Verwirrtheitszustände, Absencen etc.

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25.04.15
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Ausschnittsweiser Kurzbericht meiner Krankengeschichte
Vor einigen Jahren (1998 - 2001)merkte ich, das ich ab und zu so leichte Verwirrtheitszustände mit leichten Absencen bekam. Vor allem im Laufe der Zeit hatte ich den Anschein, dass es nach gewissen Nahrungsmitteln auftrat. Genauso bei Verwendung von Körperpflegemitteln und auch bei Medikamenten. Am Anfang ist man natürlich übersensibel und gibt fast allem eine Mitschuld. Es gab in diesem Zeitraum gute und schlechte Tage, und nach einigen Untersuchungen und Gesprächen mit Arzt und Krankenhaus, gab es folgende Diagnose. Nahrungsmittel vermeiden in denen Histamin oder Salycilate enthalten sind. Als Hilfe dazu noch ein Antihistaminikum „Aerius“ sowie „Seroxat“ als Antidepressiva, und für den Notfall noch Psychopax. Denn in der Zwischenzeit bekam ich auch noch Panikattacken. Einige Wochen wurde ich nach einer Nasen-Op an eine Tropfflasche gehängt, kurze Zeit später mussten Mitpatienten eine Schwester rufen da ich halb bewusstlos und schweißgebadet im Bett lag, Flasche ausgetauscht und alles wieder ok. In den nächsten Wochen und Monaten hatte ich gute und schlechte Zeiten, immer wieder zwischendurch machte ich mit irgendwelchen Stoffen neue schlechte Erfahrungen. Nur diese Absencen wurden immer länger und stärker. Das heißt, gewisse Anfälle gab es schon innerhalb von 30 Minuten nach den Essen, das waren die leichten, wenn ich aber Anfälle erst 6 – 8 Stunden nach dem Essen bekam, dass wurden dann die schweren. Meine Anfälle konnten zu jeder Tageszeit auftreten, und inzwischen war ich soweit, das ich gewisse Tätigkeiten genauso ausführte wie normal, nur der Ort war dort, wo ich in meiner Verwirrtheit und Absenz gerade hinging und war, und wenn ich wieder zu mir kam, dann meine Frage , was tue ich da wo bin ich da. Und ich brauchte in der Anfangszeit 2 – 3 Tage zur vollständigen Erholung. In dieser Zeit war ich auch nicht viel in der Firma. Für den ersten Neurologen gab es nur eine Erklärung, ich nehme Drogen. Der 2 Neurologe schenkt mir überhaupt keinen Glauben. Erst der Dritte hörte sich die ganze Geschichte an, es war für ihn zwar Neuland, solche Anfälle in Verbindung mit Lebensmitteln oder Stoffen. Aber er hörte mir zu. Zuerst alle Medikamente weg, dann Neubeginn mit „Lamotigrin“. Ich halt mich so gut es geht an die Vorgaben betreff welche Stoffe ja und nein. Schmerzmittel vertrage ich z.b „Seractil“. Viel Probleme habe ich mit Obst wenn es reifer ist, alle Fertigprodukte und sonst noch 100 Sachen. Inzwischen bin ich soweit, das ich untertags in dieser höchstens eine halbe Stunde dauernden Anfallszeit (bei leichten Nahrungs-Sünden)nur mehr leicht geistesabwesend bin. Merke nur ich. Richtig schwere Anfälle mit Absencen bekomme ich seit ca 5 Jahren nur mehr im Schlaf, ich bekomme es eigentlich gar nicht richtig mit, erst am Morgen wenn ich noch etwas durcheinander bin oder untertags noch etwas sensibel. Beschreibung von einem solchen Anfall. Meine Frau erlebt es jedes Mal. Nachmittags einen Salat mit normalem Essig. ( vom Essig bekomme ich zwar ziemlich bald danach so asthmaartiges Husten, ist aber nach 20 Minuten vorbei). Problem ist die Herkunft und Art des Salates, vertrage z.b nur Eissalat oder Häuptelsalat, spanischer Salat kein Problem, dafür der aus Italien ?? ( meiner Vermutung nach Spritzmittel ). Nach dem Essen keine merklichen Probleme. Aber eine halbe Stunde nach dem Einschlafen, zuerst bin ich unruhig, dann fange ich an krampfen, mit den Füssen zu schlagen, kann dann am Kopf schwitzen wie ein Wasserfall, nach einigen Minuten ist alles vorbei und ich falle in einen ruhigen tiefen Schlaf und gehe am nächsten Morgen etwas leicht benommen und gedankenverloren zu meiner Arbeit. In der Firma wissen alle Bescheid. Mein persönlicher Rekord liegt jetzt bei einem halben Jahr Anfallslosigkeit. Körperlich fühle ich mich gut und geistig fehlen mir bis jetzt die Jahre zwischen 10 und 30. Ich selbst bin jetzt 58 Jahre alt. Hobbies sind Fotografieren, Radfahren, Reisen und Puzzle legen (bin gerade bei 3000 Teilen). Und nicht aufgeben, dazu lebe ich zu gerne, vor allem jeden Tag wie wenn es mein letzter wäre.
 
