenhydrate, wenig Fructose. Sprich vor allem Eiweiß und Fett. Zusätzlich zum Essen nehme ich Enzyme ein. Um nicht abzunehmen nehme ich zusätzlich 3x Fortimel compact täglich.
  • Versuche die Darmflora durch Gabe von Probiotika (Omnibiotic, Omni Lactis 10, Mutaflor) aufzubauen, bisher ohne Erfolg.
  • Standard-Blutwerte sind alle in Ordnung, Pankreaselastase in Ordnung.

Interessant ist, dass der Stuhl bei der Einnahme von einer Pflanzenextrakt-Kombination (z.B. pure A.C. Formula oder Biogena AC7 Komplex mit den Inhaltsstoffen: Caprylsäure, Grapefruitsamenextrakt, ... kompakter, fester und seltener wird (= nähere am Normalzustand), alle anderen Beschwerden jedoch weiterbestehen.

Eine Stuhluntersuchung bei GanzImmun brachte folgendes Ergebnis:

Escherichia coli 1x 10^9 (statt 1x10^6 – 9x10^7)
Enterobacter species 1x 10^9 (statt < 1x10^4)
Enterococcus species 1x 10^5 (statt 1x10^6 – 9x10^7)
Lactobacillus species <1x 10^5 (statt 1x10^5 – 9x10^7)
Clostridium species 5x10^7 (statt < 1x10^6)

Interpretation der Stuhluntersuchung vom Labor:
Der Stuhlbefund entspricht einer ausgeprägten Fäulnisdyspepsie. Die dafür verantwortlichen Fäulnisbakterien verstoffwechseln vorwiegend Eiweiß und Fett, wobei toxisch wirkende, alkalisierende Metabolite entstehen, die langfristig zu einer Schädigung der Darmschleimhaut führen können. Die im Darm anfallenden Stoffwechselprodukte werden von der Leber entgiftet, wodurch das Organ erheblich belastet werden kann (endogene Intoxikation). Auch die antagonistische Säuerungsflora ist vermindert und kann aufgrund einer gestörten Kolonisationsresistenz eine Vermehrung pathogener Keime begünstigen. Diese Konstellation führt zu einem Anstieg des pH-Wertes.

Mögliche Ursachen sind eine einseitige eiweißreiche Ernährung, eine Maldigestion (exokrine Pakreasinsuffizienz) oder ein Plasmaeiweißverlust ins Duodenum z.B. durch entzündliche Schleimhautveränderungen.

Ein vermehrter Nachweis von Keimen aus der Gattung Enterobacteriaceae kann als Ausdruck einer gestörten Kolonisationsreistenz interpretiert werden und ist bei unzureichend gewaschener, rohkostreicher Ernährung insbesondere aus biologischen Anbau, Darmträgheit sowie unzureichender Kautätigkeit häufig nachweisbar.

Der Anstieg von Escherichia coli kann insbesondere bei einem verstärkten Kohlenhydratangebot zur Freisetzung großer Mengen gasförmiger Metabolite führen (Ursache für Meteorismus und Flatulenz). In Abhängigkeit des Proteinangebotes kann E.coli auch proteolytische Aktivitäten entwickeln, was zu einem erhöhten Aufkommen von Fäulnismetaboliten führen kann.

Darauf hin habe ich die vom Labor vorgeschlagene Organix Urin-Untersuchung machen lassen:

4-OH-Benzoesäure: 2,42 mg/g (statt < 0,9)
Benzoesäure: 5,34 mg/g (statt < 1,1)

Interpretation vom Labor:

4-OH-Benzoesäure:
P-Hydroxbenzoesäure wird unter anderem durch E. coli-Stämme aus Tyrosin gebildet.

Benzoesäure
Benzoesäure wird von verschiedenen Bakterienstämmen durch Desaminierung aus Phenylalanin erzeugt. In der Leber wird es an Glycin und Vitamin B5 gebunden und zur Hippursäure umgewandelt. Erhöhte Benzoesäuremengen im Urin weisen auf einen Mangel an diesen Nährstoffen hin.

Da der Aufbau der Darmflora selbst nach Monaten keine Wirkung gezeigt hat und die Beschwerden im Zeitverlauf jedoch immer stärker werden, bitte ich euch um Rat! Vielen Dank!
 
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Magen-/Darmprobleme, häufige Flatulenzen

Escherichia coli 1x 10^9 (statt 1x10^6 – 9x10^7)
Enterobacter species 1x 10^9 (statt < 1x10^4)
Enterococcus species 1x 10^5 (statt 1x10^6 – 9x10^7)
Lactobacillus species <1x 10^5 (statt 1x10^5 – 9x10^7)
Clostridium species 5x10^7 (statt < 1x10^6)

Die wesentlichen Darmbakterien sind diejenigen die man vor einiger Zeit über die drei Enterotypen ermittelt hat. Es gibt auch keine festen Bereiche innerhalb bestimmte Bakterienvorkommen liegen müssen, sondern drei verschiedene Spektren die wie gesagt die Enterotypen sind. Die drei wesentlichen Stämme sind die Bacteroides, Prevotella und Ruminococcus und nicht die obigen von Ganzimmun gezählten Stämme. Man kann die Darmflora nicht auffüllen wie einen leren Tank wie es mache Heilpraktiker glauben und ihren Patienten "passend" Probiotika verschreiben. Man kann aber das Immunsystem mit am Markt verfügbaren Probiotika modulieren und bei einer Vielzahl von Erkrankungen eine Besserung erzielen (z.B. Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen und Reizdarm-Syndrom). Eine dauerhafte Änderung der Darmflora erzielt man damit aber nicht weil die Dosierungen der in der Apotheke frei erhältlichen Probiotika dafür um Größenordnungen zu gering sind (unsere Darmflore besteht aus 10^14-10^15 Bakterien und das höchstodosierte Probiotikum VSL#3 hat ca 10^8 Bakterien pro Kapsel - da liegt ein Faktor von 10.000 bis 100.000 dazwischen). Die einzig verfügbare Möglichkeit die Darmflora wirklich zu ändern sind bisher Stuhltransplantationen. Die Möglichkeit das über spezielle wirkliich geeignet dosierte Probiotika zu erreichen ist gerade erst in der Erprobung.
 
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Hallo Flummi,

vielen Dank für deine Antwort.

Gibt es eine Möglichkeit die Enterotypen oder deren Verhältnis zueinander zu messen?

Vielen Dank im Voraus!
 
Hallo Flummi,

vielen Dank für deine Antwort.
Gibt es eine Möglichkeit die Enterotypen oder deren Verhältnis zueinander zu messen?
Vielen Dank im Voraus!
Ja, gibt es, aber nur für die Wissenschaft. Da viele der Darmbaktrien als tote Zellen den Darm verlassen ist das eine teure Messung anhand der DNA der Zellfragmente. Die wird außerhalb wissenschaftlicher Untersuchungen nicht angewandt.
Probier mal eines der besagten Probiotika mit Lactobazillen und Bifidobakterien.
 
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