Hallu suklher,

das scheinen ja bei Dir ausgesprochen schwere Reaktionen auf Nahrungsmittel zu sein. Deshalb könnte ich mir bei Dir außer der Histaminintoleranz und Salicylatunverträglichkeit auch noch eine Mastozytose vorstellen. Hast Du Dich darüber schon einmal informiert?

https://www.mastozytose.com/histaminaern.html

... Nahrungsmittel vermeiden in denen Histamin oder Salycilate enthalten sind.
Ich nehme an, Du weißt, daß nicht nur Nahrungsmittel, die Histamin enthalten kritisch sind sondern auch Histaminliberatoren, DAO-Unterdrücker usw. usw.:
Histamingehalte Übersicht
https://www.histaminintoleranz.ch/download/SIGHI-Merkblatt_histaminarmeErnaehrung.pdf

Wie sieht es bei Dir mit den anderen Intoleranzen aus (FI, LI, GI)?
Hast Du auch Lebensmittel-Allergien, die zu beachten sind? Wie sieht es mit Pollenallergien aus?

Vielleicht gibt es dabei Auslöser, deren Meiden Dir noch mehr symptomefreie Zeit bescheren könnte?

Bist Du im Laufe Deines Lebens und vor allem in der Zeit, bevor diese Absencen aufgetreten sind, mit Giften in Berührung gekommen? Dazu gehören Wohngifte wie Schimmel und Holzschutzmittel, aber auch Zahnfüllungen aus unverträglichen Materialien, z.B. Amalgam und Palladium oder ein Metall-Mix.

Denn diese hohe Empfindlichkeit auf alles Mögliche hängt oft mit einer MCS zusammen, die man durch Giftbelastungen erworben hat.
MCS – Symptome, Ursachen von Krankheiten

Bei MCS spielen Toxine eine große Rolle. Allergien und Intoleranzen sind meistens eher die Folge der Giftbelastungen und nicht die Ursache. Deshalb nützen im Prinzip auch Antihistaminika bei MCS nicht allzu viel.

Grüsse,
Oregano
 
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Hallo Oregano

Danke für die Rückmeldung auf meinen ersten Beitrag. mein größtes Problem bei der ganzen Erkrankung ist die Vorgehensweise und Diagnose der Ärzte. Bei meinen ersten Untersuchungen schon vor fast 15 Jahren in einer Allergiestation im nahegelegenen Krankenhaus stellte man fest. Allergie habe ich keine aber ich sollte vorsichtshalber mal Histamin und Salyzylathältige Nahrungsmittel meiden. Dazu gab es 2 Zettel mit einigen angeführten Produkten, sonst nichts. Bei der Suche nach einem Arzt der vielleicht bessere Erklärungen hat, wurde mir zur Lösung der Probleme eine Behandlung mit Chineseologie empfohlen. Kann damit überhaupt nichts anfangen. Genauso wie ich meinen richtig schweren Anfall (epsilepsieähnlich) ging es zum Neurologen / Psychologen, erste Diagnose, ob ich Drogen nehme. Für den nächsten klang meine Geschichte eher unglaubwürdig, obwohl meine Frau dabei war und ihre Erlebnisse mit mir besser als ich beschreiben konnte, ich kriege ja vieles überhaupt nicht richtig mit. Erst der dritte Neurologe kam auf die Version mit Epsilepsie, konnte aber das auftreten erst mit diesem Alter sich nicht erklären, genausowenig wie den Zusammenhang mit Unverträglichkeiten. Aber ich hatte das erste Mal jemanden, der mir wenigstens zuhörte. Ich fing schon zur damaligen Zeit mitzuschreiben, zu welchen Zeiten, nach welchen Nahrungsmitteln und welchen Zustand ich dannach ungefähr hatte. Erst nach einigen Jahren kam ich durch Zufall auf eine Homepageseite betreffend Histamin mit einer Liste von Histaminhältigen Stoffen. Diese Liste stimmte mit meinen Aufzeichnungen zu mindestens 80 Prozent überein. Zu einem Arzt gehen mag ich inzwischen fast nicht mehr, da ich eigentlich nur durch konsequentes Einhalten meiner bisherigen Lebensweise (ab und zu gibt es einen Ausrutscher), sehr gute Erfahrungen machte. Jetzt habe ich mir viel von der Seele geschrieben; Lg suklher
 
Hallo Suklher,

vor 15 Jahren war das Thema "HIT" noch fast ganz unbekannt. Insofern war das eher normal, was Du und viele andere Patienten erlebt haben: Nichtwissen und Unverständnis.
Inzwischen hat sich da viel verändert, das Thema an sich bleibt aber einigermaßen schwierig.
Meiner Meinung die beste Seite zur HIT ist diese:
SIGHI > Histaminose > HNMT-Abbaustörung

Was ich auch noch gefunden habe:

...1.9.3 Epilepsie
Histamin-H3-Rezeptorantagonisten werden auch als potentielle Antiepileptika oder Co-Therapeutika von Antiepileptika, insbesondere für Kinder, angesehen, da man vermutet, dass endogenes Histamin durch seinen modulatorischen Einfluß auf die Neurotransmission einen antikonvulsiven Effekt ausübt. Einige Histamin-H1-Rezeptorantagonisten führten bei erwachsenen Epileptikern aber auch bei Kindern im Vorschulalter zu Krämpfen. ...
https://www.symptome.ch/vbboard/90561-post.html
lebensmittelallergie.info

+ Diskussion über das Zitat:
Epilepsie und Allergien bzw. Antihestamin

Grüsse,
Oregano
 
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